Autor Thema: Sind Lebensmittel in Deutschland wirklich zu teuer, wie oft gesagt wird?  (Gelesen 21611 mal)

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Offline annelie

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Mir ist das alles zu pauschal, es gibt Landwirte die gut verdienen und Landwirte die nicht so gut verdienen, das liegt an vielen Faktoren. Es gibt Leute mit wenig Geld, die nicht auf Fertigprodukte zurückgreifen und es gibt Gutverdiener die den Spitzensteuersatz (42 %) bei der Einkommenssteuer bezahlen, auch bei den Landwirten, natürtlich versucht man als Landwirt auch den Steuersatz zu senken.  ;) Es gibt Landwirte die verreisen und Arbeitnehmer die nicht verreisen.

Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline martina

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Wenn wir - seit 5 Jahren - uns unsere 1 Woche im Ausland als Gruppenreise mit Landwirten gönnen, dann stehen ja auch immer viele landwirtschaftliche Ausflugsziele auf dem Plan, wie in meinen Reiseberichten auch lesen ist.

Ich schaue dann auf den Märkten auch immer gern nach den Preisen für Grundnahrungsmittel. Die Reiseleiter erklären immer gut über das Lohnniveau und allgemeine Lebenshaltungskosten, wenn man fragt.
  Ich hab extra in meinem Reisetagebuch nachgeschaut. Das kg Erdbeeren kostet 3 Euro, die anderen Preise für anderes Gemüse lag auf unserem Niveau, 1 kg frischer Fisch bei 9 Euro. 
 
Wie wir alle wissen, steckt Portugal in einer Wirtschaftskrise. Sehr viele junge Leute, die gut ausgebildet sind, wandern aus. In der Innenstadt von Lissabon sind Mieten kaum zu bezahlen und Wohnungen erst Recht nicht zu kaufen. So wohnt man draussen im Umfeld und innen in der Innenstadt verfallen die Häuser und bleiben die Wohnungen leer, weil niemand so richtig das Geld hat, sie zu renovieren. Verrückte Welt.

Die Preise für Lebensmittel entsprechen in etwa den unseren, Gemüse und Obst ist recht günstig - nach unseren Verhältnissen gerechnet. Eine Arbeiterin in der Porzellanfabrik, die wir besuchen durften, verdient ca. 5 Euro Stundenlohn. Da relativieren sich die Preise wieder ganz schnell. Ein Espresso kostet ca. 0,70 - 1 Euro, die Kugel Eis haben wir im günstigsten Fall für 1,20 bekommen, dann war das ein absolutes Schnäppchen. Die Postkarte kostet 0,50 ct, das Porto nach Deutschland 1 Euro.

Auf Madeira ähnliche Gemüsepreise, dort gibt es KEINE mechanisierte Landwirtschaft, man erntet wegen des tollen Klimas zwar gut, aber alles wird auf den Gartenterassen von Hand angebaut. Fleisch und Milchprodukte werden importiert. Der Mindestlohn beträgt 530 Euro im Monat (2017), ein Lehrer verdient 1300 und ein Arzt im Krankenhaus 2000 netto.

Auf den Kanaren werden 86% des Bruttoinlandsprodukts durch Tourismus erzielt. Ein Dienstleister im Tourismus verdient ca 1000 Euro, die Miete in den Zentren liegt bei ~ 850 Euro für ca. 65 qm Wohnung. Also wohnen alle Angestellten ausserhalb und nehmen lange Wegstrecken zur Arbeit in Kauf. 90 % der Lebensmittel werden importiert. Damit diese überhaupt bezahlbar sind, unterstützt der spanische Staat massiv. Die kanarischen Inseln sind mehrwertsteuerfrei, auf dem spanischen Festland rechnet man mit 21% MwSt.


Wo ordnet man da Deutschland ein? Mit welchen Ländern, die einkommensmäßig mit uns zu vergleichen sind, könnte man sich direkt vergleichen?

Dänemark z.B. hat ja (einige werden sich an Heikes Berichte erinnern?) teilweise noch strengere Auflagen, als wir und dort kosten auch Lebensmittel viel mehr.


Ich glaube wirklich, dass bei uns Lebensmittel schlichtweg nicht richtig wert geschätzt werden. Was billig/günstig verkauft wird, kann verramscht werden. Dazu kommt dann, wie auch schon angemerkt wurde, dass vielen Leuten einfach das Wissen um wirtschaftliche Haushaltsführung fehlt. Und der Anreiz dazu, weil LM so günstig sind.


