Autor Thema: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?  (Gelesen 1308 mal)

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Offline PferdehalterinTopic starter

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Guten Tag liebe Bäuerinnen.
Ich halte nur 2 Ponys in einem Offenstall. Dort streue ich mit Spänen/Pellets ein und habe eine gute Matratze in einem Unterstand von 100 qm. 60 qm davon sind eingestreut. Seit Jahren pflege ich die Matte gut. Allerdings bekommt eins von den Ponys im Winter Strahlfäule. Ich frage mich nun ob Kalken helfen würde, so wie z. B. eine Strohmatte auch gekalkt wird? Ich will nicht weg von den Holzpellets, es ist sehr einfach sauber zu halten.
Aber ich möchte gern die Keimbelastung reduzieren, denn anders kann ich mir die Strahlfäule nicht erklären.
Meine Frage wäre welcher Kalk und wie arbeite ich den ein?
Bisher versetze ich die Matte mit Urgesteinsmehl als Rotteförderer. Es landet kaum Mist drin, im Monat paar Bollen. Nasse Stellen nehme ich raus, lasse trocknen, vermische mit trockenen Pellets und arbeite das dann wieder in die Matte. Das funktioniert seit 4 Jahren gut. Hab das auch in meinem Blog genau erklärt:
/a-m-elisabeth-peters.blogspot.com/2022/02/einstreu-eine-stimme-fur-sagemehl-oder Link deaktiviert, Eigenwerbung ist nicht gern gesehen

Wer kann mir bitte Tipps geben? Ich würde mich sehr freuen.

« Letzte Änderung: 06.12.23, 08:59 von martina »

Offline Hamster

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #1 am: 05.12.23, 21:57 »
Hallo Pferdehalterin,
schön dass du den Weg zu den Bäuerinnen gefunden hast.
Wir bringen Kalk auf den Weiden aus, mit einem alten Kalkstreuer.
Das wäre jetzt ja nix für deinen Stall.
Bei uns hilft der Kalk die Oozysten zu reduzieren.

Wie das bei Pferden ist habe ich leider keine Ahnung.
DAs wüßte aber doch sicher dein Tierarzt oder nicht?

Bist du sonst gut vernetzt in der Pferdeszene?
Wie beugen andere Pferdehalter gegen Strahlenfäule vor?

Herzliche Grüße
Hamster
Liebe Grüße
sagt der Hamster

Offline PferdehalterinTopic starter

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #2 am: 05.12.23, 22:32 »
Das ist eine gute Idee, den Tierarzt zu fragen, obwohl ich nicht weiß, ob der einen Tipp zur Offenstallhaltung hat. Wie ich die Strahlfäule behandeln kann, weiß ich ja. Ich möchte aber vorbeugen, dazu muss ich ein gesundes Klima in der Einstreu schaffen und die möglichst trocken halten.
Ja, ich bin mit anderen Pferdehaltern vernetzt, aber die haben ganz andere Haltungen als ich, meist Stroheinstreu und nicht so eine besondere Haltung mit Matratze sozusagen, die sauber bleibt, die holen halbjährlich alles raus, oder jeden Tag und es stinkt furchtbar. Ich möchte das eben so anlegen, dass sich möglichst keine Keime bilden können, aber auch nicht alles versifft. Ich kenne keine Pferdehaltung in der es so sauber ist. Also es gibt so Einstreupellets mit Plocher versetzt, aber die sind sehr teuer. Ich benutze im Prinzip das gleiche System, eben nur mit Urgesteinsmehl und mische das selber. Aber ich hätte eben gern noch die Komponente der Keimreduzierung, falls das geht. Und ich dachte mir, da wende ich mich mal an ein Fachforum, die Leute müssen ja wissen wie das geht. Kühe bekommen ja manchmal auch eine Kalk-Stroh-Matratze, in der Kalk enthalten ist. Die Frage für mich wäre jetzt genau: welcher Kalk, gelöscht, Brandkalk ... oder oder

Offline Hamster

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #3 am: 06.12.23, 00:43 »
Von strahlfäule habe ich null ahnung, deshalb mal wikipedia gefragt.
Da steht jeden tag hufe reinigen hilft und eine bakterienfreie umgebung.
Wenn bakterien vorhanden sind und du nicht weist in wo im stall, dann hilft wohl nur alles zu entsorgen. Alles zu desinfizieren und neu anzufangen mit einer neuen einstreu.
Wenn es sich wie beschrieben um ein bakterium handelt,dass eine anerobe umgebung bevorzugt und ein feuchtwarmes milieu , wirst du wohl nicht darum hin kommen.und um eine tägliche hufreinigung auch nicht.
Würde ich jedenfalls als verantwortungsvoller tierhalter tun.
Liebe Grüße
sagt der Hamster

