Autor Thema: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?  (Gelesen 44972 mal)

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Offline fanni

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #30 am: 02.01.14, 20:50 »
Mein Vater hat im Alter den Garten entdeckt..........bzw. er steht neben meiner Mutter und belehrt sie, wie sie die Radi zu ziehen hat und die Tomaten zu setzen.......... ::) das geht ihr auch auf den Geist.

Im Winter ist jetzt sein Hobby das Vögelfüttern........da sind schon einige kilos verfüttert worden, ich glaube die Ration reicht für die ganze Gemeinde, aber dann sitzt er am Fenster und zählt, das freut ihn dann, wenn es jeden Tag mehr werden, die kommen.
Herzliche Grüße von Fanni

Offline Bärbel

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #31 am: 02.01.14, 21:09 »
Hallo

Meine Eltern verreisen viel mit ihrem Wohnmobil. Außerdem haben sie einen großen Gartenteich, ein Gartenhaus, ein bisschen Ziergarten, Hühner und Tauben.
Meine Mutter strickt in letzter Zeit auch gern und mein Vater schaut auch mal gern TV.

Mein SV (89) meint er müsste das ganze Jahr Holz machen und nervt alle damit. Außerdem macht er noch Garten und baut alles Mögliche an, was meine SM dann verwerten muß.
Zum Glück wohnt er nicht bei uns. Meine SM (85) macht noch ihren Haushalt und backt gern Kuchen.
Liebe Grüße aus Südhessen

Bärbel

Reiß den Faden der Freundschaft
nicht allzu rasch entzwei
wird er auch neu geknüpft
ein Knoten bleibt dabei

KATHRINA H:

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #32 am: 02.01.14, 21:18 »
Dachte nicht das so viele auf meinen Beitrag schreiben, zum Thema Vögel,
Mein SV hat aus alten Brettern Häuschen gebaut, vor vielen Jahren- schön
ist was anderes ::)
Aber würd ich da was sagen, oh je...
Das kommt von der Langeweile ;)
Heut abend meinte SM die Stangen von den Silvesterraketen könnte man gut
für den Garten hernehmen, also ich zerleg die nicht, ab in d. Tonne...
Na, ja, ich werd versuchen mir nicht mehr so viele Gedanken zu machen...

Das mit Hobby jetzt schon suchen, eine gute Idee, mir fällt aber spontan nichts ein.
Wir unternehmen immer zu viert etwas, sind wir gar nicht mehr gewohnt allein,
zu zweit was zu machen...

Spontan würde mir radeln und schwimmen oder mal Kino einfallen, wenn die
Jungs mal größer sind, und alleine bleiben können ;)
Zählt das auch zu Hobbys? Bin kein Hobbytyp :(, weiß nicht wie ichs erklärn
soll...

Auf unserm Dachboden ist auch e. Sammelsurium, fast alles von Gögas
Familie, aber ausmisten, geht nicht, m. SE undenkbar!!
Der Keller war schon furchtbar, hat SV eine alte unbrauchbare Pfanne wieder
in die Garage gebracht, statt Tonne ::)Und diese alten irdenen Töpfe,
wurde früher für Fett verwendet...

Dann noch zig Zinnteller in d. guten Stube, von Gögas Oma, ließ sie hängen,
um des Friedenswillen, aber unser Wonzimmer, Stüberl hab ich so wie ich wollte
und moderner eingerichtet, da flog das Tellerboard- ohne Teller- gleich raus :)

Auch Rehgeweihe hab ich entsorgt, SM sagt aber heb sie auf, wg. SV...
Die Zinnteller werde ich später verkaufen, es sei denn meinem Schwager
o. Schwägerin fallen sie wieder ein ;)
So ist das, wenn man e. altes Haus übernimmt, laß auch mal was verschwinden,
was soll ich m. fünf Paar alten Schlittschuhen am Boden, die Platz wegnehmen?

Danke für Tipps u. Gute Nacht!!
Kathrin

Offline gammi

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #33 am: 02.01.14, 21:31 »
Kathrin, vielleicht nimmst Du wirklich auch vieles zu ernst.

