Bäuerinnentreff

Betriebliches => Familie und Betrieb unter einem Hut => Thema gestartet von: Doro am 13.07.05, 07:08

Titel: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Doro am 13.07.05, 07:08
Hallo,

wir hatten gestern abend bei einer Familienfeier eine Diskussion: Wie oder was ist eine ,,typische Bäuerin"?

Wie ist das für Euch? Gibt es sie überhaupt?

Mir wurde gesagt, ich sei keine typische! ;D Kann ich aber gut damit leben. ;)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: gundi am 13.07.05, 08:02
Hallo!

Ich muß sagen das "typisch" Bauern-bzw. Bäuerin hab ich schon des öfteren im negativen Sinn erlebt. Ich kann aber schwer sagen woran man eine typische Bäuerin erkennen kann/soll :-\ Im Moment fällt mir zumindest nichts ein.

lg gundi
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Luxia am 13.07.05, 08:50
Hallo,

Zu typischer Bäuerin fällt mir ein:
- nicht so materiell orientierte Weltanschauung, wie bei vielen anderen Bevölkerungsschichten
- traditionnelle Werte und Traditionen spielen noch eine grosse Rolle, ohne altmodisch zu sein
- lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen, da stresserprobt

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Margret am 13.07.05, 09:01
 Guten Morgen  Luxia,

das ist schön,  dass du so positive Dinge genannt hast !

Mir ist das neulich auch aufgefallen,  als ich mit meinem Teilzeit-Helfer im Weinberg war  (der übrigens seit einigen Jahren arbeitslos ist in seinem Beruf !):
dass nichtlandw. Leute  viel schneller dabei sind,  Dinge (Arbeitsfelder)  abzusägen,  die (mal) nicht lukrativ sind.

Da scheinen die Bäuerinnen und Bauern  etwas länger zu brauchen /  ein etwas breiteres Kreuz zu haben  /  bzw.  einfach in längeren Bahnen zu denken oder auch durch die Natur gewohnt zu sein,  dass es  Höhen und Tiefen gibt.

Ganz klar  kann sich dieses  "Festhalten" natürlich auch hemmend auswiken,  wenn man den Absprung / das Denken  ganz vergisst,  aber das möchte ich keinem unterstellen.

Zurück zu Doros Frage:
ich bin sicher,  dass die Bäuerinnen  doch deutlich allseits-belastbarer  und fitter und vielschichtig bewanderter  und selbständiger  sind   als die durchschnittliche  Normalfrau !  Das ist für mich die heutige typische Bäuerin.

Margret
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 13.07.05, 09:32
Hallo Doro,
ich kann dir die Frage leider auch nicht beantworten,
aber Luxias Gedanken kann ich voll unterstützen.
Wir haben vielleicht mehr Bodenhaftung, fallen nicht so tief, müssen lernen, oftmals ohnmächtig zuzuschauen, dass Können und Wissen alleine nicht ausreicht.
Typisch Bäuerin, das wird es gar nicht geben, genau wie es den typischen Beamten, Lehrer nicht gibt.

Mir fällt auf, dass Bäuerinnen sehr wissbegierig, aufgeschlossen und unheimlich kreativ sind,
kein enggefasstes Expertenwissen alleine haben, sondern einen klaren gesunden Hausverstand, es gibt einen Spruch, klare Gedanken, bewirken klare Worte, klare Worte bewirken klare Taten.
Ausserdem fällt mir an den um mich lebenden Bäuerinnen noch etwas auf, sie sind der soziale Kitt, verkörpern das Weibliche - zum Gegensatz des Männlichen, auf vielen Höfen kommt dadurch eine gute Symbiose heraus.
Wenn ich keine Bäuerin wäre, dann könnte ich jetzt ohne Selbstlob :-)) dieser Berufsgruppe meine Hochachtung aussprechen-
so gilt es für meine Berufskolleginnen.
Herzliche Grüsse
maria
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Sonnenblume2 am 13.07.05, 09:53
Typisch Bauer/Bäuerin - darf keine Motorradkleidung tragen -> Bei einer Firma mit Landmaschinen und Zubehör wurden mein Freund und ich als "nicht Bauer und Bäuerin" angesehen und sofort abgehackt, weil wir mit unserer Motorradbekleidung dort Informationen zu gewissen Maschinen haben wollten!
Also: eine typische Bäuerin darf nur "normale" Kleidung tragen oder Trachtiges
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mirjam am 13.07.05, 16:47

Hallo,

eine typische Bäuerin hat eine hauswirtschaftliche Ausbildung und ist bei den Landfrauen/engagiert/singt dort und trägt bei Auftritten Tracht.

So wie die 7 bayerischen Landesbäuerinnen  ;)

und ihr Hobby ist der Garten

@ Sonnenblume: Weißt was noch schlimmer ist als Motorradkleidung? Reitkleidung oder studiert haben  8)


Mirjam

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: SHierling am 13.07.05, 17:20
Zitat
Also: eine typische Bäuerin darf nur "normale" Kleidung tragen oder Trachtiges

Hmmmm..........seid ihr sicher, daß ihr da nicht _etwas_ ortsgebunden urteilt?
Wenn HIER jemand in Tracht in den Landmaschinenhaldel käme, der würde sofort zu 100% als Tourist abgestempelt. (Oder  als Karnevalsleiche  :D )

Grüße
Brigitta
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mirjam am 13.07.05, 18:00


Hallo,

im LF und in der osteurop-Frauen-Box war da mal angesprochen und paßt glaub ich ganz gut in diese Diskussion:

Bietet das aktuelle Bild über die "Bäuerin" in der Gesellschaft genug Identifikationspotential für Frauen aus der Nicht-Landwirtschaft oder schreckt es eher "ab"?

Friseurinnen haben ja z.B auch nicht den tollsten Verdienst und "Aufstiegschancen" - denoch kenne ich kaum eine Frau die sagt: Ich will "Bäuerin" werden! als Berufswunsch.

Welcher "Bilder" möchten wir als "Leitfiguren" haben, mit denen wir uns identifizieren können?

Könnt ihr euch mit den Landesbäuerinnen/Berufsvertreter/innen eurer Landfrauen/Bauernverbände identifizieren?

Ich kanns nicht  :-\ - bis auf Fr. Mortler die nun im Bundestag ist, aber die ist ja schon länger keine "Bäuerin" mehr im Sinn von Stallarbeit, jeden Tag am Hof usw.

viele Grüsse

Mirjam
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mirjam am 13.07.05, 18:06


ach, zur Erinnerung - ein kleiner Beitrag aus den Texten der "Agrarsozialen Gesellschaft":

" (..) Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von Frauen in Haupterwerbsbetrieben liegt mit 63 Stunden höher als die der Frauen in Nebenerwerbsbetrieben mit 57 Stunden (s. Tabelle 1).

Saisonale Schwankungen hinsichtlich der Arbeitszeiten lassen sich in den vier großen Arbeitsbereichen der Frauen – Hauswirtschaft, Landwirtschaft, landwirtschaftliche Nebenbetriebe und außerbetriebliche Tätigkeiten – kaum feststellen.

Frauen in landwirtschaftlichen Betrieben leisten nach wie vor den größten Anteil ihrer Arbeitszeit in
--> unbezahlten Tätigkeitsbereichen.

Die Hälfte ihrer Arbeitszeit (32 Stunden) dient der Lebensqualität ihrer Familien. Dazu gehören im Haushalt neben den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, der Kindererziehung und -betreuung auch die Versorgung kranker und alter Menschen sowie die Arbeit im Nutz- und Ziergarten.

Die Arbeit im Haushalt erledigen Frauen überwiegend allein (in Haupterwerbsbetrieben zu 81 % und in Nebenerwerbsbetrieben zu 86 % von allen Personen). Auch bei einer außerbetrieblichen Erwerbstätigkeit oder der Verantwortlichkeit für einen landwirtschaftlichen Nebenbetrieb steigern die Partner ihren Arbeitseinsatz im Haushalt ---> nur unwesentlich. (..)

Hohe schulische und berufliche Qualifikation
Im Vergleich zur weiblichen Gesamtbevölkerung Deutschlands besitzen die Frauen von landwirtschaftlichen Betrieben eine höhere schulische und berufliche Qualifikation.

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 13.07.05, 19:19
Hallo Mirjam,
schon wieder eine Studie,
die zeigen soll, wie schlecht es den Bäuerinnen geht.
Bei uns gibt es eine ganz klare Regelung,
jeder leistet an seinem Platz, nach seinen Fähigkeiten, sein Bestes und das finanzielle Ergebnis wird geteilt.
Ob ich im Stall die Kühe melke, mit dem Traktor fahre, weil es gerade wichtig ist,
ob es ein gesundes und wohlschmeckendes Essen geben soll,
ein Haus, in dem man sich wohlfühlt,
das zählt für mich zu einem Leben, in dem Lebensqualität herrscht.
Ich bin selbständig und ich kann sehr vieles gestalten und ausführen.
Jetzt würde mich wirklich interessieren Mirjam, du wohnst auf einem Bauernhof,
als was siehst du dich eigentlich?
 @Brigitta,
es mag sein, dass es in den verschiedenen Gegenden verschiedene Bekleidungssichweisen gibt.
Ich wollte einfach aus neugierde ausprobieren, wie man gesehen wird, wenn man " so wie du schreibst als Tourist oder Karnevalsleiche" gekleidet ist.
Normalerweise trage ich bei der Arbeit, in der Freizeit, im alltäglichen Leben meistens Hosen,
ich kann mit schmalen, engen Röcken leider nichts anfangen und wegen eines Bänderschadens auch keine hohen Schuhe mehr tragen.
Es war eine interessante Erfahrung, mit meinem absoluten Lieblingsdirndl in Berlin auf einer feierlichen Abendveranstaltung zu erscheinen, sicher ist man alleine, alles trägt Kostüm und Hosenanzüge, aber so einen interessanten Abend mit noch interessanteren Gesprächen hatte ich mir gar nicht vorgestellt, von negativer Bewertung keine Spur, im Gegenteil, aus dem üblichen Einerlei herauszustechen, habe ich nicht als nachteilig erlebt.
Für eine Stadtrundfahrt griff ich halt wieder zu meinen trachtigen Lieblingsstück, hielt mich in der Gedächtniskirche auf und wohnte dort einer kurzen Andacht bei, der dortige Pfarrer verabschiedete jeden per Handschlag. Als er mich sah, fragte er, ob ich aus Bayern käme und fiel sofort aus seiner berlinischen Hochsprache in unsere bayerische Sprache.
Wir kamen ins Gespräch, er war überglücklich, wieder einmal seinen Heimatdialekt zu hören, er stammte zufällig aus unserem Landkreis und das Leben hat ihn ganz woanders hin verschlagen.
Egal wo ich hinkomme, negative Bewertung ist mir eigentlich noch keine untergekommen,
weder als Bäuerin, noch als gerne Trachten tragende Frau.
IM Gegenteil, es ergaben sich daraus schon sehr interessante Gespräche und Begebenheiten.
Ob mich jemand höher wertet, oder abwertet, das ist dessen Problem.
Für mich ist ein schönes Dirndl einfach das tollste Kleidungsstück, das es gibt und wenn ich eine Weltreise machen würde, dann kämen in meine Koffer mit Sicherheit meine absoluten Lieblingsstücke.
Würde mich direkt reizen, auf der Freiheitsstatue in New York, auf dem Zuckerhut mit Dirndl,
das hätte was für sich. ;)
Sigrid in Neuseeland einen Besuch zu machen, natürlich mit einem Dirndl, ;)
ich glaube nicht, dass sich meine Lebens- und Kontaktchancen verschlechtern, nur weil ich eben absolut kein Kostümtyp bin.
Wenn ich hier so lese, dann habe ich das Gefühl, wir sehen uns von anderen viel schlechter bewertet, als es wirklich der Fall ist.
Ich bin gerne Bäuerin und habe kein Problem als solche gesehen zu werden.
Da man egal wo man hinfährt, sich selbst mitnimmt, ist die Kleidung nur ein kleiner Teil der Persönlichkeit.
Ob Frauen sich für die Landwirtschaft entscheiden oder abgeschreckt werden,
das hängt sicher nicht vom Dirndl ab, sondern von uns selbst.
Da gäbe es noch vieles zu schreiben.
Ob jetzt jemand eine typische Bäuerin ist oder eine untypische-
soll frau jetzt stolz sein, weil es heißt, du schaust gar nicht wie eine Bäuerin aus?
Auf die Frage - wie denn eine Bäuerin aussehen soll- kommen keine Antworten.
Eine Friseuse zieht sich vielleicht anders an, meine Freundinnen haben die verschiedensten Berufe,
mit der Zeit schleift sich bei jeder einen bestimmte Lebenshaltung ein.
Ich hätte jetzt noch nie feststellen können, dass sich die Unternehmerin besser oder schlechter fühlt, als die Psychologin, die kaufm. Angestellte besser als die Bäuerin. Jede hat ihr Scherflein zu tragen.
Entscheidend sind die inneren Werte, aber scheinbar haben wir als Bäuerinnen selbst unsere Probleme mit unserem Selbstbild.
maria


Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mirjam am 13.07.05, 19:40
Hallo Mirjam,
schon wieder eine Studie,
die zeigen soll, wie schlecht es den Bäuerinnen geht.

Wieso?

Was ist daran verkehrt mal die Arbeitszeiten und Arbeitsaufteilung und den Beitrag der Bäuerin zum Betriebseinkommen in Zahlen aufzuzeigen? Hätte mans "schönrechnen/-reden" sollen?

63 Stunden pro Woche SIND eine ganze Menge (zuviel) Arbeit - woher kommen wohl die Überlastungssyndrome?

Mirjam

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 13.07.05, 20:18
Hallo Mirjam,
von schönreden oder schönrechnen kein Wort.
Aber ich stehe immer mehr dazwischen.
Nach veröffentlichter Meinung sind die meisten Frauen berufstätig,
nach Studien sind die Männer scheinbar immer noch nicht mit recht grosser Freude bei der Hausarbeit als Mithelfer dabei-
wenn Frau in die Arbeit geht, ihre Fahrtzeit rechnet und ihren Haushalt nebenher schmeißt,
kommt bei mir die Frage hoch, ist das nicht auch manchmal zuviel.
Zumindest höre ich das in meinem Lebensumfeld.
Ob Bäuerin oder andere berufstätige Frauen, die Überlastungssydrome scheinen bei vielen durchzuschlagen.
Es wurde in einer Studie vor kurzem festgestellt, dass die Hausarbeit trotz modernster Technik und Hlfsmitteln nicht weniger geworden ist.
Viel mehr Wäsche, Geschirr und Hausrat ist zu pflegen, die Kinder sind heute in viel stärkerem Maß zu beaufsichtigen, zu kutschieren.
Es gibt nicht mehr die Tante, Oma am Ort, die helfend einspringen kann.
Es macht nicht die Summe der Arbeit fix und fertig, sondern die neben der Arbeit ständig wachsenden Berge.
Ich kenne auch Zeiten, wo es mir zuviel wird, und dann sehe ich Bilder vor mir,
Bilder von perfekt gekleideten und gestylten Frauen, die neben ihrem Beruf noch Kinder, Haushalt, Ehrenamt in hoher Perfektion leisten, wo in wohlgepflegten Häusern alles an seinem Platz liegt,
wo es eben kein Chaos, keine Wäscheberge gibt.
Und irgendwann kommt mir, dass sind Bilder, die ich übers Fernsehen vermittelt bekomme-
dann muss ich wieder nachdenken, dass dort nicht das reale Leben rüberkommen soll, sondern Fiktionen und so komme ich dann auch wieder mit Chaos, Bergen und Tälern zurecht.
Egal ob Bäuerin oder Nichtbäuerin, wir werden mit Frauenbildern zugemüllt, die nicht immer nur zu unserem Besten sind, aber das ist nichts neues,
diese fiese Erfindung, Bilder von höchsten Ansprüchen vorzulegen, die fast nicht erfüllbar sind,
die gibt es sicher schon seit Jahrhunderten, wenn nicht seit Jahrtausenden und wir Frauen haben uns immer schön brav bemüht, diesen Bildern zu entsprechen.
Es ist gar nicht so einfach, sich von diesen Bildern zu verabschieden.
Denn das Leben ist eigentlich recht kurz, keine von uns weiß, ob sie morgen noch das Glück hat, sich über zuviel Arbeit zu ärgern, ich bin noch immer ein wenig unter Schockzustand,
weil ich vor ein paar Tagen recht drastisch mitbekommen habe, dass man in sehr jungen Jahren abends gesund ins Bett gehen kann und während der Nacht hört das Herz zu schlagen auf-
es ist unfassbar für eine Familie, wenn die Mutter viel zu jung gehen muss.
Nichts gegen Arbeit, aber sie ist ein Teil des Lebens.
Und da sind wir wieder bei einem Punkt der mir schön langsam Wutgefühle hochsteigen lässt,
ständig an der Preisschraube zu drehen, damit Bäuerin und Bauer immer mehr arbeiten müssen-
leider trifft das nicht mehr nur Bauern, sondern die meisten, die noch eine Arbeitsstelle haben,
werden immer tiefer mit Leistungsdruck belastet.
Herzliche Grüsse
maria
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Luxia am 13.07.05, 21:20
Die typische Bäuerin in den Augen der anderen Leute (Nichtlandwirte) ist wohl meistens das, was wir heute nicht mehr sein wollen: Kopftuch, Schürze, viel arbeiten und alles schön brav erdulden.

