Autor Thema: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation  (Gelesen 39945 mal)

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manurtb

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #30 am: 23.07.10, 10:51 »
Und das sehe ich an meiner Vorgeneration, meistens sind sie bis irgendwann um die 70-75 topfit und dann irgendwann sieht man, jetzt wird der Mensch alt. Bei den einen beginnt es mit 70 bei den anderen gegen 80. Das ist es was mir Mut macht und was mir auch sagt und zeigt wie ich mich verhalten soll um meine körperliche und geistige Fitness zu erhalten.
Man merkt schon, dass eine große Angst vor dem Altern da ist... Natürlich darf man sich persönlich auch alles mögliche einreden.
Natürlich sind Menschen mit 70 noch topfit und genauso geistig beweglich und geübt, wie 20 oder 30 Jährige.

*grins* wers braucht, dass er sich einredet, dass bis 70 überhaupt kein Abbau zu bemerken ist, der soll das machen...
Auch das drauf schauen, was andere machen, um sich in Sicherheit zu wiegen, wenn man das gleiche macht, dass einem dann das gleiche auch geschieht, darf man gerne machen. Das, was sich draus entwickelt nennt man Gesundheitsfaschismus...  ;D

Offline Su

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #31 am: 23.07.10, 15:09 »
Mir scheint die Diskussion wieder mal ziemlich von der ursprünglich gestellten Frage abzuweichen. Schade. Leider haben sich meines Erachtens noch nicht wirklich viele geäussert, die sich eigentlich angesprochen fühlen sollten. Ich bin dankbar um weitere Wortmeldungen von Frauen, die bereits abgegeben haben oder am abgeben sind.
Herzliche Grüsse, Susanne

manurtb

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #32 am: 23.07.10, 15:17 »
Jau, das Tabuisieren von normalen Vorgängen im Körper finde ich so bescheiden, dass ich das als Grund nehme...  ;D

Mathilde

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #33 am: 23.07.10, 15:38 »
Hallo,

auf einmal keine Pläne mehr für den Betrieb machen ist schon komisch oder nicht. Wenn ich mal dran denke das wir Pferde im Betrieb haben und ich soll dann auf einmal fragen welches Pferd ich denn zum reiten haben kann  ::)
Heute gehe ich an den Milchtank wenn ich Milch brauche - ist das dann auch noch erwünscht.
Mein Mann sagte neulich mal dass wir einen neuen Geländewagen brauchen weil er ja unseren "gerückt" hat .... ich meinte darauf dass "wir" wohl keinen mehr brauchen uns täts jetzt ein normaler PKW ::)
Dann war das Haus für unsere Familie gebaut und nun sind fast alle Kinder erwachsen oder sogar aus dem Haus sind und nun ist es fast zu groß für uns und dabei bin ich doch grade erst eingezogen (2004) und soll dann wieder ausziehen ..........wir richten gerade in der ehem. "Baracke" eine schöne altersgerechte (auch für Rollstuhl) Wohnung ein ...........mir grausts schon  :-[
Nein so einfach ist das nicht wie es hier immer hingestellt wird. Das ist schon ein großer Schritt der da getan wird. Er muss sein und er soll sein aber mir graust trotzdem davor .......vor allem wenn ich hier manchmal die Beiträge von den jüngeren Bäuerinnen lese  :o  so nach dem Motto: jetzt latschen die Alten schon wieder über den Hof!
Wenn ich mirs raussuchen könnte dann würde ich ganz wegziehen und vielleicht so einen kleinen Resthof irgendwo nehmen wo wir und ein Hund und 4 Pferde ein Plätzchen hätten...
Das sind jetzt aber nur so in den Kopf geschossene Gedanken  ::)

LG Mathilde

Clara

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #34 am: 23.07.10, 15:55 »
Danke Mathilde für den Beitrag.

Ganz ehrlich, manchmal komme ich mir hier vor, als ob ich aus einem andern Jahrhundert komme. Mir wird übel, wenn ich manchen "betrieblichen" Bericht lese, von den Vertreterinnen meiner Generation (35+/-5 Jahre). Mir fehlt ab und an einfach das Mitgefühl für das Miteinander auf dem Hof. Rasenmäher sind schon und gut für die Rasenflächen- allerdings auch nur da...

