Autor Thema: Was kommt danach ?????? Schwiegereltern-Generationsprobleme  (Gelesen 149059 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

doretchen

  • Gast
Darf ich einmal von einer ganz anderen Seite was sagen?

Wenn man einen Hof hat, hat man den Arbeitsplatz quasi vor der Haustüre, man kennt die Leute schon sein Leben lang, auch die Zulieferer und Kunden hat man anfangs an der Hand. Man bekommt einen fertigen Arbeitsplatz in den man schon als Kind hineinwächst.

Das schaut für andere Leute anders aus: Schulabschluss so gut wie möglich um überhaupt einen Ausbildungsplatz zu ergattern, bewerben mit Kniezittern an vielen Stellen, neue Menschen überall, nicht überall nette. Azubis werden auch ausgetrickst und mal richtig auflaufen gelassen, oder es steht einer da und markiert den Tollen und zeigt dem Azubi mal so richtig, wie dumm er ist. Oder er darf monatelang die Depperlarbeit machen.  Später kämpfen um das Übernommen werden vom Arbeitgeber, wieder neue Kollegen, wieder neu dazulernen und der Dumme sein. Wenns blöd läuft nach ein paar Jahren einen anderen Arbeitsplatz suchen müssen, wieder ausloten, wie ist wer und wie benehme ich mich richtig. Jeden Tag pünktlich auf die Minute zum Arbeitsplatz, egal wie das Wetter und der Verkehr ist.

Das ist am heimischen Arbeitsplatz anders, sicherlich muss man viel arbeiten und trägt das Risiko als Selbständiger, aber andererseits ist man auch sein eigener Herr und muss sich nicht von fremden Leuten blöd anreden lassen.  Ich möchte nur zeigen, dass für Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft auch nicht jeder Tag ein Honiglecken ist und man oft einiges einstecken muss. Das summiert sich in der Landwirtschaft halt auf ein paar wenige Leute und erschwert vielleicht das Verhältnis besonders, weil man ja nicht heimkommen und sich mal ausjammern kann. Andererseits braucht man auch nie um seinen Arbeitsplatz zu bangen und ist irgendwann doch sein eigener Herr. Zu den Problemen, die die Pubertät für die meisten mit sich bringt, das Streiten mit den Eltern, kommt in der Landwirtschaft die Angst der Eltern, was wird, wenn der Junge nicht arbeiten lernt, das verunsichert auch und bringt evtl. manch hartes Wort mit sich.

Ich fände es am besten, wenn die Eltern ihren Kindern einen klaren Weg aufzeigen könnten: Ausbildung in einem anderen Betrieb, evtl. eine Lehre in einem Handwerksbetrieb, evtl. Arbeiten in diesem Beruf einige Jahre oder in einem anderen Betrieb noch Erfahrungen sammeln und aufzeigen, wann der Junge zuhause mitarbeiten kann, um wieviel Lohn, wann er mit dem Übergeben rechnen kann. Das alles ist doch eine Rechensache, wieviel der Hof trägt, wie alt die Betreiber sind, das kann man doch eigentlich alles einigermaßen planen, denn auch die Jungen müssen sich ja einrichten im Leben.

Siegi

Wie recht du hast!!!!

doretchen

  • Gast
Bei uns in der Landwirtschaftsschule hing mal folgender Text am Brett.

Das haben wir immer so gemacht.
Sagt die Schwiegermutter zur Schwiegertochter: Wir haben in unserer Familie die Ente immer ohne Bürzel gebraten. Das haben wir immer so gemacht. Antwortet die Oma: Wir hatten nur einen kleinen Bräter, wo die Ente nur ohne Bürzel reinpasste, deshalb haben wir das immer so gemacht.

Dreimal dürft ihr raten, warum diese Geschichte gerade im Büro hing und alle sich schlapp gelacht haben?


