Autor Thema: Hofübergabe  (Gelesen 160831 mal)

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Offline Mirjam

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Re: Hofübergabe
« Antwort #75 am: 27.07.05, 12:12 »
Hallo,

ich habe mal eine Frage an euch:

Im kürzlichen Bericht "Höfe unterm Hammer" wurde eine Situation vorgestellt, in dem sich die Witwe eine kleinen Bauernhofe mit Schafhaltung entscheiden wollte, wer der Söhne den Hof nun bekommt, übergeben bekommt.

Nachdem der älteste wegen einer Vorgeschichte nicht in Frage kam, war es nun am landw. Familienberater zwischen dem alleinstehendne Sohn (um/über 30) und Mutter zu vermitteln, die sich eine Pflege "zuhause" wünschte.

Nachdem es sich der Sohn so nicht zutraute, wurde Pflegestufe 1 solange zugesichert, wie er "ledigen Standes" sei, im Falle einer Heirat dann Pflegestufe 2.

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Ich persönlich weiß nicht, ob ich die Lösung "glücklich" finden soll:

- Für die Mutter, die sich in der Hoffnung wiegt, daheim gepflegt zu werden, wo es noch in den Sternen steht, ob der Sohn eine Partnerin findet bzw. heiratet,

- für den Sohn, denn ER hat ja die Pflegeverpflichtung Stufe 2 unterschrieben, nicht seine etwaige zukünftige Partnerin, die dafür rechtlich nicht in Regress genommen werden kann

- für eine zukünftige Partnerin, der eine große Erwartungshaltung bei spätestens Heirat übergestülpt wird

- was passiert wenn es (hypothetisch) zu einer Scheidung kommt und er wieder "ledigen Standes" wird?

Findet ihr solche Vereinbarungen noch zeitgemäß? Ist es euch mal ähnlich so ergangen?

Heutzutage werden Partnerschaften ja spät geschlossen, immer häufiger sehen sich die Eltern in der Situation, den Hof einem Kind ohne Partner zu überschreiben oder der Sohn in der Zwickmühle, den Hofübergabevertrag allein zu unterschreiben.

Wie würdet ihr als Eltern damit umgehen? Würdet ihr euren Kindern o.g. Regeln antragen?

viele Grüsse

Mirjam

Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline maggie

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Re: Hofübergabe
« Antwort #76 am: 27.07.05, 15:37 »
da muss ich einfach wiederholen -

bin ich froh, dass in der schweiz  der betrieb an den sohn verkauft wird (zu einem spezialpreis natürlich) und ich dann wenn es möglich ist von der st hilfe erbitten könnte -

natürlich gegen verrechnung wie bei einer fremden "spitex" hilfe wie diese "krankenpflegerinnen für zu hause" heissen....
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline Margret

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Re: Hofübergabe
« Antwort #77 am: 27.07.05, 16:02 »
Hallo Mirjam und Annelie,

wir haben  an dieser Stelle ebenso geschluckt wie ihr...
Ich halte diese Pflege - Vereinbarung so ebenfalls nicht für sinnvoll. Ist nicht mehr zeitgemäß.
Hätte unser Notar  z.B. nicht gerne gemacht...

Weder meine Eltern  noch meine Schwiegereltern  haben  dies  bei der jew.  Hofübergabe  so geregelt.

Bin mir nicht ganz sicher,  aber würde diese Regelung  nicht im Umkehrschluss bedeuten,  dass der Übernehmer sämtl. event. für Pflege anfallenden Kosten durch Fremde (Sozialstation,  Pflegeheim) ganz alleine bezahlen muss ?
D.h.  ohne dass die Gepflegte  oder gar andere Kinder  irgendwas zuschießen müssten ?!
Bis zum Ende... ?

Margret

Offline Sonnenblume2

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Re: Hofübergabe
« Antwort #78 am: 27.07.05, 16:18 »

Hallo!

Hätte dazu mal eine Frage: Wie weit geht Pflegestufe 1, Pflegestufe 2 usw.
Sind die Pflegstufen in Österreich die gleichen als in Deutschland, oder gibt es hier andere Einstufungen? Gibt es vielleicht eine informative Internetseite?


Zitat
D.h.  ohne dass die Gepflegte  oder gar andere Kinder  irgendwas zuschießen müssten ?!

Ist es überhaupt möglich, dass weichende Geschwister auch zur Pflege beisteuern können (müssen)?

