Bäuerinnentreff

Was es sonst noch gibt => Bei uns Zuhause... => Thema gestartet von: schlepperbande am 19.07.12, 11:13

Titel: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: schlepperbande am 19.07.12, 11:13
Er ist verschwunden aus dem Alltag. Keine Aufbahrung zu Hause. Urnen statt Gräber. Zentralfriedhöfe draussen vor den Toren. Totenwache in düseren Kirchen. Der Tod ist verbannt auf die Mattscheibe. Krimis boomen. Kameras liefern gezoomte Bilder von Toten. Schönheitsoperationen, Jugendlichkeitswahn. Trauerkleidung, nach dem Verscharren bleibt sie im Schrank. Tolle Entwicklung?
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: martina am 19.07.12, 11:15
Gegenfrage, was wollen Sie damit sagen?

Titel: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: mouhkouh am 19.07.12, 12:11
Was ist an den ganzen oben genannten Dingen denn schlimm? Die Welt ist im Wandel und macht auch nicht halt vor dem Tod...

Mehr noch, es ist endlich so, wie es schon lange so sein sollte, jeder darf selber entscheiden was er tut. Ich möchte keine Leiche länger als nötig im Haus, ich entscheide selber, wie lange ich schwarz trage und ich entscheide auch selber das ich im Fall meines Ablebens nicht irgendwann von Würmern zerfressen werden möchte- ich wähle die Verbrennung, eine "saubere" Sache.
Finden sie das alles so fürchterlich, Herr Burgstaller?
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Paula73 am 19.07.12, 12:21
Ich genieße mein Leben solang ich kann, jeden Tag.
Der Tod gehört zum Leben, aber den vielen Rituale nach dem Tod kann ich nicht viel abgewinnen. Der Mensch den man kannte/ liebte ist gegangen. Wir alle leben nicht ewig - warum sich zu Lebzeiten übermäßig mit dem Tod beschäftigen ? Wichtiger ist es das Leben zu achten.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Countrygirl am 19.07.12, 12:25
die Entwicklung in der Gesellschaft werden wir nicht ändern können, trotzdem muss sich jeder früher oder später mit dem Thema auseinandersetzten, sei es durch den Tod naher Angehöriger oder mit der eigenen Sterblichkeit. Auch hat jeder das Recht auf eigene Weise mit Trauer und Tod umzugehen. Ich hätte gar nicht so viel schwarze Kleidung, die ich über Wochen oder Monate tragen könnte. Ich halte auch nichts von übertriebenen Gräberklut, ich trage meine Verstorbenen im Herzen, die Seele lebt weiter im Grab sind nur die sterblichen Überreste. Meine Mutter ist vor einem halben Jahr gestorben, hatte mit ihr zeitlebens ein schwieriges Verhältnis, das von Missverständissen und Disharmonie geprägt war. Erst nach ihren Tod konnte ich meinen Frieden mit ihr schliessen, zu Lebzeiten hatte es ihr Stolz verhindert.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Mucki am 19.07.12, 12:56
Tot ja des erste mal richtig mitbeckomemn hab ich des tema als mein SV starb,wir hebn ihn in seien letzten stunden zuhaue begleitet,er wollte nicht mehr ins Krankenhaus er wollte sterben,es waren traurige stunden und doch haben mr die stunden so viel gegebn für mien leben.
Die letzte ölung,die rde vom Pfarrer,das betten mit dem Strbenden,und auch zu sehn das er (SV) als er eingeschlafen war ein lächeln auf den Lippen hatte.
Er wuste das er serebn wird und auch will,das hat er uns am morgen deutlich gesagt,auch das wir weiter arbeiten sollen,jedoch nahm sich mindesten einer immer die zeit bei ihm zu sitzen und seien hand zu halten,ich hätte davor nie gedacht das ich das könnte aber ich konnte.
Als er von uns gegangen war machte jeder der anwesenden verwanten ein kreuz zeichen auf die stirn uns wir beten still jeder für sich,am Abend betten wir nur die Familie im schlafzimmer (SV lag noch im bett)einen roesnkranz,danch kam der sarg und ich war dabei als meim Mann und der schreiner meien SV reinlegeten und der dekel geschlossen wurde,des war ein shr prägnder Moment.
Alle Enkelkinder ahben damals den Opa Tot im bett geshen ,keienes hat schaden genommen,meien waren 12,13,8 Jahre alt mein jüngetr war nach dem Opa geterben war an dem Tag offt noch mal im zimmer und hat ihn getsreichelt,auch die jüngeren nichten und neffen hat es nix asugemacht den Opa so zu sehen.
Am nächten abend wurde der geschlossen Sarg im gang aufgebaut und mein SV vom Parrer und der trauernden gemeinde abgeholt und ins leichenahus gebracht,wir alles wsten das es ihm gefallen hätte vom hof aus ebgeholt zu werden,so war es früher immer ,aber heute sterbn die meisten ja im Krankenhaus ,altenheim oder so.
Ich finde das Lebne schön und achtenswert,und auch schützenswert, jedoch sollte man den Tot nicht auser acht lassen er gehört zum leben wie die geburt.
Gerade wir auf der landwirtschaft erleben doch immer wieder hat nach wie freud und Leid,geburt und Tot offt zusammen spielen bei den tieren.

Und ich denke auhc das der Tot schon mal eien gedanken wert ist.

LG Mucki
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Susanna am 19.07.12, 13:03
Er ist verschwunden aus dem Alltag. Keine Aufbahrung zu Hause.
Und?
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: frankenpower41 am 19.07.12, 14:56
Hallo

ich denk mal, Herr Burgstaller will damit sagen, dass durch das Verdrängen des Todes aus unserem Alltag (war früher ja nicht so), der Umgang damit für viele von uns viel schwerer geworden ist.
Aus den Erzählungen meiner Oma weiss, dass das früher viel mehr dazu gehörte als jetzt.
Ich für mich muss schon zugeben, dass ich mich schwer damit tu.
So wie Mucki es geschildert hat, möchte ich es auch können. Ich hatte schon Berührungsängste als meine Großeltern starben und meinem Mann geht es genauso.

Mit schwarzen Kleidern und Friedhofspflege hat das wenig zu tun.

marianne
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Ingrid2 am 19.07.12, 15:11
Mein Sohn ist im Krankenhaus gestorben - er hätte gerne zu hause sterben dürfen - es war halt so.
Ich habe keine schwarzen Kleider getragen - es war so schon schwer genug - ich wollte nicht öffentlich trauern.
Der Friedhof ist für mich nicht das wichtigste - dort ist er nicht mehr wirklich. Ich pflege das Grab, ganz klar. Und ich lege sehr viel Wert darauf, daß es gepflegt aussieht.

Habe ich jetzt den Tod verdrängt? Ich glaube nein - die Art des Trauerns hat sich geändert. Aber in erster Linie die Tradition. Ist es denn so wichtig, daß der Tote zuhause aufgebahrt wird? Ist der Ort wirklich so wichtig? Vieles aus dieser Tradition des Umgangs mit dem Tod und des Trauerns zeigt sich doch in Äußerlichkeiten, die in meinen Augen nicht wichtig sind. Ich bin in Gedanken bei meinem Kind, mein Sohn lebt in gewisser Weise noch immer mit uns. Und das ist doch wichtiger als alle Rituale, die doch nur den Lebenden dienen.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Susanna am 19.07.12, 15:20
ich denk mal, Herr Burgstaller will damit sagen

Mir wäre es lieber, der Alois Burgstaller würde hier klare Fragen formulieren. Dann würde das Antworten auch mehr Spaß machen, und vor allem, würde man nicht auf Fragen antworten, die gar nicht gestellt wurden...

