Autor Thema: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?  (Gelesen 27712 mal)

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Offline gina67

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #15 am: 09.04.10, 11:56 »
@Mirjam
als ich mit dem Hund zur Hundeschule war, hat die Lehrerin mir geraten, den Hund 24 Stunden vorher nichts zu fressen zu geben. Damit er richtig ausgehungert war und sich sein Fressen verdienen wollte. Außerdem sollte ich mit dem Fahrrad kommen und den Hund neben mir herlaufen lassen, damit er richtig ausgepowert war. Aber trotzdem war es eine einzige Katastrophe, die anderen Hunde gingen an der Leine und unser zog nur in alle Richtungen. Also sollte ich mich drehen und in eine andere Richtung gehen. Zuletzt habe ich mich nur gedreht. Wenn die Hunde von der Leine kamen und wurden gerufen, kam unser nicht, auch nicht mit Leckerli. Er hat dann noch andere Hunde angestiftet zum Blödsinn machen.
Sitz und Platz hat er mit Mühe gelernt, aber nur für Sekunden. Der ganze Hund steht unter Strom. Göga sagt immer der Schwanz wackelt mit dem Hund.
Werde mich nochmal beim TA schlau machen. Vielleicht gibt es hier in der Nähe eine Hundeschule oder einen Hundeverhaltenstrainer für 5jährige.
Nordlicht

Offline Beppa

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #16 am: 09.04.10, 12:27 »
...  hat die Lehrerin mir geraten, den Hund 24 Stunden vorher nichts zu fressen zu geben. Damit er richtig ausgehungert war und sich sein Fressen verdienen wollte.

Hungrige Hunde sind wie hungrige Menschen. Das Gehirn ist nicht leistungsfähig und dadurch fehlt die Konzentration.

... Außerdem sollte ich mit dem Fahrrad kommen und den Hund neben mir herlaufen lassen, damit er richtig ausgepowert war. Aber trotzdem war es eine einzige Katastrophe, die anderen Hunde gingen an der Leine und unser zog nur in alle Richtungen.

Hat man einen ohnehin schon sehr aktiven Hund puscht man ihn mit Fahrradfahren unter Umständen erst noch so richtig auf. Die haben Energie ohne Ende und da werden sie bei einer kleinen Radtour erst so richtig auf Betriebstemperatur gebracht.

... Also sollte ich mich drehen und in eine andere Richtung gehen. Zuletzt habe ich mich nur gedreht.

Wenn der Hund nicht konzentriert ist, dann versteht er auch nicht was man ihm mit dem Richtungswechsel mitteilen möchte. Außerdem gibt es verschiedene Methoden um einen Hund das ziehen abzugewöhnen und die Richtungswechsel funktionieren nach meiner Erfahrung bei sehr hippeligen Hunden eher selten.

Wir haben auch so einen Sausewind zu Hause und den kraule ich z.B. nicht mehr am Rutenansatz, weil er da ganz wild wird. Gestreichelt wird er nur ganz langsam von vorn bis hinten. Auf keinen Fall gegen die Wuchsrichtung der Haare. Auch das puscht ihn schon hoch.Ich rufe ihn nicht mehr per Pfiff sondern ganz ruhig mit "Charly kommst du ?". Sonst meint er auch wieder rasen zu müssen, wie ein Irrer.
Egal was ich mache, es muss in vollkommener Ruhe geschehen. Und sanftes Streicheln bringt ihn auch immer etwas runter. Da wir aber noch 2 Trantüten haben die genau das Gegenteil brauchen ist es nicht so einfach. Auch wenn man sie antreibt reagiert unser Wirbelwind und puscht sich hoch.

