Autor Thema: Selbstversorgergarten - Lust oder Frust?  (Gelesen 78223 mal)

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Offline MirjamTopic starter

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Selbstversorgergarten - Lust oder Frust?
« am: 06.08.04, 19:17 »
Hallo,

ein echter Bauerngarten ist eine Zierde für einen Hof, ein Reservoir für Tiere und (alte) Kulturpflanzen.

Er ist für viele mehr als ein Hobby, ein Prestigeobjekt und auch Entspannung und ein Ort auf den frau Stolz ist.

Aber die Arbeit drumherum...

in einer Top-agrar muss ein Artikel über die Rentabilität gestanden haben, die wohl kaum (ökonomisch) so ist.

Wegen Zucchini-einkochen habe ich über einen befreundeten Gasthof Gemüse von einem Großhändler bestellt (so weit als möglich fränkisch von Knoblauchsländer Gemüsebauern).

25 kg Kartoffeln - 10 Euro
10 kg top!!!! Paprika - 12 Euro
25 kg Zwiebeln - 10 Euro

bei diesen Preisen zweifle ich sehr daran, ob es nicht sinnvollere Arbeiten als Anzüchten, Pflanzen, Hacken und Gießen gibt und ob sich so manche Frau (Betriebe wachsen) das echt noch antun müssen, wo sie eh so wenig Zeit für sich, die Kinder und in Stoßzeiten für den Haushalt an sich haben.

Klar gibt es Kulturen wie Kirsch- und Apfelbäume, Beerensträucher und Kräuter als Dauerkulturen, die kaum Arbeit machen und auch schon schön aussehen.

Auch hat nicht jeder Betrieb/Gartenbesitzer einen eigenen Brunnen - so dass wertvolles Trinkwasser Literweise vergossen wird.

Und so manche einheiratende Frau es überhaupt (nicht)verstehen kann, das man sich nach einem 12 Stunden Tag auch noch Garten wegen "Hof-Aussehn-Prestige" Gründen oder einen Mega-Geranien-Balkon zur Pflege antun sollen - zumindest habe ich einige Freundinnen, die dieser "Kult" wirklich auf der Seele liegt und Zoff auslöst, wenn man diesen "Hobby-Job" (ich sag jetzt mal er bringt kaum Gewinn für den Betrieb  - und das fällt wie ein Pferd, das mir auch guttut  unter Hobby) nicht übernehmen/weiterführen will.

Und warum soll Gemüse von einheimischen Gemüsebauern schlechter sein als das im Hausgarten?

Andere Leute halten sich ja auch nicht eine Kuh zur Selbstversorgung für die tägliche Milch..

Wie gehts euch mit diesem Thema?

Viele Grüsse

Mirjam
« Letzte Änderung: 06.08.04, 19:19 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline martina

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #1 am: 06.08.04, 20:14 »
*grins*

1986, Realschule 10. Klasse obiger Betreff war Thema eines dialektischen Aufsatzes mit Gliederung, Einleitung, Hauptteil und Fazit/Kurzzusammenfassung im Schluß...

Ich weiß noch genau, daß ich pro Nutzgarten geschrieben habe, weil ich es von meiner Mutter her so kannte, der Vorteil unabhängig von (damals noch strengeren) Ladenöffnungszeiten, zu wissen was drin ist, Geldersparnis, die Freude am Gärtnern, Bewegung an frischer Luft und und und.

Ein Mitschüler schrieb contra Nutzgarten, die viele Zeit die man anders verwenden könnte, die körperlichen Beschwerden nach stundenlangem Unkrauten, im Laden viel billiger...

Wir bekamen beide eine 2 :)

Als ich hier auf dem Hof kam, hab ich irgendwann schüchtern gefragt, ob ich nicht im Gemüsegarten 2 m haben könnte, für Schnittblumen (Kirchenschmuck)... SE, hauptsächlich SM schrieen Zeter und Mordio, dann hätten sie nicht genug Platz für Gemüse...

