Autor Thema: Geflügelpest/Vogelgrippe  (Gelesen 111990 mal)

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Offline Juett

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Re: Geflügelpest
« Antwort #15 am: 13.05.03, 21:13 »
Hallo Mirjam,

Deine Gedanken sind sicherlich richtig. Aber sind die Punkte, die Du ansprichst, sind das nicht Folgen des generellen Impfverbotes, sowohl gegen Schweine- als auch Geflügelpest ? Die Frage, die sich die Politik stellen muss, lautet doch, ob es nicht an der Zeit ist vorbeugende Impfungen in "Friedenszeiten" zuzulassen, damit es gar nicht so weit kommt. Zumindest gegen Schweinepest ist meines Wissens mittlerweile ein Markerimpfstoff entwickelt, nach dessen Einsatz sehr wohl unterscheidbar wäre, ob es sich um ein geimpftes oder ein infiziertes Tier handelt. Das Impfverbot kollidiert doch irgendwo mit dem Tierschutzgesetz: Es ist verboten, ein Wirbeltier ohne "trifftigen Grund" zu töten... Das sind doch ganz eindeutig Export-Interessen nach Übersee, die da ein Impfverbot aufrecht erhalten. Dass man da Amerika und Konsorten nicht überzeugen kann, dass geimpfte (und als solche markierte) Tiere für ihren Markt nicht gefährlich sind, geht mir nicht in den Kopf. Ich denke im Umkehrfall, wäre das überhaupt kein Problem, oder liege ich da falsch ?

Nachdenkliche Grüsse

Jutta

Offline Mirjam

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Re: Geflügelpest
« Antwort #16 am: 13.05.03, 21:42 »
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« Letzte Änderung: 10.07.11, 17:16 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline PeacefulHeidi

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Re: Geflügelpest
« Antwort #17 am: 14.05.03, 09:41 »
Moin Mirjam,

ich denke du hast mit deinen Denkanstößen garnicht so unrecht. Egal welche Maßnahme ergriffen werden muss um diese Seuchen in den Griff zu bekommen, sie muss Erfolg haben und helfen!

Ich wohne selber im Weser-Ems-Gebiet. Die großen Puten- und Hähnchenmasställe sind mir durchaus bekannt. Ich denke und hoffe das diese Betriebe alles mögliche ergreifen um keinen Seuchenfall zu bekommen.

Doch was ist mit den kleinen Geflügelbeständen die so mancher noch privat in seinem Garten hat? Ich glaube nicht, daß sich so manch einer von denen der "Gefahr" überhaupt bewusst ist. *Denn Geflügelpest kriegen ja nur die "Großen" und nicht mein Huhn von dem ich täglich mein Frühstücksei kriege.*

Ich unterstelle denen jetzt auch einfach mal, daß sie die Geflügelpest nicht erkennen würden und sich auch keine Gedanken machen würden, wenn Huhn krank bzw. tot umfällt. *sorry*

Kriegen denn nur Hühner, Enten und Gänse die Geflügelpest? Was ist mit Tauben, Spatzen, Meisen, Rotkehlchen, Amseln, Staren oder Krähen usw.? ??? Kriegen die das nicht? Verbreiten die es nicht weiter?

Offline mary

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Re: Geflügelpest
« Antwort #18 am: 15.05.03, 08:58 »
Hallo Mirjam,

alle Deine Bedenken und Deine Argumentation kann ich vom Verstand her nachvollziehen, aber vom Gefühl her dreht sich mir der Magen um, mir vorzustellen, dass tausende von Tieren einfach vergast werden, das sind Lebewesen, ich kann mir nicht helfen, irgendwie ist das schon ein bisschen pervers. Ob Impfungen oder egal was, es kann doch nicht sein, dass im auch so aufgeklärten 21 Jahrundert die Brand- und Tieropfer über die Hintertüre unser Alltag werden.

