Autor Thema: Burnout - und wie gehts weiter?  (Gelesen 96775 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

mondschein

  • Gast
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #60 am: 18.06.06, 22:46 »
Hallo an Euch alle,

vielleicht könnt ihr mir mal eure Meinung zu Folgendem sagen. Also mein Mann und ich haben einen landwirtschaftlichen Betrieb, und parallel ist er immer am Bauen. Ich sage jetzt bewußt er, da mich vorwiegend meine 2 kleinen Kinder (3 und 1 Jahr alt) in Beschlag nehmen. Schwiegervater arbeitet fleißig mit, Schwiegermutter gibt es keine. Mein Mann ist ein richter Worcaholic - vor 22 Uhr ist nie Schluß und essen tut er abends, wenn er reinkommt. Frühstück und Brotzeit macht er im Hofhaus bei seinem Vater. Wir wohnen separat neben dem Hof. Ich habe mich mittlerweile damit arrangiert, daß für mich untertags keine Zeit ist, aber für die Kinder finde ichs sehr schlimm, daß er sich keine Minute gönnt, um sie mal auf dem Traktor mitfahren zu lassen, oder sich mit ihnen einfach mal abgibt. Ich fühle mich zur Zeit so ausgebrannt, daß ich mich nur mühsam über den Tag schleppen kann. Die Kinder habe ich rund um die Uhr und bin auch ab und zu gereizt, obwohl ich das nicht sein will. Ich will jetzt hier nicht in Selbstmitleid versinken, aber gestern ging mir einiges durch den Kopf. Ich bin anders aufgewachsen. Auf einem Bauernhof, wo das miteinander im Vordergrund stand. Hier macht er sein Ding und ich meins.
Als ich letztesmal vom Einkaufen genervt heimkam und ihm mein Herz ausschütten wollte, wie anstregend sich  die Kleine verhalten hat, wiegelte er bloß ab, er müßte noch was beim Baustoffhandel holen und zog ab. Das war wohl der Auslöser für meine angestaute Enttäuschung.
Ich möchte noch dazusagen, daß wir beide Mitte 30 und 13 Jahre zusammen sind.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder ein paar aufmunterte Worte für mich?


Offline bauernhof

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 275
  • Geschlecht: Weiblich
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #61 am: 18.06.06, 23:01 »
Hallo Mondschein!
Mein Mann war Anfangs auch so. Immer nur am schafen. Tags beim Gemeindebauhof, abends auf unserem Hof. Irgendwann hab ich dann zu ihm gesagt wenn du dich nicht bald auch etwas um unseren Sohn kümmerst dann frägt er bald mal wer ist den der fremde Mann der Abends kommt.
Von da an hat er seinen Sohn auch mal auf dem Traktor mitgenommen, oder im gezeigt wo er den ganzen Tag ist. Wenn keine dringende Arbeit (wetterabhängig war ) gehörte von da an der Sonntag Frau und Kind.
Ich wünsche Dir das dein Mann auch einsichtig wird und merkt das Kinder auch einen Vater brauchen der mal Zeit für Sie hat.
Gruß Walburga
Liebe Grüsse von der Höri
Walburga

 

mondschein

  • Gast
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #62 am: 18.06.06, 23:29 »
Hallo Walburga,

ihm ist das sehr wohl bewußt. Das Thema hatten wir schon öfters und als letzten Kommentar sagt er dann meistens: "ja wenn du meinst".
Ich bewundere ihn sehr, wie er für seine Ziele arbeitet und das konsequent durchzieht. Aber ist das nicht purer Egoismus? Auch wenn er sagt, er macht das doch nur für uns. Manchmal wir mir das halt alles zuviel. Ich hätte auch gerne mal eine halbe Stunde für mich-ohne Kinder. Sicherlich machen sie mir Freude und ich möcht sie nicht missen, aber manchmal bräuchte ich auch mal eine Auszeit.

Offline ChristineN

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 252
  • Geschlecht: Weiblich
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #63 am: 19.06.06, 10:19 »
Hallo Mondschein,

bei uns war´s 20 Jahre lang ähnlich. Allerdings war hier SV die ständig treibende Kraft. 21 Stunden Arbeit am Tag war ein Muss. Es dauerte sehr lange, aber es kam wie es kommen musste. Es fing an mit Zusammenzucken beim Klingeln des Telefons. Irgendwann wurden Panikattacken draus, an den Briefkasten ging ich schon garnicht mehr. Nach einiger Zeit war der Punkt erreicht, an dem ich nicht mal mehr aufstehen wollte. Ich war einfach fertig. Jeder wollte was von mir.  Ich fühlte mich allein gelassen :'( Und ich hatte nie die Kraft, mich durch zu setzen. Ich fing an, im Internet zu stöbern, stiess auf die HP meiner Hausärztin. Sie bietet Psychotherapie an. Eigentlich bin ich absolut kein Typ für sowas, aber ich schrieb ihr eine mail. Am nächsten Tag hatte ich einen Termin. Das Ergebnis: eine Depression aus dem Gefühl der Hilflosigkeit durch Burn-Out-Syndrom. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. Sie half mir, meinen Weg zu finden, meinen Tag besser einzuteilen, einfach wieder klar zu denken und auch mal "nein" zu sagen ohne schlechtes Gewissen. Das ist sehr wichtig.

