Autor Thema: Molkerei schießt Eigentor!  (Gelesen 12080 mal)

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Offline Internetschdrieler

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Re: Molkerei schießt Eigentor!
« Antwort #15 am: 26.03.10, 09:14 »
Ja und wenn BDM-Milch - was bitte ist so schlimm daran, wenn es regionalen Erzeugern mehr Geld bringt?

Ja den regionalen 120 Milcherzeugern, die z.Z. in dem BDM-Milch-Programm sind, die derzeit ca 20 % (Zahlen vom Februar was dann effektiv einen Aufschlag von 2,8 Cent auf ihren Basispreis von 26 Cent [4,2/3,4] ausmacht) ihrer Milch über diese Schiene absetzen können. Nicht aber den Genossen der Breisgaumilch! Folglich Eigentor!!

Internetschdrieler


Offline Mirjam

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Re: Molkerei schießt Eigentor!
« Antwort #16 am: 26.03.10, 09:27 »
Internetschdrieler,

einer meiner Ausbilder war Prof. Dr. Wolf. Der Wolf der die Südfleisch mit aufgebaut hat: Nach dem Krieg kam ein US-Soldat zu ihm und wollte 50 kg Rinderhackfleisch für sowas abstruses wie "Burger". Die Woche drauf kam er 150 kg holen. etc.  Und heute?

Heute sind ist die Verwertung von süddeutschen Kuhvordervierteln als Fleischpatties für McDonald & Co.  ein/das Absatzmarktsegment/Wertschöpfung für die Landwirtschaft geworden. Haben die Burger ganze/eigene Verarbeitungsbetriebe die nur dafür gebaut worden sind.

Meine Güte  - Faire Milch ist im ersten Verkaufsjahr!?

Mirjam
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline Jochen

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Re: Molkerei schießt Eigentor!
« Antwort #17 am: 26.03.10, 15:04 »
Die "Burger" waren aber was völlig Neues...
Ich vermute, dass zwei Drittel der Burgerkonsumenten ohne MC Donalds kein Rindfliesch verzehren würden.
Bei der fairen Milch wird aber nur simple H-Milch durch ein völlig identisches Produkt ersetzt, dass mit ideologischen Marketing höherwertig suggeriert wird.
Wie die Jumg-BDMler mit anderen Vermarktern umgehen, die durch innovative Produkte neue Käuferschichten erschlossen haben, zeigt sich HIER:
http://bdm-young.de/2010/03/17/eine-lach-und-sachgeschichte/#more-539

Abgesehen DAVON, dass dieser Internet-Hoax mittlerweile einen soooooooooooooooo langen Bart hat und in den wesentlichen Punkten schon vor Jahren nicht nur von Müller selbst widerlegt wurde...
ich frage mich, wie man im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte SO mit seinen Geschäftspartnern umspringen kann.
Man fordert einen hohem Milchpreis uind dann stimmt man mit in die linksradikalen Parolen ein, in denen die erfolgsorientierte Geschäftspolitik des Handelspartners kritisiert wird...


"He Du.. mein Milchabnehmer: Wirtschafte gefälligst uneffektiver und bezahl mir dafür mehr"

Noch ganz bei Trost???

Ich glaube, dass mit diesen Grünschnäbeln das nächste große Problem nach Schneiderbauer für den BDM entstanden ist..
und nicht so einfach entsorgbar!

Zitat
Wenn ihr jetzt fragt, warum solche ekelhaften Schmarotzer wie der Herr Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann muss ich euch sagen, dass man so etwas einfach nicht tut. Wenn ihr aber das nächste mal im Supermarkt seid, dann lasst doch einfach die Sachen vom Herrn Müller im Regal stehen und kauft die Sachen, die daneben stehen. Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger

Gehts noch tiefer mit Niveau?

Gegenüber diese menschenverachtenden Einstiegssatzes wäre der zweite Teil ja noch relativ harmlos...

wenn es nicht ausgerechnet der BDM wäre, der zum Boykott aufruft (was ja schließlich auch tausende von Milcherzeugern-- teils auch BDM-Mitglieder -- treffen würde) und den geneigten Leser zum Kauf von BILLIGEREN Produkten auffordert!

