wir hatten schon immer eine andere Konstellation auf dem Hof.
Unser Hof war ein Nebenerwerbsbetrieb und sowohl mein Vater als auch mein Mann hatten außerlandwirtschaftliche Berufe. Deshalb haben wir Frauen das Vieh versorgt und uns um die Felder gekümmert. Der Haushalt wurde anfangs auf Oma, Mama und mich verteilt, wobei Oma eher nix davon wissen wollte und sich gedrückt hat, dafür aber mehr draußen war.
Vater hat aber immer mitgeholfen so gut es ging. Am Wochenende und im Urlaub. Aber wenn man den ganzen Tag auf Arbeit ist, am Abend noch mit im Stall hilft und evtl. was auf den Feldern macht, da bleibt keine Zeit mehr übrig.
Als er mit 54 Erwerbsunfähig wurde, hat sich das ganze geändert, er hat viel mehr gemacht im Haus, aber am liebsten so, dass es seine Lanwirtskollegen nicht mitgekriegt haben, denn dann wäre er wohl ausgelacht worden.
Mein Mann war geschäftlich oft mehrere Tage weg, hatte aber ein Homeoffice für die restliche Zeit. Er hat immer mitgeholfen und am liebsten mit meiner Mama gekocht, eingemacht und
irgendwas im Haus oder Garten gebaut, renoviert oder sonst verschönert. Um unseren Sohn hat er sich von Anfang an mit gekümmert gewickelt, gebadet usw. Auch Elternabende hat er mir abgenommen. War besser für alle Beteiligten.--
Meinen Mann hat die Erwerbsunfähigkeit mit 46 Jahren ereilt, so dass wir jetzt nochmal eine andere Situation haben. Er macht die leichten Arbeiten im Haushalt und Garten, kocht und den privaten Bürokram. Ich kann sehr viel von zu Hause aus arbeiten, bin höchstens ein bis zwei
meist halbe Tage unterwegs. So ist die "Emanzipationssituation"also bei uns.