Autor Thema: Beruf, Hof, Haushalt... wie bekomme ich es unter einen Hut?  (Gelesen 69078 mal)

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Offline Kathy

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Hamster,

ja klar, auf dem Hof ist nie wirklich Feierabend. Ich könnte noch mehr rödeln. Aber geht eben nicht.

Ich möchte doch auch einfach nur mal erfahren wie es anderswo läuft. Und daraus evtl. für mich was mitnehmen.

So und nun will ich auch mal den PC ausmachen. Mein Mann kommt gerade rein und hat bestimmt hunger.

Vielleicht kommt ja doch noch die ein oder ander Anwort. Ich schaue morgen nochmal rein. Aber ansonsten gehts wohl wieder ins Reale Leben, auch wenn keiner glaubt das es das gibt.

Christel Nolte

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Das hilft Dir gar nicht. Dein Problem suchst Du an der falschen Stelle zu lösen: so ein Betrieb, auf den praktisch 2 Voll AK ohne Entlohnung arbeiten, hat keinen SInn. Das Abtragen alter Schulden hindert am Rücklagen-bilden für zukünftige Investitionen, die müssen dann wieder über Kredite finanziert werden...und das Ganze hat dann n i e ein Ende.
Ich kenne so einen Betrieb, seit dem überraschenden Tod der Oma kommt das Kind völlig zu kurz. Keine Zeit für irgendwas mit dem Kind...


Erika ich bin nicht schwanger und werde es in den nächsten Monaten auch nicht sein.

Erika du kennst doch unseren Hof im einzelnen gar nicht, wieso verurteilst du mich so?

Ja sicher hilft es mir mal von anderen zu erfahren wie es dort läuft. Da kann ich für mich viel rausnehmen. Aber danke das hier jeder meint zu wissen was mir hilft.
Ich glaube es war keine gute Idee mich hier anzumelden und hier eine einfache Frage zu stellen. Zu einer einfachen Antwort reicht es leider nicht.

Ich verurteile Dich nicht, ich lasse Dich an meiner Lebenserfahrung teilhaben.
Und "einfach anmelden" für eine einfache Frage... das mögen wir nicht so, wir geben tw sehr persönliche Infos und nehmen uns dann auch das Recht nachzufragen und lassen uns nicht gerne nur ausfragen.

Wenn Du keine (konstruktiven) kritischen Rückfragen ertragen kannst, überleg mal, woran das liegen könnte.

Und nochmal: Wieso übernimmt man so einen Betrieb, der sich nach Deinen bisherigen spärlichen Angaben womöglich nie rentieren wird
und wie stellst DU Dir den Tagesablauf mit einem Baby, einem 3 jahrigen, einem Schulkind vor?


Offline fanni

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Hamster,

ja klar, auf dem Hof ist nie wirklich Feierabend. Ich könnte noch mehr rödeln. Aber geht eben nicht.

Ich möchte doch auch einfach nur mal erfahren wie es anderswo läuft. Und daraus evtl. für mich was mitnehmen.

So und nun will ich auch mal den PC ausmachen. Mein Mann kommt gerade rein und hat bestimmt hunger.

Vielleicht kommt ja doch noch die ein oder ander Anwort. Ich schaue morgen nochmal rein. Aber ansonsten gehts wohl wieder ins Reale Leben, auch wenn keiner glaubt das es das gibt.

Zunächst einmal ein "Grüß dich" hier im Forum.

Ich will nur kurz schreiben........

wir hatten auch so Tagesabläufe zwischendurch in all den Jahren, ich jobbe auch nebenher und melke "nur" 20 Kühe, auch Göga geht noch Teilzeit arbeiten.

Geht alles.........aber nicht ewig. Wenns Geld so knapp ist, schlägt das auch auf die Psyche, also passt auf euch auf.

Den ersten Schritt hast du ja getan und mal reflektiert......also ich find am besten Paulas Vorschlag sich Rat von Profis zu holen, wo sind noch Einsparmöglichkeiten, wie kann ich besser organisieren, was abgeben, was verbessern, vor allem im Hinblick auf zukünftige Elternzeit oder Teilzeitarbeit irgendwie.

Vielleicht müsst ihr was hergeben, um euch freizuschwimmen..keine Ahnung........

Schön, dass du Hilfe von deiner Mutter hast. So ein Hoft frisst schnell alle Arbeitskraft. Setz dich doch einfach mal mit deinem Göga zusammen und plant, im Herbst/Winter geht da doch was.

