Du meinst, was unterscheidet den Milchmarkt vom bspw.Telefonmarkt. Entweder Preisvergleich überall oder nirgendwo. Darauf kann ich nur antworten, dass der Rohmilchmarkt ein ganz besonderer Markt ist. Nicht lagerfähiges Erzeugnis. Großer Verkaufszwang, Marktmacht des Bauern daher äußerst prekär, atomisiertes Angebot
Die Erfahrung zeigt, dass die Molkereien innerhalb von engen Preisgrenzen zeitnahe agieren, und dass es über längere Frist gesehen nur geringe Preisunterschiede gibt. Über die Macht der Zentraleinkäufer andererseits verliere ich keine Wort mehr.
Deshalb fusionieren die Molkereien wie wild, um den Handelsriesen besser Paroli bieten zu können. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Aus dem Fusionsmolkereien resultiert regional aber für die Bauern quasi ein Monopol der Rohmilchaufkäufer. Der Bauer hat dann eigentlich gar keine Wahl mehr auf Preisunterschiede zu reagieren. Während der Zentraleinkäufer immer Unterschiede für sich nutzbar machen kann. (Außer die Milch wird knapper, dann ist alles umgekehrt)
Deshalb halte ich die Entscheidung für klug und bauernfreundlich, Milchpreisvergleiche solange zu verbieten, bis die Transparenz auf allen Ebenen hergestellt ist oder der Bauernmilchpreis unverhältnismäßig hoch ist. Man glaubt die Molkereien zwicken zu können, schwächt aber gleichzeitig deren Position beim Handel und damit sich als Bauer selbst. Die Sache ist etwas um die Ecke zu denken.