Grad das mit den Hölzchen von den Silvesterknallern. Meine Kinder sind jahrelang an Neujahr los und haben im ganzen Ort die Stäbchen gesammelt und der Oma gebracht, weil die eignen sich wirklich super für den Garten. Dafür haben sie dann immer Schokolade bekommen, weil sich die Oma darüber gefreut hat.
Und ich "freu" mich derzeit auch darüber..........sind die alles schön gebündelt auf dem Dachboden rausgekommen beim entrümpeln. Und ich trag alle runter und heiz damit. Einen Teil heb ich aber auch auf für meinen Garten  ;D

Das ganze ist natürlich schon sehr schwer, wenn jemand sein ganzes Leben gearbeitet hat und das Arbeiten sein Lebensinhalt, seine Freude war. Mein Vater hat damit grad auch sehr zu kämpfen und ich verstehe ihn trotzdem obwohl ich heute auch  mehr als genervt davon bin. 
Alt werden kann ganz schön grausam sein.
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Offline Internetschdrieler

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #34 am: 02.01.14, 21:31 »
Zum Thema Sterbebildchen.

Der Bayerische Landesverein für Familienkunde hat zur Zeit ein Projekt laufen http://www.blf-online.de/projekt/bayerisches-sterbebilderprojekt

Bei einem Ahnenforscherstammtisch hatten wir dann auch einen  s.g.Einzugscanner zur Verfügung. In kürzester Zeit waren da hunderte von Bildchen digitalisiert.

Sortieren muß man eigentlich nur die einfachen Bildchen und die gefalteten. Diese müssen aufgeklappt werden - das wär eine Arbeit für Austragler
« Letzte Änderung: 02.01.14, 21:34 von Internetschdrieler »

Offline martina-s

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #35 am: 03.01.14, 00:15 »
Hallo,
das Album was Mukki vorgeschlagen hat finde ich ja keine schlechte Idee. Aber fast 30 Euro um nur 60 Bilder unterbringen zu können finde ich schon heftig.
Liebe Grüße
Martina

Christel Nolte

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #36 am: 03.01.14, 00:23 »
Das Thema Sterbebidlchen finde ich ja sehr interessant. das ist hier völlig unbekannt.
Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die doch postkartengroß?
Dann könnte man auch Postkaten-Sammelalben nehmen, die gibt es viel günstiger. einfach mal goo...ln




Kathrin, vielleicht nimmst Du wirklich auch vieles zu ernst.

Grad das mit den Hölzchen von den Silvesterknallern. Meine Kinder sind jahrelang an Neujahr los und haben im ganzen Ort die Stäbchen gesammelt und der Oma gebracht, weil die eignen sich wirklich super für den Garten. Dafür haben sie dann immer Schokolade bekommen, weil sich die Oma darüber gefreut hat.
Und ich "freu" mich derzeit auch darüber..........sind die alles schön gebündelt auf dem Dachboden rausgekommen beim entrümpeln. Und ich trag alle runter und heiz damit. Einen Teil heb ich aber auch auf für meinen Garten  ;D

Ja, ich sammel die auch;-)


Das ganze ist natürlich schon sehr schwer, wenn jemand sein ganzes Leben gearbeitet hat und das Arbeiten sein Lebensinhalt, seine Freude war. Mein Vater hat damit grad auch sehr zu kämpfen und ich verstehe ihn trotzdem obwohl ich heute auch  mehr als genervt davon bin. 
Alt werden kann ganz schön grausam sein.

Es ist bedeutend leichter zu ertragen, wenn man den betreffenden Senioren Zuneigung entgegenbringt, aber auch im anderen Falle müssen wir jüngere ! unseren Weg finden, damit zurechtzukommen, denn eines ist sicher: die Älteren ändern sich nicht mehr, nicht immer nur, weil sie nicht wollen, es ist einfach umso schwerer, je älter man ist, eingefahrene Verhaltensmuster abzulegen. Hinzu kommt, dass viele auch nicht auf die Idee kommen, an sich etwas zu ändern, weil s i  e haben ja kein Problem mit ihrem Verhalten.....wir haben es.
« Letzte Änderung: 03.01.14, 00:35 von erika2 »

Offline martina-s

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #37 am: 03.01.14, 00:28 »
Hallo Erika2,
Daran hab ich auch schon leicht gedacht. Mach mich dann mal schlau wenn ich diese Beschäftigung dann mal brauche  ;)
Liebe Grüße
Martina

Offline LunaR

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #38 am: 03.01.14, 00:54 »
Hallo,

ich muss ja immer schlucken, wenn von Altenteilern so um die Mitte 60 die Rede ist. Die sind man gerade ein paar Jahre älter als ich.  ::) Da kann ich mir vorstellen, ist es nicht so leicht, erst noch so viel Verantwortung und Arbeit und plötzlich nur noch Altenteiler. In dem Alter möchte man gerne noch etwas haben, was vorher war, aber nicht mehr so viel. Vor allem möchte man gern am Leben der Familie - Kinder und Enkel -  und wohl auch am Hof teilhaben. Noch dazugehören. Vielleicht ist es schwer, das nötige Maß an Zurückhaltung gleich drauf zu haben. Änderungen müssen erst mal erlernt werden.

