Autor Thema: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?  (Gelesen 18077 mal)

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Paulina

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Hallo,
ich (siehe Vorstellbox) hab seit etwa 20 Jahren ein enormes Problem mit den Milchaustauschern.
Ich kann das einfach nicht für gut halten, und wennn ich mir die Statistiken so ansehe, habe ich völlig recht.

Ich bin damals über ein Buch eines britischen Bauern von 1950 gestolpert, der der Ansicht war, extreme Sorgfalt bei der Aufzucht seiner Jersey-Herdbuchkälber im ersten halben Jahr (mit Vollmilch) bringe etwa sechs Jahre zusätzliche Lebens/Nutzungsdauer pro Kalb.
Wenn ich dann die Statistiken sehe, daß jede 3. Kuh nicht mal ihre 3. Laktation aus zig Gründen nicht beendet, sehe ich langsam einen sehr starken Zusammenhang zwischen Aufzuchtart und Lebensdauer.
Wer von euch hat sich da schon mal ernsthaft Gedanken drum gemacht?

Ja, ich bin dunkelgrün, und will das Beste für meine Tiere UND Geld verdienen - es geht, ich weiß das, ich hab es schon in anderen Betriebszweigen hinter mir, allerdings nicht hier in D.
Auch ohne jede Prämie.
Nur ist weniger an Arbeit und Aufwand manchmal mehr im Ergebnis....
Wie denkt ihr darüber?





Offline heike

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #1 am: 15.03.09, 07:57 »
Hallo Paula

Wir füttern auch seit vielen Jahren mit Vollmilch weil Milchaustauscher langfristig gesehen nicht billiger ist. Jeder Liter Milch den ein Kalb problemlos säuft ist eine Investition in eine gesunde langlebige Milchkuh.

An den Milchaustauschern liegt es aber nicht wenn die Kühe nicht alt werden da gibt es doch so viele Punkte an denen man ansetzen kann. Zusätzlich zu allem eine gute Portion Glück ;)
« Letzte Änderung: 15.03.09, 11:26 von heike »
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Heike

Offline mary

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #2 am: 15.03.09, 08:08 »
Irgendwelche Berechnungen wegen Fütterung der Kälber haben wir schon längst aufgegeben. Sind die Kälber doch unsere Zukunft. Je nach Modestömungen wäre einmal die Milch, dann wieder der MAT besser für die Tiere.
In der Natur haben die Kälber auch nur Milch von der Kuh.
@Heike und Paula- meint ihr dass die längere Lebensdauer von Kühen mit der Milchfütterung am Anfang des Lebens in Zusammenhang steht?
Da gab es  mal einen Versuch von Pottenger, der verschiedene Katzen verschieden gefüttert hatte. Diesen Versuch setze er über mehrere Katzengenerationen ein- die Folgen scheinen sehr unterschiedlich gewesen zu sein.
Von diesem Versuch aus gesehen hätte die Fütterung des Kalbes und der Kuh auch Auswirkungen auf die nächsten Generationen.
Früher hatten wir fast immer zuwenig Nachzucht für unsere Remontierung, jetzt reichen nur noch ein Bruchteil der nachgestellten Kälber aus.
Herzliche Grüsse
maria


Offline Lotta

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #3 am: 15.03.09, 08:17 »
Moin!
Ich sehe das auch so.
Musste mir jetzt erst wieder anhören- "was ihr bekommt die Quote nicht voll und du tränkst Vollmilch"
Da wird man von den meisten Leuten nicht verstanden.
Aber wir haben auch viele Sorten MAT versucht- zufrieden war ich mit keinem. Die Vollmilchkälber sind einfach vitaler und wüchsiger. (und nach meinen Erfahrungen auch nicht so Durchfallanfällig. Ganz suspekt ist mir Null Austauscher. ::)
Leider haben wir zur Zeit einen BT und Botulismuseinbruch in der Kuhherde (daher auch die gravierende Unterlieferung), jetzt haben 2 Kälber Lähmungen, die auf Milch von Botulismuskühen zurückgeführt wird  :o
Aber da werd ich mich nochmal schlau machen, finde das nicht so einleuchtend. Denke eher, die haben das im Mutterleib schon mitbekommen.
Grussi
Lotta
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Offline Matthias

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #4 am: 15.03.09, 09:31 »
Hallo,

also die hier geschilderten Meinungen irritieren mich, ich glaube kaum das man den Erfolg und die Lebenserwartung der Kuh an einem einzigen Faktor in der Aufzucht festmachen kann.

