Autor Thema: Bienenhonigvermarktung  (Gelesen 16921 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline WieseTopic starter

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 4068
  • Geschlecht: Weiblich
Bienenhonigvermarktung
« am: 02.01.11, 13:54 »
Hallo ,
bin auf der Suche,nach einem Link,
die Erfahrungen haben mit Honigverkauf
ab Hof. Haben eine kleine Imkerei mit ca. 20 Völker.
Da wir in einer Einöde leben, ist es nicht so einfach, denn Honig an den Mann
zu bringen Wir haben uns zwar schon einen Stammkundschaft aufgebaut,
aber da es heuer viel Honig gab, bin ich weiter auf der Suche.
Will aber den Honig aber auch nicht unter den Preis verkaufen.
Waldhonig 4.10€
Blütenhonig flüssig 3,60€
Blütenhonig cremig 3.80€
Glaspfand ist mit dabei.
Wer kann mir Anregungen geben oder wie macht ihr das in Euerer Gegend?
Und wie viel kostet bei Euch der Honig?
Würde mich über euerem Beitrag freuen.

Wiese
Wer sich heute freuen kann,soll nicht bis morgen warten.
                     " Pestalozzi "

Offline Tessi

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 79
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #1 am: 02.01.11, 14:56 »

Hallo Wiese, also Bienenhonig kostet bei uns- Allgäu / Bodensee- Blütenhonig ab 4,50- Waldhonig ab 5,50 pro Pfund.
Biete deinen Honig an Wiederverkäufer in Hofläden an, in Bäckereien , kleine Lebensmittelläden  oder versuche ihn bei einem passenden Markbetreiber mitanzubieten. Beachte aber die Bestimmungen des WKD, in Bezug auf Beschriftung, Mindesthaltbarkeit...Auf Advent- und Weihnachtsmärkten wäre er sicher auch gelaufen...
Gruß Tessi

Offline WieseTopic starter

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 4068
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #2 am: 02.01.11, 15:29 »
Hallo Tessi

Bei uns auf dem Land gibt es fast keine Tante Emma Läden mehr. Sind schon fast alle ausgestorben.
Aber an weitere Händler oder Märkte wäre auch eine Idee.
Danke für deine Anregung.

Wiese
Wer sich heute freuen kann,soll nicht bis morgen warten.
                     " Pestalozzi "

Offline Hardy

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 78
  • Geschlecht: Männlich
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #3 am: 02.01.11, 15:36 »
...Will aber den Honig aber auch nicht unter den Preis verkaufen.

Hallo Wiese, ich bin auch Imker.
Bei den Preisen legst Du drauf!

In Bienenzeitschriften gibt es Berechnungsbeispiele, was Dich der Honig kostet.
Unter 5.- Euro (an Endabnehmer) plus Pfand (50 Cent) geht bei mir nichts.
Wer nicht bereit ist, für ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel einen angemessenen Preis zu zahlen, soll beim Discounter kaufen!
Wir Imker decken den deutschen Honigmarkt nur zu 20%.
Der Rest ist Import.

Wenn ich die Rentnerimker sehe, die ihren Rapshonig für 3.50€ verschenken, kommt mir die Galle hoch.
Die merken nicht mal, daß sie für Null-Euro Stundenlohn schaffen - und oft sogar drauflegen.
Beliebte Ausrede: Ich hab ja meine Rente. Honig ist für mich nur ein Zubrot.

Daß sie außerdem den Berufsimkern die Existenz damit kaputtmachen, schnallen die nicht.
Denn Kunden, die keinen Einblick haben, glauben, da kassiert so ein Profi ab.

Also erst ausrechen, und dann kalkulieren!

Übrigens, auch ich bin Rentner. Habe aber nichts zu verschenken!
LG - Hardy

Offline Stadtkind

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 229
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #4 am: 02.01.11, 18:03 »
Hallo,

bei uns sind einige Imker auch auf dem Wochen- und Weihnachtsmarkt zu finden.
Vielleicht wäre das für Euch auch eine Idee...

Ciao

Offline Bärbel

  • Südhessen
  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 1630
  • Geschlecht: Weiblich
  • Leben und leben lassen
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #5 am: 02.01.11, 19:00 »
Hallo

Ich bin Wiederverkäufer.
Ich kaufe den Honig für 3,50 Euro das Glas von einem Imker und verkaufe ihn für 3,80 Euro.
Liebe Grüße aus Südhessen

Bärbel

Reiß den Faden der Freundschaft
nicht allzu rasch entzwei
wird er auch neu geknüpft
ein Knoten bleibt dabei

Offline roco

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 378
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #6 am: 02.01.11, 19:10 »
Hallo,

ich verkaufe auch den Honig vom (verwandten) Imker aus dem Dorf,
im Hofladen und auf den Wochenmärkten.

