Neue Energien > Der Landwirt als Energiewirt

Mit Palmöl Energie erzeugen?

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Landmama:
also wir planen ja grad auch unser BHKW für unser riesen Haus, aber an Palmöl haben wir noch gar nicht gedacht, denn es lohnt sich auch mit Rapsöl oder Heizöl !

hat von euch jemand so ne Anlage ???

wir haben nämlich nach über 3 Jahren endlich unsere Baugenehmigung bekommen !

wir sind Ortsrandlage und bauten unseren Stall zum Haus um...

mary:
Hallo Lucia,
scheinbar läuft es überall nach einem ähnlichen Muster. Man nimmt den Bauern das Land weg- und grosse Konzerne beuten es aus.
Oder die Bauern bekommen nicht viel für ihre Produkte und andere machen das Geschäft. Und das nennt sich dann Globalisierung.
Der Energiehunger heizt das ausbeuterische Spiel noch weiter an.
Meine Befürchtung ist, dass sich diese Form der Landnutzung auf die ganze Welt ausdehnt. Da brauchts dann keine Bauern mehr.
Herzl. Grüsse
maria

brit:
ja ich finde auch, das solche geschäftspraktiken gesellschaftlich geächtet werden müssten.. aber eben..energieverbrauch ist immer noch steigend, auch bei uns..da will niemand wirklich runter??

Elle:
Wie eine Untersuchung von Greenpeace nun aufgedeckt hat, nutzen wir hier in Deutschland schon mehr Palmöl als Biosprit als wir alle dachten:

Greenpeace-Analyse zeigt: Deutscher Biodiesel enthält Palmöl
26.05.2008
Biodiesel in Deutschland wird neben Soja- auch aus Palmöl hergestellt. Damit zerstört der Pflanzendiesel Urwald in Argentinien und Südostasien. Das ist das Ergebnis einer Greenpeace-Analyse, die heute in Berlin veröffentlicht wurde. In neun von 47 Proben konnte Palmöl-Diesel in Anteilen von fünf bis 25 Prozent nachgewiesen werden. Der Soja-Diesel-Anteil beträgt sogar bis zu 75 Prozent. Für den Export von Soja- und Palmöl zur Produktion von Agrodiesel werden in Indonesien und Argentinien Millionen Hektar Urwald gerodet.
Quelle: Greenpeace-Pressemitteilung vom 26.05.2008

"Spitzenreiter der Greenpeace-Untersuchung war eine Tankstation in Heide, die den Angaben zufolge in erster Linie Fahrzeug- und Lastwagen-Flotten versorgt. Hier fanden die Tester eine Sorte, die überhaupt kein Rapsöl enthielt und zu 25% aus Palm- und 75% aus Sojaöl bestand. Frank Brühning vom Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) gerät angesichts dieser Zahlen in Erklärungsnöte: Bisher sei man davon ausgegangen, dass ein so hoher Soja-Anteil im Kraftstoff technisch nicht möglich sei. "Wir sind, vorsichtig ausgedrückt, nicht glücklich über das Ergebnis der Greenpeace-Studie", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Er könne sich dies nur so erklären, dass da "wohl einigen Herstellern das Wasser bis zum Hals" gestanden habe. Möglicherweise seien sie auf Palmöl und Sojaöl ausgewichen, weil Rapsöl teurer war, mutmaßte Brühning. [...]
Auch bei der Agentur für Erneuerbare Eenrgien, die vom Bundesumweltministerium unterstützt wird, ging man bisher davon aus, dass Biokfraftstoffe in Deutschland hauptsächlich  mit heimischer Biomasse erzeugt werden. "Importe von zerstörten Urwaldflächen sind in Deutschland unerwünscht", heißt es bei der Agentur für Erneuerbare Energien. Gesetzlich geregelt ist die Beimischung von importierten Pflanzenölen bisher nicht."

Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr. 121, Seite 5 am 27.Mai 2008

Hörte man die Biodieselhersteller ja auch noch so laut "weinen" und "klagen" in der letzten Zeit, so scheinen sich ja einige doch schon geholfen zu haben  ;) Mich wundert es ehrlich gesagt nur, dass da erst jemand wie Greenpeace hinterguckt und es aufdeckt - das wird doch schon eher erkennbar gewesen sein. So ist halt der Markt, wenn ein Produkt zu teuer geworden ist als Input und ein billigeres Substitut zur Verfügung steht, dann ist technisch eben doch einiges möglich.

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