Im Jahr darauf mußte ich dann auf einmal den halben Garten übernehmen, ihnen würde das alles zuviel... Mir auch, denn zu der Zeit war ich grad das 2. mal schwanger, mit dickem Bauch krautet es sich so schlecht ::)  außerdem hatten wir grad übernommen und ich mußte mich ins Büro einarbeiten, das erste Kind ist auch noch da... dann kam das dritte Kind und ich legte meinen Gemüsegarten still! Meinem Mann war die erledigte Büroarbeit wesentlich wertvoller, als eine Gartenarbeit in der gleichen Zeit. Ich hatte auch nie die Ruhe im Garten, weil mir dort extrem der Überblick fehlte, was die Kinder machten. Im Garten eine Kinderecke einzurichten war nat. ein Ding der absoluten Unmöglichkeit! Außerdem machte ich in meinem Teil des Gartens ja sowieso nie etwas richtig; SM meinte dann immer, mir helfen zu müssen und schimpfte später dann, wie schlecht es ihr ginge... meinte aber parallel auch noch im Gartenstück der Schwägerin krauten zu müssen... es war für alle Parteien eine unbefriedigende Situation.

Se haben heute den ursprünglich verkleinerten Garten so nach und nach wieder vergrößert, mein SV beschäftigt sich dort den ganzen Tag, dazu hätte ich weder Zeit noch Lust. Ich finds gut, wenn er das machen möchte, dann hat er was um die Hand.

Wenn sie mir etwas von der Ernte abgeben wollen, nehm und verarbeite ich es dankend, wenn nicht, kann ich sehr gut damit leben!
« Letzte Änderung: 06.08.04, 20:17 von martina »

Offline Resi

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #2 am: 06.08.04, 23:26 »
Eigener Nutzgarten noch sinnvoll ??? Für mich auf jeden Fall, auch wenn er jetzt momentan sehr nach Unkrautjäten und Gießen schreit. Aber für mich ist es einfach wichtig, das Gemüse wachsen zu sehen. Es ist doch wirklich was anderes, wenn ich meine Gelberüben jetzt erst kurz vor der Zubereitung aus der Erde ziehe. Wenn ich nur ins Gewächshaus gehen brauch um Gurken und Tomaten zu holen. Und das alles ungespritzt. Und was können wir unseren Kindern schöneres geben als ein eigenes Gemüsebeet, wo sie sich freuen über die ersten selbstgezogenen Radieschen. Das sowas Stadt- und Siedlungskinder nicht mehr mitbekommen ist doch klar. Aber wir in der Landwirtschaft haben doch noch die Möglichkeiten dazu. Ja, wachsende Betriebe, viel Arbeit, viel bleibt an der Bäuerin hängen. Jeder so wie sie es mag, doch mein Gemüsegarten ist mir heilig und wenn´s jetzt nach der Ernte etwas ruhiger wird, mach ich auch wieder was und das ist eine Arbeit, die einfach gut tut. :D
Liebe Grüße von der Resi

Offline Margret

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #3 am: 07.08.04, 19:55 »
Hallo,

wichtig an der Sache finde ich,  dass jede es machen kann,  wie sie es will bzw. derzeit schafft !

Ich bin von meiner Mutter her einen großen Gartenbau gewöhnt.  Muss mich heute wundern,  wie sie den noch schafft.   Manchmal würde ich ihn ihr  gerne "verbieten" wg. ihren schmerzenden Füßen.   Aber ich merke,  wieviel Freude sie daran hat.  Dann regelt sich das irgendwie mal von selber,  wenn sies eben leider nicht mehr schafft.

Meine Schwiegermutter hat jahrzehntelang an bestimmten Wochentagen Eier verkauft (Stammkunden, von Haus zu Haus)  und hat deshalb nie mit dem Wetter schaffen können.   Deshalb hat sie den Gartenbau ziemlich  klein gehalten.

Das gefällt mir gut so.   Wir machen ihn zusammen,  das reicht uns beiden.

Am liebsten mag ich Paprika,  Tomaten,  Bohnen  und Zucchini,  denn die werden selbst bei uns eigentlich jedes Jahr ohne viel Theater was.    Ach ja,  natürlich auch die roten Träuble und Jostabeeren.