Für mich ist eine typische Bäuerin eine Frau, die ähnlich wie ich denkt und fühlt, da sie aus dem gleichen Umfeld kommt, die gleichen Sorgen mit Natur, Politik, Arbeitsbelastung und Familie hat. Eine Frau, wie man so viele im BT trifft.  :) Wie sie sich kleidet, das spielt dabei keine Rolle.
Ich bin auch nicht immer modisch gestylt und manchmal möchte ich auch mit der Kleidung provozieren, wenn ich neben den schicken Muttis meine Kinder in Arbeitskleidung von der Schule abhole.

Übrigens bin ich auch eine studierte Bäuerin, fühle mich deshalb aber nicht anders als andere junge Landwirtinnen ohne Studium.
 
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: annama am 13.07.05, 23:10
Wenn ich das alles hier so lese ,

denke ich an meine Anfangsjahre vor 40 Jahren als junge Bäuerin zurück. ;)

Für mich ist eine typische Bäuerin eine Frau, die ähnlich wie ich denkt und fühlt, da sie aus dem gleichen Umfeld kommt, die gleichen Sorgen mit Natur, Politik, Arbeitsbelastung und Familie hat. Eine Frau, wie man so viele im BT trifft. :) Wie sie sich kleidet, das spielt dabei keine Rolle.
Ich bin auch nicht immer modisch gestylt und manchmal möchte ich auch mit der Kleidung provozieren, wenn ich neben den schicken Muttis meine Kinder in Arbeitskleidung von der Schule abhole

 
Luxia hast du schon mal hinter die Kulisse der gestylten Mutti geschaut? Glaub mir es ist nicht alles Gold was glänzt!

"KLEIDER MACHEN LEUTE ABER KEINE PERSÖNLICHKEITEN"

Damals wurde eine junge Frau die einen Landwirt geheiratet hat bald für verrückt erklärt. Wie kannst du nur einen Bauern heiraten ,ist er auch Akademisch gebildet usw.mußte manche blöde Bemerkung über mich ergehen lassen,aber wir haben allen zum Trotz einen ansehnlichen Betrieb auf gebaut.
In meinem Leben habe ich sehr viele Menschen  kennen gelernt und wenn ich nach meinem Beruf gefragt wurde und mit stolz sagte : "Bäuerin" hat man mir das garnicht glauben wollen.Was sie sind Bäuerin : "so sehen sie aber nicht aus".

An alle jungen Bäuerinnen geb ich einen guten Rat mit auf den Weg : Schaut nicht nach rechts und links, geht euren Weg gemeinsam , der Zusammenhalt in der Familie ist das wichtigste was ich euch empfehlen kann.

@ Mary
Auch ich bin ein Dirndl-Typ und trage seit Kindheit mein Leben lang gerne Trachtenkleidung.



Lieben Gruss
annama




Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Trudi am 14.07.05, 06:12
  Annama,genau so wie du alles geschrieben hast,
  so habe ich es vor 45 Jahren auch erlebt,als ich
  meinen Mann geheiratet habe.
  Meine Lieblingsfächer in der Schule waren Geographie
  Botanik Geschichte und Literatur.Ich konnte dann bei
  Gesprächen recht gut mithalten.Ich musste dann oft
  hören,man würde gar nicht meinen ,dass eine Bäuerin
  das wissen kann,was mir recht weh tat.
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Luxia am 14.07.05, 07:02
  Ich musste dann oft
  hören,man würde gar nicht meinen ,dass eine Bäuerin
  das wissen kann,was mir recht weh tat.

Hallo Trudi,

Auch ich habe öfters schlucken müssen, wenn Nachbarn entrüstet erzählt haben, dass mal wieder eine mit Abitur einen Landwirt heiratet. Ich habe Landwirtschaft studiert und auch nur einenlLandwirt geheiratet. Aber ich bereue es nicht, denn, so wie Annama schreibt, sind mein Mann, unsere Kinder und ich ein starkes Team.

Luxia hast du schon mal hinter die Kulisse der gestylten Mutti geschaut? Glaub mir es ist nicht alles Gold was glänzt!

Ja Annama, das weiss ich, aber als Bäuerin wird man oft von den anderen als minderwertig angesehen, da man halt noch viel mit den Händen arbeitet. Die viele Kopf- und Büroarbeit sieht keiner. Tauschen würd ich aber nicht wollen.   

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 14.07.05, 07:03
Hallo Annama, hallo Trudi,
eure BEiträge bestätigen eine Erfahrung, die ich im Laufe meines Lebens gemacht habe,
wer wirklich was kann, was drauf hat, wer etwas erreicht hat (nicht in der Landwirtschaft), der hat es nicht nötig, auf Bäuerinnen und Bauern runter zu schauen.
Und wir haben keinen Grund, wirklich keinen Grund uns klein zu machen, oder klein zu fühlen,
ich habe heute Nacht noch weiteren 2 Kälbern als Betriebshebamme auf die Welt geholfen,
bzw. das machen ihre Mütter eigentlich selbst.
Da hatte ich viel Zeit über die gestrigen Diskussionen nachzudenken,
habe mal überlegt,
was ich als Bäuerin alles können muss:
 manage einen kleinen Sozialbetrieb (unseren Haushalt, sorge, dass es meiner Familie gut geht)

 mache die Buchführung und das Büro-  ( da bekomme ich jetzt Unterstützung von meiner Tochter)

bin im Stall für die Gesundheit unserer Tiere verantwortlich, dazu zählt die Behandlung mit Homoöpathie ebenso dazu, wie eben meine Hebammentätigkeit im Stall, mein Mann wird nur dazugeholt, wenn es den mechanischen Geburtshelfer braucht,  das ist alleine manchmal nicht machbar,zum Glück ist das selten.

kümmere mich um die Verbesserung unserer Gülle, bin der EM Beauftragte am Betrieb,
dazu  noch das grüne Gewissen  ;) unseres Betriebes,

bin im Management unseres Betriebes
 (klingt so hochtrabend, aber jede wichtige Entscheidung wid besprochen- und um mitreden und mitentscheiden zu können, muss ich mich dafür informieren)

bin der Visionär im Betrieb, der Ideen hat und sie auch so präsentieren muss, dass ich andere dafür begeistern kann

versuche im Ehrenamt für unseren Berufsstand etwas zu erreichen,

ob ich diese Tätigkeiten mit dem Stalloverall, mit dem Betriebsoverall, der Jeans im Haushalt,
mit dem Hosenanzug, oder mit meinen geliebten Dirndlkleidern ausführe, das ist doch vollkommen belanglos, wichtig ist, die passende Kleidung zu den Gelegenheiten -
aber noch wichtiger ist, was in mir selbst als Persönlichkeit steckt.
Es gehört das äussere Erscheinugsbild als Ausdruck der Persönlichkeit dazu, aber das innere Erscheinungsbild ist mit Sicherheit genauso wichtig, wenn nicht noch wichtiger.

Ich achte und schätze jede und jeden, der etwas erreicht und leistet,
aber ich lasse mir auch von niemand meine Leistung klein reden.
Was uns insgesamt in unserem Berufsstand etwas fehlt, das ist ein gesundes Selbstbewusstsein,
es braucht sich keine Bäuerin zu verstecken, sondern hat richtig Grund auf sich selbst stolz zu sein.
Annama, Trudi, ihr seit mir schon ein paar Jahre voraus, aber ich habe in den letzten Jahren gelernt,
wie ich mich selbst sehe, wie ich über mich denke, was ich bin, das kommt aus mir und aus der Hand dessen, der mich geschaffen hat.
Diesen inneren Wert versuche ich auch meinen Kindern zu vermitteln,
es kann doch nicht sein, dass nur das neueste Trendhandy, die neuesten In-Klamotten den Wert eines Menschen ausmachen.
Wenn diejenigen, die in unserem Staat Macht haben und etwas zu sagen, mit Sorgfalt für eine Zukunft arbeiten würden, erkennen würden, welchen gesunden Vorteil gerade Bauernkinder haben,
man müsste uns sofort auf die rote Liste setzen.
Aber so wie es momentan ausschaut, ist da keine ode sehr wenig Verantwortung für eine Zukunft vorhanden.
Es hilft nichts darüber zu jammern, sondern als einziges, eben selbst in seiner kleinen Welt seins zu tun.
Dass man Bäuerinnen und Bauern schon immer als dümmer angesehen hat, das kommt nach meiner Meinung daher, dass viele die Zusammenhänge, den Umgang mit Leben, diese grosse Verantwortung, die auf den Schultern der Bauern lastet, richtig erkannt hat.
Es gibt nicht viele Berufe, die so ein umfassendes Wissen, Können, und GEspür für die Arbeit und Führung eines Betriebes verlangen.
Dass wir uns zu hilflosen Prämienabhängingen degradieren haben lassen, das ist etwas, dass mir meinen Bludruck in die Höhe treibt.
Danke euch beiden für eure Beiträge, es ist für mich wichtig, von Frauen, die einfach ein paar Jahre länger Erfahrungen machen konnten, zu lernen.
@annama, dann kommst einmal, dann fahren wir nach Salzburg- da werden dir die Augen aufgehen, vor lauter schönen Trachtenanziehsachen.
Ein schönes Dirndl, da schmelze ich dahin, wie ein Schneemann in der Sonne.
Ich kann an jedem Modegeschäft vorbeigehen, selten, dass mich da ein Stück in Begeisterung bringt,
aber wenn ich an einem Trachtengeschäft vorbeikomme, dann könnte ich einfach nur noch schwach werden  :-*, scheinbar hat man derartiges einfach in den Genen.
Herzliche Grüsse
maria
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mirjam am 14.07.05, 10:14
Hallo Annelie,

kann ich voll unterschreiben  ;).

Wenn ich als Unterfränkin (wo meiner Meinung nach Tracht wirklich eine untergeordnete Bedeutung der Volkstanz- und Landfrauen-Gesangsgruppen ist)  in anderen Bundesländern unterwegs war - wurde ich als "Bayerin" sofort auf dieses Dirndl-Lederhosen-Image regelrecht reduziert und das war schlichtweg frustrierend und ich kann und werde das nie toll finden;

Wenn das Aussagende die Persönlichkeit und nicht die Tracht ist (ich finde Tracht mit entsprechender Frisur und Traditionsschmuck auch als "Styling") - warum brauchen wir dann im Landfrauenbereich diese Trachtauftritte?

Warum haben wir so Nachwuchschwierigkeiten im Landfrauenbereich / Überalterung, dass sogar die Gesangsgruppen in den Wochenblättern darüber klagen?

Ein Bekannter (aus dem Norden, hält viele Seminare im Lw-Bereich, ist viel unterwegs auf Höfen) erzählte mir erste letzte Woche, dass er am letzten ZLF auf den Landfrauentag geraten war und Fr. Biechel auftreten sah/hörte:

"Ich hätts echt nicht geglaubt, aber an dem Spruch ist echt was dran: Bayern ist Ausland"  :-\.

Was für ein Image wollen wir?

Was für ein Image nützt uns in der Gesellschaft?

Wollen wir "so viel anders" sein?


viele Grüsse

Mirjam


Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: SHierling am 14.07.05, 10:51
Hallo,
ich finde, das kann man (ausnahmsweilse mal) auch ganz demokratisch sehen. Wenn es denn es um die typische Bäuerin geht, dann kommt die halt zu einem großen Teil _nicht_ aus einer Gegend, in der Tracht heute noch getragen wird.
Ihr könnt euch ja darüber streiten, ob die typischer Bayerin statt Bäuerin Tracht trägt, oder ob die typische bayrische Bäuerin Tracht trägt, aber dann wäre es schon schön, wenn ihr das auch dranschreibt. Die "typische deutsche Bäuerin" hat nun mal mehrheitlich keine Tracht mehr an, und dementsprechend sollte sie auch nicht so vertreten werden.
Ich stamme auch aus einer Gegend, wo Tracht noch ganz normal und im Alltag getragen wird, auch bei der Arbeit, und wo es (noch) alte Frauen gibt, die gar keine andere Kleidung besitzen - aber ich würde mir doch nie anmaßen wollen, das zu verallgemeinern! Ist doch schön, wenn es regionale Eigenheiten gibt!

Grüße
Brigitta

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mirjam am 14.07.05, 11:18


Hallo Brigitta,

dann müssen wir das auch noch viel weiter regional einschränken, weil die "typische fränkische Bäuerin" (3 Frankenländer in Bayern) wenn sie fortgeht auf Veranstaltungen auch kaum Tracht trägt... aber die Bezirksbäueirnnen auf der  BBV-Homepage wieder im Dirndl zu sehen sind.

Ich bin ja auch froh, dass egal welcher Politiker uns nach aussen repräsentiert er hochdeutsch spricht und nicht sächsisch oder hessisch oder fränkisch.

Gestern bin unserem aus Oberbayern stammenden Bürgermeister übern Weg gelaufen -  sein ausschließlich-absichtliches "Pfüaddi" sagt hier keiner  und das nervt mich dann schon, denn er ist ja hier Repräsentant einer mittefränkischen Stadt.


Mirjam

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: SHierling am 14.07.05, 11:27
Zitat
dann müssen wir das auch noch viel weiter regional einschränken, weil die "typische fränkische Bäuerin" (3 Frankenländer in Bayern) wenn sie fortgeht auf Veranstaltungen auch kaum Tracht trägt...

Das kann sein, ich kenn mich da im Ausland ja nicht so aus ;) ;) ;)
*wegrenn*
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 14.07.05, 11:33
typische Bäuerin-
bei dieser Diskussion kommen wir nicht weiter, weil es die typische Bäuerin nicht gibt.
Ich war gerade beim Einkaufen - da sieht man Frauen verschiedenster Altersstufen nach der derzeitigen Mode gekleidet.


Der Beruf oder die berufliche Tätigkeit ist nur ein Teil des Lebens.



@Mirjam, siehst du dich als Bäuerin, weil du so vehement für das nicht vorhande Image der Bäuerinnen eintrittst?
Mir braucht doch niemand zu erzählen, dass wegen ein paar dirndltragenden Landesbäuerinnen der bäuerliche Nachwuchs oder die Frauen ausbleiben.

Wer meint, dass Bayern Ausland ist, die Freude kann ich gerne jedem lassen, wir fühlen uns in diesem Ausland von ein paar Widrigkeiten abgesehen sehr wohl.
Meinen Töchtern brauche ich nicht vorjammern, dass wir kein Image haben,
die machen sich selbst ihres.
Wenn andere Personenkreise Probleme mit der Landwirtschaft haben, dann ist das deren Problem.
Eines fällt auf, besonders diejenigen, die aus der Landwitschaft stammend - einen anderen Weg eingeschlagen haben, sind oft diejenigen, die am meisten über ihre Herkunt herziehen.
Welches Image uns in der Gesellschaft nützt-
da wäre ich sehr vorsichtig, denn wenn wir die Windrädchen werden, um der Gesellschaft zu nützen, da brauchen wir eine gute Lagerung, um den ständigen Wechsel überhaupt zu verkraften.
Bevor wir uns über die Gesellschaft grössere Gedanken machen sollten- wäre meiner Meinung nach, wichtig, dass wir zuerst mal selbst wissen, was wir sind und was wir wollen.
Ohne Ziel segeln wir planlos im Wasser herum.
Ich bin wie ich bin und derartiges hoffe ich auch von meinen Kindern-
ich sehe mich als selbständige Unternehmerin mit dem grossen Glück, einen Hof zu haben und dort leben und arbeiten zu können.
Ob mich jetzt jemand als typische oder untypische Bäuerin sieht, das ist mir eigentlich ziemlich egal.
Wichtig erscheint mir, dass ich weiß, was und wer ich bin.
Ich habe mich früher immer geärgert, dass es für das Tätigkeitsfeld  Bäuerin keine Ausbildung gibt,
inzwischen bin ich froh drüber, so musste ich mir vieles von dem was ich mache, wissensmässig erarbeiten. Hatte den grossen Vorteil, dass meine grauen Zellen ganz massiv arbeiten mussten.
Im grossen und ganzen ist die Arbeit als Bäuerin ein absoluter Traumjob, aber was mir auffällt,
Bauer oder Bäuerin ist mehr als das, was ausbildungsmässig vermittelt wird.
Da lobe ich mir die Ausbildung der Landwirtschaft in Österreich- besonders Kelßheim,
dort wird den jungen Menschen Wirgefühl und Selbstbewusstsein über ihre bäuerliche Kultur mit auf dem Weg gegeben.
Bei uns zählt nur die Leistung und damit bleibt einiges aussen vor.
Vielleicht ist ein Teil der Stärke und Selbsbewusstsein meiner österr. Berufskolleginnen gerade aus dem Verständnis und dem Bewusstsein für die kulturelle Identität heraus gewachsen.
Wir in Deutschland haben davon sehr wenig.
Ein ganz klein wenig bin ich da den Bäuerinnen neidig, die in den Bergen ihre Höfe haben, dort ist ds Wissen um den Wert der bäuerlichen Kultur noch stärker ausgeprägt.
Denn momentan kann auch die allgemeine Kulturszene grad nicht so gross punkten.
Kultur beginnt scheinbar doch immer auch im Kleinen.