Mit diesem verbalen Rumgeeiere kann ich nichts anfangen.
Schade.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: amanda am 19.07.12, 15:33
Gegenfrage, was wollen Sie damit sagen?



das sagt er uns erst, der Herr Alois, wenn mindestens 150 Antworten von ungefähr 50 Teilnehmern vorliegen, die werden dann wahrscheinlich ausgewertet, nach Geschlecht u. Alter und Herkunft....u.u.u.

Ich glaube es interessiert ihn beruflich, den Herrn Alois, stimmts???


Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Ginchen am 19.07.12, 16:16
Der liebe Herr Burgstaller macht das anscheinend mit Absicht, ist ja ein ganz ein Netter.
Komisch nur das wir hier aller per "Du" sind aber der Herr Burgstaller bleibt der Herr Burgstaller.
Was sagt einem das?!

Wäre doch interessant wenn sich der Herr Burgstaller mal so richtig vorstellen würde, dazu gibts ja eine Vorstellbox.

Bin mal gespannt ob da eine Reaktion kommt vom Herrn Burgstaller.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: gatterl am 19.07.12, 16:17
Manche Menschen brauchen eine Plattform. Kommt das eigentlich von platt?
Ich hab auch schon öfter in die Vorstellbox oder das Profil geschaut. Aber nix.
Titel: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: mouhkouh am 19.07.12, 16:20
Was ihr alles vermutet...aber paranoid seid ihr gar nicht, oder? Was hat denn die Antwort auf eine Frage mit "anspringen" zu tun?
Selbst wenn er irgendwas irgendwie auswertet - wenn er Spaß dran hat, ist doch super.
Mal locker bleiben!
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: annelie am 19.07.12, 16:35
Der liebe Herr Burgstaller macht das anscheinend mit Absicht, ist ja ein ganz ein Netter.
Komisch nur das wir hier aller per "Du" sind aber der Herr Burgstaller bleibt der Herr Burgstaller.
Was sagt einem das?!


Ganz einfach, weil manche User ihn siezen... versteh ich irgendwie auch nicht warum...... ;) ;D Ich kann mir nicht erinnern, dass das von ihm ausging...dergerechtigkeithalberanmerke, aber falls ich mich täusche lass ich mir gerne verbessern....

Der Tod ist für mich jedesmal eine sehr persönliche Erfahrung, ebenso wie die "Trauerarbeit" und das ist auch gut so!

Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Susanna am 19.07.12, 17:13
aber paranoid seid ihr gar nicht, oder?
Nein.
Titel: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: mouhkouh am 19.07.12, 17:36
aber paranoid seid ihr gar nicht, oder?
Nein.

Schön.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: fanni am 19.07.12, 17:41
Er ist verschwunden aus dem Alltag. Keine Aufbahrung zu Hause. Urnen statt Gräber. Zentralfriedhöfe draussen vor den Toren. Totenwache in düseren Kirchen. Der Tod ist verbannt auf die Mattscheibe. Krimis boomen. Kameras liefern gezoomte Bilder von Toten. Schönheitsoperationen, Jugendlichkeitswahn. Trauerkleidung, nach dem Verscharren bleibt sie im Schrank. Tolle Entwicklung?

Stimmt nicht.

vielleicht wurde das in den vergangenen Jahrzehnten nicht mehr so beachtet, aber was ich jetzt erlebe an Diensten bei Schwerkranken und Palliativmedezin und irrem Einsatz Ehrenamtlicher in Hospizen mit wirklich schönen Abschieden.............gabs das früher??

Ich denke nicht, oder kam ein Seelsorgeteam ins Haus, wenn der Haupternährer z.B. bei einem schrecklichen Verkehrsunfall ums Leben kam, ich denke nicht, ich sags mal ganz platt, der Pfarrer hat vielleicht Weihwasser über denToten gespritzt und ist wieder gegangen und hat die trauernde Witwe mit den kleinen Kindern sich selbst und dem Gebet überlassen..........(in unserer Familie vorgekommen vor 30 Jahren.......es war ihnen wurscht den Klerikern, was aus meiner Tante wurde, auch den Nachbarn und den Verwandten.....so das ist meine Erfahrung und ich halt nix von Vergangenheitsverklärung und übrigens mein Onkel wurde zu Hause aufgebahrt...... :'( :'( :'(....)  es gibt heute viele tolle Angebote, die man annehmen kann, aber nicht muss.

Es gibt immer mehr Menschen, die ganz alleine sind, das ist ein Trend, der mich traurig macht. Aber ich finde, dass der Umgang mit dem Sterben in den letzten Jahren achtssamer geworden ist.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Ingrid2 am 19.07.12, 18:22
Fanni, da hast du recht.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: SiegiKam am 19.07.12, 18:32
Alois, vielleicht hat das etwas mit geheizten Wohnungen zu tun, wo sich der Geruch der Verstorbenen doch etwas schneller entwickelt als in einem großen kühlen Flur oder einem ungeheizten Schlafzimmer von anno dazumal?

Mir tut es heute noch leid, dass ich nicht gleich los bin, als meine Oma verstorben ist. Sie wurde morgens tot vor ihrem Bett gefunden. Bis ich aus der Arbeit kam, war Oma schon in einem Sarg im Leichenhaus. Alles ging sehr schnell, weil sie vermutlich schon in der Nacht gestorben ist. Ich war so geschockt, dass ich völlig falsch reagiert habe. Heute bedauere ich das sehr.

Aber es muss ja nicht so sein, meine Freundin hat ihre Eltern gepflegt und jedes Elternteil konnte zuhause sterben und wurde von ihr selbst gewaschen und angezogen. Sie wollte diesen letzten Dienst erweisen und sagt, dass ihr das nichts ausgemacht hat, weil sie die Eltern sonst ja auch oft selbst gewaschen hat. Es hat ihr eher geholfen in der Trauerarbeit danach. Ich fand das wunderbar von ihr. Allerdings hat sie erzählt, dass noch tagelang dieser süßliche Totengeruch im Zimmer hing, war eben geheizt.

Der Totenkult dient den Lebenden, den Sterbenden muss man bei Lebzeiten Gutes tun, die haben danach nichts mehr davon. Ich habe es immer schauerlich gefunden, wenn die Angehörigen am offenen Grab stehen, alle Nachbarn und Verwandten dabei und jeder sieht, wie einen die Trauer herarbeitet. Wenn ich aber mit Angehörigen spreche, dann erzählen sie, dass sie sehr wohl gesehen haben, wer bei der Beerdigung war und wer nicht und dass ihnen eine große Menge an Teilnehmern bei der Beerdigung eher gut getan hat, weil man sieht, dass das Andenken des Verstorbenen geehrt wird. Sie sagen, es tut gut nicht alleine zu sein. Die ganzen Rituale nach dem Versterben sind rein für die Lebenden und sollen ihnen helfen mit ihrer Trauer umzugehen und die ersten Tage zu überstehen. Ich finde es besonders schade, wenn man aus Rücksicht den Hinterbliebenen in der Zeit nach der Beerdigung aus dem Weg geht. Dabei würde es ihnen helfen, ein paar gute Worte zu hören.