Viele nachdenkliche Grüße

Anja

Offline Lisa

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #35 am: 23.07.10, 16:17 »
Hallo Mathilde!
Nimms leicht,es ist für dich viel besser.
Wir werden doch noch so notwendig gebraucht,aber raushängen darf man das nicht sonst hat man das Gegenteil erreicht.
Die Jungen sitzen am längeren Hebel,Ich möchte im Alter wenn nötig auch versorgt sein.Getrennte Wohnung ist mal Voraussetzung,Etwas Geld
auf der Seite,nicht verkehrt und zum Hof halten.Eine Bekannte erzählt der ST immer wie tüchtig die u. die was die alles kann wie fleissig,u.u.u.
Da ist natürlich der ST lieber sie bekommt SM nicht zu Gesicht.Auch die Arbeitsleistung die man noch erbringt möchte ich ihnen nicht vorhalten
Wenn ich es nicht gerne mache,was solls.Ich freu mich wenn sich der Betrieb weiterentwickelt,nächstes Jahr möchten sie einen Melkroboter
kaufen,ich freu mich mit ihnen.
Lisa
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Offline gina67Topic starter

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #36 am: 23.07.10, 16:20 »
Hallo Mathilde
ich denk mal, dass wir uns nach wie vor mit Milch vom Betrieb versorgen dürfen. Die jungen Leute holen sich jetzt ja auch Milch und Heu und Stroh für die Kleintiere. Das sind Sachen die man sicher im Hofübergabevertrag schreiben kann.
Manchmal finde ichj einige Beiträge von den Jüngeren auch gewöhnungsbedürftig, aber wenn nur ein Teil stimmt von dem was geschrieben wird, gehts auf manchen Betrieben ganz schön grauslig zu. Kenne selber 2 Höfe auf denen die jungen Frauen, auch nach über 20 Jahren Ehe, nicht von den SE anerkannt werden.
Deshalb bin ich für eine strikte Trennung der Generationen soweit wie möglich. Ich rede unseren jungen Leuten nicht in ihr Leben und mache keine Vorschriften und genauso will ich nachher auch behandelt werden.
Pläne für den Betrieb haben wir schon soviele gemacht, ich bin froh, wenn ich das nicht mehr muss.
Nordlicht

Offline Sonnenblume2

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #37 am: 23.07.10, 16:40 »
ich denk mal, dass wir uns nach wie vor mit Milch vom Betrieb versorgen dürfen. Die jungen Leute holen sich jetzt ja auch Milch und Heu und Stroh für die Kleintiere. Das sind Sachen die man sicher im Hofübergabevertrag schreiben kann.
Hallo nordlicht49, Mathilde und co.
ich denke nicht dass es soweit kommt, dass ihr euch nichts mehr vom Hof holen dürft. Als zukünftige ST würde ich es schon komisch finden bzw. würde ich Zweifel bekommen wenn solche Sachen im Übergabevertrag festgehalten werden.
Ich denke, wenn zwischen den Jungen und Alten ein Geben und Nehmen vorhanden ist, dann braucht ihr euch wegen solchen Sachen, dass ihr die nicht mehr bekommet, sicher keine Gedanken machen.
Ich rede unseren jungen Leuten nicht in ihr Leben und mache keine Vorschriften und genauso will ich nachher auch behandelt werden.
:-* ... da bin ich mir fast sicher, wenn du dich an diesen/deinen Satz hältst, dann wird sicher ein gutes Auskommen zwischen euch und der jungen Generation sein.  :)

lg Sonnenblume


Mathilde

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #38 am: 23.07.10, 16:41 »
Hallo,

ich dachte man wird hier nach den Gefühlen gefragt......... ??? ich wollte eigentlich keinen Ratschlag wie was wann.....ich bin hier am Hof sowieso nie gefragt..........der Hof gehört meinem Mann und der muss auch übergeben. Aber meine Gefühle darf ich doch trotzdem haben oder  ???
Das man alles regeln kann und schreiben ist mir auch klar aber wie das nachher zwischenmenschlich aussieht ist ja wohl auch eine andere Sache  ::)
Habt Ihr Euch nie auch nur ein ganz klitzekleines Stückchen mit dem Betrieb identifiziert? Also ich schon.
Mit 53 nur noch Socken stricken und Haushalt machen? Wo Haushalt doch nie mein Ding war........nur lästiges Übel das gemacht werden muss. Ich glaube Ihr versteht nicht was ich damit ausdrücken möchte. Ich will gar nicht mehr entscheiden ja mir machts auch nichts aus wenn ich nicht gefragt werde.........aber was mach ich dann sinnvolles.
Französischkurse oder Kunstmalerei........alles nicht mein Ding. Oh je das wird schwer aber wer weiss vielleicht "darf"  ich dann auch "pflegerisch" bei SM oder Mutti tätig werden..... :-X Der Mensch denkt und Gott lenkt

LG Mathilde

Nelly

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #39 am: 23.07.10, 17:17 »
Hallo,
ich glaube gerade bei dieser Thematik kann man nicht alle Betriebe über einen Kamm scheren.