Bei dieser Diskussion hier habe ich festgestellt, dass ich doch ein bisschen stolz auf meinen Beruf bin.
Denn ich kann mir vorstellen, dass ich in meinem früheren Beruf eine ganz andere Persönlichkeitsentwicklung durchgemacht hätte. So wie ich mich kenne, weiß ich, dass ich auch noch oben gestrebt wäre, aber den Tiefgang, die Wurzeln, das Verständnis für vieles habe ich als Bäuerin erst wirklich gefunden.
Also prägt der Beruf doch den Menschen in einem großen Maße und das ist recht brauchbar.
maria



Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: ChristineN am 14.07.05, 11:45
Hallo Annelie,
die Arbeit klein reden will vielleicht wirklich niemand. Vielmehr denke ich, dass heutzutage die wenigsten überhaupt noch Einblick in den  Arbeitstag eines Bauern bzw. einer Bäuerin haben. Heutzutage muss ein Bauer nebenbei auch Kaufmann, Chemiker usw. sein.
Wir selbst führen einen Bauernhof mit Mutterkuhhaltung, Ackerbau, Selbstvermarktung, Pferdepension und Ferienwohnungen. Man sollte mittlerweile drüber stehen, aber ich ärgere mich immer wieder, wenn die Leute mich fragen, was ich eigentlich hauptberuflich mache.
LG Christine
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mirjam am 14.07.05, 12:44
Vielleicht ist ein Teil der Stärke und Selbsbewusstsein meiner österr. Berufskolleginnen gerade aus dem Verständnis und dem Bewusstsein für die kulturelle Identität heraus gewachsen.
Wir in Deutschland haben davon sehr wenig.

Hallo Maria,

ich verstehe dich nicht. Ich bräuchte ja auch keine Frau zu sein um mich für die Belange der Frauen einsetzen zu dürfen?

Woran liegt es dann, dass den Landfrauenorg. der (landw.) Nachwuchs fehlt?

Oder den Bauern zukünftige Partnerinnen?
Wieviel Zukunft haben die Höfe, wenn sie keine "Rolle" mehr bieten können, die Frauen aus der nicht-LW liegt?

An anderer Stelle postet du gegen eine Studie die die 63-Stunden-Woche der Bäuerin aufzählt - und schreibst hier: "Bei uns zählt nur die Leistung", dann dass diese Studie den Beruf schlecht macht, hier tust du paschaul das "Bewusstsein der kulturellen Idendität" von allen deutschen Bäuerinnen auf "sehr wenig" reduzieren  ???

Was das Image der österreichischen (Jung)Bauern/bäuerinnen betrifft, so finde ich deren Homepage geradezu ein Beispiel an stylistischen Elementen und jung-modernen Botschaften auf denen ich keine Ansätze zur "kulturellen Idenditität" finde - sie "vermarkten" sich online ganz anders und betreiben eine andere Imagearbeit (siehe Jungbauernkalender).

http://www.jungbauern.at/,

auch die Inhalte der Landfrauenseiten fand ich sehr interessant http://www.landfrauen.at/, unterschieden sich doch deutlich (in den Inhalten) von denen unserer Landfrauen-HP oder von den BBV-Landfrauenseiten (.von dort: "Managementkenntnisse für die Durchführung regionaler Entwicklungsprojekte
Regionales Mentoring: Frauen in die Gemeindestuben!..")

Was ich marketing-mäßig super fand - ist das trendige Logo der Bäuerinnen der Bergbauernvereinigung, hier einzusehen - und dann -> Bäuerinnenkabarett anklicken.

http://www.bergbauern.org/oebv/bergbauern.online.htm

...was ist daran "typisch Bäuerin"?   ;)

viele Grüsse

Mirjam










Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 14.07.05, 15:08
Hallo Annelie,
vielleicht sehen wir manches aus verschiedenen Blickwinkeln.
Aber meinst du, dass die Repräsentation im  Amami-Kostüm besser rüberkommt?
Vor fast 3 Jahren war bei uns die österr. Landesbäuerin Aloisia Fischer beim Kreisbaunertag. Eine dynamische gutaussehende Frau mit kurzem eleganten Haarschnitt und einem Traum von einem Trachtenkostüm.
Einen Saall voller Männer 2 Stunden zu begeistern, unbequeme Wahrheiten charmant an den Mann zu bringen, klar und ausdrucksvoll zu sprechen- das lag nicht am Trachtenkostüm, sondern an der Persönlichkeit von Frau Fischer.
Ich bin leider kein solches Redetalent, aber muss hin -und wieder in Veranstaltungen die Begrüssung halten oder moderieren.
Ob ich das mit einer Jeans und schicken Bluse oder mit einm Dirndl mache-
ich habe jetzt noch nie gemerkt, dass Inhalte deshalb hausbackener rüberkommen,
aber mit kritischen Redebeiträgen bin ich auch bisher noch nie rausgeworfen worden.
Aber für mich ist entscheidend, dass ich mich in der Kleidung wohlfühle.
Man spürt sehr schnell, wenn man in einem vollen Saal vorne steht, ob man angemommen wird oder nicht.
Ich spreche z. B. Dialekt und bisher hatte ich noch in keinster Weise Probleme von anderen verstanden zu werden, denn selbst in hochkartätig besetzten Gremien wird einen Fachsprache mit unendlich vielen Fremdwörtern und Fachbegriffen gesprochen- da muss ich auch schauen, ob ich damit klarkomme-
genau dieses verlange ich auch von anderen.
Und interessanterweise wird man auch mit einem einigermaßen gepflegten Bayerisch überall im deutschrpachigen Raum verstanden.
Es gibt für mich nichts schlimmeres, wenn jemand eben nicht der deutschen Hochsprache total mächtgi ist, und dann radebrechend versucht- so zu tun als ob.
Wer damit aufgewachsen ist, Hochdeutsch zu sprechen ist hier klar im Vorteil,
aber wenn jemand hessisch, fränkisch oder säschsisch spricht- ich finde das recht postiv,
denn derjenige zeigt Selbstbewusstsein.
Entscheidend ist dann auch nicht die Sprache sonder die Taten.
Ich gehe aus Prinzip auf keine politischen Versammlungen mehr, weil ich es nicht mehr ertragen kann, 2 Stunden mit Worthülsen, Phrasen und Gegnerniedermachen für die Zukunft unseres Landes mitmachen zu müssen.
Klare Gedanken, klare Worte, klare Taten,
ob das in bayerisch, fränkisch, oder hochdeutsch ist, das ist mir vollkommen egal.

@Mirjam, ich wollte von dir nur wissen, als was du dich siehst, du wohnst ja auf einem Bauernhof, bist auf einem Bauernhof aufgewachsen.
Sicher kannst du dich als Frau für die Rechte der Frauen einsetzen und für das Image der Bäuerinnen.
Aber bloss weil du mich mit Links über Österreich zumüllst, wirst bei mir auch nichts verändern.
Wir arbeiten in vielen Bereichen mit den Österreichern zusammen, wohnen ja quasi Tür an Tür,
von unseren Nachbarn sind wir schon ein paar Jahre sehr angetan und wir haben viel von ihnen gelernt.
In Kleßheim brauchts eine Art Nummerus Klausus, weil viel mehr Schüler dorthin wollen, als Plätze vorhanden sind,
bei uns stirbt eine Landwirtschaftschule nach der anderen.
Ich habe eine grosse Hochachtung vor meinen österreichischen Nachbarn und viele Referenten kommen aus diesem Land.
Was österreichische Bäuerinnen schon auf den Weg gebracht haben, das verdient Respekt.
Nachwuchs fehlt nicht wegen des Dielekts und dem Dinrdlkleid, sondern hat mit Rahmenbedingungen zu tun.
Und solange die meisten Bauerntöchter das Weite suchen, um ja keine Bäuerin zu werden,
wäre vielleicht angebracht mal einfach in der eigenen Familie nachzudenken, was schön oder nicht schon an diesem Beruf ist.
Und in diesem Fall kenne ich viele österr. Bauernhöfe, dort ist das Wort "Lebensqualität" ein wichtiger Wert.
Es scheint nicht alleine die Grösse des Hofes für die Zukunft ausschlaggebend zu sein.
'Wenn Frauen aus anderen Berufen und aus der Nichlandwirtschaftlichen Bevölkerung Bäuerinnen werden, dann ist sicher zuerst ein netter junger Mann, der das Herz erobert.
Wenn dann der Hintergund auch noch passt, dann gibt das Bäuerinnen, vor denen ich eine grosse Hochachtung habe.
Da kann manche Bauerstochter nicht mithalten.
Aber wenn eine junge FRau aus der Stadt mit anderen Ideen und einem ganz anderen HIntergrund vieles anders machen will und dann immer nur an Mauern rennt, dann geht irgendwann die Puste aus.
Ich bin in einem Projekt dabei, wo versucht wird, über Weiterbildung Lebensqualität auf den Höfen zu vermehren- und den Bäuerinnen und Bauern mit guten Referenten und Beratern wieder zu helfen, aus dem Hamsterrad der Arbeitsüberlastung herauszufinden.
Landwirtschaft ist ein tolles Arbeitsfeld, Bäuerin kann ein wunderschöner Beruf sein.
JUnge begeisterte, motivierte Leute, die sich ein lebenswertes Umfeld auf einem Hof schaffen können, das zieht auch Frauen an, die sich vorstellen können, auf einem Hof zu leben.

Und da sind uns eben auch wieder die Österreicher einen grossen Schritt voraus.
Sollte irgendwo in Österreich ein Hof zu finden sein, der mir gefällt, dann bin ich Auswanderungskanditat. Im Hinblick auf die Landwirtschaft sind die Österreicher uns Jahre voraus.
Von der Ausbildung Lichtjahre.
Herzliche Grüsse
maria


Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: josefa am 14.07.05, 15:57
Hallo zusammen,

ich bin ja immer schon mal auf´m Sprung, lang noch großartig rumzupfen ist nicht immer.
Sagt meine Nachbarin, (nicht Bäuerin) du kannst doch so nicht einkaufen gehen!! (ich hab keine Stallkleidung an und Gummistiefel)

Sag ich ihr,det is mir egal hauptsache ist ich hab Geld inne Geldbörse (dat andere Wort war mir jetzt zu umständlich (Portomone) :-))).

LG Josefa (Marlene)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Doro am 14.07.05, 19:13
Hallo annelie,

ich hab manchmal auch offizielle ,,Auftritte" und hab da nicht sehr oft ein Dirndl an. Ich hab zwar eines, aber viel lieber sind  mir meine Jeans!
Bei uns in der Gegend ist das schon noch sehr üblich, ein Dirndl zu tragen, auch ohne Trachtenverein.
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: rambazambahuber am 14.07.05, 20:35
[[li][/li]Mary
[li][/li]
[/list]Und solange die meisten Bauerntöchter das Weite suchen, um ja keine Bäuerin zu werden,
wäre vielleicht angebracht mal einfach in der eigenen Familie nachzudenken, was schön oder nicht schon an diesem Beruf ist.
Hallo Mary,
dieses Vorurteil hält sich immer noch. Ein gepflegter junger Landwirt findet fast immer eine Frau. Nur sollte er eben auch mal über den eigenen Tellerrand schauen und andere Interessen, sei es Urlaub oder Hobbies (Skifahren usw.) pflegen.
Meine Tochter hat einen Landwirt als Freund. Meine beiden Nichten, alle mit Abitur haben einen Landwirt als Freund.
Meistens haben flotte Landwirte auch Top-Betriebe. Einfach für alles aufgeschlossen - wie andere junge Menschen auch.
Die Freunde unserer Kinder (aus Landwirtsfamilien) erfuhren nicht nur negative Seiten des Berufes. Die Eltern machen das, was nichtbäuerliche Familien auch machen: Essen gehen, Urlaub fahren, mal unter der Woche zum Baden gehen, Stadtbummel, sich mal was gönnen. Natürlich wenn viel Arbeit ist...auch der Zusammenhalt. Kein ewiges Jammern......
Mit diesem familiärem Hintergrund hat keine ein Problem auf einen landwirtschaftlichen, fortschrittlichen Betrieb zu ziehen. Unser Sohn hat eine Freundin, die nicht aus der Landwirtschaft stammt. In der Berufsschule unseres Sohnes gab es auch "typische" Bauern, die leider nach dem Stall die Dusche nicht mehr aufsuchten.
Kleider machen Leute- es ist nun mal so. Ich fühle mich schick und gepflegt einfach wohler. Bei meinen Kindern finde ich es wichtig, dass sie modern und flott weggehen.  Mein Mann freut sich sicher auch, wenn seine Frau gepflegt ist und schick gekleidet ist.
LG Regina

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 14.07.05, 20:38
Hallo Annelie,
wenn es dich stört, warum sprichst du das nicht einmal bei einer Veranstaltung bei Euch an?
Vielleicht ist den offiziellen Bäuerinnen das gar nicht bewusst.
Ich habe mir über die Bekleidung selbst eigentlich noch gar keine so grossen Gedanken gemacht.
Ehrlich gesagt stören mich da sehr viel mehr Sachen, die Kleidung ist für mich noch das wenigste.
Im Bereich der Bäuerin ist für mich von offizieller Seite her soviel im argen, dass ich manchmal einfach mein Gehirn ausschalten muss, damit ich einigermaßen friedlich weiterleben kann.
MIt einem Hosenanzug oder Kostüm ist für mich nichts an den wirklichen Problemen verändert.
Aber da wird sich auch nicht allzuviel verändern- egal ob im Dirndl oder im Kostüm.
Typische Bäuerin und Typischer Bauer-
wir haben noch einiges vor uns.
Herzliche Grüsse
maria
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Frieda am 14.07.05, 20:40
Die typische Bäuerin hat Apfelbäckchen und steht vor der Haustüre und wirft den typischen 5 Hühnern des typischen Bauernhofes Körner hin. Der typische Hahn dieses Hofes, steht auf einem typischen Misthaufen. Weiterhin gehören zu diesem typischen Bauernhof: 3 Katzen, ein Hund, 3 Kaninchen, 5 Tauben, 2 Schweine - eines davon mit Ferkeln -  und 6 Kühe im typischen Langstand, die mit einer Eimermelkmaschine gemolken werden, deren kurze Milchschläuche vom Zitzenbecher direkt in den Eimer gehen (nix Sammelstück) . Der typische Bauer dieses Bauernhofes bearbeitet grad mit dem Mähdrescher ein gelb blühendes Rapsfeld.

*duckundweg*
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: SHierling am 14.07.05, 20:49
Du meinst die hier? (Du hast die Tracht vergessen!)
(http://www.bb01.de/bilder/uroma.jpg)
(darf ich vorstellen? Meine Uroma.)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Margret am 14.07.05, 20:59
Hallo Dagmar, 

da habe ich grad geschmunzelt !

Aber du hast Recht:
in fast allen  Kinderbilderbüchern  mit dem da sehr beliebten Thema  Bauernhof  sind  Bauer und Bäuerin  genau so dargestellt.  Typisch ?!?

Vielleicht drückt es so eine Sehnsucht der Menschen  nach Rückständigkeit und Überschaubarkeit aus...?

Margret
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mirjam am 14.07.05, 21:18

Hallo Regina,

ich kann bei dir unterschreiben:

Bekannte/Freundinnen/jungen Frauen derzeit am "Lawi-Markt" sagten mir:

Man sieht es einem Jungbauern schon an, ob er eine moderen Mutter oder ältere Schwester hat - und die haben meist die wenigsten Probleme eine Partnerin zu finden. Wer ein modernes Mutterbild vorgelebt bekommt - tut sich wahrscheinlich auch leichter mit modernen jungen Frauen klarzukommen  ;D (oder deren Ansprüchen zu genügen).

Mit einer Freundin/NE-Bäuerin hatte ich erst letzte Woche am Tisch die Diskussion, dass der 6.tklässler vor lauter Haarstyling schier den Bus morgens verpaßt und ein Mädchenschwarm ist (jetzertle schon *gg*) - meinte ich:
Sei doch froh, dass er jetzt schon darauf Wert legt - mit 20 oder verheiratet lernt er das wohl nimmer  ;).
Oh, hat der junge Mann sich gefreut ob der Parteinahme  ;). Ich wollerte keinen haben, dem sein Aussehen wurscht ist.

Wir prägen ja wohl schon unsere Kinder auch mit dem "typischen Bäuerinnenbild" und der "typischen Rollenverteilung".

Zu den Lawi-Kinderbüchern - da gibt es schöne Aussnahmen, wo SIE auf dem Schlepper mit Frontmähwerk sitzt  8), aber ich habe mir erst kürzlich von einer Berufsschullehrerin aus den Bergen schreiben lassen, dass das auch bei ihnen heute noch die Ausnahme ist und es ja schon ein Fortschritt ist, weil es bei ihrer Elterngeneration noch unvorstellbar war  ::).

@ Daggl - der Bauer bearbeitet ein blühendes Rapsfeld mit dem Mähdrescher ?  ;)

viele Grüsse

Mirjam




Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: geli.G am 14.07.05, 22:50
Bei uns in der Gegend ist das schon noch sehr üblich, ein Dirndl zu tragen, auch ohne Trachtenverein.

Hallo,

ich verfolge sehr interessiert diese Box und möchte Doro recht geben. Bei uns im BGL haben sehr viele Frauen ein Dirndl und die wenigsten davon sind Bäuerinnen. Hier hat Tracht überhaupt nix mit einer Bäuerin zu tun. Ich zieh sehr gerne Tracht an *winkzumary* hab aber zu Hause auch nur Jeans an. Bei einem öffentlichen Auftritt würde ich aber wieder zum Dirndl greifen. Ich war auch schon im Festspielhaus in Salzburg in Tracht. In Österreich ist das ganz normal, da fällt man auch nicht auf damit. :D

@ annelie  Ich weiß du wllst hier nix mehr schreiben. ;) Aber eins will ich doch noch los werden. Du fühlst dich in Tracht nicht wohl, was ich ganz normal finde. Warum stört´s dich dann, wenn andere sich in "normaler Kleidung" nicht wohl fühlen. Mich stört´s jedenfall nicht, wenn unsere Landesbäuerin in Tracht in der Zeitung ist. Und zu Hause wird sie auch was anderes anhaben..... ;D
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 15.07.05, 04:12
Hallo Geli,
deshalb will ich doch nach Österreich auswandern, dann kann ich ohne Probleme mit Trachitgem herumlaufen, keiner wird deshalb schief angesehen, egal ob Bäuerin oder Nichtbäuerin.
Dann kann ich von drenten aus zusehen- wie hier in Deutschland darüber gestritten wird, ob die typische Bäuerin Tracht tragen soll oder nicht.