Das weiss ich heute und es geht mir gut!

Liebe Grüsse!
« Letzte Änderung: 19.06.06, 10:39 von ChristineN »
Liebe Grüsse von Christine!

waldfee

  • Gast
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #64 am: 19.06.06, 11:57 »
hallo
ich weis nicht ob das so hier rein passt.aber ich kann jedem empfelen nicht zu lange zu warten.und auf seinen körper zu hören.hab das auch jahrelang ignoriert.bei schmerzen einfech ne pille u.dann weiter gearbeitet.dazu der druck vom chef.leute die krank machen können wir nicht gebrauchen.
das ende vom lied.bandscheiben kaputt.gestörte nerven,dann wollen die beine nicht mehr,brust op.jetzt frührentner.und nur weil man immer alles schaffen wollte.meine zeit muss ich mir jetzt so einteilen wie ich mich fühle.schwere arbeiten nimmt mir mein mann ab.
also nicht warten,sondern auch an euch denken!!!

Offline ChristineN

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 252
  • Geschlecht: Weiblich
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #65 am: 19.06.06, 12:50 »
Hallo Waldfee,

das ist genau das, was ich mit meinem Beitrag sagen wollte.
Teilweise gesteht man sich das ja auch lange selbst nicht ein. Man ist ja schliesslich stark und hat Verantwortung.
Man kann sich auch mit einem Berg voll Arbeit rundum wohl fühlen, wenn man weiss wie man es am besten anpackt. Und dazu sollte man sich auch ggfls. Hilfe holen. Es profitieren am Ende alle davon. Am Anfang war es allerdings nicht einfach, denn für alle war es selbstverständlich, dass ich rund um die Uhr verfügbar war. Das schafft kein Mensch!

Liebe Grüsse!
Liebe Grüsse von Christine!

Gitte

  • Gast
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #66 am: 19.06.06, 13:17 »
Hallo zusammen!

Es ist genauso wie Christine es geschrieben hat.

Man kann es sich selbst nicht eingestehen, daß man nicht mehr alles schafft. Man muß ja stark sein und seinen Mann stehen. Schließlich erwarten es alle so.

Bis man merkt was mit einem los ist, ist es schon sehr weit fortgeschritten. Und es ist ein sehr schwieriger Prozess aus der ganzen Tretmühle wieder rauszukommen.

Die Familie hat meistens kein Verständis, denn es war ja so einfach immer alles auf eine Person abzuwälzen, die immer zur Verfügung stand. Plötzlich soll alles anders sein. Da stößt man auf taube Ohren.

Mondschein, es sehr bedenklich weil du schreibst du kannst dich nur mühsam über den Tag schleppen. So weit unten war ich auch schon und ich bin auch manchmal immer wieder so weit. Die Notbremse zu ziehen ist sehr, sehr schwer.

Hast du wenigstens in deiner Familie Rückhalt und Unterstützung?

Ganz alleine diese Umkehr zu schaffen ist nicht leicht.

Mitfühlende Grüße
Gitte

waldfee

  • Gast
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #67 am: 19.06.06, 13:30 »
stimmt.für mich war das ein sehr langer lernprozess,hat 3 jahre gedauert.vorallem bis ich akzeptiert habe in rente zu gehen.dachte immer ne in deinem alter,bist doch kein rentner.hatte auch einenseelenklempner.der musste ziemlich mit mir ackern.war es halt von kind an gewohnt immer zu arbeiten.also leistung erbringen gleich anerkennung.
manchmal nervt es schon,wenn man nicht mehr alles machen kann.damit muss man leben.ich habe aber auch eine sehr gute unterstützung durch meine familie u.freunde.das ist sehr wichtig!
einen vorteil hat es.früher hätte ich nie zeit gehabt für meine hobbys oder den pc.wenn es mal soweit ist das man einschränkungen hat muss man die positiven seiten daran sich immer wieder vor augen halten.denn das leben geht weiter u.man soll sich daran erfreuen.am anfang hilft wenn man sich eine liiste macht   .und aufschreibt was man positives  erlebt hat.auf einmal sieht man wieviel schönes es noch gibt.
libe grüsse martina

mondschein

  • Gast
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #68 am: 19.06.06, 22:32 »
Hallo,

ich war jetzt etwas irritiert, da jetzt so viele alte Beiträge dagestanden sind. Habe sie mir aber durchgelesen und stelle fest, es geht wohl vielen so.