Offline ImogenTopic starter

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 353
  • Geschlecht: Weiblich
  • Ich liebe dieses Forum!
Gammi, das was du in deinem letzten Satz schreibst, verwirrt mich auch immer wieder u n d das Thema Kind noch mehr. Denn ein Kind hat noch seltenst eine schlechte Beziehung zu den SE besser gemacht. Über kurz oder lang ist es noch einer mehr, der etwas falsch macht oder der schlecht erzogen ist bzw. einer mehr der wieder zwischen den Fronten ist...(in Nells Problembox kann man ausgiebigst zu diesem Thema lesen)  ......und großziehen muß man es dann notfalls allein, je nachdem wie die Schlacht mit den SE ausgeht....


A B E R jetzt schweife selbst ich vom eigentliche Thema ab

Imogen
Viele Grüße
aus dem Tal der Liebe

Offline Irmgard3

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 673
  • Geschlecht: Weiblich
 und großziehen muß man es dann notfalls allein, je nachdem wie die Schlacht mit den SE ausgeht....

Da ist viel Wahres dran, Imogen, ich hatte zwar SE die nur auf den Hof zu Besuch kamen, aber heftige Besserwisser und Diktatoren. Ergebnis:
Großziehen konne ich "es" dann alleine.
 :-\
Lebe, wie  du wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben.
(Christian Fürchtegott Gellert)

Offline maggie

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 4103
  • Geschlecht: Weiblich
  • auch Bäuerinnen freuen sich über Erneuerungen

Bei vielen Generationsproblemen ist es ja einfach so, dass die abgebende Generation eben auch ihre Zeit braucht um sich auf die neuen Veränderungen einzustellen. Und im Alter fällt einem das einfach schwerer.
Manches braucht eben seine Zeit.

 aber mit diesen gedanken muss man/frau sich eben schon in jüngeren jahren anfreunden, denn wir hoffen ja eigentlich immer dass mal ein nachfolger auf der matte steht !! - und zwar wenn möglich aus der eigenen familie
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Schneeadler39

  • Gast
@schneeadler:

Kann es vielleicht sein, dass du dir ganz bewußt einen Bauern aus dem Allgäu gesucht hast, da Du Dir so einen Kindheitstraum verwirklichen wolltest? Da hast mal geschrieben, dass die die Urlaube im Allgäu immer so gefallen haben.
Und nun sieht die Wirklichkeit eben ganz anders aus, als du dir vorgestellt hast?

Ihr wohnt 250 km entfernt und habt euch auf einem Fest kennengelernt. Irgendwie kommt mir das wie Bauer sucht Frau vor. Scheunenfest, Hofwoche alles toll...... 8)

Auf der einen Seite sagst Du immer wieder, dass du dich mit Kühen auskennst.....auf den anderen Seite beklagst Du dich aber, dass dir niemand gezeigt hat wie es geht?

Gammi,

das war jetzt spitzfindig  ;) Also wenn ich bewusst in den Urlaub fahre um mir nen Bauern zu krallen wär schon mächtig überzogen...
Ich liebe das Allgäu , ich mag die Umgebung und vor allem das Wandern und baden in den Seen ... Ich wäre nie auf die Idee gekommen dort jemanden kennenzulernen. Und mit der Einstellung braucht man doch auch gar nie nimmer in den Urlaub fahren. Urlaubslieben hin oder her aber damit
hätte ich niemals gerechnet. Ich war 4 Jahre lang alleine und sehr glücklich in meinem Singleleben , ich wollte auch keine Beziehung.

Ich kenne mich mit Tieren aus, ja nach 36 Jahren Viecher um einen rum kann man das schon sagen aber das Hofleben ist ein ganz ganz anderes Thema. Und was sagte mein Reitlehrer immer : Jedes Tier ist ein anderes , jedes Tier verhält sich anders.... Bei jedem Tier muss man sich anders verhalten und bei jedem Tier lerne ich mit 65 Jahren noch dazu.

LG
Schneeadler

mouhkouh

  • Gast
Was kommt danach ?????? Schwiegereltern-Generationsprobleme
« Antwort #36 am: 13.01.12, 20:56 »
Und was hat dein Reitlehrer mit Milchkühen zu tun? ;)


Sent from my iPhone using Tapatalk

Nelly

  • Gast
Naja, sie hat wenigstens keine Berührungsängste. Da kenne ich ganz andere Damen.....

