Autor Thema: Liegt die Zukunft im Osten?  (Gelesen 22092 mal)

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Liegt die Zukunft im Osten?
« am: 11.01.12, 22:10 »
Hallo,

im Spiegel steht unter dem Titel Ackern bis zum Horizont folgender Satz

Zitat
23 Millionen Hektar fruchtbare Ackerflächen liegen im Medwedew-Reich ungenutzt brach. Viele davon in der begehrten Schwarzerde-Region.

Es wird über einige deutsche Landwirte berichtet die in Russland für uns unvorstellbare Landflächen bewirtschaften.

Kennt ihr jemanden, der es gewagt hat und über seine Erfahrungen berichtet hat?

Mir fallen dazu meine Großeltern ein, die während der Nazizeit überlegt hatten, dass sie evtl. auch in den Osten umsiedeln wollten um die angeblich unendlichen Weiten unbewohnten Landes zu bewirtschaften. Ihre nicht unerheblichen Ersparnisse für den Landerwerb gingen bei der Währungsreform verloren. Was aber wohl gegenüber der Umsiedlung das kleiner Übel war.

Was haltet ihr von dieser Alternative und ist es überhaupt eine?

LG

Luna
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Offline Internetschdrieler

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #1 am: 12.01.12, 09:02 »
Wenn solche Aktionen, bzw. Seiten  Schule machen, wird dem Unternehmer Landwirt der "Osten" wohl eine Option bieten.
Dass der Osten, mit seinem Potenzial an fruchtbarster Fläche, den Westen mit Agrargüter überschwemmen wird, davon spricht man doch schon seit Jahren. Aber sie schaffen es nicht. Nach über 3 Generationen in einem System, der das private Unternehmertum unterdrückt sind diese Fähigkeiten, eigenverantwortlich etwas auf dei Beine zu stellen, wohl verkümmert. Wie in dem Artikel zu lesen ist, kommt mit deutschem Fleiß und westlicher Technik die Sache in Schwung.
Nach dem jetzt schon der Osten zu unserem größten Energielieferanten geworden ist, versorgt er uns wohl in Zukunft auch noch mit Nahrungsmittel. Wir hier übernehmen dann für ganz Europa das "Greening" und "Ver-Aiderbichlern" unsere Viehhaltung

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Offline K1

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #2 am: 12.01.12, 10:13 »
Wenn solche Aktionen, bzw. Seiten  Schule machen, wird dem Unternehmer Landwirt der "Osten" wohl eine Option bieten.
Dass der Osten, mit seinem Potenzial an fruchtbarster Fläche, den Westen mit Agrargüter überschwemmen wird, davon spricht man doch schon seit Jahren. Aber sie schaffen es nicht. Nach über 3 Generationen in einem System, der das private Unternehmertum unterdrückt sind diese Fähigkeiten, eigenverantwortlich etwas auf dei Beine zu stellen, wohl verkümmert. Wie in dem Artikel zu lesen ist, kommt mit deutschem Fleiß und westlicher Technik die Sache in Schwung.
Nach dem jetzt schon der Osten zu unserem größten Energielieferanten geworden ist, versorgt er uns wohl in Zukunft auch noch mit Nahrungsmittel. Wir hier übernehmen dann für ganz Europa das "Greening" und "Ver-Aiderbichlern" unsere Viehhaltung


Internetschdrieler

Da wir in unserem Nordostoberfranken eh benachteiligtes Gebiet mit reichlich Landschaftselementen, Grünland, Wald und knapp 20er Böden sind, ist die Idee mit dem Greening nicht einmal ein Witz.