Richtig ist schon das die ersten Lebenswochen die wichtigsten Einflussfaktoren auf EKA, Lebenserwartung und Lebensleistung sind da hier das Wachstum überwiegend durch Zellteilung von Statten geht. Nur wer kontrolliert in Praxis ?

Milch hat für mich ein paar Nachteile: Milchkühe sind nicht mehr darauf gezüchtet das Kalb zu ernähren, sprich die Inhaltstoffe vor alllem Fett ist viel zu hoch, das führt dazu das die Kälber stark sättigen und während der Tränkphase die Aufnahme von Kraftfutter oder später TMR verhindern. Wer pasteurisiert seine Milch vor dem Tränken ?

Ich setze Milchaustauscher nicht ein weil ich Geld sparen will (obwohl die Aufzucht mit Milch 3mal teurer ist) sondern weil ich ein Kalb haben will was sich schnell entwickelt, was schnell Kälbermüsli frisst.

Gruß
Matthias 

Offline Lotta

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #5 am: 15.03.09, 11:06 »
Matthias, verstehe ich das jetzt richtig?
Du bist irritiert weil wir die teuereste Kälberfütterung bevorzugen?
Wenn ich mich immer nur an Studien orientiere und glaube was in der Top Agrar oder Elite steht, dann müsste ich ständig die Füterung wechseln, da wird ist nämlich mal dies und mal das favorisiert. Papier ist geduldig, aber eigene Erfahrungswerte sind unschlagbar.
Unsere Kälber bekommen 8 Wochen lang 5 Liter Milch pro Tag, dazu Wasser, Müsli und Heu.
Ich habe nicht vor die Kälber durch Nullaustauscher dazu zu zwingen sich an "irgendwas" sattfressen zu müssen...denn darauf läuft es doch hinaus. Die Kälber werden vom MAT nicht satt und sind gezwungen feste Kost aufzunehmen, um nicht zu verhungern. Das kann nicht gut sein...Diese kleinen Kälber brauchen erstmal Milch, der Körper stellt sich doch erst allmählich aufs ruminieren ein.
Bei uns fangen die von ganz alleine schon bald an, am Heu und Müsli zu naschen und innerhalb der 8 Wochen wird das immer mehr, eben weil die Konstitution mehr Nahrung verlangt.
Ich finde wie Heike, das das Geld gut angelegt ist  ;)
Grussi
Lotta
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Offline heike

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #6 am: 15.03.09, 11:39 »
Hallo Lotta

Paula meint das der Milchaustauscher Einfluss darauf hat das viele Kühe in der dritten Laktation schon abgehen. Da gibt es aber viele Punkte an denen man ansetzen kann.

Paula, es gibt Betriebe die lassen ihre Kälber bei den Kühen laufen. Wäre das was für dich? In Schweden z.B. findet man diese Betriebe, durchaus modern melken mit Melkrobot usw.
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Heike

Offline Marlis

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #7 am: 15.03.09, 11:45 »

Richtig ist schon das die ersten Lebenswochen die wichtigsten Einflussfaktoren auf EKA, Lebenserwartung und Lebensleistung sind da hier das Wachstum überwiegend durch Zellteilung von Statten geht. Nur wer kontrolliert in Praxis ?

