Thema: Schweizer Fleisch?

[brit]

wie man in den Agrarmedien lesen konnte, gibts anscheinend viele Beispiele von Schweizer Fleisch,  ,das dann doch kein Schweizer Fleisch ist.. Gewürztes Fleisch wird Importiert.. und dann in der Schweiz (rück?)-verarbeitet und schon ist es Schweizerfleisch. Da wird scheinbar getrickst was das Zeug hält


Gut wir Schweizer haben vielleicht  ne mittlere Manie entwickelt, was Schweizerfleisch  angeht.. (ein Wunder das der Rest der welt mit anderm Fleisch überhaupt überlebt.. )
Das man das sooo austrickst

[Mathilde]

Hallo Brit,

das ist doch gang und gebe in Europa. Unsere Kälber gingen früher nach Holland und wurden dort gemästet zu Kalbfleisch um dann wieder in Deutschland geschlachtet als "deutsches Kalbfleisch"  im Laden zu erscheinen.
Wahrscheinlich noch mit QS und allem drum und dran.
Argentinisches Rindfleisch ist ja sowieso besser denn die müssen sich an keinen Umweltschutz oder Tierhalterverordnungen halten und der Reifeprozess ist ja nach langem Kühltransport im Schiff auch optimal 
Wenn man bei uns auf einer Wiese die Kälber anpflocken würde ohne jeglichen Schutz........... was glaubt Ihr wie lange das gut ginge.

LG Mathilde

[brit]

ja , stimmt schon.. aber so erholen sich die preise natürlich nie, und hey nomal, da wird ein markt bewusst  unterlaufen (man unterläuft die gerechten Produzentenpreise.. resp. den produzentenlohn .. ist aber schon klar , das sie selber schweizerlöhne einsacken ), und dann bei den preisverhandlungen argumente absatzprobleme etc. ..

 mich ärgerts und man betrickst  offensichtlich  die konsumenten , die werbung läuft grad andersrum.. .  ich denk, die bauern müssen dringend  mal eine Infokampagne starten, um die Konsumenten auf solche trickreichen Unterschiede hinzuweisen: Schweizer Fleisch oder Schweizer Produkt. Nur das Schweizer Fleisch ist dann wirklich Schweizer Fleisch. Das müsste wir dringend   sehr sehr klar kommunizieren

schaut mal  z.b. die coop- Zeitung/werbung läuft über mit Beiträgen über tierfreundliche Haltung , Bio etc..
Grad letztens war ein Beitrag über Biomilch derart verzerrt, (kein antibiotika) , das ist ganz bewusst und gewollt augenwischerei

[Mirjam]

Hallo Brit,
das ist doch gang und gebe in Europa. Unsere Kälber gingen früher nach Holland und wurden dort gemästet zu Kalbfleisch um dann wieder in Deutschland geschlachtet als "deutsches Kalbfleisch"  im Laden zu erscheinen.Wahrscheinlich noch mit QS und allem drum und dran.

Nö braucht es gar nicht - QS und das niederländische System haben ein gegenseitiges "Anerkennungsabkomen".

Und ich glaubt doch nicht im ernst, dass jeder Parma-Schinken von Schweinen aus Parma stammt? Dafür gibt es in dt. Schlachthöfen extra Schinkenzuschnitte "Hamburger" oder "italienisch-Parma".

@ Brit - in Deutschland hält man dem mit dem 4 oder 5 D-Prinzip gegen, heißt: Geborten, aufgezogen, geschlachtet und verarbeitet in Deutschland, 5 D beim Geflügel wenn auch die Elterntiere deutsch sind.

Ansonsten schützen Herkunftsbezeichnungen in der Regel nur bestimmte Verarbeitungsweisen, Rezepte und einen regionalen Ort wo! es letztendlich hergestellt wird.