Offline mary

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #17 am: 09.04.10, 12:44 »
Hallo nordlicht,
wenn ich unserem Hund ein bestimmtes Futter gebe, dann ist er nicht mehr zu halten. Ansonsten kommen wir bestens miteinander aus.
Wer ist bei eurem Hund der Chef?
Anspringen - das ist für mich eine Angwohnheit, die ich jedem Hund sehr schnell abgewöhne, denn ich seh nicht ein, dass ich nur wegen Hund ständig Wäsche wasche.
Und selbst andere  Hunde, die mich vor lauter Freude anspringen, denen steig ich auch auf die Hinterbeine und das sehr nachhaltig :-[
Wenn ein Hund in der Familie lebt, dann hat er auch bestimmte Grenzen zu wahren.
Ich würde jetzt keine Krise kriegen- wenn bei uns ein Kind den Hund vom Eis schlecken lässt, wie ich es vor kurzem in einer Familie gesehen hab- ;D
du hast doch schon einige Erziehungserfahrung-  :D
denn wenn dein Enkel zu laufen anfängt, dann muss der Hund wissen, was er an dem Kleinen nicht darf.
Ich hatte mit unserer Hundedame schon ein wenig Bedenken, wie sie auf den neuen Familienzuwachs reagieren würde-
sie darf jedes Mal mit dem Kinderwagen mit und da darf sie dann ihre Spielsachen fangen und bringen-
bis jetzt hab ich noch keine Eifersucht festgestellt.
Wenn draussen wieder Feldarbeiten anstehen, dann fährt sie sowieso wieder ständig mit dem Traktor mit und ist beschäftigt.
Wünsch dir viel Erfolg mit Hundeerziehung.
Herzl. Grüsse
maria


manurtb

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #18 am: 09.04.10, 13:04 »
gerade deshalb habe ich geschrieben unbemerkt.
Es muss schon so ablaufen, dass der Hund keine Verbindung zwischen Mensch und Schmerz herstellen kann.
Dir ist aber klar, um dem Hund auf den Fuss zu steigen, muss der Mensch da sein. Und somit ist immer die Chance der Verknüpfung. Und die ist recht hoch, wenn es immer weh tut, wenn ein Mensch dabei ist.
Sorry, nur weil man sich wünscht, dass keine Verbindung hergestellt wird, bedeutet es nicht, dass es auch so ist.

Man braucht dem Hund keine Schmerzen zufügen, wenn man ihm was beibringt. Das geht auch ohne.
« Letzte Änderung: 09.04.10, 13:06 von manurtb »

manurtb

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #19 am: 09.04.10, 13:38 »
Petra, Deine Methode ist auch nicht zu 100 % und einmalig.
Die war bei Eurem Hund so. Und auch nur bisher. Wissen tust Du es erst komplett, wenn der Hund tot ist.
Und einfach war die sicher nur für Euch, denn wenn Schmerzen so durchgreifenden Erfolg haben, dann haben die auch einen Einfluss auf das Emotionssystem des Hundes.
Und sicher nicht zu seinem Vorteil.
Wobei einem das wurscht sein kann, wenn einem das Wohlbefinden des Hundes wurscht ist.

Methode, die man so noch anwenden kann: Belohnen, wenn der Hund die Füsse am Boden hat. Somit lohnt es sich für den Hund, die Füsse am Boden zu haben.
Je häufiger man das Verhalten bestärkt, um so häufiger wird es auch von selbst angeboten.

Offline Mirjam

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #20 am: 09.04.10, 14:15 »
Hallo

ich unterschreib bei Beppa - ein eh schon Push-Tier bekommt man nicht zu Lernerfolgen wenn man es in (Hunger/Sport) Stress setzt - das Gehirn lernt am besten in einer Entspannung. Vielleicht ist schon die Hunderunde am Platz - zuviel für das Tier. Man verlangt ja auch nicht von einem ADSH-Kind, dass es "gefälligst" in einer aufgeregten Kinderspielplatzmeute lernen soll sich zu konzentrieren/entspannen  ???
Das wäre als wenn ich ein Vollblut das sich eh schnell aufregt erst hungern (Unterzucker) würde, dann ins Gelände scheuchen und dann soll das Tier konzentriert am Platz Dressurübungen machen? Ich halte es schon für sinnvoll ein Tier vor der "Arbeit" im Sinne Ausbildungseinheit sich kurz ausspielen zu lassen, bewegen, warmlaufen - und dann mit Ausbildungseinheiten starten und die Zeit (max. 20 Minunten insgesamt - wie Kinder!) zu verlängern/Konzentration/Zusammenspiel/-arbeit üben, ausbauen...