Der Pfirsichbaum hat Läuse und Kräuselkrankheit,   die Gurke hängt so rum,  die Zwiebeln haben seit zwei Jahren immer Würmer (bereits im Frühstadium),  die GelbeRüben gehen zweimal nicht auf,  der Salat hat auch nach der siebten Wäsche noch derartig viele Läuse,    die Erdbeeren  tragen mäßig,  die Himbeeren haben teilw. auch nicht viel,......

Lohnen tun sich bei uns sicher nur die o.g.  pflegeleichten Sachen,  über die ich mich sehr freue.
Die möchte ich auch immer anbauen,  weils gut und schön ist.

Der Rest läuft so dahin  und macht demnach auch nicht so viel Freude.  
 Ich habe auch irgendwie nicht die Zeit zum freudigen täglichen Gießen.  Morgens direkt nach dem Stall  (wo viele Bäuerinnen sich im Garten betätigen)   bringe ich die Kinder weg  und gehe (wenn ich daheim nicht mehr dringender gebraucht werde)  manchen Tag   bald  in den Weinberg  oder in die Obstanlage  zu den Äpfeln.
Abends ist auch noch soviel anderes zu tun ,  dass ich Gartenarbeit  meist eher als Last denn als Freude ansehe.
Die Tatsache,  dass ich meinen Garten ab Ende August  bis zum Räumen  so gut wie gar nicht mehr betrete, da ich meist nicht daheim bin,   trägt auch nicht gerade zu meiner gärtnerischen Erbauung bei...

Schön ist es,  wenn niemand (SE oder Mann)  einen tollen Gartenbau einfordert   und wenn man selber das Maß finden kann,  das einem guttut.

Vielleicht habe ich auch deshalb nicht so das gärtnerische Bedürfnis,  weil ich durch den Weinbau und die Äpfel  eh einen guten Teil des Jahres draußen was zu tun habe bzw.  man immer schaut,  wies wird  usw.
Wie in einem großen Garten eben.    

Margret



Offline gundi

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #4 am: 07.08.04, 21:31 »
Hallo ihr Gärtnerinnen!
Ich habe unseren Garten auch etwas kleiner gemacht.Früher wurde jede Menge Gemüse angebaut und für den Winter als Vorrat angelegt,was natürlich mit viel Arbeit verbunden war.Nachdem auch nicht mehr so viele Leute am Tisch sitzen und bei Mann und Sohn das Gemüse nicht unbedingt zu den Lieblingsspeisen gehört,tue ich mir die Arbeit nicht mehr an.Ganz aufgeben möchte ich aber den Garten nicht.Es ist doch schön wenn man den frischen Salat oder die Kräuter holen kann.Auch freue ich mich schon auf die ersten frischen Kartoffeln.Ich finde ein Garten,und sei er auch klein,gehört einfach zu einem Bauernhof.
Ein schönes Wochenende
gundi :)
Es ist kein Herr so hoch im Land, der nicht lebt vom Bauernstand!

Offline Janey

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #5 am: 07.08.04, 22:07 »
Hallo!

Ich glaube, ich kann Euch allen in gewisser Weise zustimmen. Auch ich arbeite gern im Garten (zur Zeit ist der allerdings noch ziemlich bescheiden, weil neu angelegt). Und es ist schon schön, eigenes Gemüse, eigenes Obst usw. auf den Tisch zu bringen.

Wovon ich mich allerdings ein bißchen lösen möchte, ist das althergebrachte Denken meiner SM: Anpflanzen in Mengen, egal ob man das alles verbrauchen kann oder nicht (eine Art "Eichhörnchen- oder "Hamster-Denken"?). Zur Zeit drängt sie mir ständig ihre Zucchini auf. Die hat sie angepflanzt, obwohl sie selbst sie absolut nicht essen mag!!
Ich mag Zucchini ganz gern, aber nicht unbedingt jeden Tag.  :(
Auch Salat hat sie in wahren Massen in ihrem Gemüsegarten. Der kommt dann jeden Tag auf den Tisch, bis er einem zu den Ohren rauskommt.  ;)
Und Salat kann man nunmal nicht einkochen oder einfrieren.  ;)