Danke vor für eure Beiträge.
Klar hatte ich schon häufiger solche Tiefs, die nach ein paar Tagen nicht mehr so schlimm waren. Ich weis jetzt auch nicht warum ich noch immer auf der Gefühlswelle reite, ich möchte nicht sagen, daß ich vor Kummer blind und engstirnig bin. Es ist eher so, als ob man einen Bildband vor Augen hat, der einen selber vorhält, was die Zukunft bringt. Irgendwie bin ich ernüchtert und deillusioniert.
Ich möchte ja gar keinen Mann, der mir ständig auf der Pelle hockt - aber ein bisserl Zeit und vor allem kleine Gesten, wie ein Klaps auf den Hintern oder einmal einfach so in den Arm nehmen, das fehlt mir halt.
Am schlimmsten sind die Momente, wo meiner Großen die Enttäuschung in den Augen steht, wenn sie von ihm abgewimmelt wird. Da bin ich zugegebenermaßen neidisch auf manch andere Paare, die gemeinsam mit ihren Kindern unterwegs sind.

Es klingt jetzt ziemlich hart: aber manchmal frage ich mich, ob ich ihn wirklich noch liebe.

Zur Unterstützung durch meine Familie kann ich sagen, wenn Not am Mann ist, kommen meine Eltern schon. Allerdings finde ich meine Mutter ziemlich anstrengend wenn ich gerade einen Durchhänger habe, da sie sich um alles kümmert - aber zuletzt um die Kinder. Ich habe ihr das schon öfters gesagt, sie solle doch bewußt mit den Kindern was machen - sie haben ja schließlich nur eine Oma. Aber sie ist halt immer am werkeln in meinem Haushalt und das nervt manchmal. Vor allem komme ich mir dann immer etwas blöd vor, da sie immer was findet, was man noch erledigen kann.

So, er ist gerade rein gekommen. Ich mach jetzt sein Essen warm und wünsch euch liebe Grüße und bis bald!

Offline Freya

  • Oberbayern
  • Global Moderator
  • *
  • Beiträge: 8754
  • Geschlecht: Weiblich
  • no guts, no glory !
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #69 am: 20.06.06, 01:20 »
Hallo Mondschein ..

Zitat
ch war jetzt etwas irritiert, da jetzt so viele alte Beiträge dagestanden sind. Habe sie mir aber durchgelesen und stelle fest, es geht wohl vielen so.

Als Du vor 2 Tagen das Thema hier neu eröffnet hast " Ausbgebrannt - und wie gehts weiter" ... ist mir weider eingefallen, dass es genauso ein Thema schon gibt, aber in der Gesundheitsbox. Und da gefällt es mit schon lange nicht. Hier ist ja das Thema "Familie und Betrieb unter einem Hut" und ich fand, dass es hier besser paßt.
Also habe ich das "alte" Thema > "Ausgebrannt - Burnout Syndrom" aus der Rubirk "Gesundheit" rausgenommen, umbenannt und mit Deinem neuen Thema zusammengefügt.... so machen wir das öfter, wenn jemand Neues ein Thema eröffnet, welches es schon gibt.  ;D ;D

Ok für Dich ???
Wer heilt, hat Recht.
Hippokrates

liebe Grüße
Freya

Offline ChristineN

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 252
  • Geschlecht: Weiblich
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #70 am: 20.06.06, 10:12 »
Guten Morgen Mondschein,

gibt es denn nicht die Möglichkeit für Euch, wenigstens mal sonntags abends für ein Stündchen die Oma auf Euer Kind aufpassen zu lassen? So könntest Du mit Deinem Mann z. Bsp. schön raus essen gehen. Es muss ja nicht lange sein, aber es tut einfach gut. Und ab und zu nehmt Ihr Euere Tochter auch einfach mit. Sprich doch mal mit deinem Mann. Das fördert die Beziehung enorm.

Mein Mann hat das gelernt, als seine Mutter durch Gehirnschlag in der Klinik lag und wir sie immer besuchen fuhren. Wir gewöhnten uns regelrecht an, im Anschluss noch in ein Lokal einzukehren und den Tag schön ausklingen zu lassen. Sogar heute, 2 Jahre später, halten wir das noch immer bei - den freien Sonntag abend. Und wenn irgendwie möglich, nehmen wir uns den Nachmittag noch dazu.

Liebe Grüsse!
Liebe Grüsse von Christine!

mondschein

  • Gast
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #71 am: 20.06.06, 21:50 »
hallo,

@freya: ist schon in ordnung - konnte ja viel rauslesen.