Ironiemodus an:
Scheinbar gehts uns allen sehr gut, wenn sich unsere Probleme nur um solche Äusserlichkeiten drehen, scheinbar haben wir in der Landwirtschaft keine Sorgen und Probleme.
Keine Probleme mit niedrigerem Milchgeld, wie es sich auswirkt, wenn die Wasserversorgung privatisiert wird, Bauern vielleicht nur noch Genverändertes Saatgut ausbringen können, weil daran mehr verdient ist.

Wichtig ist die Frisur und das Äussere und damit ist es dann gut. Ich werde mich Annelie anschliessen und hier nichts mehr schreiben.
Bei uns in der Familie läuft auch keiner in Lumpen herum, aber ob eine Bäuerin im Dirndl oder im Kostüm sich wohlfühlt, hat weder etwas mit mangelndem Chic, noch mit Gepflegheit zu tun.
Wenn KInder mit einer typischen Bäuerinnenprägung schon als gefährdet angesehen werden,
dann kann ich mich nur noch wundern und meine armen Kinder bedauern.
Meine Freundin, auch eine typische Bäuerin hat mich gestern angerufen und erzählt, dass ihre Tochter als einziges Bauernkind in der Abschlussklasse der Hauptschule fix und fertig ist, weil niemand sonst es für wichtig erachtet und nötig findet, für die Abschlussfeier etwas beizutragen,
das wäre mit Arbeit verbunden und davor haben alle einen Heidenbammel.
Glückliche nichtgeprägte Jugend, sie ist mir Beschäftigung ihrer Haarfrisur, der Suche nach Innklamotten und dem Anpumpen von Eltern und Grosseltern so ausgelastet, dass eben keine Zeit mehr bleibt, um für eine Abschlussfeier einen Sketch einzuüben, fürs kalte Büffet etwas beizusteuern, oder ein Musikstück zu spielen.
Wenn ich mir die Diskussionen um Arbeitsplätze, um einen total verschuldeten Staat, um die Globailsierung anschaue und mir so meine Gedanken mache, welche Zukunft unsere Kinder einmal erwartet, dann frage ich mich, wie sie mit den Gegebenheiten fertig werden können.
Also nix für ungut liebe Berufskolleginnen, aber jetzt werde ich wirklich einen Knoten in meine Finger machen.
Weiterhin viel Glück und Erfolg auf euren Höfen, wenn uns wirklich nur das Aussehen der Bäuerinnen so wichtig erscheint, dann haben wir ja eine gute Zukunft vor uns.
Bei Diskussionen, wie ein höherer Milchpreis zu stande kommen könnte oder anderen Problemen in der Landwirtschaft schreibt niemand.
Das zeigt mir ganz klar, dass die Welt der Landwirtschaft in Ordnung ist.
Damit ist ganz klar, dass es scheinbar nur bei uns Probleme gibt und ansonsten die bäuerliche Welt in Ordnung ist.
Weiterhin viel Freude beim Einkaufen und der Unterstützung der Jugend,
ich werde jetzt unserem Kalb auf die Welt helfen und dann noch eine Mütze schlaf holen.
Und mir den Kopf drüber zerbrechen, ob ich jetzt eine typische oder untypische Bäuerin bin- ob ich jetzt meine armen Kindern so geprägt habe, dass sie irgendwann mit massiven Vorwürfen daherkommen können, was ich ihnen angetan habe. Wenn man der Jugend die moderne Mutter bereits ansieht, Mamma mia, was müssen meine armen Kinder nur an mir erleiden.
Ich werde heute zum Einkaufen fahren und zuerst müssen die ganzen Inzeitschriften her, damit ich diesem modernen Zeitgeist entsprechen kann.
Eigentlich wollte ich meinen Kinder ein Vorbild sein und jetzt bekomme ich mit, dass ich ihnen je eine gewaltige Last auferlegt habe. Da stürzt mein ganzes Weltbild zusammen.
Jetzt kann ich meine Tochter nur noch trösten, wenn sie wieder jammert, dass sie mit den heutigen Jugendlichen immer weniger anfangen kann - dass es  an ihrer altmodischen Mutter liegt.
Ironiemodus aus:

nur noch wundernd
maria

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Frieda am 15.07.05, 07:23

@ Daggl - der Bauer bearbeitet ein blühendes Rapsfeld mit dem Mähdrescher ?  ;)

viele Grüsse

Mirjam




Hab ich schon in einem Bilderbuch gesehen ;D War so ein Werbungsbilderbuch für Rama ;) ;D
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: annama am 15.07.05, 07:26
Hallo Mary,

In der Kürze liegt die Würze ;D

Du bist eine begeisterte Schreiberin hier im Forum,ich lese auch deine Beiträge sehr gerne.Nicht böse sein mit annama wenn ich dich darum bitten würde deine Beiträge etwas kürzer zuformulieren.


Vielen Dank und ganz liebe
Grüsse von annama :D
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: brit am 15.07.05, 08:22
hallo,

annelie, ich versteh deine haltung sehr gut.
ist bei uns leider auch so,dass *folklore* mit dem berufsstand *bauer* verwechselt wird.
auch ich mag nicht,wenn das bäuerinnenbild soo rüberkommt. weil das  für mich keineswegs der realität entspricht. ich finds also viel ansprechender , wenn sich bäuerinnen an offiziellen terminen kleiden wie sie sich kleiden, statt immer mit tracht.
ich find die tracht ist hier teil der folklore, das ist eben kein kleidungsstück dass tatsächlich so noch getragen wird , sondern eben nur bei ganz speziellen anlässen. und dazu hats ne menge regeln wie sone tracht getragen werden sollte, schade , so kann sich  diese gar nicht weiterentwickeln...

mit dem stetigen tragen der trachten nach aussen, wird,- auch wenn vielleicht ungewollt-, doch irgendwie rübergebracht, bäuerinnen seien in der mehrzahl folkloristisch interessiert...trifft doch nicht zu, oder ?! 

die typische bäuerin gibts nicht mehr, denn typischen bauer  auch nicht,
vielseitigkeit ist gefragt..(warum nicht auch bei der kleidung ;) )

lg   brit

ps. finds übrigens spannend, dass sich diese frage bei den männern so nicht stellt  :) (zumindest unsere bauernvertreter treten im normalfall  nicht trachtig auf)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: SHierling am 15.07.05, 09:18
Hallo nochmal,

also ich hätte nie gedacht, das man sich in der heutigen Zeit, wo jeder von klein auf beigebracht bekommt das es eben nicht an Äußerlichkeiten liegt, wie ein Mensch zu beurteilen sei, sei es nun Hautfarbe, Rasse oder "nur" seine Kleidung, noch solche Diskussionen um so eine "Kleinigkeit" (in meinen Augen) geben kann.

Eins hab ich bei der ganzen Sache aber noch nicht verstanden: ist es denn in den Gegenden, wo noch Tracht getragen wird, so, das das nur die Bäuerinenn tun? Also etwas, was eine Frau als Bauersfrau kennzeichnet? Das war/ist bei uns nämlich überhaupt nicht so, in dem Alter, wo "frau" noch Tracht getragen hat, haben das alle, egal ob sie nun damit Hühner fütterten oder beim Kaufmann an der Kasse saßen - und schon allein deswegen hätte das ganze mit "typischer Bäuerin" gar nichts zu tun gehabt.

*nur noch wundernd*
Brigitta

.
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: brit am 15.07.05, 09:26
brigitta ,
das nehm ich dir nicht ab ;D
es soll nicht wichtig sein, wie bäuerinnen nach aussen vertreten werden?!
ist wichtig!!! und ist auch ne frage, ob ich mich überhaupt vertreten fühle..was zugegebnermassen selten der fall ist 8)


Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mirjam am 15.07.05, 09:44
Hallo Brit,

ich gebe dir voll recht, auch mit der Bedeutung der Kleidung; das ist nämlich überhaupt nicht wurscht, weil es von alters, altersher die Menschen klassifiziert (auch in der Tracht gibt es ja bestimmte Merkmale zu unverheiratet, verheiratet, verwitwet oder finanziellem Stand/Tand) und der erste Eindruck läuft grad in unserem Medienzeitalter voll über die Kleidung/Repräsentation (Bildung erster Eindruck läuft binnen 2 - 3 sec, erwiesen).

Wir hatten mal schon vor langer Zeit in der Mailingliste eine Diskussion, ob man sich selbst als "Bäuerin" bezeichnet oder fühlt und das war eine sehr große und ausführliche Diskussion, wo herauskam, dass sich so einige unabhängig vom sozialen Stand (mit Landwirt verheiratet = Bäuerin) überhaupt nicht als solche fühlen -

WEIL eben die  "typischen" vorgelebten/repräsentierten Merkmale (Hauswirtschafterin/Tracht/typ. Rollenverteilung, vertretene Interessensgebiete soziales Engagement Kirche, Ernährungsberatung + Hobby = Garten) überhaupt nicht mit dem eigenen Lebensfeld und Eigenidentifikation übereinstimmen.

Ich könnte 20 oder 200 Kühe haben - nie würde ich mich als Bäuerin fühlen und meine Interessensgebiete auch nicht von den Landesbäuerinnen vertreten.


viele Grüsse

Mirjam
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: brit am 15.07.05, 10:14
mirjam,

 genauso empfind ich das auch  :)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mirjam am 15.07.05, 10:32
Hallo Brit,

ich denke, es gibt schon tolle Zeichen für eine Veränderung in dem "typischen Bäuerinnenbild"  ;).

Frauen mit einem ausserlandwirtschaftlichen Beruf (keine Hauswirtschaft), die  kein Dirndl brauchen (auch nicht am ZLF/Oktoberfest) mit einem nicht-Garten-Hobby (BT) um viel Zuspruch gerade aus der südlichen Landwirtschaft zu bekommen für ihr Engagement /für Bäuerinnen  ;)

- oder warum ist Reserl sonst 2003 zur Landwirtin des Jahres gewählt worden  :D!? *winke" Reserl als "typische" Bäuerin der Zukunft  8).

*duckundwech*


Mirjam
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Doro am 15.07.05, 13:11
Hallo,

ich bereue inzwischen dieses Thema eröffnet zu haben! :'(
Das kann es doch nicht sein!
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: SHierling am 15.07.05, 13:20
AHRGS nein nein nein, ihr versteht mich ja alle Mist. (BäuerInnen, ja klar....)

brit: es ist mir klar, daß jemand der eine größere Gruppe von Leuten vertritt, diesen auch entsprechen sollte, und nachdem die Mehrheit aller Bäuerinnen halt keine Tracht trägt, ist es (mir) auch völlig einleuchtend, daß sowas als unangemessen bis verzerrend und verstellend aufgefaßt wird, ich persönlich fände sowas schlicht anmaßend, aber mich hat auch noch keiner versucht, so zu vertreten ;)

Was ich gemeint hab, ist, ob das, was ihr hier diskutiert, ein spezielles Problem "typischer Bäuerinnen" ist, oder ob da,
wo solches Gedankengut wie das von Mary noch vorherrschend ist und wo Tracht-Tragen noch ganz normal und "in" ist, die Sparkassenangestellten, die Frisörinnen oder die KFZ-MechanikerInnen das selbe Problem haben.

Beispiel: wo ich herkomme, tragen/trugen (war lang nicht mehr da) die Omas ALLE (langen!) roten Rock, Leibchen, Schürze, und Sonntags Helschen und Handschen zur Kirche, Punz dazu (den auch alltags) und so weiter.  Wenn man die versammelte Mannschaft (Frauschaft) nun da sitzen sah ,( von oben runter geguckt sah das immer sehr hübsch aus), da wäre niemand auf die Idee gekommen, daß da lauter BÄUERINNEN sitzen, sondern da saßen eben Oma Matthias (Schlachter) und Oma Hecht (Frisör) und Oma Wehrhahn (die war dann zufällig mal Bäuerin) neben Fahrrad-Oma (die am Bahnhof den Fahrradstand hatte und sich ansonsten dadurch auszeichnete, daß sie mit über 70 UND IM ROTEN ROCK noch den Führerschein geschafft hat.)

Deswegen hatte es mich interessiert, ob da, wo die Frauen wachsen, die die BäuerInnen unbedingt in Tracht vertreten wollen, das nur einzig bei den "typischen Bäuerinnen" so ist, oder ob es in einer Box: "typische Sparkassenangestellte" die selbe´Diskussion gegeben hätte.

Ich verzichte nu aber auf eine Erklärung und geh mit Annelie Shoppen.

Grüße
Brigitta



Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: martina am 15.07.05, 13:33
Beispiel: wo ich herkomme, tragen/trugen (war lang nicht mehr da) die Omas ALLE (langen!) roten Rock, Leibchen, Schürze, und Sonntags Helschen und Handschen zur Kirche, Punz dazu (den auch alltags) und so weiter. Wenn man die versammelte Mannschaft (Frauschaft) nun da sitzen sah ,( von oben runter geguckt sah das immer sehr hübsch aus), da wäre niemand auf die Idee gekommen, daß da lauter BÄUERINNEN sitzen, sondern da saßen eben Oma Matthias (Schlachter) und Oma Hecht (Frisör) und Oma Wehrhahn (die war dann zufällig mal Bäuerin) neben Fahrrad-Oma (die am Bahnhof den Fahrradstand hatte und sich ansonsten dadurch auszeichnete, daß sie mit über 70 UND IM ROTEN ROCK noch den Führerschein geschafft hat.)

Hallo Brigitta,

ich war auch schon lang nicht mehr da, aber vor 15 Jahren fiel es schon auf, wenn man so eine Oma mal auf der Straße gesehen hat. Das sich das Trachttragen in Deiner alten Heimat für Niedersachsen noch am längsten gehalten hat, ist eigentlich auch kein Geheimnis. Aber wenn Tracht getragen wurde, dann von allen und nicht nur von Bäuerinnen.


Hier war es auch vor 150 Jahren eher unüblich, eine Tracht zu tragen. Und ich mache schon Unterschiede zwischen Landhausmode und echter Trachten. Zu Trachten haben wir übrigens eigene Boxen im Heimatbereich, vielleicht sollten wir das trachtenthema hier herauslassen?

Für mich gibt es keine typische Bäuerin genauso wie es keine typische Friseurin, keine typische Doktorin usw gibt. Genauso wie ich niemanden in so eine Schublade pressen möchte, will ich da auch nicht drin landen, passe gar nicht in eine Schublade rein.

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: amazone am 15.07.05, 16:56
.
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: rambazambahuber am 15.07.05, 18:41
Hallo Mary,
meine Kinder studieren auch für die Abschlußfeiern Beiträge ein und spendieren selbstgemachte Speisen. Trotzdem ist ihnen auch eine "In-Frisur" wichtig und ein schickes Outfit. ;) Warum soll das eine das andere ausschließen? Es ist ja nicht so, dass sie deswegen ihr ganzes Geld für Kleidung ausgeben. 8)
Mir gefällt die Diskussion. Es ist ein Thema wie jedes andere auch, mit unterschiedlichen Meinungen. Das hat aber nichts damit zu tun, ob es der Landwirtschaft gut oder schlecht geht.
@ Amazone  Mir ist bei Landfrauenausflügen aufgefallen, dass die sparsamsten Frauen die Bäuerinnen sind... fast durch die Bank.
Die Männer leisten sich eher mal was, als die Frauen. 
LG Regina
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Vöglein am 15.07.05, 21:54

Sicher ist mein Erlebnis nicht die Regel aber, die Frauen wo der Kontostand sehr stark im Minus war,
hatten ein Auftreten als wenn über Nacht aus dem Minus ein Plus geworden ist.
Ich finde es schön wenn sich Menschen hübsch zurecht machen, egal welcher Berufsstand.

P.S. Ich möchte niemanden zu nahe treten, und wenn doch, vierteilt mich

Hallo amoazone,

ich möchte dich bestimmt nicht vierteilen, aber vielleicht haben diese Frauen die Werte zu Hause
gelassen........weißt du, ich kenne auch einige Leute die sich um unseren Kontostand Sorgen machen,
auf Grund dessen, was hier so verbaut und angeschafft wird. Aber die Bänker freuensich immer noch wenn
sie uns sehen, und denen ist das Minus auf dem Konto nur recht........mit unserem Auftreten hat das
wenig zu tun,  der Bankdirektor grüßt sehr freundlich, und uns steigt das bestimmt nicht zu Kopf   ;D...grins...
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: amazone am 15.07.05, 22:13
huhu vöglein!

ich bin der Meinung, das ein Kontostand im Soll bei der Hausbank
 NICHT  zu vergleichen ist, mit einem mieserablen Kontostand
bei einem Landhändler. Beim Landhändler sind doch eher die laufenden
Betriebsmittel finanziert, wie z.B. Saatgut, Dünger, Pflanzenschutzmittel usw.
Wenn ein Landwirt es nicht schafft diese Soll-Summe spätestens mit der Ernte
auszugleichen, so läuft da etwas gewaltig schief.
Meine Erfahrung ist leider (!!) das es bei vielen heisst:
mehr Schein als Sein.

Noch etwas anderes, was evtl. auch damit zusammenhängt:
ich habe noch keine Berufsgruppe getroffen, die untereinander sooooo
neidisch auf seinen Nachbarn (Bauern) und somit direkten Mitstreiter ist.
Ich glaube, vielleicht nehmen gerade das viele (Bäuerinnen?) zum Anlass
sich als etwas "MEHR" darzustellen als man tatsächlich ist.

