Familie und Co. > Familienbande

Soll ich mein Hobby aufgeben?

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Reka1200:
Hallo Suederhof,
ich will nichts von ihr Verlangen, weil ich dann immer das Gefühl habe, ihr etwas schuldig zu sein und ihr etwas zurück geben zu müssen. Nachdem ich sie mal gefragt habe, ob sie unsere Kleine ein paar mal in der Woche von der Kita abholen kann, damit ich ein bisschen länger auf Arbeit gehen kann, und sie das sofort, vehement abgelehnt hat, weil sie keine Zeit hat, sich nicht mehr aufbürden lassen will, sich nicht festnageln lassen will auf bestimmte Tage und Zeiten und es ihr eigentlich schon reicht, gelegentlich ihre anderen Enkel abholen zu müssen, weil es da beruflich und aus familiären Gründen nicht anders geht, bitte ich sie um gar nichts mehr. Ich schaue, dass ich meine Sachen und meine Kinder immer selbst unter einen Hut bringe und keine Hilfe benötige. Außer die meiner Eltern z.b. weil sie gerne mehr Zeit mit ihren Enkeln hätten. Deswegen lasse ich die beiden auch mal übers Wochenende bei ihnen oder jetzt, wenn Kitaferien sind und ich arbeiten muss. Da muss ich kein schlechtes Gewissen haben und muss niemandem Rechenschaft ablegen.

Reka1200:
Ich hab das Gefühl, das ganze schlittert schon wieder auf das Schwiegereltern und Generationenthema hinaus. Dazu habe ich glaube ich schon genug hier geschrieben, auch in Bezug auf meine Schwägerinnen und insbesondere die eine, die jetzt auch in den Betrieb eingestiegen ist.
Eigentlich möchte ich schauen, wie ich das mit meinem Mann irgendwie geregelt bekomme.
Ich hab für meinen Mann mein ganzes Leben umgekrempelt. Ich wollte nie von meinem Heimatort weg, wollte eigentlich das Haus meiner Eltern übernehmen und umbauen. Wollte immer dort bleiben. Ich bereue nicht, dass ich weggegangen bin, weil mir das mit Sicherheit auch geholfen hat, mich hat reifen lassen. Ich fühle mich auch eigentlich ganz wohl hier, wenn auch des Öfteren etwas einsam. Aber ich hab manchmal das Gefühl, dass mein Mann vergisst, dass ich auch Bedürfnisse habe, meine Freunde sehen, einfach in meine Musikprobe gehen. Er verbietet es mir nicht, aber es darf halt keine Last für ihn sein, d.h. ich muss die Kinder immer mitnehmen, dann ist es ok. Meine Freundin hat demnächst ihren Junggesellinnenabschied, also hab ich meine Mutter gefragt, ob sie die Kinder abends nimmt und wir bei ihr übernachten. Über Pfingsten hat der Kindergarten zu, aber ich muss arbeiten, also habe ich die Kinder bei meiner Mutter untergebracht. Im Sommer hat der Kindergarten 3,5 Wochen zu. 2 Wochen davon kann ich mit Urlaub abdecken, aber die restliche Zeit müssen die zwei zu meiner Mutter. So läuft das bei uns immer. Das ist für meinen Mann glaube ich schon zur Selbstverständlichkeit geworden. Ich verlange und erwarte auch nichts von ihm, weder, dass er zu meinen Auftritten mitkommt oder zu irgendwelchen Geburtstagen. Nein, ich denke sogar meistens, es ist sowieso besser, wenn er nicht dabei ist, weil wir dann nicht schon um 4 gehen müssen, damit wir pünktlich zum Stall zuhause sein müssen. Wir gehen nicht in Urlaub (wir reden zwar davon, aber wir müssten das immer so spontan planen - nächste Woche würde es passen -, dass man mit zwei kleinen Kindern eigentlich kein Hotel findet und dann darf es natürlich nicht zu teuer sein). Wir gehen nicht mehr aus, obwohl wir uns mal fest vorgenommen haben, dass wir das einmal im Monat machen wollen. Im Moment sehe ich das nicht so eng, weil ich gerade schon glücklich wäre, wenn wir mit dem Umbau voran kämen, aber selbst dafür ist keine Zeit. Seit 6 Wochen ist nichts mehr passiert auf unserer Baustelle und ich habe das Thema langsam satt. Wenn ich ihn Frage, wanns weiter geht oder bis wann wir fertig sein wollen, reagiert er nur gereizt und damit, dass er andere Sachen im Kopf hat, viel zu viel Sachen und er gar nicht weiß wo vorne und hinten, oben und unten ist und es ihn nervt, wenn ich ihn ständig darauf anspreche, weil anderes (draußen) wichtiger ist. Ich hab echt viel Verständnis für ihn und seinen Job, den er gerne als Hobby bezeichnet. Aber wenn die Familie und das Familienleben so auf der Strecke bleibt, frage ich mich, an welcher Stelle seiner Prioritätenliste wir eigentlich stehen. Vielleicht tauchen wir ja auf Seite 2 auf.
Da liegt glaube ich das Grundproblem der ganzen Thematik. Solange mein Mann nicht versteht, dass es neben seiner Arbeit auch noch ein Leben gibt, habe ich wenig Chancen, dass ich in nächster Zeit öfter in die Proben kann. Ich frag ihn ja schon jede Woche an dem Probentag wie es aussieht. Aber was soll ich machen, wenn er mir sagt, dass er dieses und jenes jetzt machen muss.
Ja, manchmal erwische ich mich bei dem Gedanken, dass alles einfacher wäre, wenn er einen 9-to-5-Job hätte oder irgendeinen anderen Job, bei dem auch mal Urlaub oder Wochenende drin wäre. Dem ist aber nicht so. Und mein Mann ist ja auch glücklich. Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht, wer kann das schon von sich behaupten. Ich würde nie von ihm verlangen, dass er das aufgibt, schon gar nicht für mich.
Aber ich überlege auch manchmal, ob es einfacher wäre, ihn zu verlassen und in meine Heimat zurückzukehren. Ich liebe ihn über alles, er ist mein Freund, mein Seelenverwandter, mein zuhause, mein Geliebter, aber ich weiß nicht, ob das reicht.

