Autor Thema: bäuerlicher Streuobstgarten  (Gelesen 52900 mal)

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bäuerlicher Streuobstgarten
« am: 08.06.15, 09:05 »
Wer hat heuer mit der Schrotschusskrankheit bei den Kirschen im Obstgarten zu tun?
Am Waldrand stehen bei uns einige wilde Kirschen, die sind genauso befallen.
Was mich auch interessieren würde, mit was düngt ihr eure Streuobstbäume?
Reicht die Düngung der Wiese auch für die Bäume aus?

Offline frankenpower41

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #1 am: 08.06.15, 10:28 »
Hier in der Gegend gibt es viele Streuobstwiesen, aber ich glaube nicht, dass da was gedüngt wird.
Es handelt es sich aber überwiegend um Apfelbäume.

Marianne

Offline Steinbock

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #2 am: 08.06.15, 11:14 »
Mary, ich wusste nicht, dass dieses "Unansehnliche" beim Kirschbaum "Schrotschusskrankheit" heißt.

Ja, haben wir auch. So "unpassend" wie das Wetter heuer war, habe ich eh gar nicht damit gerechnet,
dass es eine Kirschernte geben wird. So ist es nun auch. Die wenigen fleckigen Kirschen holen sich die Vögel.

Elisabeth
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... (H.Hesse)

Offline maryTopic starter

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #3 am: 08.06.15, 14:12 »
In unserer Tageszeitung war vor einer Weile ein Beitrag, dass die Obstbäume am stiefmütterlichsten behandelt werden, in den gepflegten Rasenflächen werden auch die Blätter entfernt, so dass die Bäume eher Mangel leiden
Irgendwie keimt in mir der Verdacht, dass die Schrotschusskrankheit bei den Kirschen vielleicht doch ein Hungeranzeichen ist. Unter den Bäumen wächst das Gras sehr gut, solche Aktionen, wie die Baumscheibe zu mulchen oder frei zu halten, habe ich noch nie gemacht und habe es auch nicht vor.
Ein Buchsbaum war vom Buchsbaumzünsler befallen, alle rieten mir, ihn wegzuschneiden.
Er sah wirklich bemitleidenswert aus- ich habe ihm sehr viel Kompost zugeteilt, quasi als letzten Versuch- er hat sich wieder gut erholt und man sieht ihm nichts mehr an.
In einem Gartenvideo habe ich einen Beitrag über die Johannisbeeren gesehen, angeblich seien sie am schlechtesten von allen Pflanzen im Garten versorgt und behandelt- seit ich denen mehr Pflege und Futter zukommen lasse, machen mir die Sträucher richtig Freude.
@Steinbock, für die Vögel wird nicht mehr viel zusammenkommen, die fehlende Assimiliationsfläche wird vom Baum damit quittiert, dass er die Kirschen abfallen lässt.
Habe nachgesehen, was als Rat gegen diese Krankheit erteilt, wird, dazu fehlt mir das passende Gerät, die Zeit und vor allem - auch die Einstellung.


Clara

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #4 am: 08.06.15, 14:36 »

Was mich auch interessieren würde, mit was düngt ihr eure Streuobstbäume?
Reicht die Düngung der Wiese auch für die Bäume aus?


Hallo Mary,

Düngung der Bäume... schau mal nach Baumdüngungen im Obstbau, weil nach meinem Verständnis zieht der Baum alle Nährstoffe aus der Wiese. Drum muckeln die Grasbestände unter Bäumen auch so rum.

Meine Empfehlungen... den letzten Schnitt draussen lassen und auch mal zwischendurch kalken und Kompostgaben im Frühjahr- alles standortangepasst.