Offline frankenpower41

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Re: Hofübergabe
« Antwort #79 am: 27.07.05, 22:55 »
Hallo

Der o. g. Filmbeitrag hat meinen Mann und mich auch beschäftigt.
Wir sind jetzt seit fast 18 Jahren verheiratet und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich unseren Übergabevertrag noch nie richtig angeschaut hab.  Durch den frühen Unfalltod seines Vaters hat mein Mann den Hof schon über 5 Jahre gehabt als wir uns kennengelernt haben.
Ich hab auch schon öfters ´gedacht, wie das wäre, denn ich hab ja nie was unterschrieben. Wenn es irgendwie geht, würde ich SM schon pflegen, auch wenn unser Verhältnis nicht immer das Beste war und ist. Wenn SM, was ja keiner hofft, wirklich so schlecht dran wäre, dass häusliche Pflege nicht mehr möglich wäre, müssten wir sicher auch finanziell einiges zuschiessen.
Ich glaub ja nicht, wenn erst bei unserer Heirat übergeben worden wäre, dass ich damals recht viel anders gemacht hätte. Damals hätte ich mich das einfach noch nicht getraut.  Bei uns ist manches so gemacht, was mir heute überhaupt nicht gefällt.  Die Zimmer von SM sind richtig mit in unserer Wohnung mit drin.  Sie hat zwar eigene Küche, benutzt aber meine bei vielen Gelegenheiten einfach mit. Ich räume dann meistens das Feld und tu bis sie wieder abzieht was anderes oder auch einfach mal gar nichts.
Eine getrennte richtig abschliessbare Wohnung würde ich auf jeden Fall durchsetzen. So muss ich halt sehen, dass ich irgendwie mit der Situation zurechtkomme.  Rausschmeissen wenn sie mal wieder da ist kann ich sie ja auch schlecht, obwohl ich manchmal schon große Lust hätte.  Aus Sparsamkeit, oder was auch immer hat sie ihren Kühlschrank oben nie angeschlossen, kochen tut sie oben, die Zutaten sind unten bei mir mit drin.
Über manche Dinge die sie tut, und die werden mit dem Alter immer mehr, kann ich nur den Kopf schütteln.  Wenn wir getrennt wären könnte mir das ja egal sein, aber so nervt das schon gewaltig, wenn man das Gefühl hat nicht selbständig sein zu können.

Marianne

Offline Sonnenblume2

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Re: Hofübergabe
« Antwort #80 am: 12.10.05, 13:51 »
Hallo ihr Lieben,

Ich habe versucht im Internet zu diesem Thema was zu finden, leider etwas erfolglos. Gestern als Mirjam den Link http://www.landwirtschaftliche-familienberatung.de in einem Beitrag eingefügt hast, habe ich endlich einige Berichte zu dem Thema lesen können.

Meine Gedanken schwirren immer wieder um dieses Thema und es belastet mich schin sehr.
Wie wird es sein! Ändert sich was oder bleibt alles beim Alten! Wie sieht die finanzielle Situation aus. Wer zahlt was und wie viel, usw.
Der Grund warum ausgerechnet jetzt der Übergabe ansteht ist der, weil SM ihre Pension bekommt (SV bekommt sie bereits).
Was mich dabei interessieren würde, was habt ihr aus heutiger Sicht gut ausgehandelt (für beide Seiten – Hofübergeber und Hofübernehmer) und was würdet ihr heute sicher nicht mehr so machen.
Habt ihr gewisse Punkte im Vertrag, die euch etwas Kopfzerbrechen machen, wenn im Fall der Fälle es Hart auf Hart komme?
Welchen Punkt habt ihr euch bezüglich Pflege der Eltern/SE hineinschreiben lassen?
Wie sieht es aus, wenn pflegebedürftige Großeltern da sind, wer hat für die dann aufzukommen? Können\sollen auch die weichenden Geschwister für einen Teil der Pflege (Pflegegeld) aufkommen?
Habt ihr Dinge verabsäumt, die gleich nach der Übernahme neu „eingeführt“ werden hätten sollen? Ich denke da z.B.: an das Milch- und Eiergeld von Privatkunden, habt ihr das dann sofort ihr abkassiert oder doch noch die SM bekommen.
Wie sieht es aus mit den weichenden Geschwistern, dass auch die für Hofnaturalien aufkommen müssen. (bis jetzt kommen sie einfach und holen sich, was sie brauchen ohne irgendetwas zu zahlen).
Wie habt ihr das gehandhabt, wenn Geschwister, Nachbarn kommen um sich was auszuborgen, dass der Jungbauer gefragt wird und nicht mehr bei den Eltern gefragt wird bzw. deren Erlaubnis nicht mehr gilt.
Was für Ansprüche kann der Hofnachfolger mit seiner jahrelangen Tätigkeit auf dem Betrieb geltend machen?
Wie viel haben sich die Eltern/SE von den Hofnaturalien austragen lassen? Ist das heute noch notwenig? Wie viel würdet, habt ihr den Eltern ausgetragen?
Wer zahlt die Stromkosten, Rauchfangkehrer, Post …? (Leider gibt es bei uns keine zwei Stromzähler, währe zu umständlich gewesen, den oberen und den unteren Stock zu trennen). Soll man solche Sachen in den Vertrag hineinschreiben, dass die Eltern auch einen prozentuellen Anteil zahlen müssen?