Siegi
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Ginchen am 19.07.12, 19:33
Da hat Siegi recht - "der Totenkult dient den Lebenden, den Sterbenden muß man bei Lebzeiten Gutes tun" -

Jeder bewältigt seine Traue anders. Früher hat man sich vielleicht auch gar nicht getraut anders zu trauern als von einem erwartet wurde.

Abschied nehmen ist nie leicht, wer verliert schon gern einen Menschen der einem nahe steht.
Man sollte jede Art der Trauer aktzeptiern auch wenn sie einem unlogisch oder sogar nicht richtig erscheint. So verschieden wir Menschen sind so unterschiedlich ist auch unsere Art mit dem Tod umzugehen. Da gehört so vieles dazu.

Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Rosi K am 19.07.12, 19:34
Völlig richtig, so sehe ich das ganz genau auch.
War gestern bei der Trauerfeier einer Vereinskollegin, die sich das Leben genommen hat.
Die Kirche war voll wie sonst nur an Weihnachten. Und der Pfarrer hat auch betont, dass es sehr wohltuend für die Angehörigen sein muss, wenn so viele Menschen da sind, die damit zeigen, dass sie an der Trauer und dem Leid dieser Menschen teilhaben und ein bisschen helfen wollen, es zu ertragen.
Hat mich sehr berührt.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Ginchen am 19.07.12, 21:09
... oder an Orten und Plätzen an denen sie gerne waren und die ihnen vielleicht etwas bedeutet haben.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: K1 am 19.07.12, 21:36
Ich habe mehr als genug von nahestehenden Menschen Abschied nehmen  müssen - und jedesmal war es anders.
Von Schwager und Schwägerin, von SV, der zu Hause starb, daheim aufgebahrt und eingesargt wurde, wo ich mit half.
Mein totgeborenes Kind, das zu früh auf die Welt kam und so lange ich im Krankenhaus war beerdigt wurde, mein Vati, und sehr,sehr gute Freunde, die durch ein Unglück ums Leben kamen.
Und jeden Tag danach, ging wieder die Sonne auf, als ob gar nichts gewesen wäre.
Für vielen geben hier der Glaube, Freunde, Arbeit halt.

voll nachdenklichen Grüße Karin
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: martina-s am 19.07.12, 22:50
...einleitend; ich finde es auch etwas daneben, dass sich der (sage ich jetzt bewusst obwohl ich ihn nicht kenne) Alois nicht an der Diskussion beteiligt. Ist eigentlich etwas daneben in einem Forum. Da kommt man sich schon ausgehorcht vor!

Zumindest einige Gegenfragen auf einzelne Beiträge wären angebracht um auch zu checken, er nimmt uns ernst.

Aber egal!

Ich hatte in meiner Kindheit als Enkelin und später in meinem Beruf mit Toten zu tun.

Als Enkelin hab ich darum gebetet, dass meine Oma sterben durfte weil sie bei uns daheim in der Küche krank darnieder lag und es keine Hoffnung gab. Es wurde jeden Tag schlechter, sie konnte kein Essen mehr behalten; nicht mal mehr was zu trinken. Infolge trocknete sie aus und lechzte nach Flüssigkeit. Heute gäbe man eine Infusion. Auch daheim im Pflegealltag. WEIL HEUTE ALLES ETWAS EINFACHER GEWORDEN IST!!!

Sozialstationen wie es sie heute gibt waren damals Fehlanzeige!!!
Die Verwandten auf sich alleine gestellt.

Meine Eltern wechselten sich ab in der Nachtwache und kamen kaum mehr zum Schlafen. Meine Oma hatte eine Glocke. Wenn sie was brauchte läutete es bei meinen Eltern im Schlafzimmer. Hatte mein Onkel installiert.
Irgendwann an einem Sonntag läutete morgens die Glocke nimmer. Oma war gestorben und meine Eltern konnten ausschlafen! Irgendwann wurde mein Vater wach und wunderte sich ob der Helligkeit draußen und warum Oma nicht rief...

Damals war ich zwölf und ich war für Oma auch irgendwie erleichtert. Gott hatte mein Gebet erhört!

Mein Opa starb knapp drei Monate vorher. Er allerdings beging Suizid.

5 Jahre später brachte es mein zu erlernender Beruf mit sich (ich war damals im Vorpraktikum zur Altenpflegerin) dass ich sehr oft mit Toten und Sterbenden zu tun hatte.

Ich habe Menschen sterben sehen, wo sich Angehörige einfanden. Bei mir sind Leute gestorben die so ganz alleine von uns gegangen sind. Und manche habe ich alleine oder mit einer Kollegin begleitet. Alleine musste niemand sterben - außer es war überraschend.

Vermutlich könnte ich da einen Roman schreiben über jede(n) einzelnen. Und so unterschiedlich wie die Leute gelebt haben, so sind sich auch verschieden.

Wenn man in dem Beruf steht, dann denke ich, kann man sich auch vorm Tod nicht abwenden.

Aber ich finde, jeder Mensch stirbt sehr individuell. Da findet man sehr krasse Gegensätze!
Meine Mutter hatte genau gewusst dass sie sterben würde. Aber sie ist noch aufrecht ins Krankenhaus gegangen und dort mit dem Taxi hingefahren, das sie selber organisiert hatte.
Sie hatte schon während ihrer Krankheitsphase keine Fragen an mich gestellt weil sie ganz genau gewusst hat, dass ich ihr nur die Wahrheit hätte sagen können oder sie anlügen. Beides wollte sie nicht.
Ich habe es akzeptiert und konnte bei ihrem Sterben nicht dabei sein. So wie wir im Leben oft sehr unterschiedlicher Meinung waren, so hat sie es wohl vorgezogen obwohl ich immer im Krankenhaus anwesend war, sehr schnell in der Nacht zu versterben wo sie es mit sich alleine abmachen konnte.
Ich brauche nicht zu sagen, dass unsere Nachbarn daheim von ihrer schweren Krankheit gar nichts wussten.

Mein Vater war wesentlich älter wie meine Mutter. Er realisierte schon den Sachverhalt nicht, dass Mama zum Sterben ins Krankenhaus ist. Ich hab ihm dann korrekt und sehr direkt gesagt: "Du, die Mama kommt nimmer heim! Die ist so schwer krank; die wird im Krankenhaus sterben!" Es war hart. Aber ich wollte ihn nicht hinhalten. Er hat es akzeptiert mit fragendem Blick.
Mama ist dann gegangen und ein gutes Jahr später auch er!
Bei ihm hat wohl die ganze Kriegszeit und hinterher 7 Jahre sibirische Gefangenschaft das Nötige dazu beigetragen. Und das mit Mama hat ihm vermutlich den Rest gegeben. Er hat es getragen wie die Frontkämpfer damals eben alle: Aufrecht, ohne Murren und den Blick geradeaus!

