Hallo udn guten Abend, in die Runde,
ich weiss, dass das Thema sehr, sehr sensibel und noch persönlicher ist.
Auch in 2014 in Westeuropa ist ein gesundes Kind nach wie vor ein Geschenk.
Ich sage allerdings auch, wenn Gott das grosse Amen spricht zu solch einem Zeitpunkt, dann hat es Gründe, denn sonst würde das Kind leben.
Und bei aller Traurigkeit über den Verlust, sind wir dankbar für alles- auch für das, was uns allen erspart bleibt. Jemanden zu begleiten, der bspw. in seinem eigenen Körper völlig gefangen ist, dass ist eine Herausforderung für alle, die drumherum sind. Wir reden hier von einem 24-Stunden-Job und das ganzjährig.
Ja, und was die Toleranz und Nächstenliebe im Alltag angeht, darüber könnte ich einen mehrteiligen Roman schreiben, schliesslich bin ich mit einem behinderten Geschwister aufgewachsen.
Ich schreibe das so ganz bewusst, weil ich regelmässig in einer Behinderteneinrichtung unterwegs bin und hier und da für Frühchen nadle. Da sah und sehe ich mehr als der Durchschnittsmensch, wie Leben sich noch alles definiert.
Ich lernte, dass Schmetterlings- und auch Sternenkinder ihre Familien begleiten- besonders Mama. Ich habe auch gelernt, dank meines behinderten Bruders nicht zu glotzen und zu tuscheln, sondern konkret nachzufragen, was los ist.
Und mir ist es heute immer wieder ein Bedürfnis, wenn jemand einen Rollstuhl schiebt zu sagen: "Schön, dass Sie (zwei) unterwegs sind. Und ich wünsche Ihnen alles Gute." Die Reaktionen sind immer wieder ein Erlebnis, weil das Lächeln wie ein Sonnenaufgang über das Gesicht zieht.
Guten Abend,
Anja