Offline Meta

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Ich glaube wirklich, dass bei uns Lebensmittel schlichtweg nicht richtig wert geschätzt werden. Was billig/günstig verkauft wird, kann verramscht werden. Dazu kommt dann, wie auch schon angemerkt wurde, dass vielen Leuten einfach das Wissen um wirtschaftliche Haushaltsführung fehlt. Und der Anreiz dazu, weil LM so günstig sind.

Das ist auch genau meine Meinung. In den letzten Jahren ist der prozentuelle Anteil des Einkommens stetig zurückgegangen.
Und dennoch haben die Leute immer zuwenig Geld im Geldbeutel.( meinen sie !!)
Ich habe durch meine Arbeit in den Familien einen Einblick in die Vorräte und Kühlschränke. Leider ist es häufig so, dass es nicht an dem Gesamteinkommen liegt, sondern (leider) sehr häufig an der Verteilung, wie das Geld ausgegeben wird.
Für das was den Leuten wichtig ist, geben sie auch Geld aus. Das ist meine Erfahrung !

Offline martina

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Für das was den Leuten wichtig ist, geben sie auch Geld aus. 

Exakt so!

Offline suederhof1

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Wir haben 3 Hunde und drei Katzen. Zur Zeit gebe ich für Tiernahrung mehr aus, als für unsere Lebensmittel.  :o
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Offline Rohana

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Offline LuckyLucy

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Wir haben 3 Hunde und drei Katzen. Zur Zeit gebe ich für Tiernahrung mehr aus, als für unsere Lebensmittel.  :o
Ich kaufe aber nur No-Name Produkte.

Für wie viele Personen kaufst Du Lebensmittel?
LuckyLucy

Offline suederhof1

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So siehts bei uns nicht aus.

Wir sind nur noch zu zweit .
Ich gehe viel auf dem markt einkaufen und auch bei unseren ansässigen Fleischerei.
Wir brauchen nicht mehr so viel , früher waren wir zu Sechst.
Seit wir keine eigenen Milch mehr haben,, werden die Katzen beigefüttert.
Ein Hund ist alterskrank, da geht auch nur noch was Bestimmtes. Den kann ich ja nicht einfach so laufenlassen, zumal er unser bester Hütehund ist.
Die anderen kriegen Massenfutter /Trockenfutter . Nix ausergewöhnliches.

Offline LuckyLucy

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Da ist es keine große Kunst, dass die Ausgaben für Tierfutter höher sind als die Lebensmittel.
LuckyLucy

Offline frankenpower41Topic starter

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Mir ist das alles zu pauschal, es gibt Landwirte die gut verdienen und Landwirte die nicht so gut verdienen, das liegt an vielen Faktoren. Es gibt Leute mit wenig Geld, die nicht auf Fertigprodukte zurückgreifen und es gibt Gutverdiener die den Spitzensteuersatz (42 %) bei der Einkommenssteuer bezahlen, auch bei den Landwirten, natürtlich versucht man als Landwirt auch den Steuersatz zu senken.  ;) Es gibt Landwirte die verreisen und Arbeitnehmer die nicht verreisen.

Gerti, ich stimme Dir ja zu.
Tatsache ist jedoch dass unser Einkommen im Vergleich zum Durchschnittseinkommen nicht gestiegen ist und man sollte auch berücksichtigen dass wir (zumindest viele) eine 7 Tage Woche haben und keine
6 Wochen Urlaub.  Da meine ich jetzt nicht mal wegfahren können, sondern einfach frei machen.

Es gibt sicherlich Betriebe die besser dastehen als Andere, aber da spielen viele Faktoren mit rein und ich habe die Erfahrung gemacht dass das oft welche sind, die ihr Geld nicht an der Urproduktion verdienen.  (Energie und andere Einkünfte, oder auch welche die mal wo geerbt haben)

Mir stinkt einfach wenn jetzt der LEH  (die Manager) oder auch so Leute wie der von Mcdonalds  so tun als ob sie ein Herz für den Verbraucher haben und interessiert sind dass der sich was leisten kann.
Denen geht es nur ums Geld und um Marktanteil, denn das sind nur solche die selbst bestimmt nicht zu den Geringverdienern gehören.