Fragen über Fragen. Mein Freund ich lassen uns auch noch notariell beraten und werden auch noch auf der Landwirtschaftskammer nachfragen.
Trotzdem würde ich gerne eure Meinungen dazu wissen, denn einem Notar wird das ziemlich egal sein, ob nun die Eltern etwas mitzahlen müssen oder ob Geschwister noch alles kostenlos bekommen usw.

Ich weiß, dass ist ein Thema über das man nicht so gerne in der Öffentlichkeit spricht, darum würde ich mich auch sehr freuen, wenn schon nicht so gerne im Forum geantwortet wird, eine KM zu bekommen!

Freu mich auf viele Antworten – Sonnenblume

P.S.: es sind schon sehr viele Fragen hier in dieser Box beantwortet worden, aber dennoch würde ich aus euren positiven wie negativen Erfahrungen mehr wissen

Offline maggie

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Re: Hofübergabe
« Antwort #81 am: 12.10.05, 21:07 »
hallo sonnenblume 2
nun in der schweiz ist ja die übergabe ganz anders geregelt - bei uns wird der betrieb zu sehr günstigen bedingungen an den junior verkauft -
dazu bekommt er starthilfe - u.a. -
dafür muss er dann für die eltern nicht mehr aufkommen - mit pflege oder so..

meist wird noch ein wohnrecht auf lebzeit eingehandelt - das wird dann auch als bezahlung abgerechnet - oder einfach ein wohnrecht und dann bezahlen die eltern miete....

auch die naturalien werden in den vertrag rein genommen ...

so lange die eltern dann im haus wohnen, können sie, so weit platz vorhanden auch noch weichende erben bei sich zum wohnen haben -
und wenn man sieht, dass das noch länger so ansteht, werden auch die naturalien bei der übergabe so berechnet...

doch normalerweise wird das wohnrecht nur auf die eltern ausgestellt - und geschwister müssten nach dem ableben der eltern ausziehen...
so habe ich es jedenfalls meinem sv vor über 30 jahren klar und deutlich gesagt...
war dann zum glück kein thema mehr....

ich mache mir heute auch öfters gedanken darüber - nur bin ich auf der andern seite als du -
doch da wir furchtbare kämpfe mit hilfe von fremden hinter uns bringen mussten,
werde ich mir alle mühe geben -
unserem sohn nicht zu viele steine in den weg zu werfen...
und mein mann ist da zum glück gleicher meinung...

unsere ersten ehejahre waren einfach scheuslich... - nur wegen sv und seiner einstellung bei der hofübergabe...
das werden wir unseren nachfolgern niiiiieeee antun -

vor allem - lieber einen zu ausführlichen vertrag abschliessen -
auch wenn es heute mit den eltern gut geht - und ihr euch versteht -
so viel als möglich schriftlich fixieren -

wer weiss ob se im alter nicht auf "stimmen" von anderer seite hören -
und wer weiss wer alles in diese familie hinein heiratet...

auch wir haben das erlebt - es war der angeheiratete der das theater anriss.....

ich wünsche dir viel glück - gute nerven - nicht nachgeben, wenn du mit etwas nicht zufrieden bist -
wir waren ja damals so blöd und getrauten uns einfach zu wenig....

wir haben mit unserem sohn eine betriebsgemeinschaft gemacht -
6 seiten lang ist dieser vertrag -
die berater vom landw. amt meinten - lieber zu viel berücksichtigen - als dann im schlimmsten falle bis zur gerichtsverhandlung schreiten -
das könnte ja auch noch so passieren ....

