Hallo zusammen,
ich bin seit etwas über zwei Jahren mit einem Landwirt zusammen. Ich selber bin zwar in einem Dorf, neben diversen Höfen aufgewachsen.
Habe aber selber nie auf einem Landw. Betrieb gelebt. Mein Partner lebt nach der Trennung von seiner Frau, mit der er 26 Jahre auf dem Hof gelebt hat, alleine mit seiner Mutter. Die zwei Kinder sind schon aus dem Haus und wollen den Betrieb auch nicht weiterführen. Zu Anfang konnte seine Mutter mich überhaupt nicht leiden und hat zu allen gesagt, ich würde mich in das "gemachte Nest" setzen. Mein Partner hat mich total verteidigt. Nachdem die Mutter nun ein Pflegefall ist, kommt sie immer rüber in die Küche und ich koche für sie mit.
Mein Partner ist mit dem ganzen Hof total überfordert und es zeigen sich auch schon diverse gesundheitliche Probleme.
Er hat ja für alles die Verantwortung und nun muss er auch noch die Mutter betüdeln. es kommt wohl ein Pflegedienst, aber zu den Mahlzeiten ist sie nun immer dabei. Er macht dann immer etwas warm. Ich koche oft für diverse Tage vor.
Er wünscht sich soo sehr, dass ich zu ihm auf den Hof ziehe.....
ich selber habe ein eigenes Haus und einen super Job. Wir wohnen ca. ein-einhalb Std. Fahrtzeit auseinander. Mein Sohn ist auch aus dem Haus.
Ich fahre jedes Wochenende zu ihm und helfe im Haushalt, Garten und geh einkaufen. (Mein Haushalt, und Garten mache ich in der Woche abends) Sonntags unternehmen wir dann oft etwas. Das ist dann immer total schön. Allerdings wird es immer mehr selbstverständlich. es kommt kein Danke, er steht nach dem Essen vom Tisch auf und geht in den Stall, wenn ich in der Woche nach der Arbeit dort hinfahre (1,5 Std.) dann koche ich noch für Mutter und Sohn, und dann schauen wir fast immer fern und gehen dann platt ins Bett. Mit fehlt so eine emotionale Seite an ihm und auch Wertschätzung für die Opfer, die ich bringe.
Seit einiger Zeit setzt er mich sehr unter Druck. Er hat sich eine Partnerschaft anders vorgestellt, gemeinsam auf seinem Hof. ich soll zwar noch arbeiten, damit ich auch eigenes Geld habe, aber überwiegend für Haus und Hof zuständig sein. Jeden Tag sagt er mir, wie sehr ihn die Situation mit dem ganzen Hof alleine belastet, dass ich ständig ein schlechtes Gewissen habe.
Ich möchte nicht seine Haushälterin sein und dann noch für seine immer schlecht gelaunte Mutter da sein. Ich habe das Gefühl, er möchte einfach den alten Zustand wieder haben, wo seine Frau da war, er sich an den fertigen Tisch morgens, mittags und abends setzen konnte, und dann wieder seiner Leidenschaft auf dem Hof widmen kann. Er hat wirklich genug Geld und diverse Immobilien, dass er ohne weiteres seinen Hof verkleinern könnte. Wir könnten in das Nebenhaus (welches neben dem Haus ist und auch ihm gehört) ziehen und unser eigenes Leben zusammen beginnen.
Das sage ich ihm auch immer wieder. Ich sage ihm auch, dass mir das liebevolle und die Wertschätzung so sehr fehlen......
Ich bin echt verzweifelt, ich liebe Ihn sehr und wünsche mir auch ein Zusammenleben. aber nicht so, in dieser Konstellation.
Vielleicht hat hier jemand ähnliches erlebt, oder so einen "Sprung ins kalte Wasser" erlebt....
Bleibt gesund!!!
LG Gerda