Autor Thema: Hofübergabe 2  (Gelesen 117301 mal)

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Nelly

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #120 am: 20.05.13, 17:12 »
Off topic, damit sich "wo der Pfeffer wächst"-Wohnort klärt: Vietnam, Indonesien, Indien, Brasilien und Malaysia.......


Geht das überhaupt, dass man ein Jahr auf Probe überschreiben kann? Macht das die REchtsprechung, ein Notar oder evtl. die Kammer mit??
Denn in meinen Augen heißt das die jungen Leute unter Druck setzen und sie in der Schwebe lassen. Weiter gedacht hieße das, die SE könnten auf dem Hof immer noch irgendwie schalten und walten,Anweisungen geben und Forderungen stellen, weil die Jungen ihnen auf GEdeih und Verderb ausgeliefert wären. WEr entscheidet denn da, ob der Hof gescheit geführt wird oder nicht.
Das ist doch alles Murks. Kauft oder pachtet euch zur Not einen Hof da wo der Pfeffer wächst!


Nell
« Letzte Änderung: 20.05.13, 17:14 von Nelly »

doretchen

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #121 am: 20.05.13, 17:52 »
Ein Jahr auf Probe verpachten, das geht nicht. Egal, was man rechtlich macht, so wie die Lage ist, bekommst du und dein Mann dort kein linkes Bein an die Erde. Welche außerlandwirtschaftlichen Arbeitsmöglichkeiten gäbe es denn für deinen Mann? Da sollte sich dein Mann mal erkundigen. Vielleicht täte ein bißchen Drohung dem Schwiegervater gut. Entweder es läuft nach meiner Mütze, oder ich suche mir einen anderen Job. Das hat ein junger Landwirt mal gemacht. An dessen Frau blieb auch kein gutes Haar. Hat sich einen Job 50km entfernt in einer Futtermittelfirma gesucht, hat den Hof ausgeschlagen und ist weggezogen. Das hat Schwiegervater aber sehr bekehrt. Der Bruder, der den Hof dann übernommen hat, hatte es leichter.

Offline Conchita

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #122 am: 20.05.13, 18:19 »
@molly: ich denke auch das ein Probejahr nicht geht . Warum nicht einen Berater, Mediator der sich mit den Landw. Gesetzen auskennt, hinzuziehen. Und dieser sollte sich beide Seiten anhören und eine Lösung finden!  Wäre ein Versuch wert.

Offline Smart

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #123 am: 20.05.13, 18:43 »
ich frage mich immer, vor was die Übergeber Angst haben. Die nachfolgende Generation wird es immer anders machen, schon allein deshalb, weil wir nun mal nicht mehr 1950, 1970 oder so haben. Wir haben 2013!! Ich frage mich auch, ob dein SV den Betrieb erst auf Probe bekommen hat. Frag ihn dohc mal, warum er seinem Sohn nicht das Vertrauen schenkt, dass auch er es gut machen kann.

Ich finde Conchitas Anmerkung auch gut. ich hab mal gegoogelt: http://www.landwirtschaftliche-familienberatung.de/gesamt/index.html

Gruß
SMART

Offline Nike

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #124 am: 20.05.13, 21:31 »
Es gibt sowas ähnliches wie "auf Probe". Wenn der Betrieb nicht im Sinne des Übergebers geführt wird, kann er ihn zurück fordern. Hat mein Mann (ist er ja immer noch nicht  ;D) auf "Wunsch" seiner Mutter auch so beim Notar unterschrieben...

Nelly

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #125 am: 20.05.13, 22:29 »
So wie Nikes Mann das im Vertrag hat,so haben wir das auch. Aber das zieht sicher im Fall des Falles einen Rattenschwanz hinter sich her,wie will man alles was sich in der übergebenen Zeit getan hat eigentlich auseinanderdividieren?? Bei uns käme zum Beispiel  ne neue Solaranlage auf dem Scheunendach dazu. Kann man Investitionen, die im guten Glauben an die Übergabe schon im Vorfeld getätigt wurden, rückwirkend einfordern ( Trecker, Hänger, Misch-/Mahlanlage etc.)