Vielleicht findest du jemanden der dir kleine Übungen zeigt, die du ausbauen kannst - daheim. In Ruhe. In gewohnter Umgebung/keine Ablenkung?

Nordlich, ich kann dir nur sagen, dass ich mit dem Thema Rang/Unterordnung im Leben bei vielen Tieren/Pferden gut gefahren bin - bis ich auf meinen "jetzigen" stieß, bei denen sich schon andere "Ausbilder/Lehrer" mit Sporen und Gerten versuchte. Nach laaangen Diskussione mit Manu - hab ich nun kürzlich auf "neue Wege" eingelassen - und nun (zähneknirschend  8)) Erfolgserlebnisse die noch keiner mit dem Tier (immerhin fast 8 und keiner wollte ihn mehr draussen reiten) hatte. Ohne Druck aber mit ganz viel Spaß für beide.

Fragen wir mal andersherum - dein Hund ist super aufmerksam/Terrier/ablenkbar (und langweilbar):  Ein ruhiges "bei-Fuß-Gehen" wird ihm so keinen Spaß machen - er könnte es aber lernen "in Kauf zu nehmen" wenn das mit etwas verbunden ist was ihm Spaß macht. Was macht ihm Spaß? Aktion? Bälle? Friessbi? Irgendein Quietscheplastikvieh, dass er nach einer Übung "plagen" darf? Oder mit dem Frauchen Tauziehen mit einem Kälberstrick? Machen das Terrier nicht gern?

Gruß Mirjam
« Letzte Änderung: 09.04.10, 14:26 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline Caddy

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #21 am: 09.04.10, 22:04 »
Unser Hund hat die absolute Freiheit. Er ist im Hof überall mit dabei, ins Haus darf er auch mit, kurzum,
er hat richtig Glück gehabt, daß er bei uns gelandet ist.
Das Glück ist ein Mosaik, bestehend aus lauter unscheinbaren
kleinen Freuden.
LG Imke

Offline Sasa

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #22 am: 09.04.10, 23:41 »
Wir hatten eine Hündin, die auch ein Terrier-Mix war. Leider wurde sie mit 2 Jahren überfahren...

Terrier sind, ob groß oder klein, von Natur aus etwas "jiffelig" ;D Also, sehr lebhaft. Einen ruhigen Hund machst Du, glaube ich, bis zu seinem Lebensende nicht aus ihm ;D

Unsere Hündin war ein Terrier- was für einer, weiß ich nicht- Schäferhund-Mix. Also recht groß. Das "bei Fuß gehen" und auch das "niemanden anspringen" hat sie mit Hilfe eines sog. Geh-bei - Fuß -Trainers gelernt. Dabei bekommt der Hund ein Geschirr um, unter den Vorderbeinen laufen Bänder durch, gut abgefüttert, damit sie nicht einschneiden. Oben am Rücken am Geschirr wird die Leine angehängt. Zieht der Hund an der Leine, ziehen ihm die Bänder unter den Vorderbeinen die Füße weg. Nicht so, daß er fällt, aber sie stolperte etwas. Innerhalb von 3 Tagen war der Spaziergang an der Leine kein Kampf mehr, sondern ein Vergnügen. Sie gewöhnte sich sehr schnell daran, immer neben dem Menschen auf gleicher Höhe herzulaufen, daß sie irgendwann sogar ohne Leine neben mir herlief, wie angetackert. Da konnte ruhig eine Katze vorbeisausen oder sonstwas ungewöhnliches passieren, sie stutze, machte eine Bewegung in die Richtung, in die sie gehen wollte ;D. " Rief ich dann "Stop!", drehte sie sich gleich zurück ;D
Mit dem Anspringen lief es ähnlich: Das Geschirr hatte sie dann auch tagsüber um, lief sie auf jemanden los, mussten wir halt sehen, daß wir schneller waren als der Hund, an den "Griff" am Geschirr ziehen- sie stolperte - stellte wohl für sich fest, ups, das war eine Bewegung, die nicht richtig war- und blieb fortan mit den Füßen auf dem Boden...