Und ich muss auch sagen jeden Tag so spät vom Stall reinkommen, würd ich nie und nimmer schaffen. Alles Gute


Herzliche Grüße von Fanni

Offline Kleopatra

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Tut mir leid Kathy- ich kann das nicht glauben. Eine HF-Färse soll mit gut 2 Jahren das 1. Kalb haben. Wir haben Fleckvieh und lassen sie ein paar Monate älter werden. 8) Das geht einfach nicht, die würden verfetten. Ach so, sie bekamen kein Futter. :-\ Da muß ich aber auch fragen: wo war den Mann?
Wenn man mit 100 Kühen nicht leben kann und nebenher auf Arbeit muß- dann lasst es.
Verpachtet, verkauft an Jemanden der besser finanzieren kann. Mit diesen Fakten kann ich nicht anders als zu denken: da vera...t  mich jemand.

Ich war in jungen Jahren zalp und hatte mal eine 4 jährige Färse, inzwischen ein Riesenvieh, dass im Vorjahr leer von der Alp heimkam. Dem Bauer war es Wert das Tier noch ein weiteres Jahr zu finanzieren. Das muss aber Top Genetik gehabt haben.

Offline Kleopatra

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Was ich noch sagen wollte.
Wen man neu ist hat man länger.

Ich bin etwa doppelt so schnell fertig wie meine jetzige Ferienaushilfe. Auch etwas schneller als mein Mann, der ab und zu den Stall alleine machen muss.

Ich habe jetzt einige Jahre Routine und arbeite sehr verschachtelt und meistens gleich. So macht ich immer mind. 2-3 Dinge gleichzeitig. Manchmal bin ich auch faul und mache nur eine Sache, dann will ich das so und haben deutlich länger.

Also, es gibt den hochkonzentrierten Schnellgang und den erholsamen Langgang.

Dazu brauchst du aber mehr Routine. Und wen ein Tier ein gesundheitliches Problem hat, dann sieht es eh wieder anders aus. Wir halten knapp 50 Tiere. Davon 25 Kühe, keine Hochleistungskühe, +- 7 F1 Mastrassenkälber die ich mäste, -+13 Aufzucht die den ganzen Sommer auf verschiedenen Weiden gehalten werden.
Die weidelose Zeit im Winter ist hart, mehr Dreck, mehr Staub, mehr Arbeit. Der Sommer z.B. Weidepflege, Weide zügeln lässt sie etwas entspannter organisieren und mit angenehmem verbinden.
So nun muss ich raus. ;D Höchste Eisenbahn. ;)

Offline Kathy

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Naja kritisch nachfragen und einem unterstellen ein Fake zu sein das sind schon zwei paar Schuhe.

Ich möchte auch nicht einen genau aufgedröselten Plan von jedem hier. Nur mal eine grobe Richtung ob andere auch das alles wuppen müssen. Arbeit/Hof/Haushalt! Ich verlange von niemanden das er mit der Stoppuhr seine Zeiten nimmt und aufschreibt. Nur eben ob noch anderswo beschäftigt usw.

Warum man so einen Hof übernimmt? Weil mein Mann sich nichts anderes vorstellen kann und uns einige Experten gesagt haben das man den Hof soweit hinbekommen kann das er sich rentiert. Das dies aber nicht in  2 Jahren der Fall ist, war allen klar. Zumal ist er sehr emotional gebunden. Und ich denke es ist auch ein Stück weit dem Vater beweisen das er es besser kann.
Wie ja schon beschrieben sind hier einige Dinge wirklich total daneben gegangen. Teilweise müssen wir daran immer noch arbeiten, diese Fehler wieder auszubessern, aber aus den Tieren wird mitlerweile das beste rausgeholt und unrentabel sind sie sicher nicht mehr. Sicherlich könnte die Milchleistung noch besser sein. Aber wir haben sie schon mehr als verdoppelt in 2 Jahren.

Ich selber habe mich aus der Entscheidung rausgehalten in den Jahren, einzigste Bedingung von mir war, das er eine Ausbildung macht.
Rausgehalten deshalb: wenn ich gesagt hätte mach es nicht, und er hätte auf mich gehört, dann hätte er mir ewig Vorwürfe gemacht.
Andersrum genauso. Ich möchte seine Entscheidung nicht beeinflussen. Ich trage alles mit, arbeite auch so viel wie möglich mit, aber mehr eben auch nicht.

Und absehbar ist es das der Hof in ich sage mal 2-3 Jahren soweit aus allem raus ist das wir davon leben können.