Milch hat für mich ein paar Nachteile: Milchkühe sind nicht mehr darauf gezüchtet das Kalb zu ernähren, sprich die Inhaltstoffe vor alllem Fett ist viel zu hoch, das führt dazu das die Kälber stark sättigen und während der Tränkphase die Aufnahme von Kraftfutter oder später TMR verhindern. Wer pasteurisiert seine Milch vor dem Tränken ?

Ich setze Milchaustauscher nicht ein weil ich Geld sparen will (obwohl die Aufzucht mit Milch 3mal teurer ist) sondern weil ich ein Kalb haben will was sich schnell entwickelt, was schnell Kälbermüsli frisst.

Gruß
Matthias 



Auch ich setze nur Milchaustauscher bei meinen Kälbern ein ;), und zwar weil ich mit der Vollmilchfütterung nur Durchfallprobleme hatte. Mir sind gesunde Kälber halt am wichtigsten.Mittlerweile geht es Betrieblich auch schon nicht mehr anders für mich. Ebenfalls finde ich es unmöglich Hemmstoffmilch und auch Zellzahlmilch an die Kälber zuverfüttern.
Aber jeder muß seinen eigenen Weg in der Kälberfütterung finden. Ich setze zur Fütterung ein Milchtaxi ein, dadurch wird der Milchaustauscher sehr sehr gut verrührt und dei Temperatur der Milch ist immer gleich.
Die Kälber bekommen bei mir nach 3 TAgen Müsli und Heu zur freien Aufnahme angeboten.

« Letzte Änderung: 15.03.09, 11:55 von Marlis »
Alles Gute
Marlis

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Offline Matthias

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #8 am: 15.03.09, 11:45 »
Hallo Lotta,

von 5 l Milch werden sie aber auch nicht Satt  ;) also tränkst du im Prinzip ja nach dem selben Konzept, du zwingst deine Kälber auch zur Zusatzaufnahme von Müsli. Was mich irritiert ist nicht das ihr unbedingt Vollmilch tränken wollt, sondern das völlige infrage Stellens von gewissen Sachen (nicht nur das Kälbertränken)  die ich bei uns auf dem Betrieb praktiziere die auch funktionieren, und vor allem die Begründungen warum es nicht funktionieren kann.

Du schreibst du gibst den Kälbern  Heu dazu, da bin ich wiederum der Meinung das das fast Tierquälerei ist, da das Kalb vom Verdauungssystem gar nix mit Anfangen kann. Das Heu liegt im Labmagen und gärt vor sich hin.

Und wenn ich hier was schreibe dann überwiegend aus der eigenen Beobachtung und den eigenen Erfahrungen heraus. Als ich damals den Bestand übernommen habe lag einiges im Argen, das erste was ich in Angriff genommen habe war die Kälber und Jungviehaufzucht, dzu habe ich auch meine Meisterarbeit geschrieben. Sicher habe ich mich auch an Studien und damalige Empfehlungen gehalten aber das System für unseren Betrieb musste ich selber entwickeln. Wir haben auch noch lange mit einem Kombiautomaten Milch vertränkt. Nachdem ich den abgeschafft habe waren auch einige Probleme in Gesundheit und Arbeitsaufwand weniger.  Wir setzen auch das teuerste Produkt von unserem Händler ein, denn bei 30 kg MAT aufwand pro Kalb spielen nun 10 oder 20 € pro dt keine große Rolle.  

Im allgemeinen läuft das System jetzt ca 6 Jahre. Wir haben ca 900 gr Tageszunahmen im ersten Jahr, es gibt dabei kaum Streuung, das EKA ist von 30 Monaten auf 24 gesunken. Die Färsen haben eine ganz andere Qualität und sind fruchtbarer. Die Anzahl der Jungkuhabgänge hat sich deutlich reduziert. Also den Vorwurf intensive Aufzucht und dann noch mit MAT und die Folge immer kurzlebiger Kühe kann ich nicht nachvollziehen, das hat meiner Meinung andere Gründe.