Kennt jemand einen Fall, wo die Übergabe rückgängig gemacht wurde? Würd mich einfach mal interessieren!!

NEll

Clara

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #126 am: 21.05.13, 12:40 »
Naima,

bevor hier weiterdiskutiert wird a la die "schlimmen und bösen" Übergeber... Sage ich STOP.

Wir wissen nicht wirklich, was da draussen alles zwischen Tür und Angel im Alltag passiert. Es gibt Dinge, die gehören nicht in die große Öffentlichkeit, weil sie viel zu sensibel sind. Bei Hofübergaben geht es nicht nur um materielle Werte, sondern noch viel, viel mehr, was man monetär überhaupt nicht erfassen kann.

Molly,

such das Gespräch mit deinen Schwiegerleuten und veröffentliche nicht jedes Detail in einem öffentlichen I-Forum. Es ist einfach eine Frage von Wertschätzung gegenüber deinem Mann, eine andere Art ihm deine Liebe zu zeigen.
Ein Forum ist kein juristischer Beistand, wird es nicht sein und kann es auch nicht sein.

Nell,

ja, das gibt es, das Übergaben rückgängig gemacht werden.

Wenn wir nach Lösungen suchen, dann finden wir sie auch. Manchmal ist die Lösung, die Lösung, an die wir jetzt noch gar nicht denken. Nur Lösungen brauchen Zeit zum wachsen und reifen und hier und da auch juristischen Beistand. Stellt es euch einfach vor wie eine kleine Tomatenpflanze im April vor... Welcher Gärtner stellt diese mal eben ins Freiland?

Beste Grüße,

Anja

Offline Ingrid2

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #127 am: 21.05.13, 13:25 »
Ach Clara, was soll denn das jetzt wieder? Am besten wäre doch, du würdest jeden Beitrag erst mal vorab lesen und dann zur Veröffentlichung freigeben ::) - oder auch nicht. Du bist ja hier wohl die moralische Instanz...

Nelly

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #128 am: 21.05.13, 14:32 »
Also, ICH bin mir im Klaren, dass es auch/viele tolle, bewundernswerte und total sympathische Hofübergeber gibt, meine BEkannte hat solche ja erwischt.
Ich bin alt genug um zu wissen, dass es solche und solche gibt.
Leider habe ich die andere Sorte erwischt. Ich finde es muss mal gesagt werden, dass ÜBERGEBEN auch ÜBERGEBEN von VERANTWORTUNG und ENTSCHEIDUNGSGEWALT heißt und nicht: AUF DEM PAPIER übergeben, aber das BESTIMMEN geben wir nicht ab. Auch als Denkanstoß für alle kommenden GEnerationen.

Ich sag ja immer, werde ich auch mal so, wenn ich alt bin, möchte ich in der Wüste GObi ausgesetzt werden!!

Nell

Clara

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #129 am: 21.05.13, 14:56 »
Nell,

die Frage ist allerdings auch, können und wollen der Übergeber UND Übernehmer die Verantwortung, die mit einer Hofübergabe einhergeht, tragen, er- und vertragen? Ich bin dann auch in der Pflicht gegenüber der abgebenden Generation, weil ich bin dann der Hirte, der für seine gesamte Herde gut zu sorgen hat.

Noch was... Wortwahl... Worte wie bspw. EntscheidungsGEWALT... *Dazu sage ich nur autsch.*

Der Denkanstoss gilt auch für mich als Übernehmer... Da ich im Moment der Übernahme der nächste Übergeber bin...

Beste Grüße,

Anja

Nelly

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #130 am: 21.05.13, 15:14 »
Anstoß am Wort Entscheidungsgewalt....naja, man kann auch Erbsen zählen gehen!!!

Ich glaube, es ist doch gerade das, was die übernehmende Generation gerne möchte. Den Betrieb verantwortungsvoll selbst bewirtschaften, mit allen Konsequenzen und mit eigenem Herzblut.Nicht immer übergangen werden oder über den Mund gefahren bekommen.
Ich kenne niemanden, der sagt: Ich will übernehmen, wurscht, ob ich den Karren nun gegen die Wand fahre oder nicht....