Wenn ich so denke wie ihr Älteren, dann wirds mir ganz schwurbelig, denn fiktiv gedacht (unsere Kinder sind ja noch zu klein um den Hof zu übernehmen):Mein Mann wird in 6 Jahren 50, dann bin ich 38 (mal ganz fiktiv:ich könnte dann ja schon Kinder von 20 Jahren haben und mein Mann allemal). Dann würde ich also mit 38 übergeben. Würg und Urrgs. Wo wir selbst ja den BEtrieb erst vor ein paar Jahren bekommen haben und noch lange nicht so schalten und walten können wie wir wollen und noch so viele Wünsche und Träume verwirklichen wollen. Und da ist man dann beim nächsten Punkt.

Alle unsere BEtriebe unterscheiden sich:

im Schwerpunkt und der Betriebsröße(gemischte Landwirtschaft mit Acker und Tieren, LU, Nebenerwerb, Vollerwerb)
in den Gebäuden (wohnmöglichkeiten für die verschiedenen Generationen)
in den Berufen der außerhofs Arbeitenden
in Gesundheit der Altenteiler (Knie, Herz, Rheuma...oder eben gar nix davon)
in der Tradition
im Alter der "Alten" und der "Jungen" (ich bin 40! Jahre jünger als meine SE)
in bestimmen Vorstellungen (und wenns nur um die Katze im Haus geht oder um den Garten), die aufgrund der Generationen und der vorhandenen ERziehung/Lebenseinstellung meilenweit auseinanderliegen...oder auch nicht
etc.pp.

Ich glaube, die Diskussion entbrannte einfach drum so wild in diesem Thread, weil man als "die Alten" den knausrigen, verbohrten alten schimpfenden BAuern im Hinterkopf hat, der seinen altermäßig weit fortgeschrittenen Sohn immer noch unterjocht und mal endlich abtreten sollte (mal als ein Beispiel). Die "echten" künftigen Altenteiler kommen ja gar nicht so ins Gespräch!

Nell

Offline maggie

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #40 am: 23.07.10, 17:27 »

Ich glaube, die Diskussion entbrannte einfach drum so wild in diesem Thread, weil man als "die Alten" den knausrigen, verbohrten alten schimpfenden BAuern im Hinterkopf hat, der seinen altermäßig weit fortgeschrittenen Sohn immer noch unterjocht und mal endlich abtreten sollte (mal als ein Beispiel). Die "echten" künftigen Altenteiler kommen ja gar nicht so ins Gespräch!

Nell

genau darum nell versuche ich meine gedanken hier einzubringen - ich schäme mich oft über meine generation, das habe ich hier schon mehrmals geäussert -

auch mir gehört der hof eigentlich nicht - ich durfte damals - vor 34 jahren unterschreiben "zur kenntnisnahme" - punkt aus..... - war in der schweiz damals gar nicht üblich und sv hätte da sowiso nicht unterschrieben - ich wollte ja nur holen .

wie junior das dann handhabt soll seine sache sein, das muss er dann mit seiner partnerin klären - ob sie miteigentümerin wird oder ob sie anschliessend einen vertrag machen -
wir haben anschliessend einen ehevertrag abgeschlossen - so hatte ich auch etwas sicherheit ....

und nicht mehr mitreden - das macht mir gar nicht soviel aus - nur hie und da rascher erfahren was sie beschlossen haben wäre manchmal schön... - sie verhandeln bei der arbeit und wenn ich glück habe denkt göga dann daran mir ihre entschlüsse mitzuteilen -
da ich telefonistin, sekretärin und, und bin - sollte ich eigentlich auch bescheid wissen !!! - das nervt manchmal -

aber für die entscheidungen darf ruhig junior zuständig sein - obwohl wir noch nicht übergeben haben, aber das ist nur noch formsache ...
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline passivM

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #41 am: 23.07.10, 17:47 »
Zitat
Ich glaube, die Diskussion entbrannte einfach drum so wild in diesem Thread, weil man als "die Alten" den knausrigen, verbohrten alten schimpfenden BAuern im Hinterkopf hat, der seinen altermäßig weit fortgeschrittenen Sohn immer noch unterjocht und mal endlich abtreten sollte (mal als ein Beispiel). Die "echten" künftigen Altenteiler kommen ja gar nicht so ins Gespräch!

Nell
Ja. Genau. In den vielen Generations-Probleme-Boxen ist nur die Rede von den Übergebern, bei denen es im Umgang mit der jüngeren Generation (oder auch umgekehrt) nicht so gut klappt, oder gar nicht. - Da könnte eventuell ein falscher Eindruck von der Gesamtheit der Übergeber-Generation entstehen.

Deswegen finde ich diese Box gut.  :)
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Offline martina

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #42 am: 23.07.10, 18:36 »
Ich find Mathildes Denkansatz "Wo bleibe ICH denn nach der Übergabe?" interessant. Die Frage habe ich mir auch schon gestellt.