*anmirrunterschau*.... noch bin ich ganz  ;)

Beste Grüße von
Amazone
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Irmgard3 am 15.07.05, 22:39
Es wird immer Menschen geben, auch außerhalb der Landwirtschaft, die mehr scheinen wollen als sie sind.

Sollten wir es nicht einfach so sehen, dass man sich kleiden sollte, so wie man sich wohl fühlt.
Dazu gehört für mich die  passende Kleidung, passend zum Anlass, zum Job, zur Freizeit, zur Welt von heute.

Alles entwickelt sich, wir tun es auch. Schauen wir die Bauernhöfe unserer Groß/Urgroßeltern an, ein unverkennbarer Unterschied zur heutigen Landwirtschaft.

So verhält es sich mit der Kleidung und anderen Dingen doch genau so.

Eigentlich ist es völlig müßig, darüber zu diskutieren, schließlich passen wir uns automatisch an. z.B. von Generation zu Generation.

Wir kneten den Teig kaum noch mit der Hand, haben eine Küchenmaschine.
Wir mähen  das Getreide nicht mehr von Hand, hatten dann den Binder, nun den Mähdrescher.


Sogar die Menschen entwickeln sich, werden größer, schöner, usw.

Kleidung ist ein Fakt der auch dazu gehört, für den einen wichtiger als für den anderen, aber was nützt die modernste Kleidung wenn man nix in der Birne hat, dann steht man ganz schnell wieder im abseits.
So, mal kurzt meine Gedanken, ansonsten ist mir das Thema nicht prickeln genug.

Ich lasse auch hier mehrere Meinungen -nämlich die persönlichen jeden Individuums- zu!


 

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 16.07.05, 07:12
Hallo Amazone,
ich möchte dir für deine Beiträge ganz herzlich danken.
Mir ging es in der Diskussion nicht darum, ob Dirndl oder Trachtenkleidung besser oder schlechter ist,
sondern wenn das unsere einzigen Probleme sind, die wir mit unserer Vertretung nach aussen und innerhalb unseres Berufstandes haben, dann liege ich vollkommen verkehrt.
Ob ich jetzt als typische oder untypische Bäuerin gelte, ist für mich eher nebensächlich, den erstaunten Ausruf: Was du oder Sie bist/sind Bäuerin- ich kann ihn nicht mehr hören.
Denn er zeigt ein Bild in den Köpfen anderer, dem ich scheinbar nicht entspreche, scheint also auch mit dem Tragen von Trachtigem sieht man mir die Bäuerin nicht an.
Und irgendwann frägt Frau sich, kommt so ein Vergleich bei der Bankangestellten, bei der Friseuse, bei der Verkäuferin, Lehrerin, Unternehmerin, Putzfrau?
Vermultlich haben wir Bilder im Kopf, wie jemand auszusehen und sich kleidet, wo dessen Platz in der Werteordnung ist.
Das Bauern ganz früher nicht gerade gesellschaftlich weit oben standen, dann wieder mal besser und schlechter, je nach dem wo die Gesellschaft uns gerade haben wollte.
Und irgendwann ging mir auf, dass es wichtig ist, wo ich mich sehe, wo ich meinen Platz habe,
unabhängig davon, wo ihn andere sehen.
Die Diskussion hier hat mir gezeigt, wie schwierig und umstritten diese "typische Bäuerin" ist, sie hat mir auch ganz klar gezeigt, dass ich mir um unseren Berufsstand keine Sorgen mehr machen brauche. Sich für einen höheren MIlchpreis, bessere Lebensbedingungen, mehr Lebensqualität auf den Bauernhöfen einzusetzen- da scheine ich meine Probleme zu den Problemen anderer gemacht zu haben.
Ich habe gemerkt, dass es mir Probleme macht, wenn der Milchpreis schön langsam nach unten fällt, wenn der Getreidepreis nicht mehr kostendeckend ist.
Es macht mir Probleme, wenn ich die Preisentwicklung bei den Betriebsmitteln sehe- und die Kosten von Krankenkasse und Berufsgenossenschaft- dazu im Gegenzug, wie sich die Beitragszahler und die Zuzahlungen entwickeln, genau wie bei der Alterskasse.
Ich Dussel mache mir Gedanken über die Böden und das drumherum.
Manchmal brauchts einen Spiegel, damit man sieht, wo man steht.
Dank dir habe ich noch das Gefühl, mit meinen Gedanken nicht ganz abseits zu sein.
Dafür möchte ich dir nochmals ganz herzlich danken und den Knoten in den Fingern lasse ich sicher dort.
Ich dachte, es ging bei der Vertretung nach Aussen mehr im Inhalte, dass ein Äusseres auch dazugehört, das ist selbstverständlich.
Jetzt begreife ich, warum meine Gedanken so provozieren, all das was mich bewegt und manchmal auch gewaltig in meinem Beruf stört- ist einzig und allein nur ein Thema, das scheinbar mich betrifft.
Puh, bei dem Gedanken ist mir gar nicht so wohl zumute, habe ich doch öffentlich in einem Forum darüber geschrieben, mit dem ganz klaren Gefühl, dass vermutlich in anderen Höfen auch über solche Probleme diskutiert wird, dass es in anderen Höfen auch manches gibt, das wir nicht alleine lösen können, weil uns von Seiten der Politik wieder einmal Prügel unter die Füsse geworfen wurden.
Scheinbar war das eine vollkommene Fehleinschätzung und ich fühle mich ziemlich mies dabei.
Damit ist ganz klar, dass hier kein Platz mehr für mich ist.
Deshalb möchte ich mich bei allen entschuldigen, denen ich mit meinen Beiträgen auf die Füsse gestiegen bin.
Ich wünsche dem Forum weiterhin viel guten Diskussionsstoff und euch allen eine gute Zeit.
Herzliche Grüsse
maria



Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: annama am 16.07.05, 09:03
.
Scheinbar war das eine vollkommene Fehleinschätzung und ich fühle mich ziemlich mies dabei.
Damit ist ganz klar, dass hier kein Platz mehr für mich ist.
Deshalb möchte ich mich bei allen entschuldigen, denen ich mit meinen Beiträgen auf die Füsse gestiegen bin.
Ich wünsche dem Forum weiterhin viel guten Diskussionsstoff und euch allen eine gute Zeit.
Herzliche Grüsse
maria




Zitat
Hallo Maria ,

wer wirft denn so schnell die Flinte ins Korn???
Ohne deine Beiträge *Sie sind das Salz in der Suppe des Forums *wird es nicht mehr soviel Diskusionen geben.
Bäuerinnen geben so schnell nicht auf!!!
 Und du bist doch eine Kämpferin von Natur aus!

Das Leben ist eine Aufgabe = Löse sie!

Das Leben ist ein Kampf =  Kämpfe!

Das Leben ist ein Krieg = Siege !!

Traurige ,nachdenkliche Grüsse
von annama
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Doro am 16.07.05, 12:56
Hallo,

ich kann Maria durchaus verstehen wenn es Ihr zu blöd wird, sich für alles rechtfertigen zu müssen! >:(
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Luxia am 16.07.05, 13:51
ich bereue inzwischen dieses Thema eröffnet zu haben! :'(
Das kann es doch nicht sein!

Hallo doro,

Ich finde es auch schade, wie diese Diskussion sich entwickelt hat.  :(

Die Bäuerin, wie sie in den Köpfen der Stadtbevölkerung und in den meisten Kinderbilderbüchern existiert, gibt es doch nicht mehr (oft).
 
Mir fallen eher bestimmte Charakterzüge zum Bild der typischen Bäuerin ein als ein bestimmtes Aussehen. Siehe auch meinen Eintrag am Anfang dieses Themas.


Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Gitte am 16.07.05, 16:45
Hallo Doro,

ich bin ganz deiner Meinung.

Gitte  >:(
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: KathrinZ am 16.07.05, 22:32
Hey Leute,

was geht hier ab???

Ich hab vorhin diese Box entdeckt und musste zu Ende lesen. Ich hätte eigentlich Weizen fürs Basteln schneiden sollen. Das ist für mich z.B. typisch Bäuerin, dass sie nicht nein sagen kann. Weil, wer von den anderen Damen hat schon ein Feld mit Weizen. ;)

Im Stall hab ich über diese Diskussion nachgedacht. Mir ist dazu was eingefallen.
Letztes Jahr war ich zum Deutschen Landfrauentag in Freiburg. Zwischen den Reden unserer Berufsvertreter und der Familienministerin sang ein Gospelchor. Ich hab mich rießig darüber gefreut. Ich liebe Gospels und Spirituals. Eine Berufskollegin fing an, über diese Art Musik zu schimpfen. Wir wären hier deutsche Landfrauen und da gehöre deutsche Musik her. Also deutsches Volksgut fehlte ihr. Ich wußte gar nicht, was ich sagen sollte. Ich sagte, dass sie zum Teil schon Recht habe, aber dass mir diese Musik schon gefällt.
Für mich habe ich gedacht, dass sich die Landfrauen weltoffen und modern gezeigt haben.

Wir sind Menschen, und es wäre doch schlimm, wenn jeder dasselbe mögen würde. Die Berufskollegin singt im Landfrauenchor und will deutsche Volkslieder den Menschen näher bringen. Es gibt sehr schöne Lieder, die mir wirklich gefallen und ich gerne höre. Diese Musik darf auch nicht aussterben. Aber meine Liebe gehört den Gospels, was Chormusik betrifft.
Und hier gilt einfach, jedem seine eigene Meinung, seinen Geschmack zu akzeptieren.
Die eine mag Gospels, die andere nicht, findet sie fehl am Platz;
die eine mag Tracht, die andere mag sie nicht.
Also, warum nehmt ihr das nicht so hin und akzeptiert es?

@ Mary
Deine Probleme sind auch unsere Probleme, also zumindest auch meine. Ich weiß nicht, in welches Fahrwasser Du nun geraten bist. Hier ging es um die typische Bäuerin und nicht um Milch- und Getreidepreis. Ich diskutiere nicht viel im Forum, weil ich "draußen" viel diskutiert habe und leider bemerkt habe, dass all meine Argumente und meine Überzeugungen bei den Verbrauchern nicht ankommen. Sie kommen auch nicht bei meinen Berufskollegen an, wenn ich an Aldi, Lidl & Co. denke. Ich bin mittlerweile da angekommen, dass alles Reden nichts hilft, dass Kindertage auf dem Bauernhof und Landfrauen machen Schule (hab ich nächste Woche) nicht viel bringt.
Das gehört jetzt eigentlich in eine andere Box. Ich hatte neulich eine Diskussion, die mich sehr mürbe gemacht hat.

Ich weiß nicht, wie die Resonanz in den zuständigen Boxen ist, aber eines weiß ich. Dieses Thema hier beschäftigt die Bäuerinnen, sonst hätten sie nicht so rege geschrieben. Weißt Du, ich mag es nämlich auch nicht, wenn in der Öffentlichkeit geglaubt wird, dass Bäuerinnen nur mit Kittelschürze und Kopftuch rum laufen. Und der Satz: "Was, Sie sind Bäuerinnen?" geht bei mir runter wie Öl, weil ich den Leuten bewiesen habe, dass Bäuerinnen modern und flott sein können. Dass sie keine "Bauerntrampeln" sind!

Also, ich denke, Du bist hier nicht fehl am Platz. Ich glaube nur, dass Du Dich etwas verrannt hast. Also, wegen dieser Diskussion, wirst doch net die Flinte ins Korn werfen, wie annama schon sagte.  ;)

@ Amazone
Ich fahr keinen Benz und bin auch nicht mit Mode von Armani oder so gekleidet. Aber, ist Dir schon mal in den Sinn gekommen, dass diese Frauen, sich dieses oder jenes Kleidungsstück gekauft haben, um eine kleine Freude zu haben? Wir arbeiten viel, von früh bis abends, warum soll sich da Bäuerin nicht mal was schönes leisten können?
Meine Kollegin kauft sich ständig neue Klamotten und jammert, dass sie kein Geld hat. Sie ist keine Bäuerin! Also kann man nicht alle über einen Kamm scheren.

Und wisst Ihr was? Ich find, diese Diskussion, war typisch Frau!!!!! ;D

Liebe Grüße,
Kathrin.




 
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: peggy am 16.07.05, 23:06
Ich finde, das es die typische Bäuerin nicht gibt, nicht geben kann. Wir hatten schon die Diskussion darüber, ob wir uns überhaupt Bäuerin nennen (als Berufsbezeichnung). Es gibt, wie schon oft erwähnt den Ausbildungsberuf Bäuerin nicht, also ist die Bäuerin die Frau, die auf einem wirtschaftenden Bauernhof mit dem Betriebsleiter zusammenlebt. ( Wie wird eigentlich der Mann genannt, der mit einer Betriebsleiterin zusammenlebt ?  ;D).
Manche Frauen haben Landwirtschaft gelernt oder Agrarwissenschaft studiert, andere haben Hauswirtschaft gelernt, viele sind der Liebe wegen auf den Höfen gelandet und kommen aus allen möglichen Branchen. Bei dieser Vielfalt füllt jede Frau die Anforderungen an eine Bäuerin anders aus.
Die Eine hat mehr Interesse an Aussenwirtschaft oder Stallarbeit, die andere sieht ihr Aufgabenspektrum mehr im Haushalt oder bei der Büroarbeit, wieder andere arbeiten ausserhalb und tragen so zum Familienunterhalt bei.

Wie will man all die verschiedenen Voraussetzungen in einBild von der typischen Bäuerin pressen?
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Maja am 16.07.05, 23:28
Ich habe zwar nicht die ganze Box gelesen,aber ich glaube  ein Typisches Bild der Bäuerin gibt es nicht. Jeder sieht darin eine andere Person. Für meinen Teil würde ich sagen eine Bäuerin ist vor allen Dingen FRAU . Dann ist sie UNTERNEHMERIN mit ungeheuer viel  Talenten  und Ausdauer bestückt.
Ich bin stolz darauf Bäuerin zu sein und finde der Ausspruch : " Was Sie sind Bäuerin?" zeigt nur dass der der es ausspricht wenig denkt.
Dann kommt es auch noch auf den Tonfall an-- wie der Satz ausgesprochen wird,ist der anerkennend weis der Sprecher welche Leistung eine Bäuerin erbringt.
Ist er abwertend,fehlt dem Sprecher Hirn.
So einfach ist das Ganze.
Macht euch keinen Kopf Mädels,seid stolz auf euren Beruf und eure Leistung!
Maja
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: amazone am 17.07.05, 00:20
.
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 17.07.05, 08:01
Hallo Amazone,
dein Beitrag hat ganz kurz die Knoten an meinen Fingern geöffnet.
Wir haben das gleiche Hobby, Buchführung und Betriebswirtschaft, mir obliegt die Verantwortung über das Geld im Betrieb.
IN einem muss ich dir widersprechen- sind es wirklich die Bäuerinnen, die das Geld, dass der Mann mühsam aus dem Betrieb heraus erwirtschaftet hat- so schnell ausgeben?
Meistens arbeiten beide im Betrieb, viele Betriebe werden so geführt, wie es eben Stand der fachlichen Praxis ist-
Bauer hat eine langjährige Ausbildung und Frau wird aus Liebe Bäuerin,
er sagt wo es langgeht, sie hilft mit und macht die Arbeit im Büro, die Anträge und das Dokomentationssystem, erledigt die Buchführung und den Haushalt.
Sind grössere oder grosse Investitionen zu tätigen- ist das Fachwissen der Bäuerin gefragt oder nicht gefragt, je nach Berater, Bauer und Betrieb.
MIr ist bewusst, dass mir nach vielen Jahren praktischer und theoretischer Arbeit in der Landwirtschaft immer noch vieles an Wissen und Können fehlen, ich bin voller Begeisterung zu den internettenden Bäuerinnen dazugestossen, war das doch die einzigartige Möglichkeit, mit Bäuerinnen aus dem deutschsprachigem Raum über die gemeinsamen Sorgen, Probleme und Freuden  des Bäuerinnenseins zu diskutieren.