Eine Hilfe habe ich ja und die wird denke ich auch in absehbarer Zeit alleine arbeiten können so das ich mich auch mal zurückziehen kann. Dann ist mein Vater auch in absehbarer Zeit Rentner und wird auch mehr auf dem Hof sein.

Ein Kind ist noch nicht da, wird auch noch nicht kommen, Verhütung ist das Zauberwort. Und solange ich nicht mind. 2 Leute im Rücken habe die im Notfall für mich arbeiten können, dann wird das eh nix.

Wie stelle ich es mir vor. Ja die ersten 2 Jahre wäre ich ja zu Hause. Würde morgens melken, für abends hätten wir jemanden. Ansonsten ist eben meine Mutter da, meine Schwester wohnt auch um die Ecke. Also Leute die sich kümmern hätte ich genug. Zum Kälber versorgen kann das Kind mit zur Not. Also das ginge schon irgendwie. Wir mussten früher auch immer mit.

Dann gibt es irgendwann den Kindergarten. Ich würde nebenbei erstmal nur auf 400 € Basis arbeiten, wie gesagt, der Hof ist auf einem aufsteigenden Ast.
Im Schulkindalter. Ja da könnte ich morgens arbeiten, mittags wäre ich dann fürs Kind da und abends würde ich dann rausgehen und dort meinen Kram machen.
Heute aber alles schöne Theorie, wie es dann aussieht weiß ich nicht. Kommt auch aufs Kind an.

Hat es Interesse an der LW wird es nicht so schlimm werden, dann ist es oft mit dabei. Hat es aber so gar keine Lust dazu, ja dann wird es schwierig. Aber wie soll man das planen. Das kann keiner.

Das es nicht alles einfach ist und wird ist mir klar. Das ist es aber in der LW nie. Und mehr arbeiten wie andere muss man da halt. Ein geregeltes WE gibt es nicht.
Aber ich denke doch das wir in 2-3 Jahren das gröbste hinter uns gelassen haben. Dieses Jahr wird wohl auch das härteste Jahr sein.

Wie gesagt mich interessiert eigentlich nur, wie sich andere organisieren. Nicht jeder Tag ist gleich. Bei mir ja auch nicht. Aber es ist ja schon hilfreich mal zu erfahren, wo sich andere dann Hilfe holen. Ne Perle fürs Haus, jemanden für den Garten usw.
Ich bin da immer noch sehr unschlüssig was man am besten abgibt. Das ich nicht alles kann ist mir ja klar.

Ich fliege im Herbst auch in den Urlaub. Geht auch. Muss einmal im Jahr mal raus, Energie tanken.

Und das alles so keine Dauerlösung ist, weiß ich. Aber wenn ich nicht mal höre, wie es woanders läuft, dann werde ich nie Diskussionsansätze haben die ich mit meinem Mann mal durchsprechen kann ob es nicht auf was ist was für uns umsetzbar wäre.

Und wie bekomme ich Anworten wenn ich nicht frage?

Offline martina

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  • Unsere Landwirtschaft - wir brauchen sie zum Leben
Hallo Kathy,

nimm es uns nicht übel, aber wir haben halt in den 10 Jahren, die unser Forum besteht, auch schon einiges zu lesen bekommen, was nicht stimmte.

Sicher mag Deine Geschichte wahr sein, aber einige Sachen sind halt schon arg seltsam, so dass man skeptisch werden kann, ob das wirklich so ist. Die Geschichte mit der 6jährigen Kalbin ist nun einmal so eine, wo man denkt, man solle verklappst werden. Um das zu verstehen, bräuchte man mehr Hintergrundinfos, was bei Euch alles schief gegangen ist, die Du uns aus verständlichen Gründen nicht erzählen willst.

Nimm Dir Zeit und versuch nicht alles auf einmal. Lies Dich hier gründlich durch die Themen und frage dann. Und reagier nicht gleich auf jede Gegenfrage bissig zurück. Wenn wir Dir hier hilfreiche Tipps geben sollen, dann brauchen wir auch mal Informationen zurück.


Leg Dir bei Deinen Überlegungen Schwerpunkte zurecht, was Dir wirklich wichtig ist und überlege dann, ob Du diese Arbeit selber machen möchtest oder ob Du sie abgeben kannst.

Zum Beispiel der Garten: Ist Dir Gartenarbeit wichtig, weil sie Dir Spaß macht, oder nicht? Wenn sie Dir Spaß macht, tankst Du selber dort wieder Energie auf, also wäre es unsinnig, diese Arbeit abzugeben.
Ist sie Dir nicht so wichtig, aber Du möchtest gern, dass es gepflegt aussieht, dann such Dir einen rüstigen Rentner, der Spaß daran hat.
Findest Du diesen rüstigen Rentner nicht,wirst Du die Arbeit selber machen müssen, oder eben damit leben, dass gewisse Stellen verkrauten.

