Oje - mein Thema
Unser Sohn arbeitet im Winter als Skilehrer, da seh ich ihn eigentlich ganz selten. Dann führt er auch seinen Haushalt, wie waschen, bügeln, kochen etc, alleine.
Aber im Sommer hat er drei bis vier Betriebe. Zwei im Aargau, einer im Welschen und bei uns. Jetzt müssen die anderen nur mit dem Finger schnippen und schon ist er bei ihnen. Die hören nicht auf ihn zu loben und er sei der beste Arbeiter den sie je hatten. Die Zeit in der die anderen ihn nicht brauchen arbeitet er bei uns. Da habe ich ja nichts dagegen, bei uns gibt es immer Arbeit. Aber wir wissen nie so recht: Wie lange ist er bei uns, was alles können wir einplanen.
Wir bezahlen ihm 130sFr. Tageslohn, genau gleichviel wie die anderen. Es ist gut so, wenn er dann einmal nicht arbeitet, müssen wir uns auch nicht aufregen, weil er an diesem Tag ja auch nichts bekommt.
Aber es ist schon so, dass er sich bei uns halt viel mehr hängen lässt. Bei den anderen arbeitet er fast bis zum Umfallen. Zu Hause hat er Mühe so richtig in Schuss zu kommen am Morgen. Da setzt er sich noch vor den TV, in der Mittagspause auch - das nervt mich, weil ich es nicht mag, wenn dieser Kasten andauernd läuft.
Er fängt auch sehr viel an, nimmt Maschinen auseinander und lässt es dann einfach liegen, weil er ins Aargau gehen muss und mein Mann kann dann wieder alles richten und versorgen. Er hat auch Mühe Göga als Chef zu akzeptieren. Er ist halt in erster Linie immer noch sein Vater und nicht sein Chef. Hier bei uns macht er eigentlich nur was im auch passt.
Andernseits ist er ein sehr lieber Kerl. Und ich freue mich immer, wenn er bei uns ist. Nächstes Jahr will er ins Ausland, mal schauen, ich glaube es erst, wenn er im Flieger sitzt.
Auf alle Fälle haben wir uns ein Stöckli gekauft ohne Sicht auf den Hof. Sollte er mal den Betrieb übernehmen ist es besser, wenn wir nichts sehen