Und was mir sehr zu denken gibt, wer hilft den Bauern und Bäuerinnen, die Entschädigung ist der eine Teil, aber was ist mit seelischen Problemen, mir kann keiner erzählen, dass solche Massentötungsaktionen nicht bleibende Narben hinterlassen, es wird doch der Bauer mit seinen Problemen im Regen stehen gelassen.

Ich denke, dass ich schon noch ein gesundes Maß an Tierliebe besitze, ich kann mit der überzogenen Hätschlerei, die Haustieren heute zukommt, nichts anfangen, aber egal welches Tier wir halten, irgendwie hängt mein Herz dran, Ich bete zu Gott, nie erleben zu müssen, dass einem der gesamte Tierbestand getötet und in den Verbrennungsofen der Tierkörperverwertungsanstalt verschwindet, und mich würde interessieren, was in Deutschland los wäre, wenn es solche Verbrennungs-bzw. Vergasungsorgien mit haustieren geben würde, da würde der Krieg erklärt.
ich denke, wir haben als Bäuerinnen auch die Pflicht, uns auch Gedanken über Dinge zu machen, die meiner Meinung nach vor einem Herrgott nicht mehr zu verantworten sind.

sehr nachdenkliche Grüsse
mary

Offline Mirjam

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Re: Geflügelpest
« Antwort #19 am: 15.05.03, 09:26 »
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« Letzte Änderung: 10.07.11, 17:17 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline mary

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Re: Geflügelpest
« Antwort #20 am: 15.05.03, 10:25 »
Hallo Mirjam,

meine Hähnchen können vom Preis her nie konkurieren, das habe ich auch gar nicht vor, aber ich mach mir die Arbeit und füttere selbst soviele, wie wir brauchen. Und diese Tiere schlachte ich auch schweren Herzens, rupfe sie noch altmodischerweise mit der Hand, für Gefühle hat man in der heutigen Zeit keinen Platz oder Raum, aber ein bisschen mehr Ehrfurcht würde uns nicht schaden.
Herzliche Grüsse
mary

Offline joker

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Re: Geflügelpest
« Antwort #21 am: 15.05.03, 10:48 »
Hallo mary,

... für Gefühle hat man in der heutigen Zeit keinen Platz oder Raum, aber ein bisschen mehr Ehrfurcht würde uns nicht schaden.

Mal ganz allgemein: wir dürfen Halter großer Tiergruppen nicht mit dem Vorurteil ausstatten, sie hätten keine Ehrfurcht vor den Tieren.
Wie Mirjam richtig sagt ist gerade die Geflügel'produktion' sehr weit rationalisiert und automatisiert. Demgegenüber haben viele kleine Tierhalter einen ausgeprägteren Bezug zu ihren Tieren. Das läßt sich aber nicht verallgemeinern und darauf reduzieren, dass jenseits der kleinen Tierhaltung die Erfurcht vor dem Tier verloren geht, wie gerne von einigen Agrar-Idealisten argumentiert wird.
Das wäre mE genauso 'schwarz-weiss'-gemalt wie Öko=gut, konventionell=böse o.ä.
MfG
Joker

Offline Mirjam

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Re: Geflügelpest
« Antwort #22 am: 15.05.03, 13:08 »
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« Letzte Änderung: 10.07.11, 17:10 von Mirjam »
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Offline mary

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Re: Geflügelpest
« Antwort #23 am: 15.05.03, 17:10 »
Hallo Joker,

