Autor Thema: Mehl ist gleich Mehl?  (Gelesen 28905 mal)

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Offline reserlTopic starter

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Mehl ist gleich Mehl?
« am: 13.02.05, 12:34 »

Seit ich meinen Thermomix habe, mach ich ziemlich oft Hefeteig für Brötchen.

An Mehl hab ich eigentlich schon alles verwendet:
"Billig"-Mehl, Markenprodukte und Mehl direkt von der Mühle.

Einen wirklichen "sichtbaren" Unterschied konnte ich bisher nicht feststellen.

Worauf achtet Ihr beim Mehlkauf?
Was ist Euch wichtig?
Wo gibt es Qualitätsunterschiede?
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline martina-s

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #1 am: 13.02.05, 12:44 »
Hallo,
Ich backe eigentlich in der Regel immer mit Billigmehl. Als ich noch selber Brot gebacken habe, da habe auch verschiedene Mehle daheim gehabt. Gerade von den Typen her.+ natürlich Roggenmehl. Leider hat den Streß mein Backofen nicht so gut vertragen.
Zum Dunstmehl von Annelie wollte ich noch sagen, dass sich das am besten für Spätzle und Hefeteig eignet.
Liebe Grüße
Martina

Offline martina

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #2 am: 13.02.05, 12:49 »
Sichtbaren Unterschied kann man eigentlich nur über die Typenzahl des Mehles feststellen. Die Typenzahl steht dabei für den Ausmahlgrad, 405 ist eben ein weißes Mehl, je höher die Zahl, desto gröber gemahlen und gesiebt wird das Mehl.

Allgemein gilt: weißes Mehl für feinere Backwaren, gröbere Mehle für Kuchen und Brote.

Zum Kochen nehm ich meist weißes billiges Mehl, Typ 405. Zum Kuchenbacken auch 405, aber da nur das mit dem "Sonnenstern". Ich bilde mir ein, das Ergebnis ist besser *einbildungistaucheinebildung*?

Wenn ich dann wirklich mal Brot backe, dann am liebsten mit Vollkornmehlen Typ 1050 *glaube ich*

Biskuit bekommt noch Stärke und manche Teige dann Weizenpuder, das ist noch feiner gemahlene Stärke ;)

Dunstmehl kenne ich gar nicht.???

Offline martina-s

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #3 am: 13.02.05, 13:06 »
Hallo Martina,
ein bekanntes Dunstmehl ist meines Wissens (hoffentlich sage ich jetzt da nix Falsches) das Wiener Griessler von Rosenmehl.
Zumindest hab ich das so in Erinnerung.
Habe aber auf der Seite von Rosenmehl nachgeschaut und die beschreiben das als doppelgriffiges Mehl. In der Mühle gekaufter Dunst ist aber ähnlich im Aussehen und in der Verarbeitung.
Bei Rosenmehl haben die extra noch ein Spätzlemehl was dann vielleicht ähnlichen Charakter haben wird.
Schaut Euch doch selber mal auf der Seite um: http://www.rosenmehl.de/sites/rosenmehl/sitemap.jsp?nodeId=1435176&open=x
Liebe Grüße
Martina

Online Frieda

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #4 am: 13.02.05, 13:28 »
Hallo,

dieses Mehl ist ganz gut für Strudelteig, der läßt sich viel besser ausziehn, als mit "normalen"
Viele Grüße,

Jesus verspricht: Ich bin bei euch alle Tages eures Lebens bis ans Ende der Zeit (Mt 28,20)

Offline martina-s

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #5 am: 13.02.05, 14:36 »
Stimmt, Dagmar,
dafür habe ich es auch schon oft verwendet. Aber momentan habe ich keines mehr daheim. Meine SM wenn schon oft für sich was gekocht oder gebacken hat, die hat mir dann meine "Sondermehle" für was anderes verwendet. Wenn ich keins daheim hab, dann spar ich mir den Ärger.
Das Wiener Griessler ist nämlich nicht ganz billig.
Liebe Grüße
Martina

Melinda

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Zitat
Worauf achtet Ihr beim Mehlkauf?
Was ist Euch wichtig?
Wo gibt es Qualitätsunterschiede?
Ich verwende
Mehl-Type      Verwendung   für
  405   Weizenauszugsmehl    selten, nur    feine Backwaren, helle Böden

  405; 550   Dunst (doppelgriffiges Mehl)   stets   Nudeln (Spätzle), Strudelteig, Soßen