Du sagst, Deine Mama ist krank, aber sie macht Dir Essen und die Bügelwäsche, Dein Kind würde - wenn - so bei ihr mitlaufen und Deine Schwester ist auch noch da. Aber deren Kinder sind doch schon bei Deiner Mutter, oder?

Was macht Dein Mann, wenn er abends nicht melken kann? Feldarbeiten? Wie groß ist deren Umfang? Kann man dort etwas abgeben, um Euch Freiraum zu schaffen?


Du schreibst auch, Du hättest bei der Hofübernahme hinter ihm gestanden, mit der Bedingung, er solle eine Ausbildung machen. Ihr seit aber schon mitte dreissig? Was hat er in den letzten 15 Jahren gearbeitet und mal gelernt? Er ist doch nicht vor 3 Jahren aus dem Himmel auf den Hof gefallen und hat gesagt: "Ja, den will ich jetzt!" Wo sind Deine Schwiegereltern jetzt? Wovon leben sie jetzt, wenn sie den Hof so heruntergewirtschaftet haben?

Fragen über Fragen, das weiß ich. Aber wenn Du Denkanstöße bekommen willst, wirst Du vielleicht doch die eine oder andere Frage beantworten müssen.


Ich pers. kann Dir praktisch nicht helfen, ich geh zwar auswärts arbeiten, aber nur in so geringem Umfang, dass es nicht vergleichbar ist. Ausserdem sind unsere Hofstrukturen zu unterschiedlich, als dass man da Vergleiche ziehen könnte.


Offline Kathy

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Hallo Martina,

also mal so ganz grob.
Mein Mann musste damals die Ausbildung abbrechen um auf dem Betrieb seines Erzeugers zu helfen. Sein Vater ist ein Tyrann. Durch die Scheidung ist alles ziemlich in die Brüche gegangen. Sein Vater hat dann auch nichts mehr investiert. Die ganze Scheidung lief gute 15 Jahre.
Als mein Mann Ende 20 war hat er dann die Ausbildung gemacht, eben weil ich ihn unter Druck gesetzt habe. Hat aber immer auf dem Hof gearbeitet, die Ausbildung lief nebenher, weil er so lange schon in der LW gearbeitet hat, musste er nicht mehr auf einen Lehrhof.
Hatte aber wie gesagt auf Entscheidungen keinerlei Einfluss. Sein Vater hätte sich nie was sagen lassen von ihm.
Er war immer zu mächtig. Daher ist mein Mann auch nie gegangen. Das lag aber auch daran weil seine Oma und Opa dort waren und er sie nicht alleine lassen mochte. Aber was ihn im einzelnen gehalten hat, kann ich nicht sagen. Ich glaube er war zu verbissen in den Gedanken den Hof übernehmen zu wollen. Schließlich wurde er so erzogen, ist so aufgewachsen. Vieles wurde damit begründet das er eh mal Bauer wird.

Sein Vater ist dann vor 2 Jahren gegangen, von jetzt auf gleich und mein Mann stand vor allem alleine. Dann kam sein Vater nochmal zur Unterschrift, das war es. Zu seiner Mutter hat er seit Jahren keinen Kontakt mehr.

Wir sind also alleine auf dem Hof.

Meine Schwester arbeitet vormittags. Meine Mutter hat dann die Kinder wenn Ferien sind oder die krank sind. Meine Schwester hat die Arbeit aber direkt vor der Tür.

Meine Mutter ist krank ja, zu krank um z.B. mit zu melken. Sie braucht schneller mal eine Auszeit. Sie kocht eh für sich und meinen Vater, da kocht sie dann mehr. Bügeln tut sie in Etappen. Ich bringe es ihr hin und sie hat dann immer so eine gute Woche Zeit um immer mal was zu bügeln. Also nach und nach, da kann sie ihre Pausen machen.
Aber sie ist nicht sooo krank das sie nun gar nichts mehr kann. Das ist aber auch absehbar. Das sind Nebenwirkungen von Tabletten die sie noch nehmen muss. Bis Oktober glaube ich.

Gartenarbeit und Haushalt. Ja ich habe es schon gerne ordentlich. Da ich da aber aufgegeben habe es zu schaffen. Sieht es eben auch mal aus. Geht nicht anders.
Was mich aber stört ist das Gerede der Leute. Man ackert und macht und tut und dann dieses Geschnatter das man ja den Garten nicht in Ordnung hat. Daher würde ich es gerne ordentlicher haben.