Gruß Mirjam

[Mirjam]

wie man in den Agrarmedien lesen konnte, gibts anscheinend viele Beispiele von Schweizer Fleisch,  ,das dann doch kein Schweizer Fleisch ist.. Gewürztes Fleisch wird Importiert.. und dann in der Schweiz (rück?)-verarbeitet und schon ist es Schweizerfleisch. Da wird scheinbar getrickst was das Zeug hält

Gut wir Schweizer haben vielleicht  ne mittlere Manie entwickelt, was Schweizerfleisch  angeht.. (ein Wunder das der Rest der welt mit anderm Fleisch überhaupt überlebt.. )
Das man das sooo austrickst

Brit, heute kam mir ein ganz, ganz böser Gedanke: Eigentlich ist dieser "Trick" durch den du dich ausgeschmiert fühlst - eines der größten Kapitale der Schweiz.

Nicht nur, dass ihr eines Einkommen aus "fremden Auslandsgeld" besteht mit dem sie arbeiten und verdienen - auch

"Original Schweizer Schokolade" wird sicherlich zu einem Großteil aus Importprodukten wie Kakao und Kokosfett hergestellt und dann ein schweizer Siegel aufgepabt...oder  ?

Aber beim Schwein ist das ja was gaaaanz anderes 

Gruß Mirjam

[Romy]

Ist nicht nur beim Fleisch und Schokolade so. Auch Teigwaren - sogar die Bernenrösti wird mit Deutschen Kartoffeln gemacht. Die "Guetzlifabriken" haben da auch zu kämpfen, weil das meiste Mehl vom Ausland kommt. Übrigens hat es auch im Ricola "Zältli" nur gerade ein paar % Schweizerkräuter, der Rest kommt vom Ausland. Nicht weil es hier zuwenig hat. Aber erfunden hats halt trotzdem die Schweiz  Aber im Moment versuchen sie ja gerade Ordnung zu schaffen - mal schauen was dabei heraus kommt 

[Mirjam]

Hallo Romy,

wie versuchen sie Ordnung zu schaffen?

Ich denk mir halt - das ist nämlich auch grad EU-Thema oder bei der Milch: Je mehr sie gesetzliche Vorgaben, Kennzeichnung machen (wer beschwert sich laufend über zuviel Bürokratie...? Die Geister die man rief!) - desto mehr "Alleinstellungsmerkmal" geht verloren.

Diejenigen die nämlich "echtes Schweizer Fleisch" verwenden - können das nämlich Marketingtechnisch auch draufschreiben. Schreibt der Staat das grundsätzlich vor - geht diese Option (wie bei uns Qualitätsfleischwerbung mit 4 D) nämlich schon wieder flöten...

Gruß Mirjam

[Romy]

Hallo Mirjam, so viel ich weiss ist gerade ein neues Gesetz in der Vernehmlassung.

Es kam letzthin in der Sendung "Kassensturz"

http://www.sf.tv/sendungen/kassensturz/manual.php?catid=kassensturzsendungsartikel&docid=20100209-swissness

[brit]

Nicht nur, dass ihr eines Einkommen aus "fremden Auslandsgeld" besteht mit dem sie arbeiten und verdienen - auch

"Original Schweizer Schokolade" wird sicherlich zu einem Großteil aus Importprodukten wie Kakao und Kokosfett hergestellt und dann ein schweizer Siegel aufgepabt...oder  ?

Aber beim Schwein ist das ja was gaaaanz anderes  

Mirjam,  die Kakao und Kokosfettplantagen der Schweiz sind ja nicht soooooo zahlreich..

 darum gehts, der Grenzschutz den wir aus guten Gründen haben wird mittels Würzfleisch untergraben,  quasi Gewürztes Fleischerzeugnis (für diese ist der zoll viel niedriger..), .. paar Pfefferkörner drauf aufs Kalbfleisch , was man ohne Geschmackseinbusse wieder abwaschen kann und fertig. und hat man wunderbares Biliiges kalbfleisch, was man zu guten  Preisen verkaufen kann..

würd mich auch noch nicht stören, wenn nicht die Kälberpreise nen heftigen Schnupfen hätten, und sich  nicht mehr erholen.. . und dann kommt gern  das Argument, zuviel Fleisch auf dem Markt...vonwegen!!!  