Meinen Vater habe ich im eigentlichen Sterben sehr eng begleitet. Er hatte einen Magendurchbruch und wurde noch operiert. Zuvor wollte er wohl noch mit mir reden. Hat von seiner Gefangenschaft erzählt und was ihm von daher belastet hat. Früher hat er davon überhaupt nicht gesprochen mir gegenüber. Es war nichts Schlimmes; kein Vergehen was er begangen hätte (er war im Versorgungstrupp in der Küche im Krieg). Aber anscheinend hat ihn zum Beispiel das Sterben seiner Mitgefangenen sehr bewegt von denen man sich dann das Brot holte, was unterm Holzkeil lag was ihnen als Kopfkissen diente.
Am nächsten Tag wurde er operiert und erwachte dann nicht wieder. Ich bin ein Monat in eines der größten Krankenhäuser nach München gefahren; täglich! Dann war Mai und wir haben mit Silieren begonnen. In meiner Familie hatte niemand mehr so richtig Verständnis, dass ich diese tägliche Krankenhauszeit aufbrachte. Ich hatte damals ja auch noch kleine Kinder. Der Jüngste war gut 3 Jahre alt. Ich hab dann mal einen Tag ausgesetzt und genau an dem Tag verstarb er.

Ich hab mir keine Vorwürfe gemacht. Ich mache sie mir auch heute nicht. Es war einfach zu Ende. Mein Vater hatte auch eine schwere Herzerkrankung. Und letztendlich war eigentlich mein Vater schon verstorben als er noch in der internen Klinik lag von wo er zur Operation dann verlegt wurde. Eben da, als er mit mir zuletzt gesprochen hatte. Es waren nur die Maschinen die ihn da im Koma am Leben hielten. Gestorben war er schon einen Monat zuvor.

Ihn habe ich schwer vermisst!
Aber ich betreibe deswegen keinen Totenkult.

Ich pflege das Grab weil ich es meinen Eltern schuldig bin. Lebendig wird deshalb niemand mehr!

Schuldig bin ich ihnen die Grabpflege nur deshalb weil ich weiß, dass meine Mutter das so auch für ihre Altvorderen  so gemacht hat. Mein Vater hätte es vielleicht sogar verstanden wenn ich das Grab aufgegeben hätte. Ich habe somit 3 Gräber zu pflegen und immer wieder neu aufzukaufen.

Ich denke während ich diese Zeilen schreibe an die vielen Menschen die im Zuge des letzten Krieges ihr Leben lassen mussten.

Ich denke an Menschen, die in den vielen Konzentrationslagern vergast, verbrannt oder in Massengräbern verscharrt wurden.

Ich denke an die Kinder damals die über Leichen steigen mussten, ihre Eltern verloren haben, sich im Kleinkindalter alleine durchschlagen mussten und sich ständig neuen Gefahren gegenübergestanden sind.

Dieses Denken kann man ausweiten und an die Mütter denken die damals ihren Kindern beim Sterben zusehen mussten infolge von Mangel und Not oder weil sie nicht der gewünschten Rasse angehörten.
Ebenso die Kinder die ihre Eltern beim Sterben begleitet hatten unwissend was nun geschieht und die hinterher im Zug wieder weiter marschieren mussten.

So was geschieht auch heute noch. Und das 2012!!! Das muss man sich mal vorstellen! Es sind nur andere Kontinente die es betrifft!

Uns geht es doch eigentlich gut!

Und hier in meinem Umfeld nimmt man sich schon der Sterbenden und der Trauernden an. Man findet, wenn man es will psychologische Betreuung.
Beim plötzlichen Tod eines lieben Menschen der hier bei uns am Hof verstarb kam gleich ein Kriseninterventionsteam mit.

Als mein SV sich das Leben nahm hatte man uns auch gefragt ob jemand vom KIT kommen sollte oder ob uns lieber ein Geistlicher wäre. Und es kam dann auch jemand; obwohl unser Pfarrer gar nicht da war.

Wo bitte hatte man das früher?

Da muss ich Fanni schon recht geben. Sie hat es genau getroffen in ihrem Posting!

Meine Kinder waren beim Sterben auch nie außen vor! Teilweise waren sie sehr intensiv damit beteiligt.
Bei meinen Eltern habe ich sie im kleinen Alter auch mit zur Beerdigung genommen. Bei uns daheim (75 km von hier) ist das durchaus üblich. Unverständnis erntete ich eher hier daheim wo man mich fragte ob ich die Kinder denn zur Beerdigung mitnehmen wollte.

Ich denke am Land wo Kinder mit Hasen, Kühen und Katzen aufwachsen und die Kleintiere auch oft selbst beerdigen müssen, da braucht man sich weniger Gedanken machen. Hier ist der Tod noch etwas, was zum Leben gehört!

Allerdings habe ich vier Jahre in der Großstadt gelebt und gearbeitet und habe da auch solche und solche Menschen kennen gelernt. Die einen haben sich damit auseinander gesetzt und andere wiederum sind  daneben gestanden als ginge sie das Ableben der Verwandten gar nichts an.
Das kann man aber hier auch manchmal finden. Ich denke, das ist kein Phänomen der heutigen Zeit oder der Großstadt.

Wenn jemand nach außen auch total ablehnend ist und gar keine Trauer zeigt, dem Toten nicht am Schluss noch begleitend zur Seite steht oder ihn ein letztes Mal  umarmt oder eben nicht will dass er länger daheim aufgebahrt wird,
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: martina-s am 19.07.12, 23:10
dann muss das nix heißen. Vielleicht war er mit der Situation überfordert und/ oder er hat falsch reagiert. Hinterher tut einem so etwas dann oft leid!. Aber man kann verpasste Situationen nicht wieder gut machen oder anders wieder holen.
Man steht da oft wirklich neben sich.
Und so filmreife Rituale wo alle sich um das Sterbebett versammeln werden nicht die Regel sein. Und wenn, dann sollte man vielleicht früher, wie heute hinterfragen ob alle wirklich mit ganzem Herzen dabei waren...

Verscharrt wird zumindest bei uns hier in der Gemeinde niemand.

Ein Problem wird wohl einmal werden wenn sich viele dem Glauben los sagen. Also diese Trauerredner sind in der Regel schon sehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem weil sie mit dem Verstorbenen in der Regel vorher nichts zu tun hatten...

Da gefällt mir schon besser die Dorfgemeinschaft und der Pfarrer. Letzterer macht ja auch Krankenbesuche und Krankensalbung und kommt somit schon vorher mit dem Verstorbenen in Berührung...
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: gatterl am 20.07.12, 06:55
So, nun Herr Burgstaller hier ist dann auch mein Beitrag zu Ihrem Thema.


Und so filmreife Rituale wo alle sich um das Sterbebett versammeln werden nicht die Regel sein. Und wenn, dann sollte man vielleicht früher, wie heute hinterfragen ob alle wirklich mit ganzem Herzen dabei waren...

Ein Problem wird wohl einmal werden wenn sich viele dem Glauben los sagen. Also diese Trauerredner sind in der Regel schon sehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem weil sie mit dem Verstorbenen in der Regel vorher nichts zu tun hatten...