Ich stelle es mir furchtbar vor, wenn ich in wenigen Jahren nur noch Altenteiler wäre und die jüngeren würden sich Gedanken machen, womit ich meine Zeit verbringen könnte oder was ich tue. Das würde ich dann noch gern selbst entscheiden dürfen, auch meine Grenzen selbst festlegen dürfen, d. h. auch nein sagen zu können, wozu auch immer.

Wir haben ja keinen Hof, aber auch über 20 Jahre mit SM im Hause gelebt. Da ist mir gerade Silvester noch durch den Kopf gegangen, dass wir, soweit ich mich erinnere, nicht einmal Silvester weg waren. Fanden wir auch nicht schlimm. Aber die Oma ist noch lange weg gewesen zum Feiern. Damit sie sich richtig austoben konnte  ;), ist sie an dem Tag auch nicht selbst gefahren,
 sondern meine Mann hat sie weg gebracht und irgend wann nachts wieder abgeholt.

LG
Luna
Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


Verschwendete Zeit ist Dasein.
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Offline martina-s

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #39 am: 03.01.14, 07:58 »
Hallo Luna,
weißt Du, ich denke, die Senioren die uns hier zum Schreiben veranlassen sind aus ganz anderem Holz geschnitzt und nicht vergleichbar mit den älteren Menschen die für sich selber diesen Lebensabschnitt "entdecken" und die auch schon immer voll im Leben gestanden haben.

Ich denke auch, das Problem ist, wenn Senioren immer versuchen die Hofübernehmer zu bevormunden und beobachten und deren Tun kommentieren, dann muss man aus deren Verhalten oft erkennen, dass die eigentlich gar nichts anderes zu tun haben und auch keine anderen Hobbys haben.

Ich kann auch beobachten, dass dann  alles was man bei ihnen als Hobby findet und mit was sie ihren Lebensabschnitt gestalten und neu für sich entdecken wieder etwas z. T. mit Landwirtschaft oder dessen Haushalt zu tun habet.
Z. T. sind sie dann stinkbeleidigt wenn ST keine Freundin von gewissen Dingen ist was dann in dem Garten (wenn wir den mal zum Beispiel nehmen) erzeugt wird. Es ist dann schön, wenn die Altbäuerin sagt, Endiviensalat und Rote Beete brauche ich gar nicht anzubauen. Die ST mag das nicht. Schön finde ich dabei, wenn man den Jungen nicht da schon wieder was aufdrängen will. Menno, dann baue ich halt mehr Erdbeeren an oder gehe her und mach schon mal was küchenfertig oder lade zum Essen ein (in eigener Küche gekocht). Aber ich muss als Austragler auch so viel Feingefühl haben und erkennen wenn etwas nicht gewünscht wird. Meist nehmen die das persönlich weil man ihre Dinge nicht haben will. Sie gestehen der jungen Generation einfach nicht zu, dass die andere Vorstellungen vom Essen z. B. haben.
Es wird immer dann gefährlich wenn man der anderen Generation etwas überstülpen will.

Und wenn man auch Mehrgenerationenhaushalt ist, dann finde ich es einfach nicht selbstverständlich, dass man nie Freiräume der Entscheidung hat und die Senioren wieder zum Thema werden weil sie außer ihrem bisherigen beruflichen Einsatz nichts anderes kennen und auch nicht selbsttätig ihre Interessen verändern.
Ihr Aufgabenbereich scheint nach wie vor der Betrieb zu sein und wenn man das von der Kraft her nimmer schafft, dann geht man den Jungen auf den Geist und kontrolliert sie oder meckert überall herum.
Sorry, wenn ich das so krass darstelle. Aber ich habe Tage, da mag ich gar nicht gerne in meine Küche gehen weil unsere Oma da sitzt und in unserer Zeitung liest und mit einem Auge nur guckt was ich gerade mache. Ich flüchte ganz ehrlich in mein Büro.
Oma hat selber eine Küche; größer wie meine. Und ja, ich verstehe auch, wenn sie nicht alleine sein mag. Aber wenn man sich als die Folgegeneration nur beobachtet vorkommt und immer nur hört wenn sie Zeitung liest wie schlecht doch die Welt ist... Leute ich werde da depressiv. Braucht nur noch draußen ein Wetter sein das negativ dazu passt... :'(