Das wir nicht vom Hof leben können ist wie gesagt auch bald vorbei. Ich denke mal so in 2-3 Jahren sind wir mit allem durch. Dieses Jahr ist das härteste. Und ab nächsten Jahr wird es besser. Da ist ein riesen Berg abbezahlt. Dann laufen nur noch kleine Kredite. Aber davon werden auch zwei wegfallen wenn wir ein Gebäude verkaufen was wir mit übernehmen mussten. Es war wirtschaftlich nicht trennbar.

Und gegen Nachfragen habe ich nichts. Ich kann aber nicht so ins Detail gehen. Sicher ist mir klar das hier einige Dinge sind, wo man sagt, das kann doch gar nicht... Aber doch das kann. Jedenfalls bei so einem SV. Er ist ein Arsch und wird es auch immer bleiben. Daher besteht ja auch kein Kontakt mehr.
Aber das man gleich den Stempel Fake bekommt, das finde ich einfach scheiße.

Offline Susanna

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Hallo Kathy,
ich merke schon, Du meinst es ernst.
Hast Du den Beitrag weiter oben von moukou gelesen, dem schließe ich mich an. Du musst immer mit ins Kalkül ziehen, dass Du ein Schreikind bekommst oder sonstige Komplikationen auftreten könnten. Du musst viel Zeit einplanen für Stillen, Füttern, Wickeln, Kuscheln, Betreuung und alles andere.... aber das weißt Du ja sicher selbst.

Was ich genau wissen möchte? Ob noch andere Frauen neben der Landwirtschaft arbeiten gehen und anschließend die Tiere versorgen. Und wie sie es schaffen sich da zu organisieren und alles zu wuppen. 
Ja ich.
Ich bin Vollzeit berufstätig und habe jahrelang abends noch gemolken, und teilweise auch noch morgens vor der Arbeit. Jetzt nicht mehr, da unser Sohn mit im Betrieb ist, und ich würde es auch gar nicht mehr schaffen, und nicht mehr machen, bei 2 Männern auf dem Hof.
Allerdings bin ich trotzdem sehr häufig im Stall, Kälber tränken, füttern, mache noch das Büro, den Haushalt und habe Gärten (die ich mir selbst als Hobby verkaufe :)).
Auch ich arbeite oftmals bis abends spät, und auch am Wochenende, und wenn ich denn mal am Wochenende wegfahren sollte, oder nur einen Tag, dann fehlt mir die Zeit beim Haushalt, waschen, gärtnern, was weiß ich.
Das ist eben so. Bleibts halt liegen.

Merke aber das bei mir immer mehr die Kraft fehlt.
Klar, das verstehe ich.
Ging mir genau so. Bei mir kam die Kraft erst wieder, als wir uns kleine Auszeiten nehmen konnten, also in Urlaub fahren konnten.

Und da wir gerne mal Kinder haben möchten, wäre es schlau mal einige Strukturen zu überdenken.
Macht Sinn, absolut.

Liebe Kathy, wenn Du "echt" bist, wovon ich einfach mal ausgehe, sag ich Dir was, bzw. gebe Dir die folgenden Tipps, mit denen Du hoffentlich was anfangen kannst:

- Teil Dir Deine Zeit genauestens ein, ein sinnvolles Zeitmanagement ist alles!!
- Mach nichts unnötig, lass den Haushalt die Woche über liegen.
- Überleg Dir genauestens (schreib es notfalls auf), welche von Deinen Arbeiten, die Du auf dem Hof machst, total wichtig sind, und welche liegen bleiben können.
- Lass Deinen Mann im Haushalt helfen, oder nimm Dir Hilfe für den Haushalt. Dafür machst Du die wichtigen Dinge, wie melken, Kälber tränken, lieber selbst.
- Geht zur Bank und lasst die Kredite neu aufstellen, wahrscheinlich sind Eure Rückzahlungen zu hoch. Sonst hättet Ihr ja mehr Geld übrig, vermute ich mal. Bringt Euer "Cash-Flow" in Ordnung.
- Plane ruhig Dein Kind, das haben schon andere geschafft. Wenn es sehr klein ist, wirst Du eine Betreuung finden. Nimm es doch mit in den Stall, ich habe das auch gemacht, vor allem mein Jüngster war überall dabei. Ich habe ihn sogar im Stall und im Garten gestillt (war eine schöne Zeit). Ja und er ist heute fast 19 und kerngesund!
Wenn Du erst einmal nicht mehr ins Büro musst, wirst Du sehen, wieviel Du tagsüber arbeiten kannst, auch mit Kind.
Aber Vorsicht: s. o., ein Kind, besonders ein Säugling, betreut man nicht immer so nebenher.