Beste Grüße,

Anja

Offline Jule1968

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #5 am: 08.06.15, 15:03 »
Ich könnte wohl ein Schrot-Schuss-Gerät gebrauchen. Die Vögel picken die roten Bäckchen von den reifenden Kirschen weg, den grünen Teil lasen sie hängen und er verfault an Stiel und Kern. Da bekomm ich echt die Wut. :'(
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Offline maryTopic starter

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #6 am: 08.06.15, 15:20 »
Hallo Anja,
unsere Kirschbäume sind noch relativ jung, da zieht eher der Grasbestand den Bäumen das "Essen" vor der Nase weg.
Mulchen im Herbst, das habe ich aufgegeben, die Wühlmäuse feiern fröhliche Urständ unter der Mulchdecke.  Zum Glück haben wir einen mäusetauglichen Hund, sonst würden die Wühlbiester noch viel mehr Schaden anrichten. Ob Narzissenzwiebeln in der Baumscheibe gepflanzt was hilft, das wird sich zeigen.
Wenn es heute geregnet hätte, hätte ich einen Versuch mit EM gemacht.
Gestern habe ich eine ganze Schubkarre mit abgeworfenen Blättern und Kirschen weggeräumt, da blutet mir das Herz. Heute von den anderen Kirschbäumen. Auch wenn  Obst nicht mehr viel Bedeutung hat, frisch vom Baum gepflückte Kirschen- schade, für dieses Jahr kann ich dieses Vorhaben vergessen. Da können unsere emsigen Damen noch so fleissig sein, die Kirschbäume schauen zum Erbarmen aus.

Offline Lulu

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #7 am: 10.06.15, 07:56 »
Hallo Mary,

so geht es mir mit einem jungen Kirschbaum seit ein paar Jahren. Er hängt voller Früchte und dann verpasse ich den Zeitpunkt zum
drauf achten und entweder haben Käfer ihr Werk getan oder eben Vögel. Kirschen sind halt in den Supermärkten Rarität und da
sind die schon was Besonderes im eigenen Garten. Hilft da nur noch ein Netz gegen die Vögel?

Gruß
Lulu

Offline maryTopic starter

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #8 am: 10.06.15, 08:43 »
@Lulu,
mit Vogelschnutznetzen kann ich bei den Kirschbäumen leider nicht anfangen, aber generell, das Obst aus dem eigenen Obstgarten- hier muss ich was ändern.
Aronia, Heidelbeeren usw. hänge ich mit Vorgelschutznetz zu, sonst brauche ich nichts mehr ernten.

Ein Stück weit sind die Bäume Zierde, die Blüte im Frühling, der Schatten, den sie spenden, Obst wäre auch gefragt. Schade, dieses Jahr ist nichts mit Kirschen frisch vom Baum.
Wir haben mehrere Kirschbäume- es stört mich, dass die Bäume immer anfälliger werden-
aber es ist heute schwierig, Obstbäume auf dem Hof haben nicht die grosse Bedeutung, sie machen Arbeit und das Obst gibts zu jeder Zeit im Geschäft zu kaufen.
Bei den kleinen Baugrundstücken in Neubaugebieten kommen höchstens noch ein paar Spindelbäume zum Einsatz, die Vielfalt der Sorten geht mehr und mehr verloren.
Und ich vermute, dass auch das Wissen um die Obstbäume mehr und mehr weniger wird.

Offline Helhof

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #9 am: 10.06.15, 14:34 »
@mary, du hast Aronia (sträucher ?) ? Geht das bei uns ? 
Bei mir werden die Heidelbeeren schon nix gscheits, obwoh ich sie (auf Anraten meines Vaters, der ganz tolle Heidelbeersträucher hat, die auch gut tragen) in Walderde gepflanzt habe.
Liebe Grüße,
Maria

Offline maryTopic starter

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #10 am: 10.06.15, 21:19 »
Hallo Maria,
unsere Aroniasträucher sind knapp 2 Meter gross, eine habe ich auf alle Fälle aus einem kleinen Ableger  herangezogen. Bei der 2. Pflanze weiß ich es nicht mehr genau.
Sie stehen auf ganz normalem Gartenboden, tragen inzwischen schon recht anständig.
Bei den Heidelbeeren habe ich (oder noch mehr die Heidelbeerpflanzen) auch eine lange Leidensgeschichte hinter mir- habe lange herumgedoktert, aber wirklich geholfen hat mir, als ich in unserem Wald ein paar wilde Heidelbeersträucher ausgegraben habe- dort sah ich, auf welchem Boden sie stehen - und so habe ich es dann auch bei den Kulturheidelbeeren gemacht. Sie bekommen noch Dünger für Moorbeetpflanzen, heuer hängen viele Beeren an den Sträuchern, aber ohne Vogelschutznetz gehts leider nicht, die Vögel räumen die Beeren ab, bevor sie richtig reif sind. Unter den Kulturheidelbeeren habe ich Cranbeeren und Preiselbeeren gepflanzt- da bin ich selbst gespannt, ob die sich jetzt auch mal gut einwachsen und einen Ertrag geben.
Ich habe heute ein wenig mit anderen Obstgartenbesitzern telefoniert, überall kränkeln die Kirschbäume- überall die Trauer, dass ehemals gesunde Bäume so schwächlich werden und die Pilzkrankheiten überhand nehmen.
Aber Ideen und Lösungsansätze hat auch keiner.
« Letzte Änderung: 10.06.15, 21:28 von mary »

