Autor Thema: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter  (Gelesen 98614 mal)

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Offline Mirjam

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #45 am: 24.02.10, 15:05 »
so - gschafft  ::) :-X

http://nachrichten.freenet.de/topnews/bild-kaessmann-tritt-zurueck_1391080_533312.html
Zitat
«Bild»: Käßmann tritt zurück

24.02.2010 - 14:55 Uhr Hamburg/Berlin (dpa)- Margot Käßmann tritt noch am heutigen Mittwoch von ihrem Amt als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland zurück. Das berichtet «Bild»-online aus der Umgebung von Käßmann.

«Ich ziehe damit meine Konsequenzen aus der Promille- Fahrt am vergangenen Wochenende», wird die Bischöfin zitiert.

Die 51-Jährige war am Samstagabend mit 1,54 Promille am Steuer ihres Dienstwagens gestoppt worden. Sie hatte zuvor im Zentrum von Hannover eine rote Ampel missachtet. Käßmann erwartet wegen ihrer Trunkenheitsfahrt ein Strafverfahren, da Alkoholvergehen am Steuer ab 1,1 Promille keine Ordnungswidrigkeit mehr sind.

«Ich bin über mich selbst erschrocken, dass ich einen so schlimmen Fehler gemacht habe», hatte Käßmann bereits am Dienstag erklärt.

Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hatte nach einer nächtlichen Krisenberatung noch am Mittwochmorgen Käßmann einmütig das Vertrauen ausgesprochen.

Zitat kenntlich gemacht
« Letzte Änderung: 24.02.10, 15:29 von martina »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline martina

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #46 am: 24.02.10, 15:17 »
Ach schade, aber sie ist halt auch sehr konsequent.

Offline Pierette

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #47 am: 24.02.10, 15:42 »
Ach schade, aber sie ist halt auch sehr konsequent.
Dem kann ich mich nur anschließen.

Ich habs zwar nicht mit der Kirche, weder mit der einen noch der anderen Fraktion, aber bei Fr.Käßmann habe ich gerne mal wieder zugehört.
Ein Tier, das nicht klettern kann, sollte sein Geld nicht einem Affen anvertrauen (aus Afrika)

Everl

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #48 am: 24.02.10, 16:53 »
Schade, gut sie hatte Glück, dass niemand etwas passiert ist, aber Glück brauchen wir alle mal.

Gar nicht vergleichbar mit den Missbrauchsfällen von Kindern, hier ist wirklich etwas Schlimmes passiert, was aus Kinderseelen niemals wieder herauszukriegen ist.

Ich finde die Vorgesetzten aller nachzuweisenden Missbraucher sollten wegen Verschleierung von Straftaten (oder wie immer das juristisch genannt wird) rechtlich belangt werden, natürlich die Täter auch, aber vielfach wird hier der Verjährungsfaktor greifen, zehn Jahre ab dem 18. Geburtstag des Opfers.

LG Everl

Offline Tina

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #49 am: 24.02.10, 17:01 »
Diese Konsequenz wünsche ich mir auch bei manch anderen Personen. Ich hätte nicht gedacht, das sie zurücktritt.
LG
Tina
LG
Tina

Offline martina

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #50 am: 24.02.10, 17:14 »
Ganz ehrlich,

wäre bei uns derzeit eine Pastorenstelle zu besetzen, würde ich mich freuen, wenn sie käme. Aber ich bin ja falsche Landeskirche und unsere freie halbe Stelle wird derzeit sicher nicht neu besetzt werden, weil sie möglichst stillschweigend komplett gestrichen werden soll, aber das ist schon wieder ein ganz anderes Thema :'(


Offline streuobst

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #51 am: 24.02.10, 17:16 »
Zitat
Zitat von: martina am Heute um 15:17
Ach schade, aber sie ist halt auch sehr konsequent.

Dem möchte ich mich anschließen. Ich bin traurig über diesen Entschluß und bewundere diese Frau trotz allem.

