Hallo Mathilde,
aber seh schon hier gibts lauter Fachkräfte da kann ich nicht mithalten
Du hast sicher Deine eigenen Erfahrungen - jeder muss selber wissen, wie er klar kommt. Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass eine Menge sogenanntes "Expertenwissen" blanker Unsinn ist. Jedenfalls bin ich meistens gut gefahren mit dem, was ich selber für richtig hielt.
Ich habe jetzt über 20 Jahre eigene Pferde und hatte nie Probleme mit Panikhaken - im Gegenteil. Notfalls kann man ein Tier, das sich verhängt hat, einfach losmachen. Mit einem Karabiner ist das unmöglich, da braucht man dann schon ein Messer um den Strick abzuschneiden. Auch Sicherheitsknoten bringt man nicht immer auf, wenn sie sich festgezogen haben.
Man sollte allerdings darauf achten, dass der Panikhaken nicht von selber aufgeht. Bei billigen Exemplaren rastet der Haken manchmal nicht ausreichend fest bzw. weit genug ein. Das kann man beim Kauf aber testen, indem man den Panikhaken festmacht und mit einem Ruck daran zieht.
Dass ein Panikhaken bricht habe ich persönlich noch nicht erlebt. Und wenn man einen Karabiner verwendet, dann reißt halt irgendwann der Strick bzw. das Halfter oder der Ring oder die Stange an der Wand (wo immer das Pferd auch angebunden ist) gibt nach.
Wir lassen übrigens unseren Pferden die Halfter auf der Weide nicht drauf, weil sich Kamil einmal beinahe damit erhängt hätte. Außerdem ist es ohne Halfter für Fremde nicht so einfach, die Pferde zu klauen (wir wohnen ja nicht daneben).
Beim Freilassen auf der Koppel bin ich immer vorsichtig und drehe die Pferde erst zu mir um, damit ich nicht gleich einen Huf im Gesicht habe, wenn sie unkontrolliert losstürmen und dabei womöglich vor Übermut ausschlagen.
Wenn es um die Sicherheit der Menschen geht: Stahlkappenschuhe habe ich nie vermisst - allerdings hatte ich immer leichte Pferde und keines davon hatte Stollen auf den Eisen. Für sehr sinnvoll halte ich aber Helm und Sicherheitsweste, das kann man nur empfehlen, denn prozentual passieren beim Reiten mehr schwere und tödliche Unfälle als beim Motorradfahren. Die häufigsten Verletzungen sind Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen.
Und was auch schon mal angesprochen wurde: nie Finger oder Hand mit dem Führstrick umwickeln oder Finger in den Halfterring stecken - ein Finger ist schneller abgerissen als man schauen kann.
Was ich zum Geländereiten gut finde: Camargue-Steigbügel, da bleibt man bei einem Sturz nicht hängen. Das macht vor allem für schlechtere Reiter Sinn. Passt allerdings nicht zu Westernsätteln... obwohl - da bleibt man ohnehin nicht so leicht hängen.
Und schließlich sollte man sich immer bewusst sein, dass man es mit großen Tieren zu tun hat, die unvohergesehene Reaktionen zeigen können und die einem an Kraft bei weitem überlegen sind. Wer Angst davor hat, sollte sich nicht zwingen, mit Pferden umzugehen, denn das spüren sie unweigerlich - aber der nötige Respekt sollte schon vorhanden sein.
Gruß, Conny