Ich hab in jungen Jahren unsere Kinder bekommen,
habe aber 3 Kinder trotz aller ärztlichen Kunst verloren,
mir wurde damals geraten, bei einer weiteren Schwangerschaft einfach gleich am Anfang alle Tests und Untersuchungsmöglichkeiten auszuschöpfen.
Ich hätte mir das sicher nicht angetan, denn die Entscheidung darüber fällen zu müssen, ob ein Kind leben darf, das einer Frau zu überlassen, das empfinde ich schon als sehr hart.
Bei unserem ersten Kind wurden auch schon schwere Probleme vorhergesagt, die Herztöne passten einfach nicht, zum Glück haben sich die Ärzte geirrt, ein kerngesundes Kind, beim dritten Kind war wieder das gleiche, Maria hatte einen schweren Herzfehler, der mit damaligem medizinischem Können noch nicht operabel war.
Es hat sehr weh getan, unsere Tochter zu verlieren,
aber es ist leichter es als Schicksal oder Gottes Wille anzunehmen, als selbst von den Ärzten zum Richter über Leben oder Tod gedrängt zu werden.
Aber wie bei dieser Art von Vorselektion Druck auf Frauen von Seiten der Ärzte und auch oft der Familie ausgeübt wird, das grenzt schon an Diskriminierung.
Kinder mit Downsydrom gibt es jetzt angeblich nicht mehr, weil man das ja schon ausschalten kann.
Zu Sidelights und Lunas Text möchte ich auch anfügen,
dass es teilweise menschenverachtend ist, wie hier mit
den Risikoschwangerschaftsmüttern umgegangen wird.
Und wo wird die Grenze in Zukunft angesetzt,irgendwann ist vielleicht mal der künftige IQ vorgeburtlich zu messen, das Aussehen, oder vielleicht auch festzustellen, dass dieses Kind nicht ganz schlank bleiben würde,
wo führt das hin und wo ist die Grenze, was passiert dann mit Unfallopfern, oder bei schweren Erkrankungen,
wieviele junge Fahranfänger sind nach schwersten Unfällen oft ein Leben lang behindert,
gibt es in Zukunft dann nur noch das perfekte Leben,
ohne den kleinsten Makel und Fehler, ohne Krankheit und Leid,
vor dieser perfekten Kultur habe ich Angst, denn ohne die kleinen Fehler und Schwächen verlieren wir unsere Menschlichkeit, viel zu viel davon haben wir bereits verloren.
Eine Bekannte hat durch einen tragischen Unfall das einzige Kind verloren, als durch grosses Glück sich noch eine weitere Schwangerschaft einstellte,
die Mutter bereits über 4o, von Seiten der Ärzteschaft mit vorgeburtlicher Diagnostik gekommen wurde, da ist diese Frau ausgerastet, und zu keiner Vorsorge mehr gegangen, was ihr alles an schlechtem Gewissen eingeredet wurde, ich fand das einfach erschreckend.
Sie haben zum Glück ein gesundes Kind bekommen, aber sie hätte auch dankbar ein behindertes Kind angenommen.
Ich bin ja gespannt, wie sich das weiter entwickelt, zuerst werden die kranken und behinderten Kinder ausgeschaltet, die momentan laufende Diskussion der JU zeigt ja schon die nächsten Schritte, wer älter und womöglich Behandlung braucht, wird ebenfalls bei diesem Sieb durchfallen, irgendwann bleiben dann nur noch die jungen, fiten und dynamischen Menschen ohne Fehl und Makel übrig, schöne neue Welt.
maria