Hallo Annelie,
also ich möchte kein anonymes Grab haben und ich selber fände den Gedanken auch schrecklich, wenn es für meine verstorbenen Lieben keine Stelle gäbe, wo ich hingehen könnte. Ein Studienfreund von mir wird demnächst in einem Friedwald beigesetzt, er hat mit seiner Familie gebrochen und seine Schwester musste jetzt die Beerdigung organisieren und es war nix verfügt, wie er es haben wollte und sie haben sich dann drauf geeinigt ihn nicht ins Familiengrab zu nehmen, weil er es so gewollt hätte, also Friedwald, aber sogar da gibts Namenstäfelchen und man kann hingehen.
In unserer Nachbargemeinde, haben sie jetzt mal ein sehr geschmackvollen Urnenfeld geschaffen, nur mit einer Säule in der Mitte und schlichten Täfelchen für die Namen und ein wenig Blumenschmuck. Hat mir gefallen. Allerdings ist die Zeit, wo das täfelchen mit Namen dran bleibt nur für 10 Jahre vorgesehen, aber immerhin, wäre für mich ein Kompromiss.
Selber hab ich unsere Familiengrabstelle nie als extra Kostenfaktor/Arbeitsfaktor so betrachtet,a ber bei uns ist ja alles vor Ort. Die gehört für mich zu unserem Haus, wie Blumenschmuck (den man ja auch jedes Jahr kauft und pflegt) oder eine schöne Fassade, Fensterläden, die gestrichen werden müssen. Natürlich kommt über die Jahre viel zusammen an Geld, aber genauso könnte man ausrechnen was 30 Jahre Zeitung kosten, oder 30 Jahre Mitgliedschaft im Sportverein.
Eine Grabstelle gehört für mich zur Familie. Ich möchte es nicht anders haben.
Bei der Beerdigung von meiner SM waren auch sehr viele Schalen da und obwohl ich anfangs auch dachte, ........müsste nicht soviel sein, ich war dann froh, dass ich den ganzen Sommer ein schön geschmücktes Grab hatte mit den Sommerblumen aus den Schalen, nachdem die Kränze weg waren und zu Allerheiligen, hab ich noch 3 Schalen zusammengesetzt aus dem Immergrün aller Schalen und ein wenig mit Erika und Stiefmütterchen aufgepeppt und es stand den ganzen Winter auch Schmuck da.
Und im Frühjahr konnten wir dann den Hügel abtragen und bepflanzen. Wir haben einen grünen Friedhof und die Erdhügel werden immer früher plattgemacht und bepflanzt .........und es haben sich über die Jahre naturgemäß sehr viele Bodenwellen gebildet, was grade älteren Leuten den Gang über den Friedhof sehr erschwert, deshalb hat die Kirchenverwaltung wieder mehr drauf gedrängt, dass wirklich etwas sorgfältiger gearbeitet wird, die Hügel länger stehen bleiben und auch dann ums Grab rum wieder aufgefüllt wird, wenn sich (auch nach Jahren passiert das ja) Senken bilden. Wie gesagt, für diesen Zweck waren die Schalen super um das erste dreiviertel Jahr was zu haben.
Dass die Leute schauen, wie einer ein Grab pflegt hab ich heuer mitbekommen, als ich mehrmals mal einen Strauss Pfingstrosen aufs Grab gestellt hab und dann beim Bäcker für meine schönen Pfingstrosen angeredet wurde, was mich ja gefreut hat.
Mit meiner SM hat ich im Leben auch Probleme, die waren aber irgendwie auch dann in der letzten Zeit gelöst.......und wir haten unseren Frieden geschlossen. Wenn mir meine Schwägerin Scheinheiligkeit vorwirft, weil ich das Grab schön pflege, obwohl wir also SM und ich nicht das beste Verhältnis haben, dann ist dass eigentlich der ihr Problem und hinterlässt bei mir nur noch ein mitleidiges Kopfschütteln (innerlich). Was würde sie sagen, wenn wir das nicht schön pflegen würden
. Egal.