Offline mary

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #23 am: 10.04.10, 10:08 »
Hallo Imke,
da führt wohl euer Hund kein Hundeleben. Hab auch schon oft im Spass gesagt, dass ich im Falle von Seelenwanderung gerne auf unserem Hof als Hund, Katze oder sonstiges Tier weiterwandeln möchte. :D
Jetzt beginnt wieder die interessante Zeit für unseren Hund, er fährt sehr gerne auf dem Traktor mit. Wenn es zum Schwaden oder Kreiseln ist, dann sitzt er vor dem richtigen Traktor und schaut einem mit den treuherzigsten Augen an- er will mit.
Herzl. Grüsse
maria

lindenblüte

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #24 am: 10.04.10, 14:39 »
Hallo Nordfslicht,
was mich mal interessieren würde, wie oft übt ihr während der Woche das Erlernte von der Hundeschule?
Da ist es nämlich sehr wichtig  täglich - teilweise mehrmals - das gelernte zu festigen vor allem am besten die Person welche mit dem Hund zum Training geht!
Wir haben einen Schäfer-Haski-Mix und laut Hundetrainerin auch schwer zu erziehen (das war vor 8 Jahren)
aber die Mühe hat sich gelohnt - es ist jetzt der bravste Hund der Welt.

lg Lindenblüte

Offline gina67

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #25 am: 10.04.10, 16:33 »
Hallo Lindenblüte
der Hund gehört ja nicht uns, sondern meiner Schwägerin, die ihn bei uns abgeladen hat. Zuerst ist sie mit dem Hund zur Hundeschule und ist dann auch mehrmals in der Woche gekommen, um mit ihm zu Üben. Dann bekam sie ihr Baby, dann bin ich aus Gefälligkeit mit ihm zur Hundeschule gegangen. Mir fehlte aber einfach die Zeit, mich intensiv um den Hund zu kümmern. Damals war SV Pflegefall, mein Sohn in der Ausbildung, Göga schwer krank. Meine Schwägerin kam immer seltener. Dann ist das mit der Erziehung eingeschlafen. Die Hundeschule hier vor Ort hat geschlossen, dem Hund wird beim Auto fahren übel. Es hat mir schon gereicht, dass mein Auto voll Hundek.... war, als ich ihn vom Kastrieren wieder abgeholt habe.
Sicher kümmern wir uns zu wenig um den Hund. Aber eigentlich sollte er hier nur "zwischengelagert" werden, bis meine Schwägerin sich eine andere Lösung überlegt hat. Mittlerweile ist der Hund 5 Jahre bei uns. Aber es ist keine Rede mehr davon, dass er mit zu ihr in ihr Siedlungshaus soll. Kann ich auch verstehen, weil er eben so wild ist.
Aber schenkt man dann so einen Hund einer 60 jährigen Frau, die gar keinen Hund will und das vorher auch geäußert hat?
Wir mögen diesen Hund, aber dass er alle anspringt mögen wir nicht.
Heute Nachmittag hat meine Schwägerin ihre Tochter hergebracht und da ist er wieder hochgesprungen. Da bin ich ihm vorsichtig auf den Hinterfuß getreten. Das hat gewirkt, fragt sich nur wie lange. Jedenfalls war meine Schwägerin ganz erstaunt, dass er es dann gelassen hat. Mal sehen wie er meine Nichte morgen früh begrüßt.
Viele Grüße
Nordlicht

Offline Sasa

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #26 am: 19.04.10, 01:07 »
Ich habe das letzte Wochenende bei meinen Eltern verbracht und mich die ganze Zeit mit der kleinen HÜndin amüsiert ;D Mittlerweile weiß ich, glaube ich, auch, warum mein Neffe solche Angst vor ihr hat- bei Kurzbesuchen fällt das nicht so auf.
Sie ist ziemlich lebhaft, wie schon gesagt. Dabei auch etwas "töffelig." Sie freut sich über jeden, der auftaucht, kommt im Galopp angerast, bremst dann ab- und rutscht weiter, weil die Fliesen so glatt sind. Sie prallt einem dann meist gegen die Beine ;D Erwachsene können darüber lachen- kleine Kinder wohl eher nicht.