und lasst euch zeit - nichts überstürzen -
lieber 2 mal über einen vertrag schlafen -
hat gerade vor wenigen tagen ein kollege gemeint -
habe gedacht - na ja se sind ja ganz angenehme leute - und heute - muss er sich über die schwager ärgern....
hat in einen auslaufenden betrieb eingeheiratet und die abbruchfälligen gebäude übernommen und saniert für sich und se...
und nun wohnt noch ein schwager im haus - erst 40 - und kann ja nicht alleine wohnen....!!

nochmals - viel glück....
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline michlbeirin

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Re: Hofübergabe
« Antwort #82 am: 12.10.05, 22:02 »
Hallo Sonnenblume2

bei uns war letztes Jahr die Hofübergabe, nachdem mein SV 65 geworden ist. Ich denke bei uns ist das ganz anders abgelaufen, als meistens üblich. Ich komme sehr gut mit meinen Schwiegereltern, und auch sie mit mir aus. Es wurde alles so gemacht, wie es für beide Parteien am besten ist.
Wir zahlen 350€ Austrag im Monat, Strom, Wasser, Telefon, ect. zahlen wir. Mein Schwager wohnt noch im Haus, ist ledig und es steht geschrieben, das er seit zwei Monaten Wohngeld zahlen soll, aber nur weil das so üblich ist. Dafür hilft er am Wochenende mit, repariert mal Machinen oder macht kleinere Einkäufe (ebenso passt er manchmal auf unsere Kinder auf), also recht praktisch. SM gebe ich Geld zum Einkaufen, weil ich nichts danachfrage, wenn ich nicht fahren muß und sie macht es recht gerne. Eiergeld verwendet sie auch zum Einkaufen. SV verkauft Brennholz, das Geld wiederrum wird von uns für Barzahlungen verwendet. Wenn meine SE von jemanden was gefragt werden, sagen sie immer, das geht ihnen nichts mehr an, da müssen die "Jungen" gefragt werden. Die weichenden Erben sind alle versorgt. Für zwei wurde ein Haus gekauft, die dritte hat einen Geldbetrag von SV erhalten, wir hatten also gar nichts mit dem "Auszahlen" zu tun. Ich verstehe mich ziemlich gut mit meinem Schwager und den Schwägerinnen. Es steht auch so drin, wen SE zum Pflegefall werden, das sich die weichenden Erben auch einbringen sollen.
Vom SV erahlten wir dann auch wieder Geld für Reparaturen, bzw. unseren Stallneubau, weil er will, das das Geld wieder in die Landwirtschaft investiert wird.
Es ist also ein Hand in Hand, wo "bis jetzt" keiner das Gefühl hat, das er benachteiligt wird.

Viele Grüße
Edith

Offline Maja

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Re: Hofübergabe
« Antwort #83 am: 12.10.05, 22:52 »
DA kann man nur von träumen,dass eine Übergabe so toll geregelt ist wie bei Euch.
Wünsche Euch dass es weiterhin so gut klappt.
Wo viel guter Wille ist,geht auch viel.
Maja

Elisabeth_F.

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Re: Hofübergabe
« Antwort #84 am: 14.10.05, 07:01 »
Hallo!
Da kann ich mich Maja nur anschließen, von sowas kann man nur träumen, wie Edith schreibt. Das ist wohl eher die Ausnahme. Edith, ich wünsche Euch, daß es weiterhin so gut läuft.
Liebe Grüße
Elisabeth

Offline passivM

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Re: Hofübergabe
« Antwort #85 am: 18.11.05, 19:36 »
Hallo, ihr Lieben

nachdem ich ja vor längerem schon mal geschrieben hatte, dass zum Glück genug Privatvermögen da sei, von dem die Geschwister meines Mannes abgefunden werden können (jeweils ein mehrfach vermietetes Haus), muss ich jetzt mal ganz dumm was fragen:

Inwischen ist SV seit knapp 2 Jahren tot. Das Privatvermögen (Mietshäuser) sind aufgeteilt worden und mein Mann hat ein paar Äcker geerbt - alles vom SV. Der Hof, von dem wir unser Einkommen erwirtschaften, gehört nach wie vor der SM (ist also noch nicht übergeben). In den Verträgen mit den Geschwistern (mittels derer das Vermögen meins SV aufgeteilt wurde) stand sinngemäß drin, dass sie so zu behandeln seien, als ob sie noch nichts erhalten hätten. Nun die Frage: Ist so was überhaut zulässig.