Offline Hamster

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #4 am: 06.12.23, 01:03 »
Fachforum: mein gesunder menschenverstand sagt mir leider, wenn ich kot und urin trockne und dann wieder in den stall trage reduziere ich die keime Nicht, sondern trage sie wieder
in den stall und erhöhe damit die keimzahl.
Das man mit kot/misteintrag in den stall keime reduziert kann ich nicht nachvollziehen.
Sollte an meinem Denkansatz ein fehler sein bitte gern berichtigen.
Und ich glaub du meintest eher, dass wir hier schwarmwissen austauschen.
Denn bei fachforum sind doch eher pferdeforen geeignet bei solch speziellen fragen.
Liebe Grüße
sagt der Hamster

Offline Rohana

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #5 am: 06.12.23, 06:42 »
Zur Frage welcher Kalk: Für die Kalk-Stroh-Matratze bei Kühen benutzen wir z.B. https://www.dueka.de/produkte/ksm-kalk-alkalisch/
Wenn ein Pony Strahlfäule bekommt und das andere nicht, dann liegt es wohl nicht nur an den Haltungsbedingungen.

Offline Mathilde

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #6 am: 06.12.23, 08:53 »
Hallo,

Strahlfäule kommt ja nicht unbedingt nur aus der Box oder der Stallhaltung. Auch der Schlamm und Matsch auf dem Auslauf der nicht befestigt ist kann Stahlfäule verursachen. Einige Hufe sind anfälliger als andere da frag mich keiner warum.
LG Mathilde
Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins

Marie von Ebner-Eschenbach

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #7 am: 06.12.23, 14:27 »
Zum besseren Verständnis sei hier gesagt: Ich trage keinen Mist zurück in den Stall. Der Urin, der an der feuchten Einstreu noch haftet, sollte durch den Rotteförderer ja verrottet sein, bzw umgewandelt, wenn der zurück auf die Matte kommt zusammen mit trockenen Pellets. Der Fest-Mist kommt natürlich auf den Misthaufen und kann dort verrotten. Es ensteht somit auch kein Amoniak im Stall, bzw wird der ja außerhalb umgewandelt.
Von maximal 5 Pferden, die mal im Stall waren, (jetzt sind es nur noch zwei) hat nur eins meiner Ponys Strahlfäule bekommen und das auch nur im Winter. Ich denke, es liegt nicht an meiner Einstreu allein, das ist klar.  Und ich weiß auch, was ich tun kann zur Pflege, wie Hufe täglich säubern, desinfizieren, tamponieren. Der Auslauf und Unterstand wird täglich, manchmal mehrmals gemistet. Trotzdem weiß ich, dass Matsch die Keime tiefer in den Strahl befördern kann. Aber das ist ja jetzt nicht die Frage, die ich hatte.

Mein Anliegen war einfach der Gedanke, es noch besser im Unterstand zu machen, indem ich so vorgehe, wie auch in Tiefeinstreubuchten für Kühe vorgegangen wird, dass dort Kalk mit Stroh eingestreut wird um das trocken zu halten, jedenfalls hatte ich das so gelesen, deswegen hatte ich mich mit der Frage hier an die "Fachleute" gewandt. Vielen Dank Rohana für die Beantwortung meiner Frage.

Offline Hamster

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #8 am: 06.12.23, 15:46 »
Branntkalk verwenden wir im Außenbereich, hatte ich nicht geschrieben *sorry*.

Aber der ist im Tierbereich nicht zu empfehlen *aus meiner Sicht*
weil er noch Feuchtigkeit zum reagieren benötigt und dann dem
Tier mehr schadet als hilft, weil er ätzend wirken kann.

enthält  die Kalk Stroh Matte bei Kühen auch "alte/umgewandelte/verrottete" Einstreu?
 - Kann man das tatsächlich so vergleichen?
Die Ausscheidungen der Kühe landen nicht in der Matte.
WENN ich das richtig auf dem Schirm habe, sondern hinter der Kuh im Kotbereich.

habe mal ein Foto drangehängt Quelle: pinzgaurind.at

LG
hamster


« Letzte Änderung: 06.12.23, 16:10 von Hamster »
Liebe Grüße
sagt der Hamster

Offline ayla

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #9 am: 06.12.23, 17:16 »
Hallo Pferdehalterin

Unsere Kühle liegen auf Kalkstrohmatratzen... habe jetzt mal die letzte Kalk-Rechnung vom Agrohandel herausgesucht, da steht:

Futterkalk/Kohlensaurer Kalk (Puder) 0.00 bis 0.09 mm,
zum Füttern, auf Hochboxen mit Komfortmatten, in Tiefboxen mit Stroh und Wasser (Kalkstrohmatratze)

Wir machen das Gemisch mit Stroh, Wasser und Kalk im Mischwagen.

