Autor Thema: Erziehungsliteratur  (Gelesen 128556 mal)

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Offline Cendrillon

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #30 am: 17.06.08, 17:24 »
hallo phil,
wenn kindererziehung am anfang nur genuss ist, wird sie irgendwann zum alptraum.
denn wenn die eltern immer nur nett zu den kindern sind, tanzen diese ihnen irgenwann auf der nase herum.
und dann viel vergnügen.... ::)

liebe grüsse
katrin
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ich freue mich auf die zeit, wenn positiv nicht mer negativ und negativ nicht mehr positiv ist.

Offline Farmerin

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #31 am: 17.06.08, 18:18 »
Morgen Abend ist bei uns im Dorf ein Vortrag mit dem Titel "Wenn Eltern nicht erziehen, sind Kinder chancenlos" mit Peter Angst, der unter dem gleichen Titel ein Buch geschrieben hat. Habe ihn schon Mal gehört - aber Wiederholungen schaden bestimmt nie.

Benita2

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #32 am: 03.12.08, 19:50 »
Hallo allerseits,
gestern war ein sehr interessanter Bericht auf NDR 3 über das Buch-Thema:  - Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden. -, das Michael Winterhoff geschrieben hat. Ich habe schon mal kurz drüber geschrieben.
Der Bericht hat mindesten 45 Minuten gedauert und war natürlich sehr interessant.
Man hatte zum Schluß den Einduck, dass man diese  Kindergeneration "abschreiben" muß.

Wie soll das bloß weitegehen.
Der M. Wintehoff sagte, dass angeblich heute ...... plötzlich sehr viele Kinde Legastenie, Dyskalkulie, ADS und ADHS und was noch alles haben ,............... das kann doch nicht sein. Die Eltern und Lehrer und ... Kinderärzte machen es sich zu leicht.
« Letzte Änderung: 04.12.08, 19:32 von Benita2 »

Offline strop

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #33 am: 03.12.08, 22:14 »
Hallo,
den Film habe ich auch gesehen, hat mir gefallen.
Ich bin aber nicht wirklich damit einverstanden, dass die Kinder/Jungendlichen pauschal "verurteilt" werden, sie sind doch schließlich "Opfer" der Erziehung, wie sie in den vergangenen Jahren gelaufen ist. Dass es auch anders geht, hat man in dem Film doch auch gesehen, von wegen Elternverantwortung usw. Auch heute gibt es durchaus Möglichkeiten, um Kindern respektvolles Verhalten, Konzentration, Bildung etc. zu vermitteln. Man hat im Film auch gesehen, dass vielen Kindern der Zustand in manchen Klassen nicht gefällt, sie wollen lernen und weiterkommen.
LG,
strop

brit

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #34 am: 04.12.08, 08:19 »
hey die jugend war immer schon schlecht ;)
ist doch blödsinn..ich mein es gibt probleme aber die gabs schon immer..und war auch früher nicht besser..das wiederholt sich generationen sei dank..
und nur heute hat man anderes verständnis..was ja ne chance wäre eigentlich..

Offline MirjamTopic starter

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #35 am: 04.12.08, 08:43 »
Hallo Benita,

ich denke: Früher wurden eben alle Kinder die Dyskalkulie, Legastenie etc. hatten abgeschrieben.... Förderschule etc.: Heute wird detailierter nach den Ursachen geforscht, differenziert und ge-fördert (sofern möglich).

Andersherum müsste man ja fragen: Was machen denn die Eltern "falsch" die Kinder mit Wahrnehmungsstörungen haben? Das ist viel glattes und dünnes Eis solche Theorien.
Gegenfrage wäre nämlich: Gab es jemals so wenig Jugendkriminalität etc.?

Andersherum muss man auch fragen: Welche Gruppe/Anzahl/Ausschnitt aus den Jugendlichen bekommt ein Kinderpsychater den jeden Tag zu Gesicht und wie prägt dies seine Wahrnehmung?

Gruß Mirjam
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Offline mary

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #36 am: 04.12.08, 09:03 »
Ich hab neulich ein Buch über Führung von Bernhard Bueb in die Finger bekommen, das Buch geht inzwischen die Runde durch die Freundinnen. Und ich hab momentan seine Streitschrift über das Lob der Disziplin in den Ohren, es gibt einiges, was ich nicht befürworte, aber vom Grundsatz find ich seine Gedanken sehr praxiserfahren.
Nachdem vor ein paar Tagen in Simbach ein paar Jugendliche nur aus Langeweile und zum Aufmischen einen Mann erschlagen haben-
frag ich mich, was passiert hier eigentlich, zusammenschlagen- bis jemand tot ist, keine Grenzen mehr zu kennen, das Zustössen mit den Stiefeln und Schuhen beklagen auch inzwischen viele Lehrer, scheinbar sind die vielen Filme, Videos und Computerspiele doch nicht so harmlos.
Herzl. Grüsse
maria

Offline martina

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #37 am: 04.12.08, 10:29 »
Wieviel Fälle von Krebserkrankungen gab es früher, als die medizinischen Fähigkeiten noch nicht so gut waren, wie sie heute sind? Sicher auch eine Menge, nur erkannt wurden sie eben nicht.