Als wir uns wegen unseres Testaments haben beraten lassen, hat der Berater vorgeschlagen, im Testament aufzunehmen, dass ich als Erbe meines Mannes  - so der früh versterben sollte - den Betrieb spätestens am 25. Geburtstag meines jüngsten Kindes einem der Kinder zu übergeben hätte! Alle Kinder hätten bis dahin Zeit genug gehabt, sich ausbildungsmäßig zu orientieren und es wäre dann möglich zu entscheiden, wer den Betrieb erben solle.

Hä? Ich hab gerechnet, dann wäre 56. Ich hab den guten Mann dann gefragt, wie er sich das vorstelle, wovon ich denn dann leben sollte, bis ich meine Rente erhalten könnte? Sind immerhin einige Jahre zu überbrücken.

Da hat er mich doof aus der Wäsche angeschaut und faselte was von "Altenteil". Das kann es ja auch nicht sein, also in der freien Wirtschaft arbeiten gehen?

Das hat mich beschäftigt, bzw. macht mir Gedanken, wenn ich an die Zukunft und die Übergabe denke.

Offline Paula73

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #43 am: 23.07.10, 19:34 »
Die Frage welche hier doch aufkommt ist scheint es -Was wenn die nächste Generation "alt genug" die übergebende Generation aber noch "zu jung" ist ?

Wir haben von Anfang an mit den Eltern zusammen den Betrieb geleitet, als GbR, in der jeder seine festen Bereiche hat. Die Übergabe erfolgt dann so zu sagen "gleitend". Mein Vater hat bereits übergeben , mit 55 aus gesundheitlichen Gründen. Meine Mutter ist  gleichberechtigtes  Mitglied der GbR.

Wenn hier geschrieben wird, mit 45 sei man noch nicht bereit sich Gedanken über eine Übergabe zu machen, finde ich das kurzsichtig. Ich weiß nicht wie alt der potentielle Hofnachfolger ist. Theoretisch wäre ja 25 möglich, will ich dann wirklich erwarten das die Jungen 20 Jahre geduldig warten, ohne sich selbst etwas auf zu bauen ?

Es muss ja nicht immer eine entweder/oder Lösung sein, aber darüber nach denken kann man glaube ich nicht früh genug.

Offline gina67Topic starter

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Re: Hofübergabe- Gefühle der abgebenden Generation
« Antwort #44 am: 23.07.10, 20:15 »
Die Frage welche hier doch aufkommt ist scheint es -Was wenn die nächste Generation "alt genug" die übergebende Generation aber noch "zu jung" ist ?

Wir haben von Anfang an mit den Eltern zusammen den Betrieb geleitet, als GbR, in der jeder seine festen Bereiche hat. Die Übergabe erfolgt dann so zu sagen "gleitend". Mein Vater hat bereits übergeben , mit 55 aus gesundheitlichen Gründen. Meine Mutter ist  gleichberechtigtes  Mitglied der GbR.

Wenn hier geschrieben wird, mit 45 sei man noch nicht bereit sich Gedanken über eine Übergabe zu machen, finde ich das kurzsichtig. Ich weiß nicht wie alt der potentielle Hofnachfolger ist. Theoretisch wäre ja 25 möglich, will ich dann wirklich erwarten das die Jungen 20 Jahre geduldig warten, ohne sich selbst etwas auf zu bauen ?

Es muss ja nicht immer eine entweder/oder Lösung sein, aber darüber nach denken kann man glaube ich nicht früh genug.

@Paula
das könnte der wirklich der springende Punkt sein. Im Bekanntenkreis haben wir den Fall dass der Vater mittlerweile über 70 ist und der Sohn ist Anfang 50 und immer noch nicht ist übergeben. Als es Zeit war dafür, war der Vater noch zu jung. Auf die Idee eine Gbr zu gründen sind die garnicht gekommen. Der Sohn hat mittlerweile resigniert und wäre auch wohl nicht in der Lage selbst noch was zu bewegen.

Ganz anders der Fall, den ich zuerst beschrieben habe. Da ist der Altersunterschied ziemlich groß und die Eltern sind längst in Rente und der Sohn ist Mitte 20. Der Hof ist seit Jahren verpachtet, wohl mehr auf dem Papier, damit die Eltern die Rente bekommen.

Mein Mann ist nicht mehr 100prozentig belastbar und deshalb glaube ich nicht, dass er bis 65 Jahre voll weiterarbeiten kann. Insgeheim hoffe ich, dass er nicht vor 60 in Rente muss, dann bin ich nämlich selbst auch so alt und könnte gleich mit ihm in Rente. Dann haben wir noch 8 Jahre Zeit, unser Sohn ist dann Anfang 30. Zur Zeit haben wir eine Vater/Sohn Gbr und genau wie Paula es beschreibt, läuft es auch bei uns. Jeder hat seine Zuständigkeit.

Nordlicht