Du schaffst das!
Viele Grüße
Susanna

mouhkouh

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Beruf, Hof, Haushalt... wie bekomme ich es unter einen Hut?
« Antwort #39 am: 01.08.12, 09:46 »
Na das klingt ja schon ganz anders. Natürlich ist es "scheiße", als Fake abgestempelt zu werden, aber diese Leute gibt es einfach zur Genüge. Ich bin jetzt auch schon viele Jahre hier und hab so manche Leute kommen und wieder gehen sehen. Und wie es meine Art ist, ich bin direkt und konfrontiere die Menschen dann auch damit. Es tut mir natürlich leid, wenn ich vorschnell geurteilt haben sollte.

Trotzdem war ich wahrlich entsetzt, das du ein Kind wie eine "Sache" planst. Das hab ich damals nämlich auch fast gemacht, zumindest bei meiner ersten Tochter...und das Ergebnis hab ich jetzt...aber das ist ja hier eher nebensächlich. Du willst wissen, wie es anderen Frauen so ergeht? Ich erzähl dir meine Tagesplanung. Wohlgemerkt "Planung" , denn ich 80% der Fälle wird es ganz anders, weil irgendwas dazwischenkommt. Und deswegen braucht man Raum für diese unvorhergesehen Ereignisse, sonst kommt man ins schleudern.
So wie an meinem Geburtstag vorige Woche, wo ich mal wieder den Tag komplett dichtgemacht hatte...und das fing dann in der Früh direkt an, daneben zu gehen. Statt wie normal um sechs mit dem Melken anzufangen war's dann sieben weil wir morgens gleich drei "Geburtstagsgeschenke" in der Abkalbebox gefunden haben und die erstmal verräumen und versorgen mussten und die Mütter dann auch noch erst separat Melken....und und und...

Also, morgens um fünf aufstehen, kleine Tochter stillen (sechs Monate), Kaffee, große Tochter (vier Jahre) aufwecken.
Beide Kinder zu Oma und Opa runterbringen, um sechs mit Melken anfangen. 
Wir haben 40 Milchkühe.
Ich melke mit Reinigung eineinhalb bis zwei Stunden im 2x2+1 Tandem. Je nachdem wie die Damen gelaunt sind... :-)

Währenddessen bringt der Opa die große zum Kindergartenbus.

Mein Mann füttert während ich Melken alle Tiere und streut ein, räumt die Spalten und macht die Boxen sauber. Wir Tränken nach dem Melken zusammen die Kälber und dann gehen wir rein zum Frühstücken. Nun ist es ca. 8.30 Uhr.
Wenn mit den Tieren was ist, Rufe ich nun bei TA an und mache einen Termin für mittags oder abends.
Die Kleine hole ich nun von der Oma hoch, stillen und im Normalfall geht sie dann ins Bett.
Je nachdem wie sie so drauf ist, schläft sie dann eine stunden oder bis zu drei Stunden.
So oder so, ich mache vormittags meist die Bude sauber, Wama anschmeißen, geschirrspüler.
Dazwischen bleibt zeit für Internet, Kaffee, Telefon oder Besorgungen.
Mein Mann macht nach dem Frühstück Außenwirtschaft oder Besorgungen bis mittags.
Um zwölf kommt die große vom Kindergarten, die hole ich vom Bus ab.
Dann essen, besprechen was den Tag über noch so geplant ist.
Nachmittags macht mein Mann wieder Außenwirtschaft oder Besorgungen und ab halb vier/ vier macht er Silo für die Tiere.
Ich verbringe den Nachmittag mit den Kiddies.
Um 17 Uhr gehen die Kinder wieder zu Oma /Opa und wir in den Stall. Gleiches Spiel wie morgens.
Um 19 Uhr ist Feierabend. Aussenwirtschaft geht natürlich während der Stoßzeiten auch mal länger.
Ich geh dann rein, die Kleine kriegt ihren abendbrei, dann Bett (19- 19.30 Uhr ), danach darf die große noch bis 20 Uhr Fernsehen und dann auch Bett. (Abendessen meist noch bei Oma )
Dann ist kinderfreie Zeit. Ins Bett gehen wir meist zwischen 22.30 und 23.30 Uhr, je nachdem wie der Müdigkeitsgrad ist.
Sense!