Heute kann man gottseidank Diskalkulie und Legasthenie besser erkennen und betroffene Kinder fördern.

Früher wäre mein Kind als doof abgestempelt worden, heute bekommt es für seine Wahrnehmungsstörung ein auf ihn abgestimmtes Hörgerät, was ihm beim Lernen hilft. Ist das jetzt schlecht? Ganz im Gegenteil, ich freue mich darüber, dass es Ärzte gibt, die so etwas erkennen und behandeln können.


Offline Starbuck

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #38 am: 04.12.08, 11:03 »
Hallo allerseits,
gestern war ein sehr interessanter Bericht auf NDR 3 über das Buch-Thema:  - Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden. -, das Michael Winterhoff geschrieben hat. Ich habe schon mal kurz drüber geschrieben.
Der Bericht hat mindesten 45 Minuten gedauert und war natürlich sehr inteessant.
Man hatte zum Schluß den Einduck, dass man diese  Kindergeneration "abschreiben" muß.

Wie soll das bloß weitegehen.
Der M. Wintehoff sagte, dass anfgeblich heute ...... plötzlich sehr viele Kinde Legastenie, Dyskalkulie, ADS und ADHS haben ,............... das kann doch nicht sein. Die Eltern und Lehrer und ... Kinderärzte machen es sich zu leicht.

Schon bestellt! Der Grundschullehrer von unserem zweitjüngsten möchte, dass sich alle Eltern da mal rein lesen....

@Mirjam: das mit dem Kinder "abschreiben" ist heute nicht so viel anders. Die Förderschule hier in der Nähe hatte vor 15 Jahren 30 Schüler (damals hat meine kleiner Bruder dort Zivi gemacht), heute hat sie neue, schon wieder überfüllte Gebäude und 150 Schüler!! Im nächsten Jahr wird unser jüngster wohl dort eingeschult, bin mal gespannt.

lg, Heiko
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Benita2

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #39 am: 04.12.08, 11:10 »
hallo,

ich wollte noch dazuschreiben, dass mir der Dr. Winterhoff nicht wie ein Träumer vorkam, der sich jetzt diese Sachen alle herbeiredet.
Großteils sind die Lehrer auch nicht gerade unschuldig .....
da kann ich auch einen Lehrer machen, wenn die Schüler im Unterricht tun können was sie wollen .......
das heißt ... aufstehen und die anderen Stören .........
später kommen nach den Pausen .............
zwischendurch  Musik mit Walkman hören ......
was halt so alles gezeigt wurde in der Reportage.

Der Lehrer hat sich selber aber als machtlos bezeichnet ......
« Letzte Änderung: 04.12.08, 11:19 von Benita2 »

Offline martina

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #40 am: 04.12.08, 12:56 »
Irgendwie driften wir grad vom Thema ab, kann das sein?

Erziehungsliteratur ist angesagt ;)

Benita2

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #41 am: 04.12.08, 19:40 »
Hallo Mirjam,
du könntst ja diese Diskussion mit einer neuen Überschrift in die entsprechende Box stellen.

ich wollte noch schreiben, dass tatsächlich, wie
@ strop auch schon in der vorigen Seite schrieb, es in anderen Schulen dann plötzlich doch klappte mit dem Respekt.

Natürlich haben es die Kinder aus sozial benachteiligten Familien besonders leicht, mit Schulschwänzen, Zuspätkommen und Randalieren die Lehrer zu drangsalieren weil die Alten noch nicht mal was sagen. Womöglich drehen sich die gerade nochmal im Bett um, wenn der Lehrer den ersten Stress mit seinem abnormen Sproß hat.

Offline MirjamTopic starter

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #42 am: 05.12.08, 12:35 »
Hallo Benita,

ich; MIRJAM bin derzeit im Modurlaub und kann hier gar nix umstellen :-).

Zu deiner Ausgangsfrage habe ich die Tage interessante "Literatur" in die Hand bekommen über Wut und Hass. Und eben wie solche Dinge verprügelte Senioren von Jugendlichen geschehen können, welche Gehirnprozesse ablaufen.

Auf einfachem Niveau war es dort beschrieben, dass diese Muster ggf. z.T. angelegt sind aber die Umgebungskonditionierung dies verstärken kann. Gegenspieler ist Mitleid - beide Emotionen: Mitleid und Wut/Hass schließen sich aus und BEIDE sind trainierbar.

Das schlimme ist - dieser Frustaufbau mit der Erleichterung Frustabbau durch Wut/Gewaltausbruch ist eng mit Dopamin verbunden  :-[, dieser Sucht-Befriedigungs-Geschichte im Hirn, d.h. die "Sucht- Sehnsucht nach Stress, einem Feind" baut sich auf - und der Renter in der Bahn war dann nur die willkommene Gelegenheit eines Triebes!