Da gefällt mir schon besser die Dorfgemeinschaft und der Pfarrer. Letzterer macht ja auch Krankenbesuche und Krankensalbung und kommt somit schon vorher mit dem Verstorbenen in Berührung...


Liebe Martina, Deine beiden Beiträge unterschreibe ich ( bis auf Kleinigkeiten ) sofort. Da Du keine von denen bist, die immerzu ellenlange Beiträge schreiben wusste ich auch schon, dass du wirklich was zu sagen hast und stimme Dir fast komplett zu, finde mich geradezu wieder.
Zum Thema ums Sterbebett versammelt fällt mir meine Schwiegermutter ein, die während des Sterbens ihrer Schwiegermutter mit mir beratschlagen wollte, was wir ihr denn anziehen werden, wenn sie jetzt dann gestorben ist. Und am Sterbebett trugen sie und ihre Schwägerin auch noch die seit Jahren schwelenden Eifersüchteleinen aus. Leider war ich damals noch zu jung und ein Feigling um dem ein Ende zu machen, heute sähe das anders aus.

Die einzige Sache wo ich Dir wiederspreche- wohl - weil ich zwar Gottgläubig aber dem Katholischen Inszenierungen eher zurückhaltend gegenüberstehe - ist die Sache mit dem Trauerredner. Ich habe auch schon Beerdigungen mit solchen Leuten erlebt. Die waren teilweise respektvoller und "schöner" als die von den Priestern gestalteten.
Lobhudeleien,wie sie bei hochgestellten Leuten üblich sind (die im wahren Leben echte Problemfälle waren ) erzeugen bei mir Brechreiz.
Früher war das die einzige Hilfe, dass der Pfarrer kam und gegen die Krankensalbung habe ich auch nichts.
Aber Gott sei Dank gibt es auch in schweren Zeiten in der Gegenwart auch andere Hilfsangebote als die vom Herrn Pfarrer. Für Leute wie mich, die nicht so ganz kirchengläubig sind.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: martina-s am 20.07.12, 07:11
Hallo Barbara,
da täuschst Du Dich in mir. Ich kann bei manchen Sachen wahre Bücher schreiben. Komme selten zum Punkt und wundere mich dann selber wie andere das lesen wollen und auch bis zum Ende des Beitrags durchhalten  ;D 8)

Ich war schon einige Male bei Bestattungen wo solche Redner sind. Dabei kritisiere ich nicht die Reden und deren Inhalte. Es überkommt mich oft eine Leere, welche die ganze Zeremonie begleitet.
Ich selber will auf so einer Beerdigung eingebettet in einem Gottesdienst beten können. Egal wie der Verstorbene im Leben war fällt mir das eben in einem Gottesdienst und dessen Rahmen leichter.
Die Trauerrede selbst gestaltet sich bei uns am Ort eh meist nüchterner. Man geht oft nimmer so ins Detail also wird auch nicht Lob gehudelt. Oft übernehmen auch Angehörige einen kleinen Rückblick. Das ist aber dann oft bei Menschen, die von denen auch sehr geliebt worden sind oder wo eben die Familie in sich sehr eng zusammen war.
Selber könnte ich das nicht. Mir kommen da die Tränen, auch wenn die Enkel da reden und da könnte ich nimmer weiter reden. Bin da sehr nah am Wasser gebaut.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Ginchen am 20.07.12, 08:56
Die Freundin meiner Tochter hat am Begräbnis ihres Bruders Fürbitten gelesen. Sie hatte das Gefühl stark sein zu müssen für ihre Eltern und ihren jüngeren Bruder. Das war sie  bis auch sie nicht mehr konnte und endlich die Tränen kamen.
Man wächst über sich hinaus und zeigt eine Stärke die einem in nachhinein gesehen selber verwundert und von der man nicht glaubte sie zu haben.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: schlepperbande am 20.07.12, 11:15
Ich habe den Eindruck, der Tod verschwindet aus der Öffentlichkeit. Trauer findet nur mehr in der Privatheit statt. Trauern geht doch nicht mit sich alleine. Da brauchen wir unsere Freunde dazu! Andererseits werden Blumen- und Kerzenmeere aufgestellt an Stellen, wo jemand zu Tode gekommen ist. Mir geht diese plakative Sitte auf die Nerven. Ich weiß aber nicht wieso.

Ich bin in einem Alter, wo der Tod immer wahrscheinlicher wird. Er kann ja jederzeit zu jedermann kommen. Er kommt immer zu früh. Dieses Zu-Früh macht mir zu schaffen. Das würd ich gerne aus der Welt schaffen. Wie? Irgendwo , ja in der Bibel glaub ich, steht das, die Überwindung des Todes ist bedingungslos zu lieben. Alles andere, was wir sonst aufführen, Geld anhäufen, Denkmale setzen, Bauwerke errichten, wäre vergebliche Ersatzhandlung und nur ein Kampf gegen das Unausweichliche.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Susanna am 20.07.12, 11:36
Ja Alois, mit dieser Aussage können wir eher arbeiten.
Du willst also mit uns über den Tod von jungen Menschen sprechen, habe ich das richtig verstanden???

Nur so viel - der Tod und die Trauer IST eine private Angelegenheit. Das ist das höchstpersönliche Recht eines jeden Menschen und einer jeden Familie, damit umzugehen wie sie will. Jeder Mensch muss, darf, soll, selbst entscheiden, wie und wo er trauert.

Und in der Art der Trauerarbeit und dem Aufstellen von Kerzen und Blumen sehe ich gar keinen Widerspruch. Im Gegenteil. Ich finde diese plakative Sitte gut, denn sie ist
erstens ein Teil der Trauerbewältigung und
zweitens eine Warnung für andere, evtl. dort an dieser Stelle nicht so schnell zu fahren (nur mal als Beispiel).

Bitte - formulier doch Deine Fragen schon im Eröffnungsbeitrag präzise! Man braucht ja mindestens 3 Seiten, um zu verstehen, worüber Du überhaupt diskutieren willst!
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: mary am 20.07.12, 12:45
Hallo Alois,
mir fehlt beim Tod aus der Sicht einer Reise etwas-
ansonsten bekommt man eine Karte, einen Telefonanruf, dass jemand gut an seinem Ziel angekommen ist.
Was gäbe ich darum, nur hin- und wieder mit meiner Mutter oder meinem Vater, mit guten Freunden telefonieren zu können und von ihnen zu hören, dass es ihnen gut geht.
Tod als Begrenzung des Lebens- als Mahnung, sich bewusst zu machen, dass die Zeit nicht unbegrenzt vorhanden ist- hat aber auch etwas tröstliches.
Also gilt es die Zeit vor dem Tod zu nutzen.

Es erwischt alle und jeden und niemand weiß, welches Zeitmaß ihm zugemessen wird.
Ich erlebe den Tod schon noch als Teil des Lebens und von uns gegangen ist er bei uns noch nicht.
Leider ist in der Landwirtschaft auch der Tod von Tieren immer wieder Anlass zum Trauern, bei jedem Schlachttier weiß ich auch wohin die Reise geht.
Und selbst meine Hobbykaninchen sind irgendwann - um Fleisch zu werden, mit dem Sterben dran.