Ich habe bei uns im Betrieb etwas grundlegendes verändert, ich mache nicht mehr nur die Buchführung, sondern aus der Erfahrung heraus- habe ich mir das Recht herausgenommen, mich aktiv in betriebliche Entscheidungen einzuklinken- war am Anfang auch nicht ganz einfach-
denn ich habe ja nur einen käufmännischen Beruf erlernt und Hauswirtschaft auf dem 2. Bildungsweg gemacht.
Um im Betrieb mitreden zu können, bin ich seit jeher in viele Fachvorträge gegangen, habe mir unzählige FAchbücher um die Ohren geschlagen und da ich im Betrieb voll mitarbeite- immer wieder versucht - Praxiswissen und Theorie zu verbinden.
Für die Arbeit der Bäuerin gibt es keine Ausbildung- aber man kann vieles lernen.
Und heute sehe ich es nicht mal mehr als Nachteil an, denn dann brauche ich auch nicht vieles vergessen müssen, wie es mein Mann erlebt hat.
Die Diskussion um die "typische oder untypische Bäuerin" ist mir eigentlich nicht ganz so wichtig, was unsere berufsständischen Vertreterinnen und Vertreter kleidungsmässig tragen- eher nebensächlich- mir sind eher die Inhalte wichtiger-
aber jetzt weiß ich, dass ich scheinbar ziemlich daneben liege.
Nach meinem Gefühl sind es die Bäuerinnen, die das Geld zusammenhalten, die mit Sorge die Entwicklungen der finanziellen Situation eher Warnlampen leuchten sehen- zumindest diskutieren wir in meinem reellen Leben über solche Erfahrungen.
Meine wirklich nachdenklich machenste Erfahrung war, als ich mit einer Freudin die Buchführung verglichen habe- wir haben ähnliche Betriebsgrössen und verschiedenen Wirtschaftsweisen.
Seither hat sich in unserem Betrieb vieles verändert.
Ich Depp habe einen riesengrossen Fehler gemacht, ich dachte, das diese Erfahrungen auch anderen Bäuerinnen helfen könnten, aber das war eine totale Fehleinschätzung,
ich bin mir noch nie so daneben vorgekommen - als hier in vielen Beiträgen und Diskussionen -
- und ich habe eingesehen, dass halt wir uns Gedanken machen müssen, wie sich die gestiegenen Preise für Diesel, für Dünger, für Pflanzenschutz ausgleichen lassen, denn mit gesunkenen Preisen für Milch und Getreide geht die Rechnung so nicht auf.
Ich finde es unheimlich schade, dass über solche Probleme keine Diskussionen zustande kommen.
Es stimmt nach meinem Gefühl vieles nicht mehr in der Landwirtschaft und das trifft mich als Bäuerin genauso wie meinen Mann als Bauer.
Ob mich in Zukunft wieder erstaunte Ausrufe zum Ärgern bringen, wenn es wieder heißt: "Was du bist Bäuerin, das sieht man dir gar nicht an", wichtiger wäre mir, wenn die wirklichen Probleme in der Landwirtschaft besser vertreten würden, ob es im Trachtengewand, im Kostüm, im Anzug oder im Trachtenjanker, das ist für mich ziemlich nebensächlich.
Ich habe mir vorgenommen, mich hier rauszuhalten, es war ja sowieso schon schrittweise,
zuerst die Diskussionen um einen anderen Weg, um Gülle und sonstiges, wo ich mich schon lange zurückhalte, dann habe ich gemerkt, dass selbst die Erfahrungen mit EM und das Interesse für den Boden zu keinen guten Diskussionen führt,  Diskussionen um "typische oder untypsiche Bäuerin" mir auch das Gefühl gibt, ziemlich daneben zu stehen, über Auswirkungen der Gentechnik, die betriebliche Buchführung und Betriebswirtschaft-
in ZUkunft überall Knoten in die Finger,
aber es bleibt noch mein grosses Hobby der Garten, da kann ich mit vielen Blumenfreundinnen  disktuieren, und die längste Box der Welt bleibt ja auch noch.
Ausserdem mache ich in meinem realen Leben weiterhin die Buchführung und meine Arbeit ist auch zu einem grossen Teil ein Hobby.
All das, was mich interessiert, wird auch in Zukunft bleiben, ich schreib nur nichts mehr drüber.
Dein Beitrag war die Ausnahme, denn du hast mir aus dem Herzen und aus der Seele gesprochen-
Ich renne auch nicht mit Lumpen herum, aber ich stelle fest, dass der Euro im Betrieb oder auch im Haushalt, den man eben nicht ausgibt, in schwierigeren Zeiten auch nicht eingenommen werden braucht.
Wenn sich die Rahmenbedingungen wieder verbessern, dann wird die Liste der Wünsche wieder länger.
Dank deinem Beitrag habe ich das Gefühl, dass meine Wahrnehmung der bäuerlichen Welt doch noch nicht ganz daneben liegt- ich bin doch nicht der Pessimist vom Dienst, der nur alles Schwarz sieht.
Ich bin in einer Bäuerinnengruppe- die sich "Bäuerinnen im Betrieb" nennt-
wir haben uns zusammengeschlossen, weil wir gesehen haben, dass wir gleiche Interessen gemeinsam viel besser entwickeln können.
Für Urlaub auf dem Bauernhof, für Direktvermarktung gibt es gute Weiterbildungsmöglichkeiten,, man muss eine Ausbildung haben, wenn man mit der Buckelspritze Ampfer bekämpfen will,
aber für die Probleme er Bäuerin  im Betrieb kann man entweder in reine Männerveranstaltungen gehen ( ichhabe keine Probleme damit, sie haben mich bisher weder gefressen noch rausgeworfen- nur stelle ich fest, dass ich als Frau einfach vieles anders sehe und meinen Mitstreiterinnen ergeht es genauso)
aber dass man die Buchführung nicht nur machen, sondern auch lesen. bzw. auswerten kann,
das gibt es ganz vereinzelt, Wissen um Zusammenhänge von Wachstum und Boden, und und und, die Liste, was uns interessiert, die ist ziemlich lange.
Wir hatten es satt, von Referenten gnädig milde lächelnd, die gestellten Fragen ins Lächerliche gezogen,beanwortet zu bekommen. Wir arbeiten im Betrieb mit und wollen gleichberechtigte Unternehmerinnen sein- und wegen der Schieflage der langjährigen Ausbildung des Bauern im Gegensatz zur kurzfristigen Weiterbildung speziell bei Betriebswirtschaft und Buchführung haben wir unser Schicksal selbst in die Hände genommen, inzwischen sind wir schon lange kein reiner Frauenarbeitskreis mehr- mehr und mehr sind die Ehemänner dazugekommen-
Denn die Arbeit auf einem Hof ist trotz aller Schwierigkeiten - einfach ein befriedigendes Stück Leben.
Ich habe gemerkt, dass ich in meinem realen Leben noch vieles verändern möchte,
die Diskussionen hier kosten mich teilweise einfach viel Kraft und machen  Frust und Ärger.
Also Knoten in die Finger und ab ins reale Leben,
schade, dass du wahrscheinlich irgendwo in Deutschland lebst, so was fachliches wie Dich könnten wir gut  in unserem Arbeitskreis brauchen.
Herzliche Grüsse
maria


Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Maja am 17.07.05, 08:05
Frommer Wunsch liebe Amazone!
Wird sich nicht unbedingt erfüllen.
Na mir sagt man auch nach dass ich Geld genug haben müsste weil ich ab und zu einen Mitsubishi 3D-iD fahre. Da grins ich mir eins weil ich mir sage,man braucht so`n Auto nicht selbst zu haben aber muss wissen wo es steht.
Von ausssen sieht vieles anders aus als es ist.Nie urteilen nach dem Schein.
So ist auch manchmal der Mann der jenige der das Geld zu schnell ausgibt weil es ja die oder die Maschine sein muss,man könnte sie aber auch ausleihen.
Also langsam mit dem urteilen über andere Menschen .
Wie schon gesagt nicht alles ist so wie es scheint.

Mir scheint jetzt schon die Sonne und ich hoffe vielen anderen Bäuerinnen auch.
Werde jetzt mein Sonntagsfrühstück geniesen und mich daNN WIEDER AN MEINEN Schreibtisch begeben ,weil es ja nichts schöneres gibt als  Buchhaltung und zu sehen wo das Geld bleibt und wieviel unsinniges Geld wieder dem Staat zu Gute kommt.
 Der verschleudert unser sauer verdientes Geld an unnütze Personen die nicht zu ihren Untaten stehen müssen und für ihr frevlerisches Tun noch hohe Diäten einstecken.
Darüber sollte man nachdenken wie das zu vermeidem wäre.

Eigentlich ist der Tag zu schade für so einen Schiet. Aber wat mut dat mut sacht der Hamburger.....!!!!
Schönen Sonntag EUch Allen
Maja
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: heike am 17.07.05, 10:58
Hallo Maja

Da hast du recht, nur weil einer in geflickten Hosen in die Bank geht muss er noch lange nicht arm sein. Da gibt es doch so eine Redensart von dem reichsten Bauern trägt die "ärmste Kleidung" oder so.

Auf der anderen Seite wenn ich schon so eine grossen Schuldenberg habe, den ich niemals im Leben abbezahlen kann, warum soll ich mir nicht trotzdem was gönnen. Warum nicht einen Urlaub auf Kuba, einen tollen neuen Trecker, einen schicken Benz und Diamantohrringe. Die Schulden hat man sowieso, mehr oder weniger was macht das aus solange die Bank das Geld ausleiht.

Das System ist ja doch so gemacht das man nichts besitzen darf, zumindest hier in DK. Wer keine Schulden hat und vielleicht noch ein bischen sein eigen nennen darf, ein kleines Häuschen und ein Auto zum Beispiel, der wird doch von vorne bis hinten bestraft. Der darf Steuern zahlen das ihm fast nichts mehr bleibt. Sich etwas aufsparen lohnt sich schon garnicht irgendwie wird einem das immer aus der Tasche gezogen.

Typisch Bäuerin. Bin ich eigentlich noch Bäuerin wenn ich mich nur um den Haushalt und Kinder kümmer obwohl mein Mann Landwirt ist? Bin auch eine typische Bäuerin wenn ich einer Arbeit nachgehe und mit meinem Einkommen den ganzen Haushalt bestreite während aus dem grossen Betrieb meines Mannes, in dem er von morgens bis abend hart schuftet, seit Jahren nichts kommt?

Mary, sicher bist du im grossen und ganzen eine typische Bäuerin. Es gibt aber soviele landw.Ehefrauen die einer anderen Arbeit nachgehen. Die dann nach Feierabend und am Wochenende noch eine ganze Mannschaft versorgen, die Buchführung machen und andere wichtige Sachen. Die für einen Garten und Mithilfe im Betrieb überhaupt keine Zeit haben. Die haben auch meinen Respekt.
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 17.07.05, 11:58
Hallo Heike,
von meiner Umwelt bekomme ich mit, dass ich keine typische Bäuerin bin, aber das ist eigentlich nicht wichtig.
Ob ich als hauptberufliche Vollzeitbäuerin - oder die berufstätige  Frau, die nebenher einen Haushalt, die Buchführung und sonstiges managt, da macht doch jeder gleichwertig Arbeit- die auch gleichwertig geschätzt werden sollte.
Deswegen ist frau doch nicht mehr oder weniger wert, die eine macht halt in ihrer Freizeit noch gerne den Garten und viele Blumen, jemand anders liegt sich mit dem Buch in den Liegestuhl und geniesst die Stille, (was ich auch hin- und wieder ganz gerne mache),
es geht doch bei der Diskussion um eine typische Bäuerin nicht um die Wertung.
Aber die Probleme, die wir in der Landwirtschaft haben- machen vor uns nicht halt, nicht vor der typischen und nicht vor der untypischen Bäuerin.
Und da muss ich Amazone einfach in vielen recht geben, es kann doch nicht sein, dass die Arbeit des Bauern immer weniger bezahlt- dann dazu führt, dass die Frau mit ihrem Einkommen die Familie ernährt,  und der Bauer grad noch den Betrieb über die Runden bringt.
Ich gebe ihr nur nicht recht, dass die Bäuerinnen das Geld leichtfertig ausgeben, ich sehe eher, dass im Betrieb einfach gebraucht wird, eine neue Maschine, ein neues Gebäude, die entsprechenden Betriebsmittel, der Treibstoff-
der Dünger, der Pflanzenschutz, die Pacht, die Quoten - um mithalten zu können.
Anschauffungen im Haushalt werden oftmals hinten an gestellt,
aber wenn Frau mit Diskussionen daher kommt, ob das was uns geraten wird, immer Sinn macht,
dann bekommt frau von überall her die Keule drauf.
Ich werde sicher der nächste Kandidat für die Vierteilung,
aber in der Landwirtschaft sind massive Probleme, die gelöst werden müssen, leider hat Bauer oftmals vor lauter ARbeit keine Kraft und keine Energie mehr, um nachzudenken.
Ich weiß nicht, wie in Dänemark Landwirtschaft läuft und organisiert ist,
ich kann ja nur aus meinem oberbayerischen Blickwinkel heraus urteilen.
Es scheint die bäuerliche Welt vollkommen in Ordnung, wenn es so wichtig ist, mit welcher Kleidung Landesbäuerin und andere Representantinnen Veranstaltungen besuchen-
mir wären die Inhalte wichtiger,
denn ich bewerte Frauen ob mit Trachtenkostüm, das in Oberbayern oder Östereich keine Verkleidung oder Kostümierung bedeutet, sondern mit modischem Chic gefertig worden sind - genauso nach ihrem Auftreten als die normalkostümtragende Frau-
ihrer Persönlichkeit, ihrer klaren Worte, ihrer Aussagen.
Wer sich vorne am Rednerpult hinstellt und tacheles redet - damit bin ich zufrieden, das kann sehr wohl mit weiblichen Charme und Einfühlungsvermögen unters Volk gebracht werden.
Es geht auch nicht darum, dass wir uns nichts gönnen dürfen,
sondern mir fällt auf, dass z. B. in Veranstaltungen, egal ob es sich um Agrarpolitik, um Gentechnik, um betriebliche Belange, die die Frauen in ihren Auswirkungen massiv beieinträchtigen-
eigentlich von nur ganz wenigen Frauen besucht werden, die überwiegende Masse sind Männer,
ich erlebe oft genug, dass sich die Frauen um die Besamung, um Kälberaufzucht, um Buchführung kümmern, in den entsprechenden Veranstaltungen sieht man aber nur wieder die üblichen paar Frauen. Die bäuerliche Welt ist eine männliche Welt, Frauen tragen zwar bestimmt die Hauptlast mit,
aber Entscheidungen werden aus männlicher Sichtweise getroffen, egal ob in der Politik, in der Forschung, ob es um den Zuchtverband oder sonstiges geht-
die ganzen Repräsentanten des ländl. Raumes sind zum überwiegenden Teil Männer.
Mir steigt inzwischen der Blutdruck, wenn ich in einer Veranstaltung wo es um Qualität bei Fleisch geht, nur die Bauern drinnen sitzen und schimpfen, dass die Frauen nicht mehr kochen wollen,
aber wenn man als Bäuerin und Verbraucherin aufsteht und seine Meinung sagt, dann wird man belächelt, wenn man sich zu Fragen der GEntechnik seine Befürchtungen und Meinung dazu äussert, dann wird man ebenfalls nicht ernst genommen.
Wenn dann wieder mal ein grösserer Supergau in der Landwirtschaft kommt, dann sind die Bäuerinnen wieder gut genug, um mit Lächeln und Charme für Verbrauchervertrauen zu werden,
grrrrrrrrrrrrrrr
ich merke, ich höre jetzt lieber auf.
Denn es ist besser, ich kaufe mir was schönes zum Anziehen, kümmere mich lieber nicht mehr um solche Dinge, ändern sind sie oftmals sowieso nicht, aber ich möchte halt meinen Kindern auch eine Welt vorbereiten, wo sie nicht nur finanziell gesehen gut leben können, und dann kann ich eben doch nicht einfach mein Gehirn ausschalten.
Ich hoffe, dass sich jetzt wieder nicht alles angegriffen fühlt, das sind nur meine Erfahrungen als Bäuerin-
Aber ich hätte noch eine andere Bitte, Heike kannst du mir mehr über eure Rinderrasse schreiben, gehört leider nicht hierher, aber ich möchte gerne mehr drüber wissen-
würde gerne damit besamen.
Herzliche Grüsse
maria
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Ostfriesin am 17.07.05, 12:32
Für mich - ich bin Grafikerin - ist eine typische Bäuerin eine bodenständige, praktische, gut organisierte Frau, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt.

Durch den Umgang mit Tieren, Haus, Hof und Garten, Familie, womöglich Feriengästen hat die typische Bäuerin einen reichen Erfahrungsschatz. Die typische Bäuerin kocht und backt leckere Sachen. Sie tut gerne so, als sei das alles keine Arbeit...

Ist ein bisschen überzeichnet - aber "typisch" ist doch so gemeint, oder?

Ich habe mal eine Gruppe von Bäuerinnen PC-Unterricht gegeben. Und mir fiel die praktische Art unheimlich auf (im Verhältnis zu anderen Kursgruppen). Sowohl beim Unterrichtsstoff an sich als auch bei den Planungen der Pausen, die selbst bestritten werden mussten. Da gab es kein langes Herumgerede, schnell war organisiert, wer Kaffee mitbringt usw..

Mir sagt man gelegentlich: "du siehst gar nicht wie eine Grafikerin aus."  :)
Bin nicht schick genug - eher bequem gekleidet.

Zum Thema Dirndl und Tracht: Hier in der Gegend und auch in S-H, wo ich aufgewachsen bin, gibt es mit Sicherheit auch eine Tracht (oder gab es). Nur sieht man jetzt kaum mehr jemanden damit. Ich kann mich erinnern, als ich Kind war, dass eine Nachbarin, eine alte Dame, immer in schwarzer Friesentracht gekleidet war, mit Haube und Schnürleibchen. Das sah sehr festlich aus. Die Bäuerinnen, die ich kenne, tragen überwiegend Jeans und Pulli. Für festlichere Anlässe, gibt es dann je nach Geschmack und Anlass Varianten vom Hosenanzug bis zum langen Abendkleid.
Ich finde, dass Dirndl sehr hübsch aussehen, jede Frau sieht darin gut aus. Nur: wenn ich hier mit Dirndl auftauchen würde, würde das schon eher als Verkleidung aufgefasst werden, so ungewöhnlich ist diese Bekleidung hier.

Grüße von Ute
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: annama am 17.07.05, 13:16
Für mich - ich bin Grafikerin - ist eine typische Bäuerin eine bodenständige, praktische, gut organisierte Frau, die sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt.

Durch den Umgang mit Tieren, Haus, Hof und Garten, Familie, womöglich Feriengästen hat die typische Bäuerin einen reichen Erfahrungsschatz. Die typische Bäuerin kocht und backt leckere Sachen. Sie tut gerne so, als sei das alles keine Arbeit...