doretchen

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #3 am: 12.01.12, 11:09 »
Also nach meinen Eindrücken nach einem Besuch in Königsberg und Umgebung würde ich nicht als Landwirt nach Rußland wollen.
Ich sage es mal etwas überspitzt: In Rußland funktioniert nichts. Strom, Wasser, Kanal - der ganze "Untergrund" in Königsberg ist noch aus deutscher Zeit. Landwirtschaft wird in der Umgebung keine betrieben, alles verbuscht, und das in einer Ecke, die mal die Kornkammer Preußen´s war. Die Häuser sind noch aus deutscher Zeit, wenn sie noch stehen, dann das Erdgeschoss, darauf sind Asbest-Wellblech-Dächer. Zu den Häusern gehören große Gärten, davon leben die Leute. Die Kirchen, die früher der Dorfmittelpunkt waren, sind Ruinen. Auf meine Frage, warum keine Landwirtschaft betrieben  werde, hieß es: Es gibt keine gültige Vermessung, keine Kataster, deshalb gibt es auch keine Pachtverträge und kein Geld von der Bank.
Es wurde uns dringend geraten, keine Post in Königsberg einzuwerfen, denn die Post, egal wohin sie nachher soll, geht erst nach Moskau. Wie lange sie dann braucht, kann sich jeder ausrechnen.
Diese Reise hat nicht vor 40 Jahren, sondern vor ca 10 Jahren stattgefunden.
Vor ca 4 Jahren habe ich eine Kreuzfahrt auf dem Dnjeper gemacht, Odessa-Kiew. Auf der ganzen Strecke ist mir ein moderner Frachter begegnet. Wenn es denn Industrie gibt, verirrt sich in die Kamine kein Filter, Rauch, Ruß, Dioxine, Furane, Feinstaub, alles ungefiltert in der Luft.
So hatten Bio-Landwirte schon ihren Dioxin-Skandal, mit Mais aus der Ukraine. Der wurde nach allen Regeln angebaut, aber an die Kamine hatte keiner gedacht.
Bei der Sorte Infrastruktur würde ich die Krätze kriegen.

Offline Solli

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #4 am: 12.01.12, 13:34 »
Zitat
In Rußland funktioniert nichts.....
Doch, die Mafia!   8) (Und das meine ich ernst!)
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Offline Stephanie

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #5 am: 12.01.12, 18:21 »
wir waren letztes jahr mit einer lw gruppe in rußland. unter anderem auch  im schwarzerdegebiet. wow was da lw technisch los ist ist zum teil beeindruckend, zum teil auch erschreckend. in ein paar jahren stecken die uns ein. all die jungen leute werden nach deutchland, amerika oder auch israel geschickt um dort zu lernen und sich alles abzugucken. unendlich viele deutsche firmen und berater sind dort um das ganze auf trapp zubringen. zum teil viel die neueste technik. ohne auflagen mitten ins gelände 1000der kuhställe gebaut vom modernsten und alles direkt drum rum. das erste ziel ist ihre selbstversorgung das sie anstreben und da sind sie nicht mehr allzuweit entfernt. es wird geforscht und gezüchtet auf gräser und getreidesorten, die auch in sibieren gedeihen könnten, denn da wird es , dank klimaerwärmung auch nicht mehr ganz so kalt und es ist dort feuchter. es war eine sehr interessante reise wo wir sehr viel über dieses land, vor allem lw erfahren haben.
stephanie
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Offline LunaRTopic starter

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #6 am: 12.01.12, 19:42 »
Stephanie, könntest Du Dir vorstellen, selbst dort zu leben und LW zu betreiben?

Ich selbst kann mir nicht vorstellen unter den dortigen Rahmenbedingungen zu leben unddd zu arbeiten, so wie es doretchen schon beschrieben hat. Und ich glaube auch, dass es sich so verhält, wie Solli schreibt: Organisiertes Verbrechen und Korruption in Verwaltung und öffentlichen Leben erschweren das Leben erheblich.

Jahrzehntelanger Kommunismus hat m. M. die Fähigkeit zu selbständiger LW in Russland verschwinden lassen. Auch die Jahre danach haben daran nichts geändert. 

Luna 
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Offline muellerin

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #7 am: 12.01.12, 22:07 »
Rußland ist riesig, und man kann nicht alles verallgemeinern.
Ich bin als Studentin im Schwarzerdegebiet Südrusslands gewesen, dort gab es hervorragende Staatsbetriebe, aber auch Genossenschaften, mit sehr guten Erträgen und einer leistungsfähigen Tierzucht. Die Betriebe haben das gesamte Leben der Dörfer gestaltet, sie haben Kindergärten, Kulturhäuser und Großküchen (wenn ich an die leckeren Piroggen denke  :P) gebaut.
Dort sieht es wohl auch heute längst nicht so hoffnungslos aus wie in anderen Regionen, etwa im Kaliningrader Gebiet.

