Ich hab es gesehen.
Diese leere Halle und diese Stille... ein ganz anderes Konzerterlebnis einer Last Night. Die Lichtinstallationen waren beeindruckend. Schade fand ich, dass offizielle Konzertübertragungen nur in diesen Krankenhausgarten stattfanden. Da hätte man sicher eine Menge kleinerer Public Viewings machen können, die den Regeln entsprechen. Aber so genau kenne ich die Coronaregeln in Britannien nicht.
Praktisch fand ich die Untertitel der BBC für die Klassiker zum Mitsingen, das war auch neu.
Die Neukomposition der Schwedin hat mich nicht vom Hocker gehauen (Auftragsarbeit der BBC für die Last Night) und die Neubearbeitung von Jerusalem fand ich furchterregend schrecklich. Zum Glück kam es später nach den Seasongs doch noch vor. Das ist bei mir immer ein Gänsehautmoment, wenn da die ganze Halle und draussen die Parks singen.
Das reduzierte Arrangement von Pomp and Circumstance/Land of Hope and Glory hat zur Situation gepasst, ich freue mich jedoch, wenn wir es wieder in der gewohnten Fassung hören können, die einfach klangewaltiger ist. Dazu braucht es dann aber das volle Orchester und die großen Chöre.
Never walk alone - wie immer ein Ohrwurm, wenn ich mir doch nur den Text mal merken könnte, ist so schön.
Die Britten-Version der Nationalhymne beeindruckt mich immer wieder.
Auld lang syne fehlte. Macht auch keinen Sinn, wenn kein Publikum in der Halle ist, weil es deren Lied ist, was früher spontan ohne Orchester gesungen wurde, so in der Euphorie, die Orchesterbegleitung dazu kam ja erst in den letzten Jahren.
Rolf Seelmann-Eggebert fehlt als Kommentator, aber Philipp Schmid macht seine Sache inzwischen auch gut. Es ist komplett sein Metier als Radiokommentator bei NDR Kultur. Ich höre ihn oft und gern im Radio, weil er wirklich Fachwissen hat und das gut und unauffällig rüberbringt.