Wäre es bei dir möglich, ab und zu einfach von "Hand" über die Späne/Pellets zu kalken, und wenn allenfalls nötig, mit einem Rechen etwas einzuarbeiten? Oder ob es auch mit einem Streuwagen funktionieren würde? Wobei unser Kalk wirklich sehr fein ist, wie Mehl, und bei einem Streuwagen vermutlich eher steckenbleiben würde.




Offline PferdehalterinTopic starter

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #10 am: 06.12.23, 18:17 »
Vielen Dank ayla. Ja sicher ist es möglich das so einzuarbeiten, so hatte ich mir das eigentlich auch vorgestellt. Da es aber so viele Kalksorten gibt, war ich mir da nicht sicher, was das beste wäre und bin sehr froh über diese Antwort. Vielen Dank

Offline PferdehalterinTopic starter

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #11 am: 06.12.23, 18:45 »
Hat jemand schon mal darüber nachgedacht?
Folgendes: Mit der Beimischung von reinem Kalk im Stall geht es ja weniger um Rotteförderung, sondern um eine ph-Wert Anhebung innerhalb der Matratze / Liegenboxeneinstreu um pH - Wert 11, alkalisch. Das bedeutet ein ungemütliches Milieu für die allermeisten Mikroorganismen, u.a. auch solche, die krankmachen können.
Mit Naturkalk Dolomit, der relatuv grob und reaktionsträge ist bleibt der pH - Wert eher im neutralen Bereich 6,8 - 7,0 und ich könnte mir vorstellen, dass die Rotte deshalb mit Dolomitkalk besser funktioniert. Die Rotte ist auf Microorganismen angewiesen, denen mit Kalk ein ungemütliches Zuhause beschert wird.
Jetzt denke ich darüber nach, ob man beides zusammen überhaupt anwenden kann, oder den Prozess trennen sollte: z. B. Einstreu kalken und verunreinigte Stellen heraus nehmen, verrotten lassen und dann erst wieder in die gekalkte Einstreu geben. Nach der Rotte ist das Resultat ja ähnlich wie Kompost, den man ja wenn noch nicht fertig so wie Häcksel die noch aktiv sind, auch als Einstreu verwenden kann.
Hat sich darüber schon mal jemand Gedanken gemacht?

Offline Freya

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Re: Pelleteinstreu - wie halte ich Keime im Zaum?
« Antwort #12 am: 07.12.23, 20:51 »
Hat jemand schon mal darüber nachgedacht?
Folgendes: Mit der Beimischung von reinem Kalk im Stall geht es ja weniger um Rotteförderung, sondern um eine ph-Wert Anhebung innerhalb der Matratze / Liegenboxeneinstreu um pH - Wert 11, alkalisch. Das bedeutet ein ungemütliches Milieu für die allermeisten Mikroorganismen, u.a. auch solche, die krankmachen können.
Mit Naturkalk Dolomit, der relatuv grob und reaktionsträge ist bleibt der pH - Wert eher im neutralen Bereich 6,8 - 7,0 und ich könnte mir vorstellen, dass die Rotte deshalb mit Dolomitkalk besser funktioniert. Die Rotte ist auf Microorganismen angewiesen, denen mit Kalk ein ungemütliches Zuhause beschert wird.
Jetzt denke ich darüber nach, ob man beides zusammen überhaupt anwenden kann, oder den Prozess trennen sollte: z. B. Einstreu kalken und verunreinigte Stellen heraus nehmen, verrotten lassen und dann erst wieder in die gekalkte Einstreu geben. Nach der Rotte ist das Resultat ja ähnlich wie Kompost, den man ja wenn noch nicht fertig so wie Häcksel die noch aktiv sind, auch als Einstreu verwenden kann.
Hat sich darüber schon mal jemand Gedanken gemacht?


Probieren geht über studieren, oder ???
Wer heilt, hat Recht.
Hippokrates

liebe Grüße
Freya