Was es sonst noch gibt > Religion und Glauben

Schuld und Vergebung

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reserl:

Schon lange möchte ich das Thema "Schuld und Vergebung" im Forum zur Diskussion stellen.
Lang suchte ich nach einem "passenden" Anfang und nachdem ich ihn bis heute nicht gefunden habe, schreib ich einfach mal drauf los. 8)

Ich hab das Thema mal unter "Religion und Glauben" eingestellt, aber ich meine, das es viel mehr als nur religiöse Aspekte dazu gibt.


Wie gehen Menschen damit um, wenn sie "Schuld" auf sich geladen haben?
Schuld, die man vielleicht nie wieder "gutmachen" kann? (z.B. nach einem verschuldeten Verkehrsunfall?)

Fällt es euch leicht, jemanden um Vergebung zu bitten oder zu vergeben?

Biobauer:
Hallo,wir hatten die letzten tage hier im bekanntenkreis jemand,der sich das leben nahm.angeblich wegen zu grosser schuldgefühle,für uns alle nicht nachvollziehbbar.sehr wohl konnte ich aber den suizid eines jungen mannes nachvollziehen ,der ein auto steuerte mit 5 insassen,die alle ausser ihn den tod fanden .ich persönlich musste mich bis jetzt noch nicht so mit dem thema schuld befassen .ganz aktuell aber mit dem thema vergebung.als ich heuer meinen unfall hatte und meine frau sehr sehr angespannt war,wurde ihr von freunden zwar tatkräftig geholfen ,aber innerhalb der familie wurde sie seitens  ihrer schwester und schwagers nicht unterstützt,obwohl sie gerade da hilfe gebraucht hätte.es fielen dann schon mal so aussagen wie " ihr seits doch selber schuld,warum muss er den so weit wegfahren wenn arbeit ist".punktum ,sie hat zweimal ganz konkret um hilfe gebeten ,und zweimal wurde sie ihr verweigert.und das von leuten ,denen wir jahrelang sowohl mit unserer arbeitskraft als auch mit unseren maschinenpark umsonst ausgeholfen haben .sie traute mir das nicht einmal im krankenhaus mitzuteilen ,weil sie wusste wie sehr mich das treffen würde.erst daheim erzählte sie mir dann alles,für mich eine riesenenttäuschung ,wir haben seitdem sämtlichen kontakt abgebrochen.dies wiederum wurde mit unverständnis aufgenommen von meiner verwandtschaft,aber für mich war diese menschliche enttäuschung einfach so gross ,ich will mit diesen leuten nix mehr zu tun haben . könntet ihr sowas vergeben ?
servus Herbert

ps.meine schwägerin und schwager fühlen sich auch heute noch im recht,so nach dem motto ,die können gar ned verstehen was uns so getroffen hat ,wir seien kindisch

Maja:
Nein Herbert das hat mit kindisch nichts zu tun. Es wäre Ehrensache gewesen für deine Schwägerinnen und Schwager,deiner Faru beizustehen.
Diese Enttäuschung in dir ist ganz normal und ok.
ICh hatte daselbe auch schon erlebt.Wenn ich dann die " Ärgerniserreger" zufällig mal traf,zog sich mir der Magen zusammen und zum Reden war ich einfach nicht fähig. Der Zustand der tiefen Enttäuschung hat bei mir fast drei JAhre angehalten.
Doch in der Familie kann man sich nicht unbedingt immer aus dem Weg gehen. Und vielleicht gelingt es dir nach einer Weile wieder mit den Leuten umgehen zu können. Die Art und Weise des Umgangs miteinander wird dann wohl sehr anders sein,aber du weisst dann ja auch was du von der Verwandschaft zu halten hast.
Es tut einfach weh so enttäuscht worden zu sein.
Liebe Grüße und vollstes Verständnis
Maja

martina-s:
...dass man vielleicht mit den Leuten umgehen kann- nach einiger Zeit, das ja.
Aber so richtig vergessen???

Ich find so was schuftig. Selbst, wenn Du nun unter die Räuber gegangen wärst (also sprich, selber schuld an Unfall oder eben unsolider Lebenswandel) und in dieser Zeit einen Unfall gehabt hättest, kann Deine Frau doch nix dafür.

Die Verwandten hätten sich bewähren können. Tatkräftige Hilfe hätte sie zum selbstlosen Beispiel werden lassen. Dies Chance haben sie aber verpasst. Nun weiß man, wie verlässlich sie sind und wie man sie einzustufen hat.

Also ich könnte da auch so reagieren.

Mathilde:
Hallo,

@Herbert: ich kann das schon verstehen Herbert dass man da erst einmal nichts mehr wissen will, kann Dir aber auch sagen dass sich der       
               Andere Part auch immer im Recht fühlt  :(


Könnt Ihr Euch ausrechnen wieviele "Vater unser" man in 2,5 Stunden Autofahrt beten kann nur um den Mund zu halten während Schwägerin hinter einem sitzt und unentwegt auf einem "herumhackt" Mein Männe war zu der Zeit krank und auch mit im Auto, mein Schwager ebenfalls und ebenso ein Bekannter  (heute SV des Schwagers).
Keiner hat auch nur ein einziges Wort gesagt um diese Dame zum Schweigen zum bringen. Hätte ich den Mund aufgemacht dann hätte mein Schwager garantiert vor lauter Gebrüll nicht mehr fahren können.
Das unser Verhältnis heute etwas gestört ist das ist wohl klar

LG Mathilde

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