Der Tod von Eding- eine Figur eines sensenmähenden Skelettes, der jede Sekunde mäht und mäht-
ich find das immer so tröstlich, niemand kommt aus.
Und die Firgur das Boandlkramers im Theaterstück vom Brandner Kaspar hat auch so was "menschliches" an sich.
Wir haben eben nur dieses eine Leben- und was danach kommt, wissen wir nicht, wir können nur glauben.
Ein kluger Mensch hat mal gesagt, früher gab es ein Leben vor dem Tod und danach das ewige Leben,
heute haben wir nur noch die Lebensspanne zwischen Geburt und Tod und das Danach haben wir abgeschafft.
Hier werden wir an dem Geheimnis, woher kommen wir und wohin gehen wir-
mit unseren Fragen alleine gelassen.
Und viele versuchen um jeden Preis alles ins Leben reinzupressen, weil das danach nicht mehr zählt.
Herzliche Grüsse
maria
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Finchen am 20.07.12, 13:39
Ich kann Alois schon zustimmen,
der Tod wird schon verbannt.

Auf einen Seite wird bei einem öffentlichen tragischen Todesfall - ein riesen Gedöns mit Blumen und Kerzen gemacht.
Auf der anderen wird der Tod verdrängt, den Trauerden weicht man aus oder lässt ganz dumme Sätze los.

Ich spreche aus eigener Erfahrung.  Ich hab in kurzem Abstand die wichtigsten Menschen verloren. Es wird auch nie mehr Menschen geben , die mir so wichtig und nah sein werden.

Die dümmsten Sprüche hab ich mir anhören müssen.

Wie:

Sei doch froh das sie es überwunden haben, die sind jetzt erlöst.

Es geht immer weiter - es geht immer wieder die Sonne auf ( das sind die schlimmsten Aussagen die man machen kann, denn es ist gewiss das es weiter geht und die Sonne wieder auf geht).  

Sei doch froh du hast jetzt keine Pflegearbeit mehr. (harter Tobak).

Es ist doch schon soviele Monate her, die Trauer kannst Du jetzt mal ablegen und nach vorne gucken. Geh mal in Urlaub oder so.  

Warum hast Du die Kleidung von ***** noch gewaschen, die hättest du gleich weg tun können.

Warum gehst du schon wieder auf den Friedhof und und

Versinke nicht in der Trauer - das muss man wohl jedem selbst überlassen - wieviel Zeit er braucht - ob nur Wochen, Monate oder sogar Jahre.  Trauer lässt sich NICHT auf eine vorgeschriebene Zeit begrenzen.

Auch der Satz kam, den ich auch bitter empfand; nach Monaten sprach ich über die Toten, wie sie als Mensch waren, was sie im Leben alles geleistet haben,......  das will wirklich niemand hören -auch von den s.g. Freunden nicht, - es kam der Satz ich solle aufhören darüber zureden, die wären tot und nicht mehr da und das wäre somit abgehakt.  Seitdem schweige ich auch - ich werde ich hüten noch einmal darüber zu sprechen.
  
In den Todesstunden (beide male nachts) ist man schon mit dem Sterbenden alleine.
Selbst ein Teil der Angehörige machen einen Bogen darum - wird begründet man könne das nicht ertragen.
(Ein naher Angehöriger flog sogar ein Tag vor dem Tod -in Urlaub -um das nicht zu erleben und auch der Beerdigung auszuweichen).
 
Der Geistliche Beistand war auch nicht der Hit -obwohl beide Sterbende dem Pfarrer gut bekannt waren.  In dem zweitem Sterbefall wurde ein Geistlicher der Pfarrei immer auf dem laufenden gehalten. Trotzdem war auch hier alleine - die Rückmeldung man bete für einem und dem Sterbenden, naja, das war nicht hilfreich zumal der Sterbeprozess sich über 6 Tage hinzog ( ich wünsche niemanden so etwas zu erleben).
 
Das dann aber Zeitnah ein Gespräch stattfindet, Fehlanzeige -es wird ein Termin für wenige Tage später vereinbart für das Trauergespräch und Beerdigungsablauf.  Es ist ja so wenig Zeit, die Pfarrer hat, die Pfarreien werden auch immer größer, man muss ja Verständnis haben.

2 Monate später !  meldet sich dann die Trauerbegleitung der Pfarrei - zu spät m.E.
und frag wie es einem gehe.  

Nach Todesscheinausstellung durch den Arzt bleibt kaum Zeit den Toten noch in der Wohnung zu behalten, die Bestatter kommen zügig, packen den Leichman auf eine Bahre mit Reisverschluss und weg ist die Person.

Ich hab auf Drängen bis zur Beerdigung die Leichenhalle täglich aufgesucht, habe die Einsargung (waschen, anziehen) selbst durch geführt. Auch blieb der Sarg bis 15 min vor der Beerdigung offen.  Auch da hörte ich wie kannst du das nur selbst  -warum tust du dir das an.  
Ich hab mich schon gefragt wie fremd das alles ist. Die Menschen machen schon einen Bogen darum
  
Ich hab Menschen kennen gelernt in der Phase und bin sehr vorsichtig geworden.

Sicherlich kennt man aus der Landwirtschaft das Leben und Tod zusammen gehören, man erlebt es ja ständig. Doch wenn liebe Menschen einem genommen werden -wird man dennoch hilflos.  
  
Schlimm finde ich diese Jenseitsvertröstungen, wie den beiden geht es jetzt gut.  Frag mich echt woher die Personen das so genau wissen wollen.


Der Tod wird verdrängt - findet nur auf der Mattscheibe statt - da ist Abstand und betrifft einem nicht.
Ja stimmt.

Sonst muss man sich ja mit der eigenen Vergänglichkeit auseinandersetzen und wer will das schon.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Mucki am 20.07.12, 13:57
Also mit dem aufstellen von kerzen ,briefen,teddys,und soweiter an unglücksorten hab ich auch so meien problme,wem die sachen von leuten kommen die den Toten kannten ist es für mich inordnung,aber wen oft wildfremde leute die noch nicht mal ein wort mit dem toten gewechselt haben,das machen find ich es susbekt.
Teddys wären meiener meinng nach auch besser in kinderheimen oder ähnlichen einrichtungen aufgehoben als trost für die lebenden,und nicht für die toten.

Mit dem Tot umgehn,ja lann man des den  ??? offt kommt er überaschend,und ohne vorwarnung  ??? Es giebt allerdings in meinem Leben zwei Sotuationen wo ich nicht dagegen gehabt hätte wen ich einfach eingeschlafen wäre ,um den schmerzen zu entrinnen,es ist ein komisches gefühl wen du das gefühl hast das du nur noch die Augenschließen mußt umd ruhe zu haben.
Genau so froh war ich aber mein Leben vortsetzten zu dürfen,und noch freude am leben zu haben.

Tot ist kein zustand oder gefühl es ist einfach das Ende (für gläubige Menschen auch der anfang der Ewichkeit) das Ende von Freud und Leid.
Tot ist ab und an schokierend.
Tot ist ab und zu erlösend.
Tot ist ab und zu schrecklich.
Tot ist ab und zu auch tröstend.
Tot ist das Ende des Lebends,aber nicht das Ende der erinnerungen,geliebte Menschen leben in uns weiter,in den erinerungen,Bildern,taten,und so weiter.