Nell

Offline Nike

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #131 am: 21.05.13, 19:23 »
Ich bin absolut der Meinung, dass mein Mann als Übernehmer sehr gut für seine Übergeberin sorgt  ;). Weit mehr als für seine Kinder. Und ich denke, dass vielen (oder den meisten) der hier Schreibenden bewusst ist, dass auch Pflichten mit einer Hofübernahme einher gehen. Wahrscheinlich sehen die wenigsten das Thema einseitig.

Offline fanni

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #132 am: 21.05.13, 19:48 »
Ich finds immer schade, wenn sich jemand hilfesuchend hier äußert und dann gemaßregelt wird...........was man schreiben darf :(

@Molly.......red einfach viel mit deinem Mann und sucht gemeinsame Wege, wie es dir besser gehn kann und wie eine Übergabe klappenkann. Ich seh hier vor allem ihn in der Verantwortung, er hat das Gespräch mit seinen Eltern zu suchen, wenn er es nicht kann muss er es lernen, aber das hatten wir ja auch schon soooo oft :'(.
Herzliche Grüße von Fanni

Offline Susanna

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #133 am: 22.05.13, 08:13 »
Ich finds immer schade, wenn sich jemand hilfesuchend hier äußert und dann gemaßregelt wird...........was man schreiben darf :(
Absolut, da kann ich Dir nur beipflichten.

Noch was... Wortwahl... Worte wie bspw. EntscheidungsGEWALT... *Dazu sage ich nur autsch.*
Warum? Wenn ich übernehme, möchte ich genau diese "Entscheidungsgewalt" haben, man kann es auch anders nennen, egal. Das ist eine ziemlich große Sache, den Hof zu übernehmen, und genau darin liegt der Sinn, das "Sagen" zu haben und wichtige Entscheidungen zu fällen.

Ich bin dann auch in der Pflicht gegenüber der abgebenden Generation, weil ich bin dann der Hirte, der für seine gesamte Herde gut zu sorgen hat.
Die Zeiten ändern sich. Sicher muss der Übergeber, hm, ich nenne es mal "entschädigt" werden, wie auch immer. Aber genau diese Pflicht, Clara, für die abgebende Generation zu sorgen und sie zu hüten, führt auf vielen Höfen zu Konflikten, weil der Übernehmer auch noch genau diese Versorgungspflichten hat, das ist oft einfach zu viel.

Ich freue mich auf den Tag x, an dem unsere bäuerliche, abgebende Gesellschaft endlich so weit sein wird, für sich selbst zu sorgen!
Viele Grüße
Susanna

Offline Stephanie

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Re: Hofübergabe 2
« Antwort #134 am: 22.05.13, 08:54 »
in nds ist das alles ganz klar definiert in der höfeordnung.
es wird übergeben zum wohle des hofes. das hat hier immer vorrang.
es gibt verträge übers landvolk, die auch heute noch von sehr vielen genutzt werden. und dort gehen auch die meisten hin um sich beraten zu lassen.

mein sv hat meinen mann schon immer in seine entscheidungen mit einbezogen. er hat mit 54 den hof abgegeben und von da an hat mein mann meinen sv immer in seine entscheidungen mit einbezogen.
das ist glaube ich der idealfall und nur so kann man dann auch einen betrieb erfolgreich weiterführen und das erbe erhalten oder gar wachsen lassen für die nächste generation.

ich bin auch der meinung , wie einige vorher schon, dass die die den hof übernehmen sich schon der verantwortung bewußt sind und auch für die übergeber sorgen. denn die haben ja den grundstein gelegt, dass man überhaupt was übernehmen kann.
landwirte sind idealisten und die die ich kenne geben ihr leben für die lw.die sind schon immer mit dem ganzen herzen mit ihrem hof verbunden.

wenn jemand den betrieb an die wand fährt, hat das sicherlich oft auch irgenwelche gründe, vielleicht auch höhere gewalt. aber aus langeweile oder um dem übergeber eins auszuwischen macht das , denke ich, bestimmt keiner.
stephanie
man kann nur leben, indem man oft genug nicht macht, was man gerade tun sollte.