1150   Roggenmehl   selten, nur   Birnen-(Schnitz-)Brot, Hutzelbrot, Brot
  405 + (1700) frisch geschroteter Weizen*   75% Weizenauszugmehl     + 25% (!) frisches Weizenschrot*     stets   Rührkuchen, Rotweinkuchen, dunkle Böden, Pfannkuchen, Waffeln

(1800) frisch geschroteter Roggen*   (!) frisches Roggenschrot*    selten, nur   Brot
* Küchenmaschine mit Schrotaufsatz

Weizenmehl 405  ist lange haltbar (enthält fast nur Stärke und etwas Kleber). 
Es gibt trotzdem deutliche Unterschiede beim Backen (A-Weizen enthalten mehr Eiweiß. Kleber-Qualität!). 
Mit steigender Typzahl (enthält mehr Teile des Keimlings: mehr Eiweiß (Kleber!), und Öle, Ballaststoffe, ... ) sinkt die Haltbarkeit!

Bitte kein Schrot einkaufen, wird bei Lagerung bitter!
Weizen und Roggen (Körner) sind Jahre lang haltbar. Jeweils (!) frisch schroten mit Küchenmaschine mit Schrotaufsatz.
Mehr als 25... 33% Schrot* erinnert zu sehr an rustikales Vollkornbrot.

Frisch geschroteter Weizen* schmeckt angenehm nussig. Bitte nur 25% (!) frisches Weizenschrot* zu  Weizenauszugsmehl oder Dunst geben und sofort verbacken. -
"Vollkornbrot nach Art des Hauses":   50%  Roggenmehl 1150  (oder (!) frisch geschroteter Roggen*) + 25% Weizenauszugsmehl 405 (Qualität!)  + 25% (!) frisch geschroteter Weizen* ...  -
> Diese Kuchen (und Brote) haben einen positiven Nebeneffekt: Hervorragende Blutwerte! <

Hoffe, dass Ihr mit der vereinfachten Zusammenstellung etwas anfangen könnt.
Ich verarbeite am Liebsten eigenes Qualitätsgetreide.
Viel Erfolg beim Kochen und Backen!
« Letzte Änderung: 13.02.05, 15:55 von Melinda »

Offline mary

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #7 am: 13.02.05, 19:23 »
Hallo Melinda,
seit gut einem Jahr habe ich eine eigene Mühle und verwende sehr viel Getreide, um daraus Mehl zu mahlen.
Allerdings habe ich bisher noch keinen Schrot gemacht, sondern nur ganz fein gemahlen und bei Kuchen siebe ich mit einem feinen Sieb die Schalen, bzw. Randschichten weg.
Hast Du Blutwerte untersuchen lassen und was hat sich damit verändert?
MIr fällt auf, dass bei selbstgebackenem Brot einfach viel mehr gegessen wird als bei gekauften.
Herzliche Grüsse
maria

Offline Mirjam

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #8 am: 13.02.05, 20:18 »
Hallo,

Profis nehmen Dunst auch viel lieber zum Panieren z.B. Schnitzel oder Karpfen, dann wird die Panade beim Backen knuspriger.

viele Grüsse

Mirjam
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

silvia

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #9 am: 13.02.05, 21:43 »
Ich nehme fast ausschließlich Mehl vom Typ 550.

Gerade für Hefeteig ist es mir viel lieber als 405er.

Dunst nehm ich nur für Spätzle.

Offline martina-s

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #10 am: 13.02.05, 23:01 »
Hallo Maria,
ich bin momentan auch mal wieder meine Ernährung etwas am Umstellen. Vor einigen Jahren habe ich mir mein Schrotbrot auch selber gebacken. Dazu habe ich unter anderem Weizenkörner über Nacht eingeweicht und mit verbacken zusammen mit dem Schrot, einem Anteil an Roggenmehl und Sonnenblumenkernen, Sesam, Leinsamen. Hab da mal sehr bewußt gelebt.
Irgend wann hatte ich es satt immer extra für mich zu backen und zu kochen.
Aber mit der anderen Ernährung nehme ich extrem zu und gehe auf wie ein Hefekloß.
Also wieder reduzieren und die Ernährung bewußter gestalten. Gerade bei Mehl, Getreide und Brot unerlässlich.
Darf ich gar nicht laut sagen in meiner Familie sonst bin ich der Ökospinner. Aber mir bekommt es besser.
Liebe Grüße
Martina