Oft hört man das junge Leute zu früh auc dem Leben gerissen wurden,aber wann ist der richtige zeitpunkt für jemanden zu gehn, oft denke ich man weis nicht was den jungen Leuten durch den frühen Tot erspart blieb,was hätte das Leben für ihn bereit gehalten.

Bei der Trauer unterstüzen ist nicht so einfach jeder trauert anders,jedoch denk ich schon das es wichtig das gerade freunde ,Beckannte,Nachbarn einem vermitteln sollten das sie da sind wen man sie braucht.
Trauer ist was Privates das stimmt aber es giebt auch Menschen die ihre trauer gern den Leuten zeigen ,durch tragen von schwarz zum beispiel,auch kann es für ander ein zeichen sein oh der jenige ist in Trauer man sollte mit feingefühl auf ihn zugehen,und ein gespräch beginnen mit bedacht auf die trauer.

Nicht jeder den man beim einkaufen trift hat offt mitbeckommen das man eien geliebten Menschen verloren hat.

Ein junges Mädchen(25j.) aus unsrem Ort hat vor ein paar wochen ihren Bruder durch eien Autounfall verloren,sie spielt die Hauptrolle im Freilichtheater,die spieler überlegeten 8 Tage ob sie weiter spielen wird an sonsten wäre alles ins Wasser gefallen,sie hat dann gesagt das sie weiter mahcne will, die ganze Theater gruppe gab und giebt ihr halt in der trauer,ich hab das Theater gesehen es ist ein erntes Thema was traurig ausgeht,sie spielt sehr gut und man merkt beim spielen nichts von der trauer,jedoch beim vorstellen der spieler am Ende des stücks merkt man ihre traurichkeit,die andern spieler reagierten sofort darauf und einer nahm sie unterm Aplaus einfach in den arm,der aplaus erlöschte erst als sie sich von ihm löste und wieder gestärkt wirkte, darum denke ich das gesten offt sehr hilfreich sind.
Jedoch kann man die gesten nur geben wen die trauer auch ein gewisse stück öffendlich ist.

lg Mucki
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: martina-s am 20.07.12, 17:00
Hallo,
ich glaube schon, dass man da überall mit sich selbst zurecht kommen muss. Das wird einem sicher nicht abgenommen.
Es heißt nicht umsonst Trauerarbeit.

Letztendlich muss man da auch selber durch. Abnehmen kann einen das gar niemand.

Auf Hilfe von Außen zu warten stelle ich mir da schon mehr wie schwierig vor. Es erscheinen da alle gesprochenen Worte leer und hohl. Oft kommt es gar nicht an was einer sagen will.

Und bei uns gibt es kein Blumengedöns. Wir haben früher auch immer einen Kranz oder eine Schale gegeben. Mache ich aber schon seit Jahren nimmer. Beim Tod von Nachbarn oder nahen Verwandten gebe ich nur noch Geld. Anfangs hat meine SM das nicht fassen können. Schaut doch doof aus wenn von uns keine Schleife an einem Gebinde oder Schale zu finden ist. Aber inzwischen finden wir das alle o.k.
Es bleibt dann den Angehörigen überlasse was sie damit machen. Ob sie nun das Geld für Beerdigung oder Grabpflege verwenden oder es spenden; das ist dann ihre Sache.

Ich hab schon mal ein Grab gegossen mit zig Kränzen im Sommer. Das kann man noch so gut pflegen. Die Blumen sind schnell hinüber. Hinterher dann noch die Entsorgung vom Innenleben der Teile....

Was die Begegnung und den Umgang mit Trauernden betrifft finde ich es enorm schwierig wenn diese in der Trauer echt ungerecht werden. Denen kann man alle Hände entgegenstrecken und ihre Reaktion wird immer die sein, im Gegenüber was zu finden was der sagen könnte, womit sie in ihrer Trauer verletzt würden.
Sie igeln sich in der Trauer ein. Sie wollen auch nicht wieder fröhlich sein oder zum normalen Alltag finden. Ich will das den Menschen nicht anlasten. Es ist ihre Art so zu trauern. Aber ich denke, sie sollten dann auch verstehen lernen, dass eben der Gegenüber so in ihrer Gegenwart nicht weitermachen kann.

Man kann da mit solchen Tröstungsversuchen oft so herein fallen. Da kann man unternehmen was man will... Der Trauernde wird es immer als negativ auslegen. Ob man da ein Gespür dafür entwickeln kann dem Trauernden richtig zu begegnen, ich kann das ganz schlecht sagen...

Ich bin in jungen Jahren selber schon mal so herein gefallen:
Hat aber nix mit einem Todesfall zu tun. Aber hat mich sehr geprägt...
Zusammen mit noch vier Mitschülerinnen wollte ich in München eine soziale Ausbildung beginnen. Eine sprang während des vorbereitenden Jahres ab und entschied sich für einen anderen Beruf und eine wurde schwer krank. Zu dritt haben wir dann aus unserem Kurs (wir sind zuvor zwei Jahre in die gleiche Schule gegangen) die Ausbildung gemacht.
In dem Jahr, in dem ich in München war habe ich ziemlich oft unsere ehemalige Kurskollegin im Krankenhaus besucht. Mir war es sehr wichtig möglichst oft an ihrem Bett zu sitzen und sie etwas aufzuheitern und sie auf andere Gedanken zu bringen. Viele Stunden habe ich dafür geopfert. Das Krankenhaus lag am anderen Ende der Stadt und ich fuhr mit öffentlichen Verkehrsmitteln dort hin obwohl ich damals über wenig Geld verfügte.

Auch als ich mit meiner Ausbildung fertig war und sie dann hinterher allmählich wieder gesundete habe ich sie noch sehr oft daheim besucht. Sie hat dann eine andere soziale Ausbildung gemacht und ich ging in meiner Schiene weiter im Beruf. Hinterher hab ich mir dann von einer anderen Freundin anhören müssen, dass unsere gemeinsame (zuvor Kranke) Kollegin gesagt hatte, dass sie mit meinen Besuchen gar nicht zufrieden war. Die Besuche waren ihr schlicht lästig. Ich habe angeblich sie in ihrer Krankheit zu wenig beachtet und zuviel erzählt was wir in unserer Ausbildung erlebten. Letzteres war von mir eigentlich gedacht, sie aus der Lethargie heraus zu holen. Einfach dass sie auch anderes hört und sieht.
Wir waren damals ja alle noch sehr jung. Wir haben bei meinen Besuchen auch von ihrer Krankheit gesprochen. Aber für sie anscheinend zu wenig. Für sie wäre es wohl wichtig gewesen, bedingungslos im Schmerz der Erkrankung aufzugehen. Der Erkrankung Raum zu geben und dies nur noch als einzig beherrschendes Thema zu sehen.

Darüber denke ich heute noch oft darüber nach. Und das hat mich auch schon öfter bei der Begleitung Trauernder darüber nachdenken lassen wie ich dem Gegenüber jetzt wohl begegne. Wie er mich sieht. Und wie er zu trauern versteht.

Trauer ist m. E. auch etwas Egoismus. Der Verlust eines lieben Menschen, was ja so endgültig ist, bedeutet in erster Linie auch Verzicht und ihn loslassen zu können.
Das kann ein sagenhafter Schmerz sein. Den zu verarbeiten braucht es einfach wirklich seine Zeit oder ein weiteres Erlebnis mit dem man dann den Heimgang des geliebten Menschen wirklich verarbeiten kann.