ich will hir keinesfalls Vorurteile nähren, ich weiß doch selbst, wieviel Arbeit und Mühe dahinter steckt, meine Freundin produzieren Hähnchen, aber wenn 25 Millionen Tiere getötet werden, dann frage ich mich schon, ob es nicht einen anderen Weg geben könnte, das ist doch Wahnsinn. Es geht hier doch nicht um schwarz oder weiß, und weder um grosse Bestände oder kleine, im Seuchenfall wandern alle in den Verbrennungsofen. Aus einem Büro irgendwo entfernt die Anordnung zu erteilen, bzw. solche Gesetze zu beschließen, hier fehlt die Ehrfurcht vor dem Leben. Die Seuchenzüge der Pest, die ganze Landstriche entvölkert  haben, dass muss furchtbar gewesen sein. Aber darf man sich da nicht auch fragen, warum sind so viele daran gestorben, das muss doch einen Grund gehabt haben.
Vielleicht bin ich furchtbar naiv, aber die Frage: was kommt zuerst die Krankheit oder die Anfälligkeit, die müssten wir uns doch einfach viel mehr stellen.
In unserer Wallfahrtskapelle hängen sehr viele Votivtafeln, als Dank für die Verschonung von Seuchen, sie waren auch früher existenzbedrohend. Wenn ich mich so machtlos fühle, da kann ich nur noch um Hílfe von oben bitten.
Wenn man früher in einem fremden Stall kam, so sagte man "Glück im Stall", ich wünsche Euch allen von dieser Seuche verschont zu bleiben.
mary
« Letzte Änderung: 15.05.03, 17:49 von mary »

Offline mary

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Re: Geflügelpest
« Antwort #24 am: 15.05.03, 18:05 »
Hallo Britta,

nenn mich naiv, aber es geht einfach nicht in meinen Kopf, dass wir als einzigen Weg nur immer die Vernichtung der ganzen Bestände haben.

Dieser 3 km Radius, nur mal vorgestellt, die toten Tiere müssen ja auch in die TVA`s gefahren werden.
Ich bin keine Seuchenexperte, aber dass 25. Mio Tiere diese Krankheit hatten, das kann ich mir nicht vorstellen.
Im Landwirtschaftlichen Wochenblatt war vor einiger zeit mal ein Artikel über MKS, der letzte Satz hieß: Wenn die Seuchenbekämpfungsstrategie so durchgeführt wird, wie in den Plänen ausgearbeitet, dann würden Zustände herrschen, die man sich gar nicht ausmalen könnte. Ich werde mich bei dieser Diskussion in Zukunft raushalten, hier hilft nur noch beten.
sehr nachdenkliche Grüsse
mary

Offline joker

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Re: Geflügelpest
« Antwort #25 am: 15.05.03, 20:43 »
Neuer Verdachtsfall im Kreis Kleve:
--> http://news.agrar.de/archiv/20030515-00017/
MfG
Joker

Offline Mirjam

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Re: Geflügelpest
« Antwort #26 am: 15.05.03, 20:45 »
...
« Letzte Änderung: 10.07.11, 17:10 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline cara

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Re: Geflügelpest
« Antwort #27 am: 15.05.03, 23:00 »

WIE schnell kann man eine markierten Impfstoff von einem Krankheitsausbruch unterscheiden? Zeit ist alles bei Seuchenbekämpfung.


hallo mirjam

das ist eins, das unterscheiden gemarkert oder nicht, erfolg in einem test, also selbe zeit..
genaue zeit hab ich jezze nich im kopf, weisst du sicher auch, ansonsten mach ich mich da mal schlau...
LiGrüss cara

It's a magical world, Hobbes, ol' buddy...
Let's go exploring!

Offline reserlTopic starter

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Re: Geflügelpest
« Antwort #28 am: 16.05.03, 00:01 »

Hallo Britta,

nenn mich naiv, aber es geht einfach nicht in meinen Kopf, dass wir als einzigen Weg nur immer die Vernichtung der ganzen Bestände haben.




Mir geht es so wie Mary.
Wir Menschen können auf den Mond fliegen, aber als einzige Möglichkeit eine Seuche einzudämmen gibts die Massenkeulung.  :o :-X
Traurig. :(
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline Mirjam

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Re: Geflügelpest
« Antwort #29 am: 16.05.03, 08:42 »
...
« Letzte Änderung: 10.07.11, 17:09 von Mirjam »
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