- Was ich damit sagen will: Eigenes Obst und Gemüse ist eine schöne Sache, aber es darf nicht zum Zwang werden.
Als Hobby ist Gärtnern für mich eine schöne Sache. Aber meinen Salat kaufe ich lieber im Geschäft und bringe ihn dann auf den Tisch, wenn ich Lust drauf habe und nicht dann, wenn unbedingt welcher "weg" muß aus dem Beet.  ;)
Für uns als Zwei-Personen-Haushalt lohnt sich ein großer Gemüsegarten eh nicht. Bei einer Familie mit mehreren Generationen und Kindern sieht das natürlich ganz anders aus.

Und Fakt ist natürlich auch, daß die eigenen Produkte viel, viel besser schmecken. Da stimme ich Euch voll zu.

LG
Janey


Offline PeacefulHeidi

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #6 am: 07.08.04, 22:53 »
Moin,

genau wie Lena habe ich gespannt eure ganzen Meinungen gelesen. Ist sehr interessant.

Ich kenne es von meiner Mutter und Oma auch nicht anders, daß sie immer einen großen Gemüsegarten hatten. Als Kind habe ich es geliebt mir eine Möhre zu mopsen oder junge Erbsen zu naschen. Obstbäume hatten wir nie sehr viele, aber Gemüse-mäßig in Kindertagen waren wir Selbstversorger.

Mit dem Wachsen der Betriebsgröße und der Eigenschaft meines Vaters überall seine Maschinen zu "parken" und wenn es im abgeernteten Gemüsebeet ist, wurde der Gemüsegarten immer kleiner. Seit einigen Jahren reduzierte er sich immer mehr bis im vergangenen Jahr nur der Gewächshaustunnel mit ein wenig Salat, ein paar Tomaten, Paprika, einer Gurke und einer Zucchini übrigblieb. Naja und die Folie dieses Tunnels hat im Frühjahr die Stürme nicht überlebt und somit ist dieses Jahr gar kein Nutzgarten mehr da.....  :\'(

Und ich muss schon sagen die eigenen Gurken und Tomaten vermisse ich doch schon und eine Zucchini könnte ich auch mal wieder vertragen.

Für einen riesigen Nutzgarten bin ich nicht zu haben. Aber ein paar Hochbeete mit den pflegeleichten Pflanzen von Margret gepaart mit einigen Kräutern in einer Kräuterspirale doch dafür könnte ich mich wohl begeistern lassen. ;)

Meine SE sind übrigens Hobbymäßig immer noch Selbstversorger zumindest über den Sommer und Kartoffeln pflanzen sie immer noch für ihren Jahresbedarf. Okay, sie sind nur zu zweit, haben dafür aber ein Häuschen in einer Siedlung mit "nur" 1000 qm Gartengrundstück. ;) Ich bewundere ihren Garten jedesmal, wenn wir sie besuchen und registriere mit einem Schmunzeln wie meine SM für jede geerntete Gurke einen Strich in den Kalender macht um zu Saisonende zu zählen.  :D Bei den beiden ist es wirklich ein Hobby. Mit nur Rasenfläche und Staudenbeeten wären die beiden nicht glücklich. Obwohl sie seit ich mit meinem Mann verheiratet bin, den Nutzgarten schon um die Hälfte reduziert haben.

Offline Trudi

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #7 am: 08.08.04, 11:56 »
Mir hat der Garten schon immer viel bedeutet.Schon meiner Mutter
Wir wohnten auf einem abgelegenen Hof.Man war noch nicht
mobil.Eine Selbstversorgung war selbstverstäntlich.Später,als ich
eine eigene Familie hatte,wusste ich nichts anderes als eigenes
Gemüse und Beeren zu haben.Aber jetzt,wo ich gegen die 70
gehe,habe ich im Garten der Schwiegertochter noch 4 Beete.Es
ist mir einfach wichtig,dass ich den Sommer über genug Salat
habe.In der Blumenrabatte habe ich noch 2 Schnittlauchstöcke
und etwa 10 verschiedene Salbei. Aber ich denke auch,dass in der
jetzigen Zeit,wo jede Bäuerin mobil ist,und das Gemüse günstig
einkaufen kann,soll sie den Garten verkleinern und nur noch das
nötigste anpflanzen.  L.G.  Trudi.