Grüße von Ute

Hallo Ute,

du hast mir aus der Seele geschrieben. Bravo!
Mit solch einer Kategorie Bäuerinnen fühle ich mich verbunden.Mein ganzes Leben hat mir diese Arbeit Spass und Freude gemacht, besonders dass ich 12 Jahre junge Damen in der Hauswirtschaft ausbilden durfte.Durch meine Tätigkeit im Prüfungsausschuss und in mehreren Gremien habe ich weit über Tellerrand bäuerlicher Betriebe im In-und Ausland (Polen,France,Benelux,USA) schauen dürfen.

Fazit: Es wird überall nur mit Wasser gekocht!
Und nirgends hat die Welt sich in den letzten 50 J. so schnelllebig verändert wie in der Landwirtschaft!

Herzliche Grüsse
annama
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: evareiterer am 17.07.05, 21:44
Hallo, nun habe ich mir auch den ganzen Beitrag angetan und finde das zum Schluß das Thema etwas abhandengekommen ist. Nun will aber ich als Österreicherin auch noch meinen Senf dazu geben, schon mal wir am Anfang lobend erwähnt wurden.

Ich finde unsere Bäuerinnenvertretung nicht so toll, zumindest nicht bei uns in der Steiermark. Auch ich ärgere mich über unsere Vertreterinnen, die nur im Dirndl oder mit irgendwelchen Trachtentücherln präsent sind und entweder jammern oder schönreden(O-Ton unserer Landesbäurin Zechner:"Das Zusammenleben mehrerer Generationen funktioniert wunderbar, wenn man nur will" - furchtbar, oder? und das ist nur ein Beispiel).

Es ist eben so, das die Kleidung eben auch eine Botschaft rüber bringt und ein Dirndl steht nun mal für Tradition, Bodenständigkeit,... . Maria bitte sei mir nun nicht böse, ich schätze deine Artikel oft sehr, aber du musst dir auch bewusst sein, dass eben Kleidung auch eine Botschaft übermittelt. Es stimmt, bei uns ist die Tracht lebendig und ich trage selbst auch oft eines meiner Dirndlkleider, zum Ertnedankfest, beim Bauernbundball, beim Kirchweihfest, usw. aber wenn ich in der Öffentlichkeit auftrete, nur sehr selten.

Ich nehme mir da gerne unsere Weinbauern zum Vorbild. Die südsteirischen Weinbauern haben etwas geschafft, wo wir uns alle ein Scheibchen runterschneiden können. Sie sind durch geschicktes Marketing zu einer sehr geachteten Berufsgruppe geworden. Wir wohnen in einer Weingegend und die Weinbauern kennst du unter allen heraus. Die treten mit einem Selbstbewusstsein auf, das gigantisch ist. Die Jammern nicht, reden auch nicht dauernt davon, was für tüchtige Unternehmer sie sind, sondern die präsentieren sich. Zwei meiner Schwager sind junge Weinbauern. Wenn ich nun die Schwiegermütter meiner Schwestern hernehme, so sind das zwei Frauen, Mitte fünfzig, sehr gepflegt, flott gekleidet, oft in Tracht aber immer sehr modebewusst und die sagen mit Stolz: ich bin Weinbäuerin. Unsere Weinbauern haben auch kein Nachfolgerproblem und selten Probleme, Frauen zu bekommen. Nur noch zum Beispiel der Betrieb meines Schwagers. Dort arbeiteten seine Eltern (50), er selbst als Weinbauingeneur (28), sein Bruder (26) besuchte als Facharbeiter die Weinbauschule Silberberg (gilt als die Kaderschmiede der jungen Weinbauern) und sein jüngster Bruder (20) als frischgebackener Maturant an der HLA für Weinbau. Die weiten den Betrieb nun enorm aus, damit alle Arbeit und Gehalt haben.

Ich glaube nur so geht es. Selbstbewusst auftreten, nicht jammern und nur über Probleme reden, aber auch nicht schönreden, auf sich selbst schauen und Lebensqualität schaffen, zeigen, daß man auch als Bauer Freizeit hat und in den Urlaub fahren kann (wir fahren heuer eine Woche nach Grado) und vor allem vielseitig interressiert sein und auch über andere Themen reden können.

Voriges Jahr sagte ein Gast aus Stuttgard zu mir: Sie kommen mir gar nicht vor wie eine Bäuerin, sie sind ja so modern! Ich empfand das fast als Kompliment und entgegnete: So sind wir Bäuerinnen nun einmal! - diese Episode zeigte mir aber auch, das wir an unseren Image noch viel arbeiten müssen.

So nun ist ein Roman geworden, aber es war mir irgendwie doch wichtig!

Liebe Grüße Eva
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Maja am 17.07.05, 23:16
Hallo ihr lieben Bäuerinnen alle.
mary,evareiterer,ute usw. Ihr habt alle recht!!Jede auf ihre weise und von jeder kann man etwas lernen ,oder besser gesagt über jden Beitrag kann man nachdenken.
es ist richtig dass man mit seiner Kleidung nach aussen ein positives oder negatives Signal gibt.
besonders wichtig ist es dass man auf sich schaut,wie man im östereichischen so schön sagt,und genauso wichtig ist es dass man sein Gehirn nicht ausschaltet.
Ich gebe dir liebe Mary in allem recht.
Es ist schon so dass der Haushalt immer zuletzt kommt und erst eine Maschine angeschafft wird für den Hof bevor das Haus was abkriegt.Viele Landwirte sind keine mehr,weil sie den Hof aufgegebn haben,aufgeben mussten weil es sich nicht mehr rentiert.Aber wie gesagt nicht jammern hilft.
Es gefällt mir gut wie Ostfriesin eine typische Bäuerin sieht.
Vor allem fällt mir auf,wir dürfen nicht zu verbissen etwas wollen ,sondern einfach immer unsere Logik und Diplomatie anwenden.So kommen wir weiter.
Lieber manchmal über etwas schlafen und am anderen Tag wieder neu besehen..
Dann findet sich die Spur wie man weiter gehen soll fast von allein.
Zu verbissen sich an Themen heranzuwagen macht hart und bitter.
Wünsche mir dass alle Bäuerinnen  ob typisch oder nicht  ihre Arbeit mit innerem Frieden tun können.
Auch ich möchte meinen Kindern und Enkeln eine gute Welt hinterlassen.Das schaffe ich aber nur im Kleinen ,in der Familie im Zusammenhalt .
Bemühen will ich mich auch um  mein Umfeld und den Freundeskreis,aber da bin ich nicht mehr allein verantwortlich und so ist es auch im Staat und der Welt.Ich hoff ihr versteht was ich sagen will,manchmal bringt mans ja nicht so richtig rüber.
Allen einen guten Start in die neue woche
und verliert bei allen Widrigkeiten nicht euren Humor.
Das wünscht Euch
Maja
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: geli.G am 18.07.05, 08:41
Ich glaube nur so geht es. Selbstbewusst auftreten, nicht jammern und nur über Probleme reden, aber auch nicht schönreden, auf sich selbst schauen und Lebensqualität schaffen, zeigen, daß man auch als Bauer Freizeit hat und in den Urlaub fahren kann (wir fahren heuer eine Woche nach Grado) und vor allem vielseitig interressiert sein und auch über andere Themen reden können.

Danke Eva, das hast du super geschrieben. Ich glaube auch, dass in Österreich nicht alles anders ist als bei uns. Wir wohnen ja nicht weit und ich bin gerne drüben, aber seit Österreich zur EU gehört ist dort auch vieles anders geworden....nicht unbedingt besser, glaube ich.... Auswandern würde ich auf keinen Fall....ich lebe gerne in Bayern.... ;D

Jetzt noch zum Thema, das Doro hier eröffnet hat. Viele meiner Freundinnen stammen aus Bauernhöfen. Ich bin die einzige Bäuerin. Ich hab nicht den Eindruck, dass ich mich von denen unterscheide. Außer wenn ich zur Stallzeit mit Latzhose und Kopftuch rumrenne. Und ich hab nicht die Zeit um mich zum Frühstücken zu treffen....zumindest nicht oft. Aber ansonsten fällt mir da nix ein. Die haben übrigens alle ein Dirndlkleid und tragen das auch..... ist halt hier so und hat nix aber auch gar nix mit einer Bäuerin zu tun. ;) ;D
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: reserl am 23.08.09, 10:25

Ich will dieses "alte" und doch immer wieder aktuelle Thema mal wieder aus der Versenkung holen. 8) ;)

Im BayLaWo gibts in dieser Woche auch einen Artikel über das Berufsbild der Bäuerin.

Wie seht Ihr Eure Rolle am Hof?

Ich gebe zu, dass ich mich seitdem ich nicht mehr melke und damit nicht mehr so im Betrieb miteingebunden bin als früher mit der Berufsbezeichung "Bäuerin" für mich auch schwerer tue. 8)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mamaimdienst am 23.08.09, 11:07
Mein Aufgabenbereich ist das Haus und alles was damit zu tun hat. Kinder, Küche, teilweise Büro... Ich bin sozusagen die erste Anlaufstelle im Betrieb, was meines Erachtens sehr wichtig ist. Solange meine SE so fit sind muß ich keinen Stalldienst verrichten. Solange meine Kinder so klein sind ist das auch ganz gut so. Wenn es jetzt bald mit der Kartoffelernte losgeht bin ich davor verantwortlich daß immer genügend "Bodenpersonal" eingeteilt ist und alle versorg sind. Ich habe kein Problem damit, mich als Bäuerin zu bezeichnen obwohl ich nicht in den Stall gehe und Feldarbeit auch eher selten auf dem Progamm steht  ;)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 23.08.09, 11:29
Hallo Reserl,
hab den Artikel gestern abend noch durchgelesen.
Eigentlich nichts Neues.
Die Frage nach der "typischen Bäuerin" wird es wohl seit dem Zeitpunkt geben, seit Landwirtschaft betrieben wird.

Ich war wohl noch nie eine "typische Bäuerin und werd es auch nie werden, hab auch noch nie so genau erfragen können, was eine typische Bäuerin überhaupt ist.
Mich beschäftigt eher, wie es zu schaffen ist, dass es uns auf dem Hof einigermaßen gut geht, sowohl in finanzieller als auch in arbeitsmässiger Hinsicht.
Wie wir Lebensqualität auf unserem Hof schaffen - erscheint mir wesentlich wichtiger als darüber nachzudenken, ob frau denn nun eine solche oder eine andere Bäuerin sei.
Ich hab mal von einem Bauern gehört, dass die Bäuerin das Herz des Hofes sei- damit kann ich mich sofort identifizieren.
Herzl. Grüsse
maria

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Maja am 23.08.09, 11:58
Ja, das ist treffend.
Die Bäuerin das Herz des Hofes.
Wenn die Bäuerin mal schlecht gelaunt ist, fällt es auf alle Mitglieder des Hofes
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: marikat am 23.08.09, 13:42
Ach Mary,

das tut mir im Moment richtig gut.

Ich bin Bäuerin ob ich in das Schema typisch passe weiss ich nicht. Wenn ich mal wieder eine tolle Idee hatte, und mein Mann muss mich raushauen sagt er immer typisch marikat.  

Es gehört schon ein gewisser Typ Mensch zu bestimmten Berufen. Wer in den sozialen Bereich strebt wird sich im betriebswirtschaftlichen Bereich nicht wohlfühlen.
Bei uns ist es so, dass wir breit aufgestellt sein müssen um die sozialen- betrieblichen und familiären Aufgaben zu unserer Zufriedenheit  ausfüllen zu können.

marikat
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Vöglein am 23.08.09, 14:52
Ach Mary,

das tut mir im Moment richtig gut.

Ich bin Bäuerin ob ich in das Schema typisch passe weiss ich nicht. Wenn ich mal wieder eine tolle Idee hatte, und mein Mann muss mich raushauen sagt er immer typisch marikat.  


Sag mal marikat was hast du für Ideen aus denen dich dein Mann raushauen muß ?  ::)

Zitat
Ja, das ist treffend.
Die Bäuerin das Herz des Hofes.


Könnte ich so stehen lassen, die Frau ist die Seele der Familie und des Hofes.  ;)
@mary
vielleicht bist du so ein bischen die gute seele des bt`s, deine beiträge tun auch mir auf gut.  ;)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 23.08.09, 15:53
Hallo Andrea,
auch deine guten Buchstaben machen hier ein grosses  Stück weit "Seelenheimat" möglich.
In einem Vortrag über die Bewältigung von Krisen, den ich vor vielen Jahren gehört hab- hatte der Referent immer wieder die Wichtigkeit der Frauen als Krisenmangerinnen betont.
Es ist doch vollkommen nebensächlich, ob Fau Kühe, Schweine, Kälber oder Büro bearbeitet, ob sie noch einen ausserhäuslichen Beruf nachgeht.
Ein Bauernhof ist eben nicht mit einer Wohung, einem Haus in der Stadt oder auf dem Dorf zu vergleichen.
Das bäuerliche Leben fordert und gibt.
Und ohne Herz funktioniert leider nichts.
Mir wäre heute früh bald meines stehen geblieben- als eine Kuh zwischen Wand und Liegebox eingekeilt war-
und wieder die ganze Zeitplanung für einen einmal arbeitsfreieren Sonntag im Eimer war.
Da hätte mir kein neunmalkluger Klugschwätzer über Rationalisierung und Betriebswirtschaft in der Landwirtschaft in die Nähe kommen brauchen.
Dem hätte ich heute sehr herzlich meine Meinung gesagt ;D ;D
herzl. Grüsse
maria


Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: fanni am 23.08.09, 16:42
Hallo Reserl,

ich hab diesen Artikel auch gelesen und hab zunächst mal gar keine Meinung dazu, es war mir zu unübersichtlich :-\.......aber warum um alles in der Welt wird denn immer über das Bild Bäuerin diskutiert, frag ich mich.......wie schauts denn bei den Bauern aus?

Jemand hatmal hier im Forum geschrieben 2der Landwirt hat ein Diplom und der Bauer eine Seele", das trifft voll und ganz und kann und muß nicht erklärt werden.
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: muellerin am 23.08.09, 19:02


Jemand hatmal hier im Forum geschrieben 2der Landwirt hat ein Diplom und der Bauer eine Seele", das trifft voll und ganz und kann und muß nicht erklärt werden.

Es gibt aber durchaus auch LandwirtInnen mit Seele und Diplom (sogar Promotion)  ;D , die sich mal als Bauer und mal als Landwirt bezeichnen und solche Diskussionen mild belächeln  :D

Gruß
Müllerin
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: hollahop am 05.01.10, 19:43
Bei mir sagen sie immer alle dass ich eine typische Bäuerin bin obwohl ich früher gar keine war. Aber ich habe mich sehr darum bemüht so zu sein wie die anderen damit nicht auffalle. Die Pömps brauche ich schon lange nicht mehr. Für mich zählen nur noch Gummistiefel. Die kann man bei jeder Jahreszeit anziehen und alles andere hat keinen Wert wenn man immer im Stall ist. Bei uns laufen die meisten Bäuerinnen mit dem Trägerkleid im Sommer und oft auch noch im Winter. Das kann man praktisch mit T-Shirt oder im Winter mit Pullover drunter anziehen. Anfangs mochte ich das gar nicht aber mein Mann hat gesagt das das so üblich ist auf einem Hof. Inzwischen muss ich ihm auch rechtgeben, wenn man eine Bäuerin sein will, muss man das auch nach außen hin zeigen. Ich glaube wenn ich das nicht so machen würde dann wäre es noch schlimmer, Franggen ist in dem Punkt einfach noch sehr traditionell glaube ich.
Ich hoffe das das in den anderen Bundenländern nicht auch so arg ist.
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Gelika am 05.01.10, 21:24
Schon klar...  ;)

Aber ich denke, es geht beides- Gummistiefel  und Pumps..   8)
Ich brauche einfach den Kontrast, vielleicht siehst du das auch so, wenn du mal eine "mittelalte" Bäuerin bist  8)
Und warum nicht auffallen, laß die anderen doch reden, machen sie doch eh..   ;) ;D

lg  Gelika
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: fanni am 05.01.10, 21:54
ich geh nicht mit Gummistiefeln zum Bäcker (wie manche meiner männlichen Berufskollegen, die auch noch den dementsprechenden Geruch nachziehen!) und auch nicht mit Pumps..(bin ich größehwahnsinnig, ich bin schon fast 1,80!!)......sondern stinknormal mit Turnschuhen
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Sasa am 05.01.10, 22:02
 ;D ;D ;D
Na, würde ich mit Pumps zum Bäcker stöckeln, hätten sie wenigstens was zu lachen. Ich kann nämlich nicht gut gehen auf den Dingern- mein Mann reicht mir schon hilfreich den Arm, wenn wir mal zur Hochzeit müssen oder so und ich auf Stelzen gehe..

Ich finde, Bekleidung und Schuhwerk müssen dem jeweiligen Anlaß angemessen sein- drücken wir das mal so aus ;D
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: maggie am 05.01.10, 23:48
also das trägerkleid habe ich glaube ich vor fast 30 jahren das letzte mal getragen -

angenehmer für die arbeit in der landw. finde ich eine hose -
im sommer eine leichte - vielleicht sogar eine kurze (bei meinen schönen beinen  ;D)

habe heute abend gerade zu meinem mann gesagt - nicht mal vor 20 jahren hätte ich angezogen was er mir gesagt hat - weil sein "weiblicher" kleidergeschmack überhaupt nicht meiner war (röcke und blusen - phhhu das verabscheue ich heute noch !!)=

wieso muss jeder sehen dass ich eine bäuerin bin -
hollahop - du bist einmalig - habe jetzt verschiedene boxen durchgelesen die du "aktiviert" hast -
und ich habe das gefühl du könntest meine schwiegergrossmutter sein !! - mit deinen ansichten -
und ich bin bereits schwiegermutter und grossmutter !!! - kopfschüttel !!!!!

ich kenn da so ein liedchen "mein mann sagt - und was mein mann sagt stimmt haargenau - ich muss es wissen - ich bin ja seine frau " -
schön dass es noch solche frauen gibt - die den "herrn im hause akzeptieren" !!!

ich weiss - das ist sarkasmus puuuuuur - aber solche einstellungen bringen mich auf die palme -
wir können doch selber denken   ::)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: züsi am 06.01.10, 04:44
hallo,

maggie, kann dir nur zustimmen!

gummistiefel und trägerkleid - da seh ich gleich frau flodder vor mir ;D

meine nachbarin hatte immer diese 'kleidsamen' kleiderschürzen an, da hatte ich lieber jeans - mit dem outfit was hollahop da beschreibt kannst du mich jagen.