Einer unserer Studienkollegen arbeitet als Berater in Woronesh, baut dort die Milchproduktion mit auf.
Was er erzählt, hört sich zum Teil auch etwas abenteuerlich an.
Fakt ist, dass der Staat versäumt hat, nach dem Zusammenbruch des Sozialismus (in dem die Landwirtschaft flächendeckend sehr gut funktioniert hat) die Rahmenbedingungen für die private Landwirtschaft zu schaffen.
Es ist nicht nur der mangelnde Pioniergeist nach den langen Jahren der Diktatur. Es ist auch die mangelnde Kapitalausstattung (in der Sowjetunion haben im Prinzip alle mehr oder weniger gleich wenig verdient, es hatte also niemand Reserven, um ein eigenes Unternehmen zu gründen), die schlechte Infrastruktur (der Getreidetransport ist häufig schwierig, es fehlt an Bahnlinien und vernünftigen Straßen) und natürlich auch die Korruption und mafiöse Organisationen.

Ich selbst könnte mir auch nur sehr schwer vorstellen, dort neu anzufangen (obwohl ich fließend russisch spreche).
Vielleicht ist mein Pioniergeist aber auch schon mit dem Aufbau unseres Betriebes hier nach der Wende aufgebraucht worden  ;).
Vielleicht bin ich auch schon zu alt  :o, oder zu bequem geworden.

LG
Müllerin

Offline LunaRTopic starter

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #8 am: 12.01.12, 22:24 »
Hallo Müllerin,

danke für Deinen Einblick aus der eigenen Erfahrung. Ist doch etwas anderes als nur ein Zeitungsbericht.

Luna
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Offline Stephanie

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #9 am: 13.01.12, 09:11 »
ich weiß nicht ob ich dort leben könnte, vielleicht schon in der jetzigen zeit wo dort viel umbruch stattfindet und wenn ich 20 jahre jünger wäre.
ich habe den eindruck gewonnen, dass schon ein umdenken stattfindet. aber ich glaube das braucht noch ein bis zwei generationen bis es soweit ist

es leben viele deutsche dort und die würden auch nicht wieder nach deutschland zurrück. freunde von uns sind auch vor 3 monaten nach petersburg gezogen..beruflich von siemens... und bis jetzt finden sie es toll...
aber die russen strengen sich warscheinlich auch an das leben der dort arbeitenden deutschen angenehm zu gestalten, denn sie wollen ja was von ihnen...
auf unserer reise haben wir auch betriebe besichtig, dei haben in den alten gebäuden mit alten maschinen gewirtschaftet und es lief auch gut ohne deutsche hilfe..davor alle achtung und mein respekt.

wenn man die lw dort betrachtet, könnte man als deutscher schon ein bisschen neidisch werden, die machen einfach was sie wollen, ohne auflagen. allerdings ist die frage wie lange so etwas gut geht. ich denke manche auflagen und gesetze bei uns sind schon sinnvoll und wichtig. andere aber finde ich zum teil übertrieben und über den sinn lässt sich streiten. manche sind einfach unfair..z.b dürfen wir nicht erweitern und unsere alten ställe neuaufbauen aber im nachbarlandkreis schon....das ist echt mist und ein anders thema aber ich auch schon manchmal gesagt dann gehen wir halt nach russland da können wir wirtschaften wie wir gerne möchten.

 russland im allgemeinen fasziniert mich schon immer..weiß nicht warum...es ist so gegensätzlich  auf den dörfern diese armut und in den städten wie st. petersburg dieser  reichtum nach außen hin, die leute so herzlich und doch so traurig die musik so schwer und melancholissch eben wie das land..

also wenn ich nun fertig mit der schule wäre und könnte ein jahr ins ausland als praktikanntin, würde ich russland wählen

stephanie
« Letzte Änderung: 13.01.12, 14:14 von Stephanie »
man kann nur leben, indem man oft genug nicht macht, was man gerade tun sollte.

Offline Pierette

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #10 am: 13.01.12, 11:43 »
Hallo Müllerin,

danke für Deinen Einblick aus der eigenen Erfahrung. Ist doch etwas anderes als nur ein Zeitungsbericht.

Luna

Ja, darüber könntest Du bei Gelegenheit ruhig etwas mehr berichten, muellerin. Die ehemalige riesige UdSSR unterschied sich nunmal auch ganz erheblich durch ihre Volksgruppen, Traditionen und Mentalitäten. Es gibt ja schließlich auch nicht den Afrikaner, die Europäer etc.

