S. ist knapp 17 wenn er aus der Schule kommt.
Und dann soll er alleine in einer Wohnung oder einem Heim leben??
Oder jeden Tag 70 km hin und hergondeln??
Er möchte überhaupt nicht in so einer großen Firma wie Wacker lernen.
Liebe Annalena,
meine Tochter ist 14 und ist seit Herbst an einem Internat. Sie besucht die Höhere Technische Lehranstalt für Chemie. Auch ca. 70 km entfernt von zu Hause. Sie fährt mit dem Bus/Zug am Sonntag Abend hin und Freitag Nachmittag wieder nach Hause.
Sie muss sich ihren Alltag selber organisieren und hätte nicht 1x bedenken gemacht, dass das zu weit weg ist.
Und im Internat/Lehrlingsheim ist man nicht alleine.
Aber sie wollte die Ausbildung unbedingt machen.
Für mich wäre Chemie nix, wäre mir zu steil. Aber es es genau ihr Ding. Und darum ermöglichen wir ihr das auch.
Also vom Alter her sehe ich da kein Problem. Wenn jemand für die Sache brennt ist vieles möglich.
Meine Älteste lernt Tischlerin im Nachbarort. Für Sie genau das richtige. Sie wäre in einer weiterführenden Schule todunglücklich. Also macht sie das für sie Passende. Für mich wäre das auch nicht der richtige Beruf, da alles schief dastehen würde. Ich habe dafür andere Stärken.
Und die jüngsten zwei haben wieder ganz unterschiedliche Interessen. Ich habe vier gaaaaaanz unterschiedliche Kinder zu Hause. Ist oft anstrengend allen gerecht zu werden. Aber das hat mich noch nie gestört. Ich finds schön wenn unterschiedliche Begabungen und Interessen da sind. So können viele Bereiche abgedeckt werden. Jeder kann jedem helfen.
Lg. Barbara
P.S. Natürlich mache ich mir auch Gedanken, ob im Internat alles passt, ob sie zurecht kommt. Aber das lasse ich ihr nicht spüren. Sondern ich gebe Ihr das Vertrauen, dass sie das schafft. Und sie weiß, wenn es nicht läuft kann sie jederzeit zu mir kommen, ohne dass die Vorwurfskeule aufs sie niederprasselt.