Wir haben hier noch sehr viele alte Belege aufgehoben,  wenn ich dann Relation von Arbeitslohn den ich an Handwerker bezahlen musste zu dem was 100 kg Weizen kosteten stelle, dann ist doch unbestritten dass der Anteil sich sehr verschoben hat. 
Ich bin immer noch der Meinung dass ein Anstieg der Lebensmittelkosten zumindest einem Großteil unserer Bevölkerung nicht so weh tut, allerdings habe ich meine Zweifel dass das dann auch beim Erzeuger ankommen wird.  Die Macht des LEH ist einfach zu stark und was jetzt kommt an so Aussagen von denen, dass das nicht zumutbar ist, ist einfach deren Reaktion dass sie auch mal Kritik einstecken mussten. 
Hinzu kommt dass den Verbrauchern die Lage der Landwirtschaft schlichtweg egal ist.  Unsere Lage interessiert doch keine S... (von wenigen Ausnahmen abgesehen),  da kann von oben noch so oft kommen man soll auf die Leute zu gehen und informieren.  Gestern haben bei uns vor großen Supermarkt Landwirte mit Verbrauchern ins Gespräch kommen wollen.  Es war nur enttäuschend.
Mir kam es fast vor wie wenn man einen Bogen gemacht hat, vergleichbar wie bei den Zeugen J.....
Die Organisatorin meinte  "ich will einfach nichts unversucht lassen".

Ansonsten gebe ich den Vorschreiberinnen recht, vieles ist einfach Frage der Einteilung.

Ich glaube auch nicht dass sich für uns viel ändert, außer noch mehr Auflagen.  Da werfen noch viele hin.

Offline LunaR

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Ich stimme Annelie zu. Hier wird zu viel miteinander vermischt. Zum einen wird der Preis rein gebracht, den die Landwirte für ihre Produkte bekommen und beklagt, dass das zu wenig ist. Das ist aber nicht der Preis, den der Verbraucher bezahlt. Der Wert dazwischen bleibt beim Handel hängen. Da gibt es dann oft nicht nur eine Stufe. Eigentlich geht es dann alos mehr darum, sollte am Ende nicht mehr beim Erzeuger hängen bleiben.

Dann der Vergleich mit den Handwerkerpreisen und dem Getreidepreis. Das kenne ich von Bekannten, die immer den Brötchenpreis mit dem Mehlpreis vergleichen. Dazwischen liegt der Faktor Arbeit und noch einiges mehr, wie Kosten, Steuern divese Abgaben usw. Der Handwerkerpreis, den ihr bezahlt, ist der Endpreis. Der handwerkliche Unternehmer bekommt den ja auch nicht. Ein Vergleich käme höchstens in Frage zwischen dem Handwerkerpreis und dem Preis, der im Handel für das Getreide gezahlt werden muss.

Ein Vergleich zwischen der Landwirtschaft und anderen Unternehmen ist ohnehin immer schwierig, da Landwirte andererseits auch staatliche Zuwendungen bekommen (schlagt mich jetzt bitte nicht, ich sage nicht, dass das nicht so sein soll). Das ist auch gewollt, weil man damit meint die Preise für Lebensmittel niedrig halten zu können. Eigentlich die alte Geschichte von Brot und Spiele. Die Bürger ruhig halten, durch niedrige Lebensmittelpreise. Von daher glaube ich auch nicht, dass sich da was ändert.

Unser Problem heute ist ja eher der Überfluss und die gerechte Verteilung, von Waren und auch Geld.

Ich finde es nicht gut, wenn immer wieder der Vergleich kommt zwischen den Verbrauchern, die zwei- und mehrmals im Jahr in den Urlaub fliegen und den Lebesnsmittelpreisen. Diese Vielreisenden sind nicht die Normalverdiener. Das, was diese Menschen sich für Essen und sonst was leisten können, davon träumen auch die anderen Normal- und Geringverdiener.

Auch ich bin der Meinung, das, was dem Menschen am Herzen liegt, da findet er einen Weg, es zu kaufen. Zumindest gilt das für Menschen mit normalen Verdienst. Wir sollten aber nicht die Augen davor verschließen, dass es wirklich Menschen gibt, für die JEDES Teil, auch Lebensmittel schwierig zu handhaben ist. Diese Menschen kommen an ihre Grenzen, auch bei Lebrensmitteln. Ich habe einige Jahre im sozialen Bereich gearbeitet. Dort habe ich die erlebt, die aus dem sozialen Netz herausfallen, die lange versucht haben mit mehreren kleinen Jobs alles aufzufangen, weil sie die großen Jobs nicht bekommen, die viel Geld für die Anfahrt zu ihrer Arbeit bezahlen müssen, weil sie sich kein Auto kaufen können und weil sie den Stolz haben, von ihrer Arbeit leben zu wollen und kein Sozialfall werden zu wollen oder auch die, die in einer billigen Altbauwohnung wohnen und immer mehr Geld für steigende Energiekosten aufbringen müssen, weil diese Wohnungen erbärmlich isoliert sind und sie einfach dort nicht wegkommen, weil das Geld für den Umzug fehlt. Aber sie sind überwiegend in größeren Städten zu finden und wir Dörfler stolpern nicht so leicht über sie.


