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Wenn die Eltern älter werden

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Daggi:
Hallo
Beobachtet ihr auch wie eure Eltern sich mit zunehmendem Alter verändern?
Früher konnte ich mich gut mit meiner Mutter unterhalten(sie kommt nicht aus Landwirtschaft).
Sie interessierte sich für alles.
Heute hört sie mir garnicht mehr zu, alles dreht sich nur um ihre "kleine" Welt.
Mein Vater war Vollbluthandwerker , heute nimmt er sich manchmal wenn er zu Besuch kommt und alle sitzen zusammen die Frensehzeitschrift und blättert darin rum, anstatt sich am Gespräch zu beteiligen.
Ich vermisse meine Eltern, so wie sie früher waren :-/

blackscreen:
Hallo zusammen,
es ist manchmal schon traurig, wenn man sieht wie die Eltern älter werden. Sie sind nicht mehr so agil und fit wie früher, Krankheiten stellen sich ein oder sie werden vergesslich. Manchmal können sie einen aber noch ziemlich erstaunen. Als mein Vater vor einem Jahr starb, haben wir alle gedacht, dass meine Mutter daran zerbricht. Aber das Gegenteil ist der Fall. Sie hat ihr Leben schnell wieder in die Hand genommen. Sie hat ihre Arbeit, kümmert sich um Schwiegermuttern, das Haus, den Garten und unseren Hund. Außerdem ist sie noch Vorsitzende im Schwimmverein und kümmert sich um das Training und organisiert Veranstaltungen. Vieles regt sie heute sicher viel schneller auf als früher, aber wenn wir ihr das sagen, kommt sie auch schnell wieder runter. Ich habe auch den eindruck, dass sie bestimmten Sachen gegenüber nicht mehr so tolerant ist wie früher. Aber ich denke das kann ich akzeptieren. Schließlich kann ich mich immer noch super mit ihr unterhalten und wir haben viel Spaß zusammen. Wenn sie mal was vergisst, wird sie eben noch mal erinnert. Ich denke wirklich schlimm ist es für diejenigen, wo die Eltern pflegebedürftig werden. Da wüsste ich nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich kam mir schon sehr hilflos vor, als mein Vater nach seinem Herzinfarkt an viele Geräte angeschlossen, im Krankenhaus lag. Da merkt man dann erst wie die Zeit vergeht. Er war einfach nicht mehr der starke Papa, der alles machen konnte und sämtliche Schwierigkeiten beseitigt hat. Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

regi:
Meine Eltern sind noch jung und rüstig, 62/63, bei mir sind es die Omas, die älter werden. Ich schätze es, junge Eltern zu haben, auch unsere Kinder, 15/17, profitier(t)en davon. Vor allem natürlich, als sie kleiner waren.
Jetzt war meine SM, 65, über 3 Monate im Spital. Seit Ende Juli ist sie wieder daheim, es geht ihr recht gut, sie wohnt wieder selbständig. Eine Zeitlang funktionierte gar nichts mehr, wir haben grosses Glück, dass sie sich erholt hat! Da macht man sich schon viele Gedanken!
Für jemanden zusätzlich kochen, Wäsche machen, beim Putzen helfen, das macht mir keine Mühe. Aber einfach da sein, betreuen, Gesellschaft leisten, das könnte ich nicht bieten! Ich bewundere Frauen, die das machen. Aber ich bin sicher, dass Pflegeleistungen innerhalb der Familie gut geregelt werden müssen, dass Entlastung organisiert werden muss usw.
Und ich habe gemerkt, dass man viel zu wenig Vorkehrungen trifft! Wie schnell ist etwas passiert, das man besser im Voraus geregelt hätte!
Liebe Grüsse
regi

maggie:
guete n abig mitenand,
heute habe ich nun mit meinem bruder zusammen, meine mutter vom krankenhaus ins altersheim gebracht - einerseits hoffen wir sehr, dass es nur ein erholungsaufenthalt sein wird - andrseits wird so das problem wahrscheinlich nur aufgeschoben - meine eltern sind 85m/86v und leben allein in einem riesigen 250 jahre alten bauernhaus - es ist renoviert d.h. zentralheizung (inkl kachelofen - als übergang - so heute nachmittag) das haus hat 2 wohnräume, 7 schlafzimmer, 2 küchen, 1 badezimmer, 3 wc,  2 nebenräume (ohne fenster- vorratskammern), riesiger estrich, das sind nur die räume direkt im haus - dann noch ein angebauer holzschopf und, und.....
dann kommt noch der riesen grosse garten dazu, mit gemüse - für eine grossfamilie - beeren, blumen, trauben am haus,......
doch sich mal hinzusetzen und mit jemandem zu plaudern - dazu hat(te) meine mutter keine zeit -und vieles muss sie alleine machen - mein vater ist schon längere zeit einfach müde - wenn er mal wieder etwas holz gerichtet hat, muss er sich wieder für eine oder 2 stunden hinlegen
vor 3 wochen noch glaubte ich nicht, dass meine mutter noch einmal aus dem spitalbett aufstehen würde, und heute hat sie sich doch wieder so weit erholt, dass sie mit 2 stöcken gehen kann, sie ist einfach sehr schwach - sie musste sehr viele medikamente nehmen, trank zu wenig und fiel in ein loch, da sie liegen musste (quetschungen - osteoporose) das schlug sich auf den magen und dann ass sie auch nichts mehr....
wir hoffen dass sie nun einsieht, dass man auch leben kann, ohne nur zu arbeiten - während der woche hatte sie keine zeit mit einer alten (92) nachbarin kaffee zu trinken - sie lud sie auf den sonntag ein - sonst wäre die nachbarin während der woche gekommen....
jetzt müssen wir einfach mal die nächsten wochen abwarten und dann...
vielen dank fürs "zuhören"

Daggi:
Hallo Margith
Hoffe das sich deine Mutter wieder erholt und noch einige schöne Jahre vor sich hat.
Aber wie soll diese Zeit für sie aussehen, meinst du sie kann tatsächlich wieder zurück in dieses riesige Haus?
Wie möchte jemand, dessen Leben nur aus Arbeit bestand, seinen Lebensabend verbringen???
Hoffentlich findet sie sich in ihr Schiksal und lernt noch neue Freuden zu genießen!

Meine Eltern sind noch relativ jung, wobei mein Vater 11Jahre älter ist als meine Mutter(66+77).
Mein Vater hat grad seine ersten"kleineren" Operationen hinter sich(grauer Star und Knie).
Er sah immer so viel jünger aus als er war und war auch stolz darauf, dazu immer sehr aktiv mit wandern ,Gartenarbeit und das Haus instandhalten.
Nun ist er irgendwie müde, aber meine Mutter scheint das nicht aktzeptieren zu können.
Sie ist immer schon eine sehr energische gewesen die auch mit sich selbst sehr streng ist.
Doch momentan kommt sie mir vor wie ein Drachen, ständig ist sie hinter Vater her und lässt ihm keine Ruhe, damit er mal wieder zu sich finden kann.
Andererseits kennt sie ihn natürlich besser als ich und vielleicht würde er total abbauen wenn sie ihn nicht aufrüttelt.
Ich muss sagen das ich leider im Moment froh bin das ich das ganze nicht ständig mitbekomme, da sie ca.20Autominuten von uns entfernt wohne, andererseits mach ich mir natürlich sorgen.

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