Steinbock:
Reka, spielst Du ein Blechblasinstrument (weil Du vom Ansatz schreibst)? Das ist wunderbar!!!

Bleib bei Deinem Hobby, sagt eine "alte Musikliebhaberin" und Gelegenheitstrompeterin  ;)

Es sollte schon drin sein, dass Dein Mann 2 x im Monat die Kinder ins Bett bringen kann und tut
(sonst läuft eh etwas nicht richtig)!

Du gehst arbeiten (wie viele Stunden), hilfst wie viel auf dem Hof/Hofbüro usw??
Hast zwei kleine Kinder.... - Da sollte keine Haushaltshilfe finanziell möglich sein??

Das Hobby gibt Dir so viel, du behältst den guten Kontakt zu Deiner Herkunftsfamilie, usw.
das ist unwiederbringlich!!!

annelie:
Kannst du dir für die Proben einen Babysitter nehmen? Wäre das eine Alternative? Wenn dein Mann dann fertig ist, könnte er dann vielleicht die Kinder übernehmen, wenn gerade keine dringenden Arbeiten sind. Unsere Tochter hat als Schülerin und Studentin Baby gesittet, sie hat das sehr gerne gemacht. Oder gibts im Umfeld jemanden der einspringen würde, ich passe bei Bedarf auf das Kind von Freunden auf, seit es 3 Wochen alt ist und ich freue mich immer darüber.

Tina:
Hallo Reka,
kann es sein, das dein Mann aus seiner Komfortzone nicht raus will/kann???
Meiner Meinung nach kann es nicht sein, das in einer Beziehung  nur der eine zurück steckt und für den anderen ist alles so, wie es schon immer war. Mein Mann musste auch mal sich um die Kinder kümmern,  wenn ich nicht da war
 Vor 40 Jahren  noch nicht so, wie es heute üblich ist  oder zumindest sein sollte. Ich sehe es an unserer Jungen Familie, trotz Stall, wird sich die Kinderbetreuung aufgeteilt. Klar, springen wir als Grosseltern mit ein , aber sie versuchen,  vieles alleine zu regeln, besonders, wenn die Feldarbeit ruht.
Ich würde ein klares Gespräch suchen. Es kann nicht sein, das dein Mann alles macht und du nur zurücksteckst .
Ich wünsche dir, das du einen Weg findest, aber ich meine, Dein Hobby darfst du nicht aufgeben.  Gut, vielleicht musst du einige Zeit auf den einen oder anderen Auftritt verzichten,  aber die Kinder werden schnell groß und dann kann es leichter werden, Familie und Hobby unter einem Hut zu bringen.
LG

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