GRuß
Matthias

Offline mary

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #9 am: 15.03.09, 11:55 »
Hallo Matthias,
vielleicht sind unsere Fleckviehkühe hier in Bayern doch ein wenig anders, selbst die Kälber fressen oft schon am 2. oder 3. Tag ein wenig Heu, sehen das bei der Mutter und dann versuchen sie das auch.
Auch unsere Kälber bekommen die Mahlzeit 5 l, in die MIlch kommt noch ein wenig Leinmehl und heisses Wasser.
Zur freien Aufnahme bestes Kälberheu und gequetschten Hafer.
Warum sollen wir die Milch fortfahren, irgendwo trocknen lassen, dann wieder zu uns auf dem Hof holen, wenn wir hier gleich im Tank die Milch haben, bei der ich auch weiß, wie sie erfüttert worden ist.
Die ganze Rechnerei mag ja schön und recht sein, wie ein frisches, gesundes Kalb aussehen soll- das sehe ich am Besten im Stall.
Am Liebsten sind mir die wilden Raubauken, die so ein Leuchten in den Augen haben- mit dem MAT krieg ich solche Kälber nie hin.
Und warum soll ich die ersten Tage die Kälber füttern, wenn die Kühe in der Abkalbebox den ganzen Tag Zeit für ihre Brut haben.
Aber zu deinem Trost, ich habe früher auch vieles so gemacht, wie es in den Fachzeitschriften stand.
Mit den Jahren kommen viele eigene Erfahrungen dazu.
Es gibt nichts nervenschonenderes und aubauenderes, als eine Horde wilder Raubauken im Kälberstall.
Da können die ganzen Berechnungen nicht dagegenhalten.
Bei den eigenen Kindern schaut man ja auch, dass die was "Gesundes und Gutes" zum Essen bekommen.
Warum sollte es bei der Kinderstube im Stall anders sein?
Herzl. Grüsse
maria


Offline heike

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #10 am: 15.03.09, 12:07 »
Du schreibst du gibst den Kälbern  Heu dazu, da bin ich wiederum der Meinung das das fast Tierquälerei ist, da das Kalb vom Verdauungssystem gar nix mit Anfangen kann. Das Heu liegt im Labmagen und gärt vor sich hin.
GRuß
Matthias

Hallo Matthias

Fressen deine Kälber Stroh wenn du sie kein Heu gibst? Meine schon von Anfang an. Mit 6 - 8 Wochen füttere ich Heu zu und dann auch erst Kälbermüsli. Wenn die Kälber frei im Stall laufen fressen sie von Anfang an etwas Stroh, Gras, Heu oder Silo von der Kuhration das kann man doch nicht Tierquälerei nennen.

Mit Kälbermüsli bin ich vorsichtig, das kann schon zum Murks im Kälbermagen führen wenn gleichzeitig satt Milch gefüttert wird.

Unser Abkalbealter liegt auch bei 24 Monate +/- 1 Monat und ja wir sind auch mit der entwicklung unserer Kalbinnen zufrieden.
Venlig hilsen fra Danmark
Heike

Offline Matthias

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #11 am: 15.03.09, 12:21 »
Sicher gnäumeln sie etwas Stroh ab und an, das ist aber kein Vergleich zu Heu was in freier Aufnahme angeboten wird. Wir hatten das ja auch, wenn man so ein Kalb gesehen hat was sich einen Heubauch angefressen hat weiß man warum. 

In der Kuhration haben sie auch die Möglichkeit Heu mit aufzunehmen. Ich hab auch mal die Empfehlung gehört, wenn schon Heu anzubieten dann maximal Maulbreite lang , Ab der 5-6. Woche bekommen die Kälber bei uns eine Eigenmischung aus 25 % Soja, 30 % Weizenschrot 30 % ganze Maiskörner und 10 % Heu (ca 2cm länge im Mischwagen zerkleinert)  quasi eine Eigenentwicklung.

@Mary ich halte die uns angebotenen MAT´s ebenfalls für sehr gut für die Enwicklung unserer Kälber. Wir setzen auf Molkepulver und nicht auf Vollmilchaustauscher ist für mich ein großér Unterschied.
Das Kalb bei der Kuh lasse ich aus dem Grund schon nicht gerne da ich nicht nachvollziehen kann ob das Kalb ausreichend gesoffen hat.