Ich hätte es gerne etwas unkomplizierter und offener. Und Letzteres ist bei uns total verschoben. Ich komm mir einfach verschaukelt vor wenn man hier am Tisch sitzt um nur zu horchen was wir reden; dann sich bei nächster Gelegenheit am Telefon über alles detailliert auszulassen. Da wird dann erzählt wie wenn sie bei den Geschehnissen die sie am Tisch von uns erfährt (aushorcht) wie wenn sie es selber erlebt hätte.
Im Gegenzug wird uns aber alles (oft auch Wichtiges) von der anderen Seite der Verwandtschaft verheimlicht. Und zwar wirklich bewusst unterschlagen.
Meine Schwägerin ist sehr offen. Nur telefonieren wir sehr selten miteinander und es sind ein paar Kilometer zu ihr hin. Ich glaub wenn ich keinen PC zum reparieren gehabt hätte bei denen im Sommer, dann wäre ich 2013 gar nicht hin gekommen.
Sie wundert sich dann immer, warum ich dieses oder jenes nicht weiß wo sie es doch Oma erzählt hat.
Da kommen wir uns dann schon immer sehr verschaukelt und auch hintergangen vor.
Das kann es einfach nicht sein.

Und ich denke, dass das bei machen Mehrgenerationenhaushalten so geht.
Wer so was nicht erlebt, der glaubt das nicht und denkt, alles geht so offen und frei uns selbstzufrieden und selbstbestimmend zu wie bei sich daheim. Dass es aber oft anders ist, das kann man nur glauben wenn man das selber so erlebt.

Da sind Welten dazwischen zwischen Leuten die immer schon auch für sich entschieden haben, die ihr Umfeld selber gestaltet haben und denen, die denken alles muss sich nur um sie und den Betrieb drehen.
Es gibt auch noch ein anderes Leben!!!

Ich kann und darf als Austragler nicht dazu übergehen alles zu verurteilen was die übrige Welt als Freizeitbeschäftigung betreibt. Da wird man kleinkariert. Wenn ich schon immer höre bei einem Flugzeugabsturz, meinetwegen in Afrika und da sind deutsche Passagiere dabei gewesen, dass da jemand von der älteren Generation tönt, dass es ja nur so sein muss weil ja die Deutschen nichts mehr arbeiten und nur auf der ganzen Welt herum reisen, und die haben in Afrika gar nix zu suchen.
Dass aber die Tochter auch vom Fremdenverkehr lebt und Urlauber ihr zweites Standbein sind, das hat man dabei vergessen. Wenn jeder daheim sitzen würde und seine eigene Kuh und sein eigenes Huhn pflegen würde, dann wären wir alle viel ärmer. Wir leben nun mal in dieser Welt wo u.a. auch das Reisen dazu gehört und auch die Landwirte mit ihr Geld verdienen.

Die Katz frisst Mäuse, ich mags nicht. Deswegen kann ich auch nicht die Katze verurteilen. Die hat schon auch ihre Daseinsberechtigung.

Was ich damit sagen will: Wenn man als Mensch, egal in welcher Generation ungerecht wird und nur denkt, seine Lebensweise sei die absolut richtige, dann wird es anstrengend, das Zusammenleben....
Ein bisserl Toleranz möchte ich schon ganz gern...
« Letzte Änderung: 03.01.14, 08:04 von martina-s »
Liebe Grüße
Martina

Offline mary

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #40 am: 03.01.14, 08:34 »
Wir haben auch viele Sterbebilder über die Jahrzehnte gesammelt.

Welche Hobbies und welcher Zeitvertreib ist für das "Allter" passend?

Denn zulegen muss man sich das in jüngeren Jahren, kenne genug "pensionsgeschädigte Leute", die nicht nur mit sich nichts anfangen können- sondern auch den anderen (Ehepartner) das Leben nicht einfacher machen.

Aber ich kenne noch mehr Ruheständler, die so einen Stress haben, um alles auf die Reihe zu bekommen, was sie sich vorgenommen haben.
Radfahren, Bergsteigen, Urlaub machen, kurzum ihr Leben nochmals aus vollen Zügen geniessen.

In der Landwirtschaft ist das eher ein Problem- so richtig recht machen können es die wenigsten "Alten".
Helfen sie mit, sind sie lästig und mischen sich ein, tun sich nichts, sind sie faul.