Offline Pierette

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 1356
  • Geschlecht: Weiblich
Und was hat dein Reitlehrer mit Milchkühen zu tun? ;)

So viel wie 'ne Kuh mit Eierlegen   ::)
Ein Tier, das nicht klettern kann, sollte sein Geld nicht einem Affen anvertrauen (aus Afrika)

Christel Nolte

  • Gast
Irgendwie sind wir hier schon wieder in diesem Thema gelandet:
http://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php/topic,41512.0.html

Und das ist schade, denn der Ansatz von imogen, die das Thema angefangen hat wa, für mich jedenfalls,  interessant

Und wie ich in dem o a Thread  auch schon mal vermutete......hier will uns jemand verar....



Mucki

  • Gast
Hallo,
es giebt von haus aus leute die meien sie können alles nur weil sie viel gelesen haben oder geshen haben oder so was ähnliches gemacht haben,aber im grunde lehrnt man doch erst durch Praxis mit dem jeweiligen Tier.

Pferd und Kuh haben so viel ähnlichkeit wie Hund und Katze.
Nur weil ich katzen habe bin ich keine Hunde expertin.

LG Mucki

Offline amanda

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 170


Nein, das glaube ich nicht das mit dem Vera..... . Hier ist wirklich jemand der das so erlebt. Und mit solchen Situationen werden sich die Bauernsöhne auch abfinden müssen.
Es gibt nicht nur die "tollen", großen Betriebe mit Melkroboter und allen draumherum. Grad im Allgäu gibt es noch sehr viel kleinere Bauernhöfe, die dann allerdings auch geografisch mehr Handarbeit machen müssen und nicht wirklich erweitern können.
Und grad auf die Höfe zieht es dann Mädchen/Frauen, die von der Idylle des Bauernhofes träumen.

Das muss man grundsätzlich ja auch nicht negativ bewerten.
Ich kenne so einige Betriebe, die auf Initiative der Frau ganz neue Wege beschritten haben.
Und gerade Frauen aus der "Nicht Landwirtschaft" haben da oft eine Sichtweise die dem eingespielen bäuerlichen Team halt oftmals fremd ist und gerade bei eher kleineren Betriebe, gerade in touristischen Zonen, dem Betrieb das Weiterleben ermöglichen.

Gruss Amanda


doretchen

  • Gast
amanda, das ist sicher richtig. Die kommen aber nicht daher mit der Vorstellung, alles zu ändern zu wollen.

Offline LunaR

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 6068
  • Geschlecht: Weiblich
  • Dat Eenen sien Uhl is det Annern sien Nachtigall
Das Thema gleitet wieder sehr in die 2-Generationen-Problematik ab. Gibt es ein Danach oder reiben die Probleme so auf, dass alles auseinander bricht? Falls es ein Danach gibt, wie sieht es aus?

Luna
Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


Verschwendete Zeit ist Dasein.
Gebrauchte Zeit ist Leben.

Christel Nolte

  • Gast
Mein Problem, jedenfalls der schlimmste Teil davon, ist nun schon verstorben. Ein Ende einer grundsätzlich belastenden Situation ist aber nichtin Sicht.

Mir hat schon mal die Überlegung geholfen, was hat die Frau zu dem gemacht, was/wie sie ist, mit mir umgeht.... und da wundert mich dann einiges auch nicht mehr, und der Umgang fällt wieder etwas leichter.
Es hilft, gedanklich in den Schuhen der anderen zu gehen, aber Kränkungen bleiben Kränkungen.

Aber diese Erlebnisse haben geprägt, sitzen tief. Vergessen werde ichs nicht, aber je länger her, je milder werde ich im Rückblick. Wenn wir nicht getrennt gewohnt hätten, und mein SV nicht voll hinter mir gestanden hätte...ob ich noch hier wäre?  Keine Ahnung. Ich spüre aber sehr deutlich, dass ich da Energien verbraucht habe, die mir jetzt immer n och fehlen.

Was kommt danach: der absolute Rat: getrenntes Wohnen! Selber an sich arbeiten oder die Situation ändern, die Verursacher sind definitiv nicht zu ändern.

Tut mir leid, wenn es etwas wischiwaschi ist,  direkter möchte ich es öffentlich nicht schreiben.