Hallo,
bei uns kracht es nicht sehr oft. Ich habe schlicht aufgegeben.
Für mich ist es nicht mehr wichtig mich durchzusetzen.
Mein Mann ist nie voll hinter mir gestanden im Betrieb. Da wurde früher alles zuerst mit seinen Eltern besprochen bevor ich es netter Weise mal erfahren habe.
SV war sehr dominant. Man tat immer so, als könne mein Mann in allem frei entscheiden.
Wenn ich aber heute mit dem Durchblick genauer hinsehe, dann muss ich erkennen, dass er nur für alle hier die Kohlen aus dem Feuer geholt hat und niemanden neben sich richtig aufkommen ließ.
Jeder hat sich dann seine eigene Schiene gesucht.
Mein Mann hat sich in den Stall verkrochen. Er lehnt Arbeit mit Maschinen und Technik heute noch ab. Oder soll ich sagen heute lehnt er sie richtig ab und lässt das unseren Sohn?
Und unser Sohn sieht selten den Stall von innen. Der verkrümelt sich zur Jagd oder tut so als ob er ganz wichtig mit Maschinen was arbeiten müsste.
Nur wenn man die Maschinen genauer betrachtet, dann möchte ich behaupten, waren die früher, sogar bei meinem Mann besser gewartet.
Bei mir ist landwirtschaftlich auch die Luft raus. In den Jahren, in denen ich zu begeistern gewesen wäre, da wollte man mich draußen nie so haben. Und jetzt hab ich einige körperliche Baustellen und mag einfach auch nimmer.
Früher wenn ich mit dabei war, dann haben sie mich übergangen. Wie eingangs schon erwähnt, alles hinten herum schon ausgemacht und mich dann vor vollendete Tatsachen gestellt. Aber mir immer eingeredet, ich hätte hier das große Sagen.
Dabei durfte ich nicht einmal entscheiden welch Fensterbrett in meine Speisekammer eingebaut werden sollte. Da gab es wahnsinnigen Ärger und Streit. Nur weil ich wollte, dass ähnliches wie in der Küche hin kommt. Wir haben da nachträglich baulich was verändert.
Pipifax! Aber so war das nun mal.
Die Freundin unseres Sohnes die er momentan hat stammt aus der LW, hat aber anderen Beruf. Von ihr hab ich auch noch nie bemerkt, dass sie sich extrem für unseren Betrieb interessiert. Ist auch noch jünger.
Bin mal neugierig wie das hier weiter geht.
Aber ich sehe es sehr gelassen. Und mein Mann auch.
Erst jüngst hat er gesagt, dass das in der Hand unseres Sohnes liegt. Wenn er nicht so fleißig ist, dann muss er selber sehen wo er bleibt. Für uns ist die Lebensschiene eigentlich schon abgelaufen was den extremen beruflichen Einsatz angeht.