Kenne auch viele Menschen, die auch im späteren Alter noch arbeitsmässig tätig sind, über manche wird sogar in der Zeitung berichtet.
Sie machen das, was sie gut können, auch noch nach der Pensionsgrenze weiter.

Da wir ja oft genug hören, lesen, dass sich die Rentengrenze immer mehr noch oben verschiebt-
müssten wir uns darüber Gedanken machen, wie wollen wir unser Alter leben- aber auch- können wir den vor uns lebenden Generationen ihre Vorstellungen über ein Leben im Alter zugestehen.

Ich möchte gerne auch in späteren Jahren im Garten arbeiten dürfen- ohne dass mir das ständig als sinnlos, unnütz vorgehalten würde. Habe aber null Problem damit, wenn andere Gartenarbeit nicht so toll finden.
Manchmal empfinde ich dass die Toleranz ein sehr schwer zu erreichender Zustand ist- von uns "Alten" genauso wie von den nach uns kommenden Generationen.


Offline karussellandrea

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #41 am: 03.01.14, 08:57 »
Guten Morgen!

@Martina

Dein Beitrag ist Klasse, genau so ist es!!!!

Gruß Karussellandrea

Christel Nolte

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #42 am: 03.01.14, 09:35 »
@martina: deine SM und meine SO (Schwiegeroma) sind identisch???

Das mit dem am-liebsten-gar nicht-hineingehen, das kenne ich auch, ich hatte aber den Vorteil, dass ich das täglich nur stundenweise mitmachen musste.

Trotzdem, es nützt Dir nichts, im Recht zu sein, sie ändern sich nicht, oder höchstens mal  für kurze Zeit, wenn mal Krach gegeben hat. Mit dieser Erkenntnis leben lernen, das ist die Herausforderung, dabei nicht verbittert  werden, weil es ja bei vielen von uns praktisch das ganze Leben andauert und man denkt, wenn ich dann endlich mal selbstbestimmt leben kann, bin ich selber alt....


Offline frankenpower41

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #43 am: 03.01.14, 09:47 »
genauso ist es.  Man muss( oder tut es zumindest des lieben Friedens willen) sich immer anpassen und plötzlich ist man selber alt.
Wie meinte meine Nachbarin immer, deren SE sind inzwischen verstorben," wir sind die besch... Generation, erst mussten wir uns von den Alten bevormunden lassen und jetzt von den Jungen."

Hab noch einen Vorschlag, kam mir vorhin beim Frühstück. Meine SM sortiert mindest alle halbe Jahre ihre Liebesbriefe von früher.
Zeitweise hat sie mir sogar vorgelesen.  (ist ein ganzer Koffer voll, und ich denk ich verrate kein Geheimnis, denn das erzählt sie vielen Leuten)  Sie war ja so begehrt, wie ich seit 25 Jahren immer wieder höre.  Vorhin hat sie nämlich Betriebshelfer erzählt, dass sie noch einen (ist mindestens 65 her) von seinem Opa hat. ;D ;D ;D

Marianne

Offline gammi

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Re: "Langeweile" bei Austraglern, Älteren?
« Antwort #44 am: 03.01.14, 10:09 »

Es ist bedeutend leichter zu ertragen, wenn man den betreffenden Senioren Zuneigung entgegenbringt, aber auch im anderen Falle müssen wir jüngere ! unseren Weg finden, damit zurechtzukommen, denn eines ist sicher: die Älteren ändern sich nicht mehr, nicht immer nur, weil sie nicht wollen, es ist einfach umso schwerer, je älter man ist, eingefahrene Verhaltensmuster abzulegen. Hinzu kommt, dass viele auch nicht auf die Idee kommen, an sich etwas zu ändern, weil s i  e haben ja kein Problem mit ihrem Verhalten.....wir haben es.


Erika, dass meine ich doch auch. Die alten können sich nicht ändern. ..............und jemand der arbeiten will, der will keine Sterbebildchen sammeln. Der hadert mit seinem Schicksal, dass er nicht mehr arbeiten kann. Und mit grausam meine ich, dass es für die "Alten" auch nicht einfach ist zu sehen, wie es abwärts geht und genau zu wissen, es kommt keine Besserung mehr.

Ich habe hier auch ein Problem mit dem Begriff "Bespaßung". Die Alten haben halt andere Probleme/Sorgen als die Jungen........die Jungen verstehen diese Sorgen oft nicht, genausowenig wie die Alten oft die Probleme/Sorgen der Jungen nicht verstehen.

Mehr mag ich aber im Moment aber auch nicht schreiben.
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