Ich habe noch nie einen Menschen erlebt, der über den Tod gestolpert ist; keinen, der nicht davon angerührt oder berührt worden wäre.
Und jene Menschen die wirklich den Tod ignorieren (habe ich auch schon erlebt) die versuchten toll cool zu sein; die können nur nicht damit umgehen. Ankommen tut diese Endgültigkeit bei allen...

Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Finchen am 20.07.12, 20:37
Hallo,
ich glaube schon, dass man da überall mit sich selbst zurecht kommen muss. Das wird einem sicher nicht abgenommen.
Es heißt nicht umsonst Trauerarbeit.

Letztendlich muss man da auch selber durch. Abnehmen kann einen das gar niemand.


Richtig Martina-s, aber es geht darum wie die Gesellschaft mit Trauerden und dem Tod umgeht.

Aus meiner Erfahrung hat man schnell zur Normalität zurück zukehren.  Man möchte nicht allzu lange erinnert werden an Tote, ans Sterben.
Darin liegt das Problem, ich denke das ist das was Alois auch meinte.

   

Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: annelie am 20.07.12, 20:44
Hallo Martina-s,
ich finde Deine Beträge zu dem Thema sehr gut.....
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: annelie am 24.07.12, 13:26
Gestern hab ich in einer -sehr persönlichen- Todesanzeige einen wunderbaren Spruch gelesen...

Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen,
jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heisst,
nicht zulassen, dass unsere Gefühle dem im Wege stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die,
die wir lieben.


Sergio Bambaren

Mir gefällt der Gedanke und ich möchte losgelassen werden, das Wissen sterben zu dürfen ist für mich sehr tröstlich, nicht weil ich ungern lebe, sondern weil es im Leben für alles eine Zeit gibt, selbst für das Unausweichliche.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: martina-s am 24.07.12, 14:58
Hallo Annelie,
den Spruch hab ich gestern auch gelesen und war auch schon versucht, ihn hier einzustellen :D
Ich finde ihn auch sehr treffend.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Steinbock am 24.07.12, 21:37
@Martina-s
Deine Postings sind sehr schön. Nachdem ich das von Deiner ehemaligen Kurskollegin las, die Du oft besucht hattest, fiel mir ein...

Vor Jahren ist bei mir mal eine Freundschaft kaputt gegangen wegen Trauer. Wir hatten uns gegenseitig Rat und Trost gegeben, als
von mir der SV sterbenskrank war und von ihr die Mutter. Als schließlich beide gestorben waren, kam die "große Abrechnung": Ich hätte
sie so belastet und keine Rücksicht auf sie mit ihrer kranken Mutter genommen, usw. Und jetzt, wo ihre über alles geliebte Mutter tot sei,
könne ich wohl nicht erwarten, dass sie noch Kraft für mich übrig hätte....  :o
(Deren Mutter war 80, mein SV war 60, als er gehen musste.)

Elisabeth
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Maja am 24.07.12, 22:27
Elisabeth das Alter dessen, der von dieser Welt gehen muss, spielt überhaupt keine Rolle.
Es ist immer ein Verlust für die die hier bleiben in dieser Welt.
Freundschaften sind wenn sie unter solchen Aspekten geschlossen werden, eben in einer Zeit des Ausnahmezustandes.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Clara am 08.10.15, 16:14
Ich genieße mein Leben solang ich kann, jeden Tag.
Der Tod gehört zum Leben, aber den vielen Rituale nach dem Tod kann ich nicht viel abgewinnen. Der Mensch den man kannte/ liebte ist gegangen. Wir alle leben nicht ewig - warum sich zu Lebzeiten übermäßig mit dem Tod beschäftigen ? Wichtiger ist es das Leben zu achten.

Paula,

das Leben kann ich nur achten, wenn ich den Tod respektiere und als Teil des Lebens verstehe.

Und es braucht in der Trauerzeit Rituale, damit die Hinterbleibenen die Zeit "überleben". Rituale sind gerade in Trauerphasen sowas wie Halte- oder Orientierungspunkte.  Und es braucht ganz sicher auch Trauerorte für die Angehörigen, dazu gehören sicher Friedhöfe, Kirchen und auch andere geschützte Räume und Zeit, wo ich mich mit anderen über den Verlust eines lieben Menschen austauschen kann.

Und der Tod macht mir die Endlichkeit meines Sein klar und deutlich...  Mein Lehrmeister war einer meiner Freunde aus Lehrlingstagen, der  innerhalb von 10 Monaten in 2010 starb und mir das Geschenk machte, dass ich ihn noch 2 Mal in den letzten vier Wochen seines Lebens sehen und sprechen konnten.


Was diesen Satz: "Der Tod ist von uns gegangen." angeht... Der Tod ist von uns gegangen und kehrt doch immer wieder. Und er hinterlässt Verluste, die sich weder mit Zahlen noch Worten erfassen lassen...

Nachdenkliche Grüße,

Anja
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Irmgard3 am 08.10.15, 16:58
Dir Anja stimme ich zu, der Tod gehört ja zum Leben und ihn zu ignorieren führt in die Leere. Die Endgültigkeit des Todes ist das, was mich am meisten belastet. Das kann wohl nur jemand fühlen, der schon einen lieben Menschen gehen lassen mußte. 
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: annelie am 08.10.15, 19:41
Heute stand in einer Todesanzeige:
Wir dachten wir hätten noch soviel Zeit

Sehr wahr.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: sonny am 08.10.15, 20:23
Hallo,
wir haben auch einen ganz lieben Freund (73 Jahre) verloren , durch ganz aggressiven Kehlkopfkrebs!

Den Ausspruch hat seine Frau auch gesagt!
Ende April die Diagnose, am 27.08. hatte er keine Kraft mehr.   :'( :'(
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Mattea am 08.10.15, 21:34
Heute stand in einer Todesanzeige:
Wir dachten wir hätten noch soviel Zeit

Sehr wahr.


ja, meine Freundin und ich dachten das auch, der Krebs liess das aber nicht mehr zu.

es sind jetzt fast 3 Wochen her, verkraftet habe ich das noch nicht. Sie war ein ganz toller Mensch, nie werde ich sie vergessen.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Bärbel am 08.10.15, 22:04
Hallo

Unser Freund ist jetzt schon 5 Jahre tot und ich vermisse ihn immer noch sehr.

Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Maja am 09.10.15, 17:27
Irgendwie ist der Boxentitel seltsam ???
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: gatterl am 09.10.15, 17:39
Irgendwie ist der Boxentitel seltsam ???
Das dachte ich auch,  aber schau dir mal den ausgangspost an.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: Maja am 09.10.15, 17:46
Zum Themenanfang passt er wieder, aber wie weit ist das Thema verändert

ich habe mich jetzt ein wenig rückwärts eingelesen
und festgestellt dass die Box aus der Versenkung hochgehaben wurde.
Titel: Re: Der Tod ist von uns gegangen
Beitrag von: gatterl am 09.10.15, 18:46
Ja, mittlerweile echte Themaverfehlung.  :D