Für Blütenhonig zahl ich 3,50 und für Waldhonig 5€.

Der Honig läuft recht gut.

Ansonsten haben unsere Imker alle ihre eigenen Haus/Hof-verkaufsläden
Stehen selbst auf dem Wochenmarkt (abwechselnd immer einer pro Markttag)
und verkaufen ihn in unserem Bienenkundemuseum,
oder eben bei anderen Hofläden, Campingplatz, Kiosken etc.

Viel Erfolg!
LG
roco

Dirk

  • Gast
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #7 am: 02.01.11, 19:46 »
Hi,

ich verkaufe meinen Honig auch für 5,- € inkl. 50 Cent. Nicht, daß ich Riesengewinne machen will, aber so ganz für lau mach ich mir die Arbeit nicht. Hier im Imkerverein verramschen die alten Herren ihre Gläser auch noch für 3,00-3,50 €, Glaspfand nimmt kaum einer.

Ich hab neulich einen Vortrag über Imker gehört, die sich zu Honigabsatzgemeinschaften zusammengetan haben und z.B. in NRW in Supermärkten ihren Honig verkaufen. Es gibt ein eigenes Regal und der Honig geht für 6,50€ übern Ladentisch. 4,3€ davon bekommt der Imker, der Rest ist für den Laden und die Gemeinschaft, damit sich das Regal rechnet. So werden bis zu 1000 Gläser Honig verkauft. Keine schlechte Idee, finde ich.

Gruß
Dirk

Offline Tessi

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 79
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #8 am: 02.01.11, 20:47 »

Kunden die in Hofläden einkaufen, kaufen bewusst Produkte aus der Region und zahlen für gute hochwertige Produkte auch den angemessenen Preis. Egal ob es sich um gute Öle, selbstgebackenen Kuchen, Liköre, Marmeladen und HONIG handelt. Sie wissen was an Arbeit dahintersteckt, wenn nicht, muss man sie in einem Gespäch oder Infomaterial darauf aufmerksam machen.

Wenn die Qualität stimmt zahlen sie bei einem Glas Honig auch 50c mehr. Billig anbieten nur damit der Honigumsatz stimmt - auf keinen Fall.
Spätestens wenn sie einmal Billighonig beim Discounter mitgenommen haben, schätzen sie wieder den "echten Honig"- meine Erfahrung, nicht nur bei Honig...
Bei uns im EDEKA steht seit ein paar Wochen auch ein Honigtisch, mit Honig aus der Region- werde ihn mir morgen mal näher anschaun und berichten.
Gruß Tessi


Offline Nixe

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 922
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #9 am: 02.01.11, 22:16 »
Bei uns in Ö und in Bayern kostet der Honig 500g 4 Euro verlangen alle einheitlich.Egal welche Sorte.Da verlangen eigentlich alle Imker gleich auch am wochenmarkt kostet der das.Allerdings mein Mann sieht das als Hobby leben müssen wir nicht davon.

Offline WieseTopic starter

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 4068
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #10 am: 03.01.11, 10:13 »
So unterschiedlich bei vielen von Euch die Preise auch sind,
so schwer ist dass, bei uns in Niederbayern den Preis zu halten.
Wie schon erwähnt wurde, verkaufen viele Imker ihren Honig
unterm Preis und das mit allem Mittel. Haben wir auch schon erlebt.
Lieber bleibt er mir noch und ich hab in schlechten Honigjahren
auch noch einen Honig zum verkaufen.
Aber wie kommt ihr auf 50 Cent Glaspfand? Sind bei Euch die
Einheitsgläser teuerer. Bei uns kommt der Pfand auf 30 bis 35 Cent.
Wie groß mein Einkauf an Gläser ist, desto weniger kostet es.
Und das sich Urlauber in unsere Einöde verlieren ist auch schwer möglich.
Möchte ja gerne den Honig ab Hof an den Mann bringen, da der Arbeitsaufwand
dann am gegringsten ist und ich doch tagsüber alleine auf dem Hof bin und die
andere anfallende Arbeit verrichten kann.
Natürlich wäre es schön, wenn man einen höheren Preis dafür bekommen könnte.
Allein der Arbeitaufwand bis der Honig ins Glas kommt, und was die Bienen leisten.
( Eigentlich kann man das auch mit einer Kuh vergleichen, bis man dann ein Stück
Butter in den Händen hat, oder Käse usw.)
Die Bestäubung für unseren Obstgarten ist auf alle Fälle gesichert, solange wir Bienen haben.
Und im Frühjahr, wenn es zu blühen anfängt, da summt es nur so rum, dass ist auch sehr schööön.