Offline mary

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #11 am: 14.02.05, 09:57 »
Hallo Martina,
was hat gesunde Ernährung mit Ökospinnereien zu tun?
Wenn unsere Tochter gekauftes Brot isst, dann bekommt sie einen fürchterlichen Ausschlag.
Hat lange gedauert, bis wir herausbekommen haben, woher der Auschlag kommt.
Da bei uns niemand Schrotbrot essen würde, habe ich lange um brauchbare Brotrezepte gesucht.
Inzwischen essen sie auch den Kuchen aus dem selbstgemahlenen Mehl, ich siebe die Schalen und Randschichten einfach weg, für Sossenbinden gemahlenes Mehl klumpt viel weniger, so spare ich mir schon lange gekaufte Sossenbinder.
MIr fällt auf, dass ich das Körndlzeugs brauche, um nervlich gesund zu bleiben,
ausserden ist es für mich einfach ganz was anderes, aus unserem eigenen Getreide Mehl und Brot zu haben, ein Erzeugnis vom Anfang bis zum Ende begleiten zu können, das hat schon was für sich.
Und mein Mann sitzt inzwischen stolz am Tisch, wenn jemand das gute Brot lobt, weil es aus seinem Getreide ist.
Was ich noch nicht ausprobiert habe, das ist Strudel - und Nudelteig,
aber das kommt auch noch dran, Wiener Griessler war früher auch bei uns im Haus für Strudelteige.
Ich möchte diese Woche mit Dinkel mal einen Strudelversuch machen.
Mal schauen.
Und noch einen positiven Effekt hat die Mühle, das frische Mehl ist sehr preiswert,
egal welches Getreide auch vermahlen wird.
Küchenmaschine und Mühle würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen- hoffentlich gibts dort Strom ;D
maria

Offline martina-s

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #12 am: 14.02.05, 14:43 »
Zitat
Küchenmaschine und Mühle würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen- hoffentlich gibts dort Strom
;D ;D Mußt Dir halt einen Generator basteln und um die Palme sausen - kleiner Scherz am Rande.
Aber unser Austausch hier hat mich wieder auf neue Ideen gebracht. Ich werde meine Mühle auch mal wieder aus dem Schrank zaubern...
Liebe Grüße
Martina

Offline Mikki

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #13 am: 28.02.05, 12:08 »
Hallo!

Meine Frage passt zwar nicht richtig zum Thema hier, da ich aber keine genaue Box dazu finden konnte, gehe ich mal damit in die "Mehlkiste" hier.
Da Brote beim Bäcker recht teuer sind und auch immer schnell gegessen sind, will ich in nächster Zeit selber mehr backen und darum habe ich mir nun einen größeren Vorrat an Mehlen mit verschiedenen Mehltypen-Zahlen (alles in 1kg-Tüten) angelegt.
Ich weiß aber nicht, WO ich es am besten aufbewahren soll?
??Keller--Küche--Hauswirtschaftsraum--Vorratskammer??
Diese Möglichkeiten habe ich...habe das Mehl erst mal in den Keller geschleppt, befürchte aber, dass es dort zu kühl sein könnte und das Mehl dann verklumpt. Und in meiner Küche ist nicht genug Platz für solch eine Mehlmenge.

Wo lagert Ihre Eure Mehlvorräte? Hoffe auf einen Tipp...

Grüße von fragender Mikki 
Fröhlich sein, Gutes tun, .....und die Frauen plaudern lassen!

Lasst es Euch gut gehen!
*************************************************  
:-)

Rosalinde

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Re: Mehl ist gleich Mehl?
« Antwort #14 am: 01.03.05, 21:30 »
Hallo Mikki,
ich habe meine Mehlvorräte immer aufgeteilt. Was direkt verbraucht oder gebraucht wurde, lagerte in der Küche, der Rest im Keller. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass man die Mehltüten nicht einfach so abstellen sollte. Viele kleine Mitbewohner finden sich sonst ein. Ich tuppere alle Mehlvorräte ein. Seitdem verklumpen sie nicht mehr und sie werden auch nicht bevölkert. Im Keller in größeren Behältern, in der Küche in praktischen 1-kg-Schüttbehältern. Kostet zwar etwas, macht sich aber rasch bezahlt und hält auch lange.
Herzlichst, Rosalinde