Offline klara

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #11 am: 10.06.15, 23:19 »
Hallo Mary,
schau mal hier:http://de.wikipedia.org/wiki/Schrotschusskrankheit.
LG Klara
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Offline maryTopic starter

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #12 am: 06.08.15, 08:01 »
Hallo klara,
diese Schrotschusskrankheit an den Kirschbäumen hat sich zum Glück an den Bäumen wieder ausgewachsen- habe die ganzen Blätter und abgefallenen Kirschen weggeräumt. Als Luxus habe ich mir eine Düngelanze und eine Verlängerung für meine Pflanzenschutzspritze zugelegt, es muss doch möglich sein, dass es auch in Zukunft Obst von den Bäumen zu ernten gibt.
Die jungen Obstbäume muss ich derzeit giessen, die älteren müssen sich selbst Feuchtigkeit suchen.
Hast du einen Tip, wie man die Obsternte erleichtern kann, wir sind am Überlegen, entweder Kanzel an den Frontlader oder so einen Pflückschlitten.
« Letzte Änderung: 06.08.15, 08:15 von mary »

Offline Bullenmafia

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bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #13 am: 06.08.15, 08:05 »
Maria mein Obstgarten frustet mich heuer eher, kein Obst, aber die Arbeit hat man trotzdem 😏 nicht mal die Tomaten werden reif bzw Salat hat Läuse. Da kann eine die Freude schon vergehen am Garten und ich habe einiges an Fläche. Keine Kirschen, Birnen, Äpfel und Zwetschgen 😳 Erdbeeren hat es verregnet nur der Rharbaber war brav.
LG Petra
Ganz liebe Grüße
Petra

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Re: bäuerlicher Streuobstgarten
« Antwort #14 am: 06.08.15, 08:33 »
@Petra,
das Obst aus dem Obstgarten muss man sich sehr mühsam verdienen.  ;D
Mir hat so ein Mistvieh von Wühlmaus trotz Gitterkorb einen meiner kostbarsten Apfelbäume angefressen. :-[ :-[ Zum Glück ist unser Hund mit guter Nase ausgestattet und fängt mir die meisten Mäuse weg.
Knoblauch oder Meerettich um die Baumscheiben - da lachen die Nager unten.
Man muss da wohl irgendso ein Gen erwischt haben, um sich mit dem Obst abzumühen-
aber vor kurzem die Pfirsiche erntereif vom Baum- oder jetzt die ersten blauen Trauben, Klaräpfel, die Frauenäpfel und die Jakob-Fischer stehen in den Startlöchern und Williamsbirnen hängen auch viele dran.
Kirschenernte ist bei uns total ausgefallen, die Äpfel werden mit Sicherheit kleiner bleiben, weil ich nicht alle Bäume giessen kann.
Rein aus der Arbeitssicht darf ich die Obstbäume nicht sehen, aber ich habe damit das Sensenmähen einigermaßen gelernt, ein Bienenhaus hat Platz gefunden, es gibt Honig, die Bäume geben Schatten, perfekt für die Hängematte.  Im Frühling die Blüte - was an Obst kommt, reicht für uns und wer was haben will und den Rest können sich die Viecher suchen.
Ich bekomme derzeit keinen Salat in die Höhe, entweder die Wühlmäuse oder er schiesst in die Höhe- jedes Jahr ist irgendwas besser und was schlechter.
Dieses Jahr sind die Beeren sehr produktiv- und für sie habe ich zum Glück Perlschläuche.