Betriebsperspektiven - die Zukunft, wie soll es weitergehen > Pacht und Hofübergabe
Geschwister und Hoferben
Sister:
Hallo,
ich benötige dringend ein paar Meinungen zum Thema "Geschwister und Hoferben".
Mein Gefühl sagt mir, dass ich eiskalt abgezockt werde, was auch schon lange geplant worden ist.
In Kürze:
Bin die jüngste Schwester von insgesamt vier (2Jungs+2Mädels).
Der Älteste ist mein Bruder, welcher 1995 (zwei Jahre nach dem Tod meines Vaters) den Hof meines Vaters laut Erbschein bekommen hat.
:'( Davon habe ich vor knapp zwei Jahren erfahren. (Hab jahrelang, mehrfach bei meiner Mutter nachgefragt und bekam als Antwort: Lass mich in Ruhe damit!)
2007 wurde mir plötzlich bei Kaffee und Kuchen ein Übergabevertrag unter die Nase gehalten, den ich gefälligst vier Tage später unterschreiben sollte. Darin stand es dann schwarz auf weiß, dass mein Bruder den Hof meines Vaters längst geerbt hatte, wovon mir niemand etwas gesagt hat. Als mein Vater starb, war ich zwar erst 17 Jahre alt, aber eine Benachrichtigung vom Amtsgericht habe ich nie erhalten.
In diesem Übergabevertrag geht es um den Hof meiner Mutter (ca. 120 ha). Er beinhaltet u.a. ein großes Hofgrundstück mit mehreren Stallgebäuden, dem Wohnhaus (mütterlicherseits) und einem nach dem Tod meines Vaters, zu einem Mehrfamilienhaus umgebauten Kuhstall (4 Mietwohnungen - alle vermietet).
Versteht mich nicht falsch, ich habe bis vor zwei Jahren in jeder freien Minute für diesen Hof (besser gesagt: für beide Höfe) mitgearbeitet, weil ich das für richtig und angemessen gehalten habe. Aber, dass mein Bruder alles bekommt, mein zweiter Bruder - offenbar - lebenslanges Wohnrecht im Haus meines Vaters (oder sogar das gesamte Haus) und wir beiden Töchter gehen leer aus, das ist doch nicht in Ordnung, oder??? :-\
Uns Mädels wurden immer zwei Bauplätze versprochen, die es bereits gibt.
Nun steht in dem Vertrag etwas von eventuell, irgendwann einmal ausgewiesenen Bauplätzen, von denen sich zu erst mein Bruder, dann meine Schwester und dann ich einen aussuchen können.
Abgesehen davon werden in diesem Vertrag jegliche "Rechte" bezüglich einer Abfindung, die nach HöfeO eh nicht üppig ausfallen, gestrichen.
Wie familiär ist das??? :-[
Ich habe meine Ausbildung (Studium) über BAFöG-Bezüge und den gesparten Gaben meiner Großeltern (in den 80er Jahren bereits verstorben) finanziert. Das BAFöG habe ich selbst zurückbezahlt. Meine Vorstellung war, dass ich wenigstens eine ganz bestimmte Wiese, die an einem relativ verträumten Ort liegt und seit jahrzenten verpachtet wird für 'nen Appel und 'nen Ei, bekomme. Aber zu diesem Wunsch gab es nur eine Antwort: "Das geht nicht, das kostet was." (Sowohl von meiner Mutter als auch von meinem Bruder).
Der Kontakt zu meiner Mutter ist leider komplett abgebrochen. Mit meinem Bruder verstehe ich mich schon lange nicht mehr. Es gibt leider sehr viele Details, die meine deprimierende Lage untermauern und den zeitlichen Rahmen hier sprengen würden.
Gibt es irgendjemanden mit Ratschlägen oder ähnlichen Erfahrungen?
???
Paula73:
Hallo
Es tut mir immer wieder leid zu hören wie so etwas laufen kann. Raten wird dir letzten Endes kaum jemand können. Nur du selbst kannst wissen was dir die Sache Wert ist. Was schon gelaufen ist, ist eh abgehakt, dran wirst du nichts mehr ändern können.
Bei der jetzt zu unterschreibenden Verzichterklärung kannst du noch Bedingungen stellen, z.B. die Wiese an der dir so viel liegt. Immerhin verzichtest du ja auch auf "Werte".
Bärbel:
Hallo
Ich würde mal einen Rechtsanwalt fragen,Dir steht ein Pflichtteil zu.
marikat:
Hallo,
ich seh das so wie Bärbel geschrieben hat.
Hol dir dringend Rat bei einem Rechtsanwalt. Denn wie das beim Tod deines Vaters gelaufen ist, kommt mir schon komisch vor. Denn wenn du erst 17 warst wird ja irgend jemand für dich auf den Pflichtteil verzichtet haben. Denn um für minderjährige Kinder auf den Pflichtteil verzichten zu können braucht man die Zustimmung vom Familien- bze, Vormundschaftsgericht.
Ich bin selbst Bäuerin, und mein Bestreben ist es dass der Betrieb erhalten bleibt, das entbindet mich aber nicht von den Pflichten die ich gegen alle meine Kinder habe.
Nur keine falsche Scham, wenn du deine Rechte kennst kannst du ja entscheiden wie du dich verhalten willst.
Unterschreibst du aber jetzt gleich wirst du dich bestimmt ärgern.
Gruß
Marikat
Landmama:
ab zum Notar oder einem Re der sich gut damit auskennt !
wir waren auch noch klein, als mein Vater starb, es gab eine Erbengem., die wir vor zwei Jahren aufgelösst haben, das war auch so eine Sache.....da wir ( mein Mann und ich) schon seit 10 Jahren den Stall zum Haus angefangen haben umzubauen ( von dem ehm. Stall wäre heut wohl durch Sturm und Verfall nix mehr über - der Sturm Lothar deckte ihn damals kompl. mit Dachstuhl ab ) meinten die wirklich vorm Notar, sie seinen benachteilligt worden..., denn ich hätte ein riesen großes Gebäude/Haus geerbt und sie "nur" einen großen Acker....hääää und ich hab aber noch ein Wohnrecht für meine Mutter drin !
bisher wohnen beide noch im Hotel Mama !
Da, hat der Notar kräftig auf den Tisch gehauen und denen mal die Meinung gegeigt, dann waren die ganz klein !
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