übrigens - wieso sollte mein mann sich da einmischen was ich zur arbeit trage - der soll froh sein wenn ich die arbeit mache - oder?

gruss susanne
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 06.01.10, 08:54
Hallo Hollahopp,
da hatte dein Mann aber wirklich Glück, so eine brave Frau zu finden. Ich war am Anfang absolut gegen Trägerkleider, hatte kurze Haare und ging auch mal in Stöckelschuhen.
Inzwischen hab ich auch deine Meinung- es gibt nichts prkatischeres als diese Trägerkleider. Ausserdem hat der Mann einfach das grössere Gehirn und deshalb automatisch immer Rech.Die Trägerkleider sind die praktischten Kleidungsstücke für die Bäuerin, zum Einkaufen die mit den Streifen und und für zu Hause die süssen,grossen bunten Blumenmuster. Aber kannst du mir weiterhelfen, ich find die bunten Musterkleider nicht mehr- und inzwischen sind die Trägerkleider für zu Hause so geflickt, dass ich jedesmal bei der Wäsche Angst haben muss, dass sie mir auseinanderfallen.
Bei den Gummistiefeln sehe ich es inzwischen auch ähnlich, sie sind praktisch, billig- und so pflegeleicht. Wir kaufen die immer gleich in grösseren Mengen, wenn sie hinten abgerissen sind, dann schneiden wir sie ab- und sie werden als Pantoffel, als Weggeschuhe verwendet.
Ich sehe schon, dass es ganz wichtig ist, hier mitzuschreiben, denn da kann man ganz viel lernen.
Habt ihr auch Hühner, wir schon, es ist so praktisch, in der Wohnstube unter der Bank haben wir einen ganz praktischen Hühnerstall gemacht- so brauche ich nicht bei der Kälte rauszugehen- die Eier sind immer gleich zur Hand.
Heute hab ich mich schon so geärgert, weil es so kalt ist, hab ich unter dem Trägerkleid eine dicke Jogginghose angezogen- und stell dir meinen undankbaren Mann vor- er fand, dass er auch ein Recht auf eine schöne Frau hätte. Ist das nicht die Höhe- da spart man sich dumm und dappig- und dann ist so ein Mannsbild auch nicht zufrieden. Und ständig mosert er über meinen falschen Zopf- erspart mir das Teil doch auch die Ausgaben für den Friseur. Unser Hundekrüppel hat ihn mir auch schon wieder verzogen.
Kannst du mir einen Tipp geben, wie ich ganz einfach und praktisch auch mit Trägerkleid auch wieder eine schöne Frau sein könnte?
Mach weiter so, solche tüchtigen Frauen müssen den anderen zeigen wo es lang geht.
Vielen Dank für deine guten Beiträge, frau lernt ja nie aus.
mit den lächelnsten Grüssen ;D ;D ;D ;D ;D
maria
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: maria02 am 06.01.10, 09:13
Bei mir sagen sie immer alle dass ich eine typische Bäuerin bin obwohl ich früher gar keine war. Aber ich habe mich sehr darum bemüht so zu sein wie die anderen damit nicht auffalle. Die Pömps brauche ich schon lange nicht mehr. Für mich zählen nur noch Gummistiefel. Die kann man bei jeder Jahreszeit anziehen und alles andere hat keinen Wert wenn man immer im Stall ist. Bei uns laufen die meisten Bäuerinnen mit dem Trägerkleid im Sommer und oft auch noch im Winter. Das kann man praktisch mit T-Shirt oder im Winter mit Pullover drunter anziehen. Anfangs mochte ich das gar nicht aber mein Mann hat gesagt das das so üblich ist auf einem Hof. Inzwischen muss ich ihm auch rechtgeben, wenn man eine Bäuerin sein will, muss man das auch nach außen hin zeigen. Ich glaube wenn ich das nicht so machen würde dann wäre es noch schlimmer, Franggen ist in dem Punkt einfach noch sehr traditionell glaube ich.
Ich hoffe das das in den anderen Bundenländern nicht auch so arg ist.

@ hooahop

irgendwie hab ich das Gefühl du bist ein fake......
bringst es aber herrlich erfrischend rüber uns zu verarschen  ;D ;D ;D
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: cliff am 06.01.10, 09:18
hallo,

ich glaube auch, daß wir hier von hollahopp vera..... werden, ich kann mir nicht vorstellen, daß es sowas noch gibt!!!! ???

Cliff
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: martina am 06.01.10, 09:29
 ;D


Kittelschürzen gibts bei Otto (http://www.otto.de/is-bin/INTERSHOP.enfinity/WFS/Otto-OttoDe-Site/de_DE/-/EUR/OV_ViewFHSearch-Search?ls=0&commit=true&fh_search=kittelschuerze&fh_search_initial=kittelschuerze&fh_search_requested=kittelschuerze&sterm=kittelschuerze&stype=S)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Gelika am 06.01.10, 10:18
@ Mary -  :-* :-* ;D

Lg Gelika
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: reserl am 06.01.10, 11:39

@Mary: Köstlich. ;D ;D ;D

@hollahop: Das Bild, dass Du von Dir im Forum abgibst, ist so unglaubwürdig, dass Dich wohl niemand ernst nehmen kann. 8)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mathilde am 06.01.10, 12:03
hallo,

mary, du hast für heute meinen tag gerettet  ;D *wo anders gibts nen smily der brüllend lacht*

kittelschürzen..................in weiss da letzte mal an der prüfung getragen  ;)
meine arbeitskleidung besteht im stall aus jeanshose, t-shirt. sweatshirt, annorak, gummistiefel mit stahlkappe und ein basecap
fort gehe ich je nach lage entweder richtig stadtfein incl. make up  oder mal schnell einkaufen mit jeans und chicem pulli und normalen strassenschuhen die den stall nicht erblicken  ;)

lg mathilde
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: fanni am 06.01.10, 12:15
hallo,

mary, du hast für heute meinen tag gerettet  ;D *wo anders gibts nen smily der brüllend lacht*

kittelschürzen..................in weiss da letzte mal an der prüfung getragen  ;)
meine arbeitskleidung besteht im stall aus jeanshose, t-shirt. sweatshirt, annorak, gummistiefel mit stahlkappe und ein basecap
fort gehe ich je nach lage entweder richtig stadtfein incl. make up  oder mal schnell einkaufen mit jeans und chicem pulli und normalen strassenschuhen die den stall nicht erblicken  ;)

lg mathilde

bitteschön!!

(http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_011.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: goldbach am 06.01.10, 12:21
@ mary  :-* ...Du hast mir die Antwort erspart! 
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: lilie am 06.01.10, 12:29
Das ist ja der Hammer !! Entschuldigung  hollahop !!!!!!!!   :o   :o
Wo lebst du denn ????  Ich schaue immer, dass ich mich zu recht mache, bevor ich irgendwo hin gehe. Im Dorf und in der nahe gelegen Stadt bin ich bekannt als Bäurin und brauche mich nicht zu präsentieren im Kittelschurz !
Versuchs doch auch mal mit Jeans und Pulli.........

Viel Freude damit
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Marone am 06.01.10, 12:40
Ausserdem hat der Mann einfach das grössere Gehirn und deshalb automatisch immer Rech.

Ein dickes  :-*  an hollahop, dafür, dass sie es geschafft hat, Mary zu der  :o Einsicht zu bringen. ;D

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Freya am 06.01.10, 14:08

@Mary: Köstlich. ;D ;D ;D

@hollahop: Das Bild, dass Du von Dir im Forum abgibst, ist so unglaubwürdig, dass Dich wohl niemand ernst nehmen kann. 8)

*unterschreib*  (http://www.cosgan.de/images/midi/froehlich/b020.gif)  (http://www.cosgan.de/images/midi/froehlich/b020.gif)  (http://www.cosgan.de/images/midi/froehlich/b020.gif)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mali am 06.01.10, 14:17
Ja,wirklcih super!!!!
Aber ob sie sich hier bei uns jetzt noch wohl fühlt????
Nicht,daß wir zu modern sind..... ;D

Mali
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Christel Nolte am 06.01.10, 14:20
Wenn s i e mal nicht ein e r  ist
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: ELLI47 am 06.01.10, 14:51
Holla hoop
So laufen bei uns die 80zig Jährigen,
wo die Söhne keine Frau bekommen haben  ;D ;D
(damit die ST den SM die Mode zeigen)  ;D ;D
mindestens 3o Jahre out.

Schreib weiter super lustig zu lesen,
wie gut im neuen Jahrhundert angekommen zu sein  ;D ;D ::) 8)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Sasa am 06.01.10, 15:01
Aber Marone- ich seh das ja so ;D
Mein Mann hat zwar die Hosen an, aber ich hab die Hosenträger ;D
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Jacky am 06.01.10, 15:26
@Mary

einfach nur Klasse  ;D 8)

Ich hab ja gestern schon so ein komisches Gefühl gehabt, als ich die Beiträge von "hopplahopp" gelesen habe, vor allem der Beitrag über die Kittelschürzen kam mir mehr als unglaubwürdig vor. Aber hab gedacht, abwarten, was da noch kommt.  ;)

Ich bin jetzt zwanzig Jahre Bäuerin, aber in meinem Kleiderschrank hat noch nie eine Kittelschürze ihren Platz gehabt. Ich hab die Dinger noch nie gemocht.
Im Stall trag ich meist ausrangierte Pullis, Jogginghosen oder Leggins, jedenfalls bequem muss es sein. Dazu Sicherheitsgummistiefel, muss ja aus meine Zehen achten, so eine Kuh merkt ja manchmal nicht, wo sie gerade hinlatscht. ;D

Ansonsten hab ich untertags an, was jede normale Frau so trägt. Moderne Pullis, T-Shirt, Jeans...damit wird gekocht, gebacken und geputzt und ich kann mich auch damit sehen lassen, wenn mal jemand bei uns am Hof unvorhergesehen vorbeikommt.  Ist ja alles gut waschbar, also warum soll ich mich in eine hässliche Kittelschürze zwängen. 8)

Und zum Ausgehen mach ich mich gerne chic, auch mal mit Makeup und allen was dazu gehört. 8)

Typisch Bäuerin? Na ja, jeder wie er will.  8) ;D



Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Lotta am 06.01.10, 16:04
M  A   R   Y  ...... ;D  ;D  ;D
Sag mal, hast du eigentlich nochmal irgendwo diese superschönen Kopftücher gesehen? Die man hinten zusammenknotet- ich hätte sie so gerne farblich passend zur Kittelschürze  8)

Grussilein
Lotta
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: fanni am 06.01.10, 16:45
Also echt.............

Kopftücher sind doch nicht unmodern ;D.........wenn ich mit meinem Freiluftkreiselcabrio (Dieselross Baujahr 57!!) zum Heuwenden fahre gibts nix praktischeres als ein Kopftuch. Will doch keinen Sonnenstich haben.

außerdem tragen das inzwischen seit Marco Pantani auch Männer ;D

http://farm3.static.flickr.com/2133/1731882038_ff99692b5b.jpg (http://farm3.static.flickr.com/2133/1731882038_ff99692b5b.jpg)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Susanna am 06.01.10, 16:57
Wenn ich daheim bin und im Stall oder Garten bin, trage ich alles, was mir zwischen die Hände kommt, und wenn es zwei Paar unterschiedliche Socken sind ;D
Ist mir egal... aber sobald sich Besuch ankündigt oder ich unterwegs bin, sieht die Sache anders aus :)

Unerwarteter Besuch hat Pech  :D
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Katharina am 06.01.10, 17:35
M  A   R   Y  ...... ;D  ;D  ;D
Sag mal, hast du eigentlich nochmal irgendwo diese superschönen Kopftücher gesehen? Die man hinten zusammenknotet- ich hätte sie so gerne farblich passend zur Kittelschürze  8)

Grussilein
Lotta

Wozu dafür Geld ausgeben? Die Kopftücher kannst du dir doch locker aus den nicht mehr zu flickenden abgelegten Kittelschürzen zuschneiden.  8)  ;D  Was da für ein Sparpotential drin liegt!!!

Ausserdem wird dein Mann dann nicht so abgelenkt von der Arbeit, wenn du nicht mehr so ein Blickfang für ihn bist  ;)

@ Mary, ich hab selten so gelacht  :D Erst gestern abend beim Lesen von hollahop's Beiträgen und dann bei deiner Antwort  :) Tut richtig gut nach so manchem Thema hier....
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: bienchen3 am 06.01.10, 17:50
Lotta,

du hättest deine helle Freude an meinem (Faschings-)Kleiderschrank. Da habe ich eine ganze Auswahl Kleiderschürzen mit Bindeband (sehr wichtig!!) und passenden Kopftüchern. Altrosa, gestreift, mit Blümchen - einfach alles, was das Herz begehrt.

Sabine

und die gute Qualität der Schürzen ermöglicht es mir, die Kleidungsstücke auch zu runden Geburtstagen zu tragen
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: züsi am 06.01.10, 17:52
was seids ihr doch für böse weiber ;D

duck und weg

susanne
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Heidi.S am 06.01.10, 19:50
Tja, die Mary kennt halt die Franggen ;)    ;D   und weiß wie es bei denen abgeht und was grad Mode ist..... (http://www.agrar.de/smileys/blume.gif)
nur gut das der BT so Länder-übergreifend aktiv ist und uns unseren Horizont erweitert   :-*
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Mogli am 06.01.10, 20:44
Kittelschürzen und Kopftücher hat, in super Qualität- Witt- Weiden. ;)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Heidi.S am 06.01.10, 20:57
Werd mir fei ja nett zu verschwenderisch bei den ganzen Empfehlungen
 (http://www.cosgan.de/images/midi/haushalt/u020.gif)
Weihnachten war erst  (http://www.cosgan.de/images/midi/boese/a045.gif)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Lotta am 06.01.10, 21:07
Danke Mogli!
Welche Freude  :D

Grussilein Lotta
Heidi, ich hab ja bald Geburtstag  8)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Jacky am 06.01.10, 21:09

Werd mir fei ja nett zu verschwenderisch bei den ganzen Empfehlungen
 (http://www.cosgan.de/images/midi/haushalt/u020.gif)
Weihnachten war erst  (http://www.cosgan.de/images/midi/boese/a045.gif)


Vielleicht sollten wir mal bei Witt anfragen und der BT bekommt Mengenrabatt. ;D 8)
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Heidi.S am 06.01.10, 21:19
Wenn wir für unsere Männer gleich mitbestellen könnt es noch günstiger werden
 (http://www.cosgan.de/images/midi/verschiedene/s070.gif)
 so eine Kittelschürze kann wirklich Freude machen
Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Jacky am 06.01.10, 21:23
 @Heidi "kringelmichvorlachen"... ;D ;D  ;D

Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: Marone am 06.01.10, 21:26
Ach Marone, Mary hat das schon völlig richtig gemacht.... die Wahrnehmung ist so eine Sache... kannst gerne Rech haben, nur Recht hat der Mann automatisch nicht... ;) ;D. Volumen wird auch gerne mal mit (heisser) Luft ausgefüllt.... Wahre Größe wurde noch nie in Zentimetern gemessen  :-*
@ annelie,
hab ich auch nie behauptet, dass sie es nicht richtig gemacht hat, hab mich selber über ihren Beitrag köstlich amüsiert. ;D also, warum dein ...ach Marone ???

Übrigens,..... Volumen wird, wenn schon in Kubikzentimeter gemessen und das was du hier mit Zentimeter messen willst, ist doch sowieso nicht relevant....gibt da einen Spruch....nicht die Länge, sondern hin und her machen die Meter. ;D


Titel: Re: Typische Bäuerin?
Beitrag von: mary am 07.01.10, 08:27
Hallo gammi,
ich wollte mich sicher nicht über die Kittelschürzen lustig machen. Es ging um ein Bäuerinnenbild, das uns von aussen manchmal noch übergestülpt wird- und meine Schalkfinger haben diesen Text geschrieben.
Früher gehörten diese Schürzen einfach dazu- und ich hatte nicht die Absicht, hier irgendjemand abzuwerten.
Inzwischen trage ich auch wieder beim Kochen die praktischen modernen Schürzen, hab mir ein paar genäht und hab auch schon einige verschenkt.
Sollte unsere junge Bäuerin ihre Anfrage ernst gemeint haben, dann wünsche ich ihr für ihre Zukunft wirklich nur das allerbeste.
Die  Beiträge lasen sich eher so als  die eines pfiffigen, jungen Bürschleins, der sich einen Spass machen wollte, hier ein paar Bäuerinnen aufzumischen. ;D
Ich habe dank dieser lustigen Beiträge gestern den ganzen Tag lachen müssen, dass mir der Bauch weh getan hat- und dafür möchte ich der oder dem Schreiber einfach danken.
Ich würde mich sehr freuen, wenn es öfters was zu lachen gibt, denn das Schmiermittel des Lebens ist der Humor.
Herzliche Grüsse
maria