Gruß Wiese


Wer sich heute freuen kann,soll nicht bis morgen warten.
                     " Pestalozzi "

Offline gundi

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 1813
  • Geschlecht: Weiblich
  • Ich liebe dieses Forum!
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #11 am: 03.01.11, 13:06 »
Bei uns in Ö und in Bayern kostet der Honig 500g 4 Euro
Hallo!
Hier kostet der Honig direkt beim Erzeuger 5 bis 5,50€ 500g. Ich bezahl das aber auch gerne, denn dieser Honig ist mit keinem aus dem Dicounter zu vergleichen. Am liebsten ist mir dickflüssiger, dunkler Waldhonig.

lg gundi
Es ist kein Herr so hoch im Land, der nicht lebt vom Bauernstand!

Offline WieseTopic starter

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 4068
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #12 am: 03.01.11, 19:22 »
Hallo

jetzt würde ich doch noch gerne wissen, aus welcher Ecke ihr alle
kommt.( Natürlich nicht so genau, nur andeuten ).
Damit ich vergleichen kann, wo überall der Honigpreis besser bezahlt wird.
Da ich  hier im Forum ein Neuling bin, kenne ich hier noch keinen, außer von
eueren Beiträgen.

 Danke Wiese
Wer sich heute freuen kann,soll nicht bis morgen warten.
                     " Pestalozzi "

Offline peka

  • westl. Rheinland
  • Moderatoren
  • *
  • Beiträge: 1840
  • Geschlecht: Weiblich
  • Bäuerinnen - find ich gut!
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #13 am: 03.01.11, 20:47 »
Hallo Wiese,

in manchen Bundesländern gibt es Verzeichnisse, in die man sich als Direktvermarkter eintragen lassen kann. Auch bei " Landportal " kann man sich registrieren lassen.
Gibt es bei euch Märkte / Feste die 1 - 2 mal pro Jahr am Wochenende stattfinden? Dort einen Stand anmieten und damit die Bevölkerung auf euren Honig aufmerksam machen.
Oder eben, wie schon empfohlen, in Geschäften ( Lebensmittel / Bäcker / Bioladen ) nachfragen, ob sie deine Ware verkaufen.

Ich kaufe hier heimischen Honig - nur zum Backen / Kochen nehme ich den aus dem Discounter. Da ist mir der " gute" zu schade.

liebe Grüße
peka
Gönne dir Stille,
in der du nur Atem und Herzschlag lauschst.
Dann kehre in den Alltag zurück,
kraftvoll und gelassen.

Offline Hardy

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 78
  • Geschlecht: Männlich
Re: Bienenhonigvermarktung
« Antwort #14 am: 19.02.11, 10:46 »
Aber wie kommt ihr auf 50 Cent Glaspfand? Sind bei Euch die
Einheitsgläser teuerer. Bei uns kommt der Pfand auf 30 bis 35 Cent.
Wie groß mein Einkauf an Gläser ist, desto weniger kostet es. 

Hallo Wiese,

die Pfandhöhe bestimmst Du!

Ich nehme 50 Cent, weil der Kunde bei 30 Cent die Gläser in den Container wirft.
Für 50 Cent kommt er wieder und nimmt ein neues Glas mit, wenn die Qualität stimmt!
Er verliert ja nix beim Pfand.

Ich nehme auch nur meine Gläser zurück.
Mein Etikett sagt: Etikett = Pfandbeleg. Bitte nicht spülen!
Bei ungespülten Gläsern sehe ich gleich, ob da irgendwas "Anderes" drin war... >:(

Gespräche mit den Kunden sind wichtig!
Hol` Dir Beispielgläser aus dem Discounter und zeige dem Kunden das Etikett.
Da steht drauf: "Honig aus EU und nicht EU-Ländern".
Uns fehlen die Bienen und deren bestäubung, und da will der Kunde Imker und Bienen im Ausland unterstützen...?  ;)
Bei mir darf er sich jederzeit den Betrieb ansehen. Kann er das auch in Argentinien?
Ich importiere auch keinen antibiotikaverseuchten Chinahonig.

Durch das Pfandsystem kosten mich Gläser nur wenige Cent.
Ich rechne mit 10 Rückläufen. Glaspreis also ein Zehntel!

Da kann man ruhig bei jedem Rücklauf für ein paar Cent neue Deckel nehmen - und es sieht immer ordentlich aus.

Wer dann immer noch gefilterten, pollenfreien Honig aus der Plastikflasche braucht - schönen Gruß beim Discounter.





LG - Hardy