Das mit Der  Fleischkennzeichnung kommt dann noch dazu.. ist mittel  verwirrend, und man kann davon ausgehen, dass viele Leute die Unterschiede nicht kennen, und vielleicht davon ausgehen einheimisches Fleisch zu kaufen..weil die Etiketten irreführend sind.
ich will niemandem Verbieten anderes Fleisch zu kaufen, aber ich bin dafür das klar zu deklarieren. den Zoll zu unterwandern find ich  ne Frechheit der Branche, eben aus den Gründen, weil sich das Natürlich auf die Preis/Nachfrage drückt, und wie gesagt, die wollen auch Schweizerlöhne..
und ich bin es einfach langsam leid , wie der Markt sich an den bauern bedient

[Mirjam]

  den Zoll zu unterwandern find ich  ne Frechheit der Branche,

Ja das finde ich auch doof - vor allem bei Steuerflüchtigen! Aber das ist dasselbe wie beim Fleisch und beim Kakao - profitiert ihr davon ist alles roger, wenn nicht ist das eine "Frechheit" 

*duckundrenn*

Mirjam

[brit]

 , ach nee... dann müssen wir jetzt *fleischdatenCDs* kaufen ..(ein Vorteil hats, die sind bestimmt billiger .. )
und dann müssen wir jetzt deutsche Betriebe auf ne schwarze Liste setzen, die solches Pfefferfleisch panschen

zuerst  geld ist keine Ware. das geld ist ein symbol. ( und alle fallen drauf rein.)

und dann.. Du kannst eher die Steuerbetrüger mit den Fleischbetrügern vergleichen, und die  Banken mit den  lieferanten 

[Mirjam]

Doch ich kann und hab schon meine Verständnisprobleme mit "Original Schweizer Schokolade" und "Original Schweizer Fleisch" auseinander zu bekommen   . Bei dem einen ist es egal ob da "fremde" Produkte drin sind - man schreibt trotzdem Original drauf, beim anderen dann schon

Und auch die Lücke im Zoll - ist ein Schweizer Problem, dass sie genutzt wird das eine, dass Brit gleich von "Fleisch panschen" spricht als wäre dt. Fleisch ein minderwertiges Produkt oder diese einfache Prozedur würde es abwärten: Das verärgert mich dann schon. Vielleicht liegt es daran das wir als eines der Kern-EU-Land Importzölle/Aussenschutz gar nicht mehr "gewöhnt" sind.

Gruß Mirjam

[brit]

ja Mirjam, wir haben die verrechnungsteuer und sind solche steuerhinterziehungen auch nicht gewöhnt
Und übrigens geld beträge werden ja steuerlich nicht gleich behandelt wie warenumsätze.. da liegt ja nochmal ne Krux..
mit Fleisch panschen, wolt ich niemanden verletzen, sorry.., mein ja nur,  , das da bewusst Pfeffer sehr oberflächlich draufkommt, wo man genau weiss das muss wieder weg.. aber wie gesagt , das ist doch nicht das Problem der liferanten, sondern derer die diesen Trick verlangen.. und ihn nutzen um selber dann zu geschäften.
die liferanten erfüllen nur Kundenwünsche.
deutsches Fleisch ist für mich über alle Zweifel erhaben!!!!
Jedoch ist mir nicht bekannt, das es bei Euch üblich ist, auf kalbsnierstücke Pfefferkörner zu tun.. ganz normales vorgehen ist es dann doch nicht im dem Speziellen Fall

und bei Schweizer Schokolade gehts ums Rezept, da hat noch nie jemand vermutet das seien alles Schweizer  Erzeugnisse drin..