Wie gesagt, das ist nur der grobe Umriss, erstens kommt es anders, zweitens als du denkst.
Unsere Große war schon seit Geburt an ein unruhiger Geist, da war es anders als jetzt mit der Kleinen, die sehr ruhig und leicht zufriedenzustellen ist. Es wird nicht immer so bleiben, irgendwann sind die Kinder groß, mehr Kinder, Großeltern älter oder eventuell nicht mehr da...mehr Kühe oder weniger oder oder oder...ein steter Wechsel.
Das wichtigste ist, das du dir Zeit zum ausweichen schaffst, vor allen Dingen, wenn du so ein Motivationsproblem hast wie ich.
Dann nicht aus Frust so fressen wie ich, das bringt dir keine Freude....nur eine Diät *lach* ...und ein Hobby schaffen, wo du den Ausgleich zur Arbeit hast. Das sind bei mir meine Pflanzen.
Und ganz wichtig: Trotz allem, an der Beziehung zum Mann arbeiten, nicht Schleifen lassen. Immer mal wieder freiräume schaffen.

Lg

Offline Erika

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Also.... ich arbeite seit gut 18 Jahren nebenberuflich in einem Büro und bin meistens 4 oder 5 halbe Tage außer Haus. Nach Essen und Küche fängt der *geregelte* Tag hier im Haus meist erst gegen 16 Uhr an.

Zwischendurch eben der Spaghat zwischen Waschmaschinen, Trockner, Nähmaschine, Staubsauger, Einkaufen, Arztbesuchen, Kieferorthopäde, Hausaufgaben, Rasenmähen, Friedhof und und und und und ...... ellenlange Liste.

Aber *Frau* ist doch den ganzen anderen halben Tag zu Hause  :-X

Den Hof bewirtschaftet mein Mann so gut es geht alleine. Wir sind zu 5 Personen im Haus, haben schon lange keine Eltern bzw. Großeltern mehr. Beide Söhne sind berufstätig, Tochter noch in der Schule. In ihrer Freizeit und bei Erntezeiten helfen sie, sowie es ihre Zeit zulässt.

Im Stall bin ich nur im Notfall zu finden. Bin alleine zuständig für Haushalt, Buchführung, Anträge, habe KEINE Putzfrau, die mir ein paar Stunden Arbeit abnehmen könnte. Leiste mir aber alle paar Wochen mal eine Bügelfrau, wenn die Berge zu hoch werden sollten.

Wenn ich so wie jetzt *Urlaub* vom Büro habe, dann geht hier vieles anders von der Hand und mit weniger Stress ab. Ansonsten muss man damit leben, dass einiges mit der Zeit liegen bleibt und regelmäßig aufgearbeitet werden muss.

Ich könnte meine Arbeit noch mehr ausdehnen, aber möchte ich das???  Dann müsste ich für das Haus eine Hilfe haben und das möchte ich nicht.

Ein bisschen was möchte ich auch ein *normales* Leben führen und nicht rund um die Uhr arbeiten müssen, um dann jeden Abend totmüde ins Bett zu fallen.

Einen Vollzeitjob außer Haus machen und gleichzeitig noch viele viele Stunden im Betrieb anwesend sein, das geht wohl eine Zeit lang, aber auf Dauer geht es an die Gesundheit. Mit Kindern, vor allem mit Kleinkindern wird das Leben nicht einfacher und Großeltern oder Verwandte können von heute auf morgen komplett ausfallen.

Der Tag hat nur 24 Stunden und einige davon sollte man seiner Gesundheit zuliebe schlafend verbringen.

Oder man flunkert sich etwas in die eigene Tasche, hat doch hier und da seine Hilfen, sei es für den Betrieb oder für den Haushalt, Oma die noch kochen kann oder einen Opa, der die Ecken fegt., eine Zugehfrau die evtl. regelmäßig vorbeischaut.

Wenn ich manche Berichte lese, dann frage ich mich oft, wie das zeitlich wohl alles abgehen mag, manches würde ich gerne mit eigenen Augen sehen wollen. Vielleicht bin ich auch einfach nur faul  ;)

mouhkouh

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Beruf, Hof, Haushalt... wie bekomme ich es unter einen Hut?
« Antwort #41 am: 01.08.12, 10:21 »
Ach gott, ich hab meine Putzfrau ja ganz vergessen zu erwähnen....Sorry dafür. Bei uns kommt einmal die Woche eine sehr nette zuverlässige Dame, die mir beim Haushalt hilft. Die bügelt meistens und verräumt die fertige Wäsche in die Schränke, putzt aber auch mal das komplette Haus durch, wenn ich's wieder mal nicht geregelt bekomme.
Meistens ist sie vormittags von 8 Uhr bis 12 Uhr da, kommt aber auch mal länger, je nachdem wie man es braucht.