Offline martina-s

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #8 am: 08.08.04, 12:03 »
Ich hätte ein Stück Garten zu bewirtschaften. Aber ich komme und komme nicht dazu. Außer 3 Tomatenstauden die ich geschenkt bekommen hab und ein Unikum von Maggiekraut sowie einen Rhabarberstock ist da nix.
Ich nehme mir den Garten immer vor. Aber dazukommen tu ich nicht.
Hab grad zu tun, meinen Rasen gepflegt zu halten und die Blumenbeete und Balkonblumen über den Sommer zu retten.
Liebe Grüße
Martina

Offline Tina

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #9 am: 08.08.04, 13:45 »
Wir haben noch einen Gemüsegarten, der aber in den letzten Jahren kleiner geworden ist. Einsäen und  hacken macht SM, aber es bleibt für mich noch genug.
Dieses Jahr habe ich das letzte Jahr Porree angebaut, die Pflanzen kosteten 20cents, dakann ich mir im Herbst den Porree günstiger direkt beim Bauern kaufen und habe keine Arbeit. Gurken habe ich auch nur ein paar zum Wegessen, zum Einlegen gehe ich zum Bauern und kauf welche. Dann ist das an einem Tag erledigt.
Aber Salat und Tomaten, ein paar Zwiebeln, ein paar Möhren möchte ich nicht missen, ich fahre einmal wöchentlich zum einkaufen und die Kinder sind auch nicht immer da.
Und außerdem macht Gartenarbeit auch Spass.
LG
Tina
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Tina

Offline frankenpower41

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #10 am: 09.08.04, 10:55 »
Also ich möchte meinen Gemüsegarten nicht missen. Das hat sich allerdings erst im Lauf der Jahre so entwickelt. Wirtschaftlich ist er sicher nicht immer, aber bei mir wird es manchmal wie eine Sucht. Man sieht die Pflanzen und dann wird es halt ausprobiert. Manches klappt und anderes halt nicht. Ich finde es schön 6 verschiedene Sorten Tomaten zu haben. Jede schmeckt etwas anders  oder im Garten mal von den Möhren oder Gurken zu Naschen. So perfekt wie der Garten meiner SM sieht meiner natürlich nicht aus, aber da er von aussen nicht einsehbar íst, ist es mir auch egal obs immer ordentlich aussieht. Hauptsache ist das Ergebnis und dass es mir Spass macht.

Marianne

Offline MirjamTopic starter

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #11 am: 12.08.04, 20:45 »
Hallo,

wie gesagt fällt - meine persönliche Meinung - der Garten absolut unter den Begriff "Hobby" und nicht zur "Betriebsarbeit". Auch wenn es manchmal Knochenarbeit ist - es gibt auch andere Hobbies die Arbeit machen und trotzdem Hobbies bleiben.

Bei durchschnittlich 13 Stunden Bäuerinnenarbeit täglich (Praxiszahlen) - wieviel gehen da für das "Hobby" drauf?

Gerade wenn ich mich durch die Rubrik "Arbeitsfalle Bauernhof" lese, dann ist das Unkraut manchen ein Problem mit dem "nicht-hinterher-kommen" oder "schlechtem-Gewissen".

Wo steht der Garten in der Arbeitshierarchie?
Hinter oder neben dem Stall?
Nach den Kindern - oder müssen diese dann doch warten, weil noch was

zu gießen
zu hacken
zu ernten
einzumachen... ist?

Zum einen höre ich oft, das zuwenig Zeit für die Familie da ist, aber für einen großen Garten ist immer Zeit?

Als Kind habe ich meine Mutter auch nachts noch um 22.00 Uhr draussen gießen sehen und hätte ihr damals und heute mehr gewünscht, sie hätte diese Zeit zum Ausruhen .... genutzt... so, wie für mich ein Tag ein Tag ist, an dem es mir gut ging und nicht ein guter Tag war, weil man viel geschafft hat. Aber das ist denke ich auch ein bißchen eine Generationsfrage?