Was Struktur, Respekt etc. betriff so gebe ich Recht: Je weniger Tagesstruktur, Verpflichtungsgefühl die Eltern selbst leben (Dauerarbeitslos, Harzt4 etc.) - wie sollen sie das Weitergeben, wenn ihnen schon die Konsequenz für IHR Leben fehlt? Oder auch  - Belastbarkeit muss trainiert werden, oft sind jahrezehntelang arbeitslose Menschen gar nicth mehr in der Lage über eien 8 Stunden Tag Konzentration und Kondition aufzubringen, müssten mit erstmal 2 Stunden starten  ::) :o.

Gruß Mirjam
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manurtb

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #43 am: 05.12.08, 12:52 »
Der M. Wintehoff sagte, dass angeblich heute ...... plötzlich sehr viele Kinde Legastenie, Dyskalkulie, ADS und ADHS und was noch alles haben ,............... das kann doch nicht sein. Die Eltern und Lehrer und ... Kinderärzte machen es sich zu leicht.
Ich glaub eher, der Herr Winterhoff macht es sich zu leicht.
ADS und ADHS ist ja relativ leicht zu bemerken, ob es das tatsächlich ist oder nicht: Man gibt Ritalin. Hilft es, dann war es das auch, hilft es nicht, dann muss man es absetzen, weil es ein Aufputschmittel ist und das wird sich keiner freiwillig länger antun.
Es gibt ja unterschiedliche Ansätze, warum ADS und ADHS so häufig sind. Ein Ansatz sagt: Es sind die Umweltgifte. Was sollen die Eltern, Lehrer und Kinderärzte da machen? Ein anderer Ansatz sagt: Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft und insbesondere Dopplerultraschall seien ein Auslöser. Da könnten die Eltern und Ärzte was machen. Aber die einen wollen Fotos sehen und die anderen die teuren Geräte nutzen, damit sie sich bezahlt machen....


Nachdem vor ein paar Tagen in Simbach ein paar Jugendliche nur aus Langeweile und zum Aufmischen einen Mann erschlagen haben-
frag ich mich, was passiert hier eigentlich, zusammenschlagen- bis jemand tot ist, keine Grenzen mehr zu kennen, das Zustössen mit den Stiefeln und Schuhen beklagen auch inzwischen viele Lehrer, scheinbar sind die vielen Filme, Videos und Computerspiele doch nicht so harmlos.
Auch das ist eine sehr kleingeistige Folgerung.
Bitte schau mal nach, wie früher mit andersartigen umgegangen worden ist. Gut, da haben dann die Erwachsenen auch mitgemacht und getötet, nicht nur die Halbwüchsigen...
Und wenn ich mir überlege, was meine Eltern noch erzählt haben, wie die mit den Tieren umgegangen sind (Frösche aufblasen etc.), da könnt ich nur noch kotzen...
Und damals gab es keine Filme, Videos und Computerspiele.
Als ich klein war, hat es geheissen, dass man keine Comics lesen sollte, weil man davon aggressiv werden würde.
Früher hat es geheissen: Entartete Musik (Negermusik) würde sowas auslösen.

Wenn jemand sowas nicht mag, dann ist das doch eine schöne Möglichkeit, das, was man nicht mag so richtig gefährlich erscheinen zu lassen.
Ist aber von jemandem, der ein bisschen darüber nachforscht, relativ leicht zu durchschauen...
« Letzte Änderung: 05.12.08, 12:56 von manurtb »

Offline MirjamTopic starter

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Re: Erziehungsliteratur
« Antwort #44 am: 05.12.08, 13:05 »
Hallo,

ich denke wie Manu, das wir uns grundsätzlich damit anfreunden müssen, dass bestimmte aggressive Verhaltensweisen in unseren Genen und Geschichte aller Menschen liegen. Ob das Steinigen zu Jesu Zeiten, Hexen Verbrennen, Folter und andere Dinge sind. Alle archäologischen Funde beweisen dies.

In wie weit diese Gewaltmuster durchbrechen, geduldet werden - hängt natürlich auch an der Gesellschaft, Makro- wie Mikrokosmos. Das was in Afgahnistan ggf. "Ehe" heißt - wäre hier absolut Vergewaltigung von Minderjährigen  :-X.

Zu kurz fände ich auch, das Problem hier auf "heute" zu schieben, ich kam heute wieder in die Gegend von Brettheim vorbei und hier sind meine Gedanken, wozu schon manche Jugendlichen in Zeiten der Hitlerjugend in der Lage waren.

Und hier wären wir ganz schnell bei Winterhoff, dessen Grundtenor (bitte korrigieren falls nicht korrekt) ist: Was passiert wenn man Jungendlichen bei unseren grundsätzlichen Anlagen zuviel Freiraum lässt, sie nicht sozialisiert sondern ego-isiert, sie nicht Werte lernen, Rücksicht, Disziplin, Empathie, ihnen keinen Halt - Struktur bietet?

Dann werden sie wie Kleinkinder, bei denen man sagt, es wäre das aggresivste Alter, hier schlagen sie sich ja schon um eine Sandform und müssen erst lernen zu teilen etc.

Gruß Mirjam
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