Der Pioniergeist ist ganz bestimmt abhängig vom Alter und von dem was in den zurückliegenden Jahren geschaffen wurde, das ist schon richtig  ;)



Aber seht mal, hier gibt es auch welche, die 'gen Osten siedeln, da schüttelt es mich aber wieder mächtig.
Rechtsextreme machen auf Biobauer
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Ein Tier, das nicht klettern kann, sollte sein Geld nicht einem Affen anvertrauen (aus Afrika)

Offline fanni

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #11 am: 13.01.12, 12:17 »



Aber seht mal, hier gibt es auch welche, die 'gen Osten siedeln, da schüttelt es mich aber wieder mächtig.
Rechtsextreme machen auf Biobauer
TopAgrar, [13.01.2012]

da kann ich auch nur den Kopf schütteln
Herzliche Grüße von Fanni

Offline mary

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #12 am: 13.01.12, 12:24 »
Mir geht dazu was anderes durch den Kopf,
wenn angeblich Investoren aus China, aus Indien und anderen Ländern ganze Landstriche in Afrika und Südamerika aufkaufen, dann ist mit diesen riesigen Flächen im Schwarzerdebodenbereich doch das grosse Geschäft zu machen.
Immer wird gejammert, dass die steigende Weltbevölkerung nicht genug zu essen hat- sind doch soviele Flächen vorhanden?
Es erscheint eher so, als wäre Hunger ein Verteilungsproblem-
Müssen wir uns im Westen jetzt Sorgen machen, wenn im Osten soviele Flächen brach liegen, bzw. unter den Pflug kommen?
Herzl. Grüsse
maria

Offline muellerin

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #13 am: 13.01.12, 12:43 »
Die Flächen im Schwarzerdebereich liegen in der Regel nicht brach.
Aber in anderen Gegenden (mit ärmeren Böden) schon. Dort gibt es noch größere Reserven.
Reserven gibt es auch dort, wo schon geackert wird. Vor allem die Intensität lässt sich dort steigern, u.a. beim Düngen. Der steigende Weltmarktpreis der letzten Jahre hat hier schon etwas bewirkt, die Ukraine z.B. tritt ja regelmäßig als Exporteur in Erscheinung (und kann über die Schwarzmeerhäfen die Logistik günstig abwickeln) .
Zu beachten ist aber auch das Risiko der Trockenheit in diesen stark kontinental beeinflussten Gebieten.

Ich glaube aber nicht, dass man Angst haben muss. Gerade in den Schwellenländern gehen gleichzeitig ständig große Mengen an Nutzfläche aus der Produktion, für Städte und Infrastruktur.
Auch der Bereich der Rohstoffproduktion vom Acker dürfte in den nächsten Jahrzehnten ausgedehnt werden, zu Lasten der Nahrungsmittel.

Gruß
Müllerin

Offline Iris

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Re: Liegt die Zukunft im Osten?
« Antwort #14 am: 14.01.12, 13:57 »
Einer unserer Azubis hat in Brandenburg Agarwirtschaft studiert.
Zwei seiner Kollegen sind nach dem Studium mit Einsatz von Kapital und viel Arbeit,
aber auch Einbußen im Bereich von Komfort und Lebensqualität nach Russland gezogen um dort Ackerbau im großen Stil zu machen.
Ich weiß nicht in welcher Region sie waren, aber inzwischen haben beide aufgegeben und leben wieder hier.

Sie sind beim Ackern vom Schlepper gezehrt worden. Mit Gewehren wurden ihnen angedroht Löcher in die Treckerreifen zu schiessen, wenn sie nicht bereit seien Schutzgeld zu zahlen.
Motto:" Ihr könnt hier ackern, aber dann zahlt ihr jetzt 1000 € und nächsten Monat kommen wir wieder....."

Die Menschen dort haben eine ganz andere Mentalität.
Korupption und Kriminalität sind weit verbreitet.
Bei allen Möglichkeiten, die die Natur, die Weiten und ungenutzte Flächen dort bieten, als Westeuropäer bzw. Deutscher stelle ich mir die Bedingungen extrem hart und gefährlich vor!

Ich denke, dass der Osten eine Zukunft hat, aber das müssen sie mit ihren eigenen Landsleuten schaffen.

LG Iris
Es grüßt euch die Iris

Wer will findet einen Weg, wer nicht will findet Gründe.