In diesem Sinne nachdenkliche Grüsse

Mirjam

« Letzte Änderung: 12.08.04, 20:47 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline suederhof1

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #12 am: 12.08.04, 21:08 »
Hallo

Mirjam ich kann dich da gut verstehen.
Ich denke auch oft über diese Gartenarbeitszeit nach.  

Bei mir steht der Garten ganz hinten an. :-[
Z.Zt. macht ihn noch SM.
Ist sie nicht mehr in der Lage, wird der Garten um einige qm kleiner angebaut.

Ich möchte gerne mehr Zeit darin verbringen, doch ich weiß nicht, wo ich die noch hernehmen soll. Abends bin ich zu müde und auch zu faul. 8)
Es wird nur das gemacht, was unbedingt nötig ist, der Rasen für die Gäste mähen. Etwas  Buntes vor der Haustür und dann ist Schluß .

Mit Grauen denk ich an die Bohnen die jetzt zum Einmachen anstehen und meine SM nicht da ist. :-[

Mir fällt das Bücken nicht leicht, da ich Probleme mit der HWS habe .
Beim Pflücken kriech ich auf allen vieren durch die Reihen . :(
Also nehm ich das kleinere Übel in Kauf und nehme mich im Garten zurück.

LG Barbara


Offline Jacky

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #13 am: 12.08.04, 21:12 »
Hallo ,

unser Gemüsegarten (mit einigen Blumen drin), ist wirklich nur ein Hobby für mich und da darf auch mal Unkraut wachsen. Rentabel ist er sicher nicht, aber darauf kommt es mir auch nicht an.
Jeden Abend nach der Stallarbeit seh ich kurz im Gemüsegarten vorbei und da wandert momentan so manche Gurke oder Tomate, die mich gerade so anlacht mit mir ins Haus.

Ich hab eigentlich von jedem Gemüse etwas, gerade soviel wie ich in der Küche frisch verbrauchen kann.
Wenn etwas über ist, wird es schon eingefroren bzw. eingemacht aber eine Einwegtante ;D bin ich eigentlich nicht.

Und so bleibt mein Hobby ein Hobby und die Gartenarbeit wird dann gemacht, wenn ich Zeit und Lust habe.


Liebe Grüße  Sabine

Wer lächelt statt zu toben, ist immer der Stärkere

Offline peka

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Re:Eigener Garten noch sinnvoll?
« Antwort #14 am: 12.08.04, 21:37 »
Sinnvoll ?
Weiß ich nicht. Aber frisches Gemüse oder Salat auf den Tisch zu bringen ohne vorher extra einkaufen zu müssen hat schon etwas. Ich habe meinen - lacht nicht - ca 20qm² "großen" Garten erst in diesem Jahr angelegt.
Erdbeeren,Salat, Möhren, Radieschen, rote Beete, Wachsbohnen, Zucchini, Tomaten und Paprika bereichern jetzt unseren Tisch.
Nun habe ich bis auf Büroorganisation mit dem Aussenbetrieb nichts zu tun - abgesehen von Ersatzteillieferungen zum Feld- und meine Kinder helfen ganz gerne mit wenn es ums gießen geht. Es ist  reines Hobby und sehr überschaubar. Reizen würden mich noch Obststräucher, aber dafür ist leider kein Platz.

Wenn ich überlege, das mein Opa früher 0,25 ha Garten mit dem Spaten bearbeitet hat. Nach seinem Tod wurde der Garten erst verkleinert und dann ganz aufgegeben. Es war eine große Umstellung alles kaufen zu müssen. Und die Geschäfte waren zwischen 5 und 10 km weit weg.

Ich denke, für die die immer fahren müssen, kann es sich schon lohnen, einen Garten zu bewirtschaften

liebe Grüße
peka
« Letzte Änderung: 12.08.04, 21:38 von peka »
Gönne dir Stille,
in der du nur Atem und Herzschlag lauschst.
Dann kehre in den Alltag zurück,
kraftvoll und gelassen.