Offline Susanna

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Ich hatte jahrelang eine Putzfrau, das musste einfach sein, auch als Oma noch lebte und von uns betreut wurde.

Seit letztem November habe ich keine Hilfe mehr, weil die neue Putzfrau Putzgeld unterschlagen hat. Das ist zwar blöd, aber wir haben alle keine Lust mehr drauf (anderes Thema).
Allerdings wird es bei uns einfacher, da mittlerweile unsere Tochter ausgezogen ist, und unser Großer ja auch in 3 Wochen weg ist. Das heißt, wir sind nur noch zu dritt, das macht meine Arbeit im Haus zwar leichter, aber das Haus wird dadurch nicht kleiner.
Ich bin da sehr eigen und teilweise auch geizig und mache am liebsten alles selbst. Ich stelle mich lieber um halb zehn oder zahn abends noch hin und bügele, als dass ich an die Bügelfrau abgebe, was gemacht ist, ist gemacht.

Aber ich merke, wenn mich die Kraft verlässt, dann fange ich an, rumzueiern und an diesem und jenem zu zweifeln und werde unzufrieden. Dann ist es Zeit, langsamer zu treten.

Kathy vielleicht geht es Dir besser nach Deinem Urlaub im Herbst?!
Viele Grüße
Susanna

Offline Erika

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Ach gott, ich hab meine Putzfrau ja ganz vergessen zu erwähnen....Sorry dafür. Bei uns kommt einmal die Woche eine sehr nette zuverlässige Dame, die mir beim Haushalt hilft. Die bügelt meistens und verräumt die fertige Wäsche in die Schränke, putzt aber auch mal das komplette Haus durch, wenn ich's wieder mal nicht geregelt bekomme.
Meistens ist sie vormittags von 8 Uhr bis 12 Uhr da, kommt aber auch mal länger, je nachdem wie man es braucht.

Hallo mouhkouh, das ist doch toll, dass Du so eine gute zuverlässige Hilfe hast.

Man kann aus zeitlichen Gründen nicht alles alleine schaffen. Da bleibt mehr Zeit für Kinder und für den Betrieb übrig. Jeder muss seine Prioritäten alleine setzen. Jeder Betrieb ist anders und kaum zu vergleichen. Auch Hektarzahlen oder Kuhzahlen sagen am Ende gar nicht so viel aus.

Offline Erika

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Ich hatte jahrelang eine Putzfrau, das musste einfach sein, auch als Oma noch lebte und von uns betreut wurde.

Seit letztem November habe ich keine Hilfe mehr, weil die neue Putzfrau Putzgeld unterschlagen hat. Das ist zwar blöd, aber wir haben alle keine Lust mehr drauf (anderes Thema).
Allerdings wird es bei uns einfacher, da mittlerweile unsere Tochter ausgezogen ist, und unser Großer ja auch in 3 Wochen weg ist. Das heißt, wir sind nur noch zu dritt, das macht meine Arbeit im Haus zwar leichter, aber das Haus wird dadurch nicht kleiner.
Ich bin da sehr eigen und teilweise auch geizig und mache am liebsten alles selbst. Ich stelle mich lieber um halb zehn oder zahn abends noch hin und bügele, als dass ich an die Bügelfrau abgebe, was gemacht ist, ist gemacht.

Aber ich merke, wenn mich die Kraft verlässt, dann fange ich an, rumzueiern und an diesem und jenem zu zweifeln und werde unzufrieden. Dann ist es Zeit, langsamer zu treten.

Kathy vielleicht geht es Dir besser nach Deinem Urlaub im Herbst?!

Ich stelle es mir zumindest hier im Haus von der Arbeit her einfacher vor, wenn die Großen irgendwann einmal das Haus verlassen. Weniger Wäsche, weniger Putzarbeiten, weniger aufräumen. Aber wer weiss was dann kommt? Auf der anderen Seite fehlen sie sicher mit ihrer Hilfe, was Reparaturen usw. angeht.

Ich mag es gerne aufgeräumt und sauber, hätte am liebsten alles immer perfekt  ::)  Aber manchmal ist der Hamster im Laufrad einfach nur müde und muss seine Ansprüche runterschrauben. Und einige Arbeiten mag man ja auch gar nicht gerne vergeben, sie machen ja auch Spaß, obwohl es Arbeit ist.