Und nun was emotionales: Wie viel wollen die Geschwister denn noch? Sie erhalten monatlich Mieteinnahmen, und mein Mann muss für seinen Ertag von den geerbten Äckern(der niedriger ist, als die Mieteinnahmen) arbeiten um überhaupt etwas zu erhalten. ...und dann wollen die später, falls er den Hof mal bekommt, wohl nochmal was haben???

Und noch was: Mein Mann, der die Kühe noch nie geliebt hat, würde das Milchvieh gerne aufgeben. Er bewirtschaftet rund 100 ha (Ackerbau), die aber - wegen Ballungsgebiet - immer weniger werden. Außerdem ist ein Teil der Eigentumsflächen (gehören der SM) Bauland geworden. Am liebsten wäre es meinem Mann, wenn das Bauland renditebringend gegen landwirtschaftliche Flächen anderswo "getauscht" würde, damit er auch mal Geld einnimmt, ohne sich immer so fürchterlich dafür plagen zu müssen (also Miet- oder Pachteinnahmen). hm.
Hoffentlich platzen diese "Träume" nicht. SM will ja die Geschwister auch zufrieden stellen...    (als Info: mein Mann ist 47 und hat nur noch ca 50 Prozent Lungenfunktion. Ich will auch nicht, dass er nur rackert, ich wäre auch bereit, finanziell kürzer zu treten- wenn ich dann mehr von ihm hätte...) Zur Zeit haben mein Mann und ich beide keine Lust mehr, auf dem Hof rumzurennen. Solange er noch der SM gehört, ist es ja nicht wirklich möglich, ihr nach eigenen Wünschen und Lebensvorstellungen zu gestalten. (Ideen hätten wir schon...)

Was meint ihr?

liebe Grüsse

Anna
« Letzte Änderung: 18.11.05, 19:38 von AnnaAnna »
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Offline Ingrid2

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Re: Hofübergabe
« Antwort #86 am: 18.11.05, 20:39 »
Hallo Anna,
so  ganz spontan fällt mir nur ein: Warum fragt dein Mann seine Geschwister nicht, was sie noch wollen - ob sie noch was wollen - wenn ja, warum? Ich weiß schon, daß das sehr heikle Fragen sind und natürlich auch evtl. unangenehm. Aber ihr habt doch sonst keine Ahnung, was auf euch noch zukommt. Und es ist doch nur legitim, daß ihr den Betrieb nach euren Vorstellungen weiterentwickeln wollt. Und überhaupt - dein Mann ist 47 - mein Mann ist 45 und wir planen genaugenommen schon bis zur Rente - wann wollt ihr denn anfangen, auch eure Träume zu leben und zu verwirklichen?

Ganz ehrlich - wir wissen schon, daß wir noch einige Jahre arbeiten müssen - aber unsere finanziellen Planungen gehen nur noch bis zum Rentenalter. Das was wir bisher gemacht haben, darauf bauen wir auf - wir machen weiter, verändern und gestalten. Und wenn dein Mann eh nicht mehr so ganz gesund ist - worauf wollt ihr denn noch warten?

Sorry - da komm ich nicht mit.
LG Ingrid

Offline Maja

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Re: Hofübergabe
« Antwort #87 am: 19.11.05, 09:52 »
Weiß schon dass es schwer fällt mit den Sogenannten weichenden Erben ein vernünftiges Gespräch zu führen,zumal die vom Hof gegangenen immer der Meinung sind ,der Hoferbe hätte ja alles bekommen.Aber du musst Dich auf die Hinterbeine stellen sonst wird das nichts
Gruß
 Maja

Offline Luetten

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Re: Hofübergabe
« Antwort #88 am: 19.11.05, 15:02 »
Moin,
also mein Mann seine Geschwister mußten während der Hofübergabe mit zum Notar und unterschreiben das sie abgefunden sind und keinen weiteren Anspruch haben!
Gruß Lütten
Man sollte nie mit vollem Mund über Bauern schimpfen!

Mathilde

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Re: Hofübergabe
« Antwort #89 am: 19.11.05, 18:01 »
Hallo Anna,

bin jetzt mal bissig: aber bis 47 !  So lange hätte ich nicht gewartet  :-X
Das finde ich nicht in Ordnung was Deine SM da macht ................aber das sind private Sachen  :-[

LG Mathilde (Mein Mann war 31 und ich 25 wobei ich den Hofübergabevertrag nicht gesehen habe  :()