Sie ist auch eine Anhängliche, will immerzu gestreichelt werden, und wenn man nicht reagiert, springt sie auch gerne mal an einem hoch. Ist das anfangs süß- was für ein freundlicher Hund!- nervt es nach ein bis zwei Tagen schon. Ich mag Hunde, will aber nicht immer, sobald ich irgendwo sitze, einen Hund ununterbrochen streicheln.

Ich habs dann so gemacht: Ich sitze, lese die Zeitung, Hündin jault ensetzlich und springt an meinem Bein hoch. Ich sage nein, unten bleiben, drücke ihr mit der Hand leicht hinten auf den Rücken. Hündin setzt sich hin und wartet. Nach 1 bis 2 Minuten hab ich dann die Zeitung beiseite gelegt und sie gestreichelt. Interessanterweise hatte sie es nach einem Nachmittag drauf- "die da" will wohl nicht ständig streicheln ;D
Nachts wars lustig. Erste Nacht: Ich liege auf meinem Gästebett, Hündin heult vor meiner Tür zum Steinerweichen. Ganz furchtbar. Dabei hatte sie sich vor Stunden schon in ihr Nest gelegt- als meine Eltern ins Bett gingen. Nach einigen Minuten denke ich, na, vielleicht muß sie raus- längere Zeit durchhalten ist nämlich nicht immer drin bei ihr. Ich schnappe mir Strickjacke, Schuhe, Leine, nehme die erfreute Hündin und stehe 5 Minuten frierend draußen- aber Madame muß nicht. Kaum wieder drin, geht das Gejaule von vorne los. Ich mache die Tür auf, schimpfe etwas- Hündin läuft ins Gästezimmer, springt auf mein Bett, legt sich auf  mein Kissen, rollt sich auf den Rücken- eine Runde Kuscheln, bitte....Von wegen! Nicht mit mir. Ich bin doch keine Hundesklavin! Hündin raus, Tür zu. Finger in die Ohren.
Am anderen Morgen sagt meine Mutter, warum in Gottes Namen ich denn die Kleine nicht ins Zimmer gelassen hätte? Sie hätte doch sooo geweint.... ;D Ich möchte keinen Hund im Bett. Ja, aber wenn sie doch so weint.... ;D

Ich hatte immer so den Verdacht, für meine Mama ist der Hund ein Kinderersatz. Für meinen Vater ebenfalls. Ich musste wirklich lachen- wenn sie mit uns so umgegangen wären, wir wären vielleicht verzogene Frätze geworden ;D

Ich hab jedenfalls festgestellt- man kann jemanden auch mit ständiger Anhänglichkeit ganz gewaltig terrorisieren ;D Und wäre sie meine Hündin, ich hätte da wahrscheinlich schon längst mal Grenzen gesetzt- die Kleine wird eine unerzogene Diva werden, die Herrchen und Frauchen ganz gewaltig im Griff hat ;D

Offline Mirjam

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #27 am: 19.04.10, 08:00 »
Hallo Sasa,

unerzogene Diva, ich glaub eher es ist ein anhänglicher Hund dem einige Unarten direkt "ankonditioniert" werden? Weil es "beigebracht" bekommt - ich muss diese und jene Verhaltensweisen zeigen - dann "belohnt" mich mein Herrchen/Frauchen dafür. Und manchmal muss sich das Tier da ganz gewaltig für anstrengen (lange jaulen).

Das diese Verhaltensweisen "negativ" sind, andere nerven - woher soll das Tier das wissen? Ich finde es klasse, das du da so genau hingeschaut hast, kannst du deine Eltern bewegen mal mit dem Tier (auch für das Tier selbst) in eine Hundeschule zu gehen?

