Hallo Ihr alle,
ich bin etwas verwundert, dass in einem landwirtschaftlichen Portal überhaupt die Frage Marke oder No Name aufkommt.
Zuerst möchte ich erstmal ein paar Statements zu Handelsmarken loswerden:
Wie schon einige von Euch beschrieben haben, füllt die Handelsmarkenproduktion etwaige Kapazitätslücken in der Produktion.
Manche Lebensmittelproduzenten füllen in der Tat das selbe Produkt in eine andere Verpackung. Das hängt jedoch vom Produkt und von der zu produzierenden Menge ab. Sobald die Verwendung von kostengünstigeren Rezepturen also billigeren Zusatzstoffen billiger kommt, als das weiter laufen lassen der Maschine, werden billigere Zutaten verwendet. Das lohnt sich bei den großen ab einer relativ großen Charge, da das Umstellen und Reinigen der Maschine etwa 2-4 Stunden (je nach Produkt) dauert.
Auch das Argument mit der Werbung ist natürlich richtig. Eine Markeneinführung eines neuen Produktes verschlingt ein halbes vermögen.
Ob also, No-Names besser oder schlechter sind, darüber lässt sich in der Tat streiten.
Dennoch solltet ihr Euch doch mal überlegen, was die Billigproduktion für Folgen hat.
Ich möchte hier wirklich niemanden zu nahe treten. Ich hoffe ihr versteht mich jetzt richtig.
Aber wenn die Konzerne noch billiger produzieren, dann geht der Preiskampf weiter. Und wie man schon seit Jahren sehen kann, ist der Landwirt IMMER der verlierer. Natürlich werden die Konzerne nicht mehr an Euch auszahlen, aber mit Sicherheit immer weniger. Und wenn in ein paar Jahren die Subventionen eingestellt werden, dann gute Nacht - dann hat die Deutsche Landwirtschaft noch sehr viel überlebenschancen. Deshalb kann ich die Diskussion nicht nachvollziehen. Wenn ihr nicht mal Makren kauft, wie soll dann jemals der "Geiz-ist-Geil-Konsument" auf den Trichter kommen. Mit den Nonames dreht ihr Euch selber die Kordel am Hals zu. Sicherlich wisst ihr nicht, wie extrem die Bedindungen in der Produktion und im Handel sind. Tatsache ist, es zählen nur Zahlen. Tja, und wenn der Konsument es gewoht ist, die Milch für 40 Cent einzukaufen, dann zahlt er auch nicht mehr. Und wenn die deutschen Landwirte die Milch nicht für den Preis anbieten können, dann wird hald in nem anderen Land gekauft. Und das gilt für alle Rohstoffe.
Das ist das große Problem bei uns in Deutschland. Man lässt sich gerne verleiten. Aber wenn wir nicht die Vorreiterrolle übernehmen wer dann?
Hierzu möchte ich noch ein Beispiel aus meiner alltäglichen Praxis anfügen. Ich bin Beraterin für Direktvermarktung. Wenn ich zu einem Kunden in den Hofladen komme, und ich sehe, das dort Handelsmarken (im Lebensmittelbereich) verwendet werden, da werd ich kritisch. Wenn ein Hofladenkunde herein kommt, und sieht, dass Aldi-Produkte(zum Beispiel Essiggurken für Fleischsalat) in die Bauernprodukte gemischt werden, was erklären Sie dem Kunden? Wenn Sie schon Discounterware benutzen, dann muss das ja gut sein. Warum sollte also der Kunde wieder kommen, wenns beim Billigramscher das Selbe nur billiger gibt?
Bitte denkt bei Eurer Kaufentscheidung etwas nachhaltiger. Es kommt uns allen zu gute.
Marion