@christine: wir machen sonntags schon mal einen kleinen Ausflug. Wir gehen halt dorthin, wo meine 2 Mädels auch Spaß haben können. Aber oft fallen uns dann die Dinge schon gar nicht mehr ein, die wir uns zu erzählen haben, da wir unter der Woche oft nur das nötigste miteinander bereden.

Meine Mutter lasse ich nur kommen, wenns wirklich brennt. Die kratzt auch meistens an meinen Nerven - weil sie sich halt immer in meinen Haushalt einmischt statt nur mal für die Kinder da zu sein.

Heute ging es mir relativ gut und ich rede mir ein daß ich das Kind schon schaukeln werde - in welcher Richtung auch immer.
Aber mir fehlt eine Schulter zum Anlehnen. Jemand der mich in den Arm nimmt und mir das Gefühl gibt, auf ihn zählen zu können.
Hat jemand vielleicht einen Buchtip für mich? Was Romantisches - ohne Schmalz? Ich würde mal gerne wieder etwas schönes lesen - außer Fachliteratur oder "Lebensberater".

Ich wünsche euch eine gute Nacht
mondschein

Offline ChristineN

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 252
  • Geschlecht: Weiblich
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #72 am: 21.06.06, 08:39 »
Hallo Mondschein,

so hab ich das auch verstanden, dass du eine Schulter zum Anlehnen suchst. Genau deshalb hab ich auch gefragt, ob es denn nicht die Möglichkeit gibt, mit deinem Mann allein mal was zu unternehmen. Damit Ihr die Zeit habt zum Reden oder egal was. Ihr braucht auch mal Zeit nur für euch allein. Das ist auch für die Kinder nur von Vorteil, wenn sie auch nicht immer dabei sein können. Gibt es denn ausser der Oma niemanden? Eine Freundin vielleicht? Oder nehmt euch einfach mal eine Stunde, wenn die Kinder in der Schule sind. Das geht schon, wenn auch nicht im Sommer während der Saison.
Hab selbst die Erfahrung gemacht. Besonders, wenn man so stark in Betrieb und Familie eingebunden ist, muss man auch mal zwischendurch versuchen, den Kopf frei zu kriegen und die Möglichkeit haben, sich einfach fallen zu lassen. Auch deinem Mann ginge es bestimmt besser dadurch. Ausserdem reicht es auf Dauer nicht, das Kind zu schaukeln, wie du schreibst. Klar geht das nicht immer, aber du solltest dich insgesamt wohl fühlen. Eine Zeit lang geht das gut, evtl. auch ein paar Jahre, aber irgendwann rächt sich dein Körper. Und bei dir hört man jetzt schon viel Traurigkeit raus.

Viele Grüsse!
Liebe Grüsse von Christine!

Offline em

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 772
  • Geschlecht: Weiblich
  • ich habe diesen Tag , und das ist sehr viel.
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #73 am: 21.06.06, 08:43 »


leicht gesagt-
allein mit dem mann was unternehmen -
was soll man machen, wenn der mann nicht mitmacht.
wenn der sich lieber zu tode schuftet,
als was übrig haben für gemeinsamkeit.
grüssle em

Das Gras wächst nicht schneller,
wenn man daran zieht.

Offline ChristineN

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 252
  • Geschlecht: Weiblich
Re: ausgebrannt-und wie gehts weiter?
« Antwort #74 am: 21.06.06, 09:12 »
Liebe em,

ist das denn so, dass der Mann sich lieber zu Tode schuftet? Oder kann er nur nicht aus seiner Haut? Hab doch selbst so ein Exemplar hier sitzen. Wie schon vorher mal woanders beschrieben, war ein 20 Stunden-Tag normal bei uns. SV tyrannisierte uns, wo es nur ging. Mein Mann konnte sich nicht durchsetzen und wurde zum Workaholic. Neben unserem Hof verbrachte er den grössten Teil des Tages damit, SVs Maschinen (er hatte später ein Lohnunternehmen) zu reparieren. Ich war sowieso lt. SV nur lästiges Beiwerk. Aber ich hab´s mitgemacht, die ganzen Jahre. Es fing an mit einer Entzündung hier, dann wieder eine da, dann irgendwann zwei doppelte Hörstürze mit wochenlanger Taubheit. Mein Hausarzt sagte mir, es wäre jetzt Schluss. Ich müsste kürzer treten. Natürlich hab ich auch gesagt: wie soll das denn gehen? Der hat doch keine Ahnung! Die Quittung kam - ein totaler Zusammenbruch! Und der nächste Hörsturz wird entweder ein Gehirnschlag oder ich bleibe taub, hat der HNO-Arzt gesagt. Das ist ein hoher Preis! Aber muss es erst soweit kommen? Es hat Jahre gedauert, bis ich begriff, aber warum soll man denn so lange warten? Man hat doch nur ein Leben!

Liebe Grüsse!
Liebe Grüsse von Christine!