Das alles bedeutet jetzt nicht, dass ich der Meinung bin, die Landwirte sollten die Kosten für die sozialen Mißstände in unserer Gesellschaft aufbringen.
Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


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Offline fanni

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Ich bin da sehr gespalten, was dieses Thema angeht. Meinde Gedanken springenhin und her


Tatsache ist, dass hier gerade eine soziale Schieflage sich verfestigt und viele Leute wegen der hohen Mieten und der geringen Löhne sich echt sehr wenig leisten können, niedrige Renten kommen in Zukunft auch noch viel mehr dazu.
Aber - wir Landwirte sind doch nicht dazu da,  das Sozialamt zu sein  UND wir können doch auch stolz darauf sein, dass wir mit unserer Technik und unserem Wissen heute Lebensmittel produzieren, die sich wirklich jeder leisten kann - nur wie wird uns das gedankt?? Dreckschleudern, Tierquäler usw........und dann jetzt "Zwangsbio" für alle, naja und dann?? ........Ratlosigkeit meinerseits  ??? ???

Herzliche Grüße von Fanni

Offline Solli

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Ich schließe mich Luna vollkommen an!

Einzig die Schuld immer beim Verbraucher suchen ist eine gezielte Masche. damit die Politik nichts verändern muss.
Wie wirbt Frau Klöckner so spitzfindig in ihrem Imagevideo? "Du entscheidest ...."

Und jetzt ein Beispiel aus Verbrauchersicht:
Ich war gestern im Edeka, weil ich Rindergulasch brauchte. Leider ist meine nachhaltige Ökoquelle versiegt. Im Kühlregal gab es 500g RG für knapp 6 Euro, Haltungsform 1. Ich soll also teuer Fleisch aus der schlechtesten Haltung kaufen? (Ja, für mich sind 6 Euro viel Geld, denn ich verdiene keine 1000 Euro im Monat) Und wirtschaften kann ich übrigens sehr gut, sonst wäre ich in Schulden schon versunken.
Wieviel von diesen 6 Euro pro 0,5 kg kommt wohl beim Bauern an?
Garnix! Denn dieses Fleisch stammt garantiert aus einer industriellen Massentierhaltung, die mit bäuerlicher Landwirtschaft überhaupt nichts mehr gemeinsam hat, außer die Agrarsubventionen.
Ich ging dann direkt an die Fleischtheke. Dort gab es das Kilo für knapp 9 Euro. Auf Nachfrage hin konnte mir die Verkäuferin aber nicht sagen, woher das Fleisch kommt. Außer der "vertrauensvollen" Aussage, das Edeka für Nachhaltigkeit garantiert, blieb mir nur die Entscheidung, das Fleisch zu nehmen oder nicht. Gut, ich hätte noch zu Penny oder Netto gehen können, mehr Auswahl gibts hier nicht. Aber jeder weis, wie "vertrauensvoll" Discounter agieren! >:(
Ich muss für drei Leute einkaufen, wovon zwei für vier essen. Lagermöglichkeit habe ich keine.

So, wie die Landwirte einen 24 Stundentag haben, so geht es auch vielen Angestellten, die in Vollzeit wohl möglich noch Überstunden schieben, stundenlang pendeln müssen oder zwischen mehreren Minijobs hin-und her jonglieren. Dann kommt der Stress auf Arbeit dazu, in vielen Betrieben sind Mobbing, Druck und zu hohe Arbeitsbelastung an der Tagesordnung. Da ist es absolut verständlich, wenn zu Hause die Prioritäten anders gesetzt werden und dann doch lieber zum Fertigprodukt gegriffen wird, weil der Haushalt ansteht, weil Kinder Aufmerksamkeit wollen, weil andere Termine anstehen, weil weil weil ..... oder weil man einfach zu erschöpft ist?

Weder ist der Verbraucher zu geizig, noch tragen die Landwirte die Schuld. Die Politik müsste endlich mal nen Arsch in der Hose haben und die Lebensmittelhändler entsprechend gesetzlich an die Kandare nehmen.
Uns hilft kein Gott, unsere Welt zu erhalten - das müssen wir schon selbst tun!

Offline frankenpower41Topic starter

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Deinen Schlusssatz stimme ich zu, ich glaub aber nicht dass das geschieht.  Das wäre dann Eingriff in den Markt (oder würde so dargestellt)

Offline LunaR

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Deinen Schlusssatz stimme ich zu, ich glaub aber nicht dass das geschieht.  Das wäre dann Eingriff in den Markt (oder würde so dargestellt)


Das kann gut sein, obwohl der Markt schon lange nicht mehr frei ist.
Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


Verschwendete Zeit ist Dasein.
Gebrauchte Zeit ist Leben.