Offline fanni

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Re: Molkerei schießt Eigentor!
« Antwort #18 am: 26.03.10, 17:19 »
Dazu ein Kommentar von Olaf Deininger im Aufreger der Woche


http://www.agrarheute.com/milch_und_rind/milchproduktion/chronisch_klamm_.html?redid=329947

Quelle: Agrar/heute/com vom 26.3.10


Zitat



Chronisch klamm


Offenburg – Hektische Personalwechsel und Schummelbutter offenbaren das Problem vieler genossenschaftlicher Molkereien. Da die Mittel zum Investieren fehlen, sucht man sein Heil in mitunter eher bizarren Lösungen.

Aufregung in Südbaden: Per Brief forderten etliche Genossen der Molkerei Breisgaumilch öffentlich den Rücktritt ihres amtierenden Aufsichtratschef. Der Grund: Gottfried Hermann hätte verhindert, dass die Molkerei die "Faire Milch" des BDM abfülle.

Hinzukomme: Er sei wohl mitverantwortlich dafür, dass die Molkerei Butter aus dem Allgäu gekauft und mit eigener "Schwarzwälder"-Verpackung, also als regional-badische Butter verkauft habe. Das Produkt wurde von der Badischen Zeitung prompt als "Schummelbutter" bezeichnet.

Die Gruppe der Briefeschreiber setzte sich durch: Hermann musste am Mittwoch dieser Woche sein Amt räumen. Als neuer Aufsichtsratschef wurde Anton Walter aus Oppenau bestimmt. Durch die neuen Entwicklungen hat der BDM (Bundesverband Deutscher Milchviehhalter) nun die Mehrheit im Breisgaumilch-Aufsichtsrat.

Und Walter gab unumwunden zu: "Das Etikett hat den Eindruck erweckt, die Butter stamme aus dem Schwarzwald. Damit wurden die Verbraucher hinters Licht geführt. Für diese Täuschung entschuldige ich mich ausdrücklich und bitte sie, der Breisgaumilch die Treue zu halten."

2006 hatte die Breisgaumilch das Buttern aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Die Anlage in Offenburg stammte aus den 60er-Jahren, es gab kaum noch Ersatzteile, Wartung und Produktion wurden zu teuer. Walter, der bereits seit 13 Jahren im Aufsichtsrat der Breisgaumilch sitzt, hat nun erkannt: "Es ist teurer, Butter selbst herzustellen als mit fremder Butter zu handeln. Es bringt aber mehr Wertschöpfung, Butter zu produzieren als H-Milch an Aldi zu liefern."

Heute kündigte die Molkerei nun an, die Produktion von eigener Butter wieder aufzunehmen. Dazu soll eine Buttermaschine angeschafft werden, deren Kosten allerdings ersteinmal die Auszahlungspreise (derzeit 29 Cent pro Liter) weiter drücken könnten. Aber wie sagte schon mein BWL-Lehrer: Wer Kapital bilden möchte, muss Konsumverzicht leisten.

Wie es aber mit der "Fairen Milch" weitergeht ist im Augenblick noch offen. Schließlich benachteilige die "Faire Milch", für welche die Erzeuger 40 Cent pro Liter erhalten sollen, all jene Genossen, die nicht Mitglied des BDM sind. Die erhalten nämlich nur 29 Cent für ihre Milch. Wie man damit umgeht, möchte der Aufsichtsrat nun in den nächsten Tagen prüfen. Keine leichte Entscheidung.

Bis dahin soll Geschäftsführer Karl Laible mit der Milchvermarktungsgesellschaft Süd (MVS), welche den Auftrag für die Abfüllung der "Fairen Milch" vergibt, einmal die Möglichkeiten prüfen.

Olaf Deininger


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« Letzte Änderung: 26.03.10, 18:00 von martina »
Herzliche Grüße von Fanni

Offline Lexie

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Re: Molkerei schießt Eigentor!
« Antwort #19 am: 26.03.10, 20:15 »
die ganzen Milchdiskussionen sind doch alle nur noch zum Lachen  :D Meint ihr, dass es viele Verbraucher juckt, wo ihr Zeug herkommt,
Lexie

Offline Internetschdrieler

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Re: Molkerei schießt Eigentor!
« Antwort #20 am: 16.04.10, 22:48 »
Nun haben die Mitglieder entschieden

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Offline fanni

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