Neue Energien > Der Landwirt als Energiewirt

Biogas-Boom am Ende?

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mary:
Hallo H.B.
den Turban würd ich mir auch noch nicht kaufen.
Denn eines dürfen wir nicht vergessen, um Biogas oder Weizen, bzw. Mais zu erzeugen wird zuvor eine nicht unerhebliche Menge an fossilem Brennstoff verbraucht.
Die Verknappung des Öls hat eine massive Verteuerung zur Folge.
Somit wird alles teurer.
Ich würd mir als Bäuerin technische Inovationen wünschen, die eine Einsparung dieses teuren Saftes beinhalten.
Die Milchquote steht hier nicht zur Diskussion, aber auch für die Erzeugung des weissen Goldes hängen wir ganz schön am Öl.
herzl.Grüsse
maria

H.B.:
mary,

beinahe alle Milcherzeuger dieser Welt haben einen ähnlichen Energieaufwand, es gibt nur wenige Ausahmen, die haben aber Probleme und weitere Transportwege. Der Ölpreis kann uns scheißegal sein, wir sitzen alle im selben Boot.
Wir werden in Zukunft noch mehr von steigenden Ölpreisen profitieren.

mary:
H:B.,
ob uns der Öl- und Energiepreis  wirklich sch... egal sein kann???????
Kommt drauf an, in welchem Land du lebst.
Der Energieverbrauch ist in der Milchviehaltung weltweit ziemlich unterschiedlich.
Aber zum Thema zurückzukommen-
Wenn die Aussagen eines Referenten auf einer Veranstaltung über die Zukunft der Energie stimmen würden- dann wäre Öl ein immer knapper werdender Faktor bei steigendem Verbrauch.
Ich weiß nicht, ob die Zahlen stimmen- aus dem Ölvorkommen wird ja doch ein ziemliches Geheimnis gemacht- und vor kurzem war auch sehr geheimnisvoll in der Süddeutschen Zeitung zu lesen, dass Russland seine Fördermengen nicht einhält. Wenn die Bildzeitung den Text in dieser Aufmachung geschrieben hätte- dann hätte ich ihn ganz schnell wieder beiseite gelegt-
der Süddeutschen Zeitung trau ich ein bisschen mehr Seriosität zu.
Im Vortrag war auch von noch nicht erreichbaren Ölquellen und Ölschiefer die Rede-
nur kostet die Förderung und Aufarbeitung immer mehr.
So gesehen bekommen wir mit dem derzeitigen Verbrauch ein echtes Problem.
Ich hab nichts dagegen, wenn sich der Referent total geirrt hat-
aber wenn seine Folien und Aussagen stimmen-
dann müssen wir uns mit der Energie anders beschäftigen.
Und wenn ich nur in der Landwirtschaft schaue-
Energieeinsparung ist absolut kein Thema-
nur die Erzeugung.
Wir haben uns heuer in Österreich Biogasanlagen und Energieversorgung der Zukunft angesehen-
auch dort wird das Substrat heiss umkämpft und die Preise werden auch dort ein Problem werden.
Auch in Österreich ist Einsparung noch kein Thema in der Landwirtschaft.
Wenigstens bleibt mit Biogas die Wertschöpfung in der Region, aber es wird nur leider übersehen, dass die Erzeugung von Biogas auch eine ganze Menge fossiler Energie verbraucht- und die Wertschöpfung geht klar nach Russland oder zu den Arabern.
Sollte ich mit meiner Meinung total danaben liegen-
dann ist es gut für euch,
wenn aber z.B. die Grenzen des Wachstums erreicht würden- dann wäre es nicht so verkehrt, wenn wir uns in der Landwirtschaft nicht nur mit der Produktion beschäftigen würden.
Unsere Wirtschaft läuft mit billiger Energie und Fremdkapital- wenn sich hier der Energiefaktor verschiebt- dann hat das ziemliche Veränderungen zur Folge.
Also ist der Ölpreis vielleicht doch nicht.... egal.
Herzliche Grüsse
maria

H.B.:
reserl, ich komm auch aus A, habe aber in D einen Betrieb gekauft.

Die Dieselkosten liegen in der Milchproduktion zwischen 1,5 und 2 Cent am Liter Milch. Wenn das mal das dreifache ist, tuts uns auch nicht weh, dann kostet eben die Milch mehr, aber viel mehr.
Denn sollten die Spritpreise aufs dreifache ansteigen, wird sich die Milchproduktion weltweit halbieren, um den Bedarf an Rapsöl, Bioethanol, etc.. mit einer viel höheren Wertschöpfung abdecken zu können.
Milch wird dann nur noch in "nicht ackerfähigen Regionen" erzeugt, natürlich ohne Quote!!!!

mary:
H.B.,
Du rechnest nur die reinen Dieselkosten, alle anderen Produkte hängen ebenfalls ma Ölpreis und sie steigen schneller als der Milchpreis. Mineraldünger, Futter, Maschinen, Ersatzteile. Auch ohne Quote steigen die Festkosten.
Aber selbst die hochkarätigsten Fachleute können nicht in die Zukunft schauen, hat ma ja bei Biogas sehr genau gesehen-
die Berechnungen mit niedrigen Substratkosten sind nicht mehr das Papier wert.
Bioeathanol mit den Getreidepreisen- bestimmt keine rentable Energieproduktion.
Da die Landwirtschaft am Ende der Preisentwicklung steht-
werden wir dann schon sehen, wohin wir mit dem teuren Öl kommen.
Die fossile Energie muss nur gefördert werden, die regenerative Energie zuerst erzeugt werden.
Ich bin auch nur Laie, es ist allerdings sehr interessant, Bücher aus den verschiedenen Lagern zu lesen- und besonders Bücher aus der Vergangenheit, denn damit ist ja zu ersehen, wer was vorausgesagt hat- und wie es eingetroffen ist.
So wird es auch für die Zukunft sein-
in 20 oder 30 Jahren sehen wir auch, wer mit seiner Meinung daneben lag oder in etwa die Zukunft vorhergesehen hat.
Es ist auch interessant, wie z.B. in der Automobilbranche eine gewaltige Ernüchterung eintritt- nur erfährt der Laie davon nichts.
Aber bisher hoffte man auf Forschungen, die das Energieproblem lösen werden-
kann ja sein, dass solche Sachen in den Schubladen auf den richtigen Zeitpunkt warten.
Eines ist mit als Bäuerin mit der Beschäftigung der Energie bewusst geworden-
das was in und auf unserem Boden passiert- ist für unsere Zukunft sehr wichtig.
Der Umgang mit dem Boden hat schon vielen Kulturen vor uns Aufstieg und Untergang beschert.
Heute hängt nicht mehr nur eine einzelne Kultur dran, sondern inzwischen ist das ein globales Problem geworden.
Wenn ich mir heute den Umgang mit der Energie anschaue- und wie aufwendig sie erzeugt werden muss- dann kann ich manchmal nur noch den Kopf schütteln.
Vielleicht stell ich in 2o Jahren fest, dass ich mich total geirrt habe-
und Energie im Überfluss vorhanden war.
Dann werde ich mich bestimmt für meine jetzige Meinung entschuldigen.
Herzl. Grüsse
maria



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