Ich will hier auch niemanden von meinem System überzeugen, viele Wege führen nach Rom. Ich wollte damit nur sagen das wir mit MAT auch erfolgreich wirtschaften und warum ich von dem  System überzeugt bin.

Gruß
Matthias
« Letzte Änderung: 15.03.09, 12:34 von Matthias »

Offline Caddy

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #12 am: 15.03.09, 16:51 »
unsere Kälber bekommen seit 10 Jahren nur noch Vollmilch zum trinken. Ihnen tuts gut, sind gesund, wachsen schnell
und schmecken tuts ihnen  auch. Habe nie überlegt, irgendwann Milchaustauscher zu verfüttern.
Als Beikost gibts gutes Heu, Kälberkorn , Getreideschrot und später etwas Silomais zum knappern.
LG Imke
Das Glück ist ein Mosaik, bestehend aus lauter unscheinbaren
kleinen Freuden.
LG Imke

Mathilde

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #13 am: 15.03.09, 17:25 »
Hallo,

und am schönsten waren die Kälber die wir einer Färse untergeschoben haben. Die Färse hatte so schwer gekalbt dass die 3 Tage nicht aufgestanden ist und wie die stand war es unmöglich die in den Melkstand oder Robbie zu bekommen die wäre uns glatt 3 mal umgefallen und womöglich noch ausgegrätscht. Nach 5 Wochen die Kälber weg denn dann war die Färse wieder top fit und geht nun problemlos am MR.
Die Kälber haben dann die Milch anstandslos aus dem Eimer gesoffen und gefressen haben die auch weil Sie das so von Ihrer Amme gelernt haben. Ich weiss dass ist nicht so wie einem die 10.000 l Betriebe klar legen aber meine Erfahrungen mit Vollmilch sind auch nur positiv.
Nach Bestandssanierung geht mir jetzt aber die Kälbermilch aus..........ich denke aber dass ich trotzdem mit Vollmilch weiter tränken werde.
Zur Zeit haben wir allerdings einen MAT-Versuch laufen  ;)
Die Älteren erhalten mit MAT gestreckte Vollmilch. Bis jetzt noch keine Probleme sichtbar *aufholzklopf*

LG Mathilde

Offline Lotta

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Re: Milchaustauscher - was rechnet sich wirklich?
« Antwort #14 am: 15.03.09, 17:36 »
Hallo Matthias!
Da muss ich dir widersprechen. Von den 5 Litern werden sie in der ersten Zeit wirklich satt und mit dem Wachstum steigt halt auch die Futteraufnahme. Ich denke das ist ein grosser Unterschied.
Mehr Milch sollte ein kleines Kalb auch nicht bekommen, die Gefahr das der Labmagen "überläuft" ist mir da zu gross.

Seitdem wir hiermit tränken http://www.milkbar.co.nz/Country%20Product%20Pages/German%20Info.htm
ist Pansentrinken, Besaugen und schlechte Entwicklung nicht mehr vorgekommen - und jeder holt sich seine eigene Ration, es klappt wirklich.

Wir haben noch kein Kalb mit "Heubauch" gehabt- die Gefahr ist bei Nullaustauscher garantiert höher als bei der Vollmilchtränke, weil die Kälber ja doch erstmal ein Sättigungsgefühl haben.

Erstkalbealter liegt bei uns ebenfalls bei 24 Monaten
und bezugnehmend auf die Tierquälerei Heufütterung kann ich dir nur sagen, das unsere Mutterkuhherde (Galloways) bestimmt nicht überzüchtet ist, aber die Kälber schon in der ersten Stunde Heu fressen.
Ich weiss nicht, warum immer das Rad neu erfunden werden muss...ein bisschen Instinkt ist in den Tieren schon noch, man muss sie nur lassen  ;)
Grussi Lotta
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