Ich finde es auch richtig, richtig lästig wenn ich mir von Tieren Unarten/Aufdringlichkeiten "gefallen" lassen soll, nur weil das Herrchen/Frauchen Bedenken hat dem Tier Grenzen zu setzen, Ablehnung zu zeigen (jetzt nicht!) und hatte da mal unschöne Diskussionen, dass ich im Sommer beim Kaffeetrinken NICHT die Beine abgeschleckt haben wollte "wieso denn, so zeigen Hunde ihre Zuneigung"  ??? :-X

viele Grüsse

Mirjam
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Offline Sasa

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #28 am: 19.04.10, 21:50 »
Hallo Mirjam,
ja, genau so ;D Ich liebe Hunde, Tiere im allgemeinen, aber bitte keine Schleckerei die ganze Zeit ;D Ist doch wie bei Kindern- denen setzt man doch auch Grenzen, und bringt ihnen bei, wie man sich angebracht verhält? Hunde muß man doch auch erziehen- man hat sie nur schneller groß, finde ich ;D

Bei meinem Vater macht sie das übrigens nicht so. Der lässt sich zwar auch etwas um den Finger wickeln- aber nicht so. Vor dem hat sie wirklich "Respekt"- aber keine Angst. Ich muß dazu sagen, mein Papa war 30 Jahre lang Wachmann und Diensthundführer beim Bund- der hat insgesamt 5 Schäferhunde in dieser Zeit "verschlissen", dh. als junge Hunde übernommen, in Lehrgängen ausgebildet, allerdings eben als Wach- und Schutzhunde, dann täglich mit ihnen gearbeitet, bis sie dann in Ruhestand gingen- das war bei den Hunden eher der Fall als bei meinem Vater ;D Ich denke, er hat einfach mehr "Hundeverstand" als meine Mama und meine Schwester, die Zwei sehen Ginny- so heißt die Kleine- wohl als lebendiges Plüschtier. Papa und ich sind eher der Meinung, ein Hund ist ein Hund und sollte wie ein solcher behandelt werden....
Bestes Beispiel: Ginny hat einen Sockentick, dh. liegen irgendwo zusammengerollte Sockenpaare im Korb und Ginny findet sie, werden sie aus dem Korb gefischt, als Beute durchs Haus geschleppt, versteckt und erbarmungslos zerlegt. Sie hat durchaus ihr Kauspielzeug- aber nein, Madame möchte Socken ::) Papa erwischt die junge Dame, wie sie gerade mit Socken in der Schnauze um die Ecke biegt- ruft: "Hey! Leg die weg!" Ginny lässt die Socken fallen und rast schnurstracks im Torpedotempo zu meiner Mama, springt aufs Sofa, versteckt sich hinter ihr ;D Wie ein Kind, irgendwie..."oops, Papa hat geschimpft..." ;D

Zusätzlich zu dem Hund haben meine Eltern auch drei Katzen- ich sag ja, früher die Kinder, heute die Tiere. Stellen die Katzen etwas an, mein Vater schimpft- Ginny steht hinter meinem Vater und verbellt die Katzen, so richtig nach dem Motto: "Habt Ihr nicht gehört?" ;D Aber nur, wenn Papa in der Nähe ist- sonst geht sie den Katzen aus dem Weg- die sind nämlich größer als sie ;D

Ja, die Hundeschule hab ich schon vorgeschlagen- Papa meinte ja, aber dann nur Deine Mama und Deine Schwester, die sind ja total verrückt mit ihr. Ich schaff das schon so- so ist es auch. Papas Wort ist Gesetz ;D Und für meine Mama und meine Schwester ist die Hundeschule indiskutabel- die arme Kleine könnte ja unter die Räuber fallen ;D

Ich gebs bald auf. Aber bei mir brauchen sie sich nicht beschweren, wenn die süße Kleine zum Teufel wird ;D

Offline Jacky

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Re: Wieviel Freiheiten für den Hofhund?
« Antwort #29 am: 30.05.15, 09:41 »
Doris, hast du mal nach ausbruchsicheren Hundegeschirr, bzw. Panikgeschirr gegoogelt. Die haben zwei Gurte über Bauch und Rücken. Ich hab mir damals für Sam eins gekauft, weil er bei allen normalen Hundegeschirren Ausbruchkönig war. Damit war dann Ruhe! :)
Liebe Grüße  Sabine

Wer lächelt statt zu toben, ist immer der Stärkere