Hallo ihr Lieben,
auch wir stehen immer noch vor dem Problem, wie es weiter gehen soll. Ich selbst stamme ja nicht aus der Landwirtschaft und habe nur eingeheiratet,
aber mittlerweile bin ich doch mit dem Betrieb gewachsen und verwachsen. Je öfter ich darüber nachdenke die Milchkühe aufzugeben, desto mehr Gefallen finde ich an der Melkarbeit, sie hat im Moment fast etwas beruhigendes meditatives für mich. Vielleicht auch nur, weil ich dort meine "Ruhe" habe. Die Vorstellungen wie der Betrieb zu bewirtschaften ist, klaffen bei unserem Junior und meinem Mann sehr sehr weit auseinander. Junior will ja gerne Lohnunternehmer sein, aber eigentlich nur einteilen und nicht so viel selbst arbeiten und am Besten mit unseren Maschinen für lau und die Einnahmen gehen allein an ihn, wobei Maschinenpflege auch nicht sein Ding ist, genauso wenig wie gewissenhafte Arbeit. Die Flächen werden halt abgefahren, ob nun mit Miststreuer oder Scheibenegge, aber nur Gas, ob überall Mist liegt oder alles ordentlich geeggt ist spielt dabei keine Rolle.
Und wenn Kunden anrufen, gehen die natürlich immer vor. Mein Mann versucht immer einen guten Mittelweg zu finden, dass die Kunden zufrieden sind und er auch, aber beim Sohn habe ich den Verdacht, dass alles gut ist, was gegen Papa seine Vorschläge ist. Ich weiss nicht, ob wir ihm den Betrieb übergeben können, zumal er ja auch nicht lernen will, wie man die Flächen gut und richtig bewirtschaftet. Auf der anderen Seite habe ich Angst, dass er ohne unsere Hilfe seine Familie nicht ernähren kann. Ich habe aber eigentlich auch keine Lust meine Gesundheit oder die meines Mannes für die Faulheit, Naivität und wirklichkeitsfremden Vorstellungen unseres Sohnes zu opfern. Die Altenteiler sind ja auch noch da, obwohl Schwiegervater mit Tränen in den Augen mittlerweile sagt, es sei besser, wenn wir den Hof verkaufen, als dass unser Sohn ihn in den Ruin wirtschaftet. Ich habe aber auch keinerlei Vorstellung, was wir (47+50 Jahre) dann arbeiten könnten, um unser Auskommen zu haben. Wir haben die letzten 30 Jahre viel gearbeitet und den Betrieb vergrößert und nach vorne gebracht und die Früchte daraus können wir nicht ernten oder erntet das Finanzamt.
Was seht ihr für Möglichkeiten, den Sohn 24 Jahre) selbständig und realistisch werden zu lassen?