Online fanni

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #52 am: 24.02.10, 17:37 »
Übrigens

Der Abt von Ettal ist auch zurückgetreten , weil er einen Fall (wohl aus jüngerer Zeit, weiß ich aber nicht) nicht so wie in den kirchl. Leitlinien vorgesehen , also eben nicht gemeldet hat, na also...geht doch!  Nicht viel aber ein Anfang.
« Letzte Änderung: 24.02.10, 17:41 von fanni »
Herzliche Grüße von Fanni

Offline martina

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #53 am: 24.02.10, 17:50 »
Übrigens

Der Abt von Ettal ist auch zurückgetreten , weil er einen Fall (wohl aus jüngerer Zeit, weiß ich aber nicht) nicht so wie in den kirchl. Leitlinien vorgesehen , also eben nicht gemeldet hat, na also...geht doch!  Nicht viel aber ein Anfang.

Ehrlich? Na, dann bewegt sich dort wohl hoffentlich auch etwas mehr. Woher weißt Du das denn, Fanni?

Gibt es dazu irgendeinen Link oder ein offizielles Statement zum nachlesen?

Online fanni

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #54 am: 24.02.10, 17:51 »
Kam grad im Radio..........
Herzliche Grüße von Fanni

Nelly

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #55 am: 24.02.10, 18:51 »
Hallo,
habs eben im Fernsehen gesehen:
Der Abt in Ettal steigt wegen Fällen aus den 70ger und 80ger Jahren aus. Naja, meiner Meinung nach liegt das zu lange zurück, als das ER zurücktreten müsste.

Und es gab eine Umfrage, dass sehr viele bedauern dass Frau Käßmann abdankt. Sie sei ein Mensch-ein Vorbild zwar-aber kein unfehlbarer Übermensch.

Nell

Offline passivM

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #56 am: 24.02.10, 18:55 »
Ich schließe mich Pirette, martina und Nelly an. Ich find 's auch schade.
Schade, dass die nur "Guten" die Konsequenzen aus einem Fehler ziehen während die "Anderen" versuchen sich heraus zu winden.

Ein weiteres Gegenbeispiel: Was war denn das für eine Story, wo der Vorsitzende von so einer Tafel (gemeinnütziger Verein, Treberhilfe) mit dem Maserati vorfährt? - Das finde ich viel schlimmer. Sozial-Maserati (tagesspiegel)
Ein weiteres Zitat aus dem Text zeigt, was Maserati-Fan Ehlert unter Berufung versteht:
Zitat
Ehlert begreift sich und seine Firma als Wirtschaftsunternehmen wie jedes andere. Und „die Treberhilfe ist nichts für Weicheier“, sagte er. 280 Mitarbeiter arbeiteten hart „mit Menschen, mit denen andere nichts mehr zu tun haben wollen“. In dieser Branche gehe es nicht um ein paar Euro, sondern um 190 Milliarden Euro. So groß ist Ehlert zufolge der Kuchen, der auf soziale Dienstleistungen entfällt. „Das ist ein Leistungsbereich und keine Bakschisch-Bude.“
« Letzte Änderung: 24.02.10, 19:02 von somnio »
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Offline Melitta

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #57 am: 24.02.10, 19:59 »
Hallo Martina,

bei uns läuft gerade genau dasselbe. Die halbe Stelle wird stillschweigend demnächst getsrichen.

Viele Grüße

Melitta

Offline Beate Mahr

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #58 am: 24.02.10, 20:10 »
Hallo

Es ist nicht verwegen zu behaupten: Ein Mann in der Lage wäre nicht zurückgetreten!
Man hätte die Geschichte vermutlich auch gar nicht als so skandalös empfunden.


Ganz meine Meinung - - -
aber dieser Satz ist nicht von mir sondern von Alice Schwarzer

und sie geht noch weiter

Mit Männern in der Kirche sind wir schließlich ganz andere Probleme gewöhnt.
Nicht nur Kavaliersdelikte, sondern auch Verbrechen werden da nicht selten vertuscht
- wie jetzt wieder im Fall des Missbrauchs durch die Jesuiten.


Schade dass sie zurückgetreten ist ... sie hat so viel bewegt

traurige Grüße
Beate
Entscheidend ist nicht, ob man kritisiert wird;
entscheidend ist, ob die Kritiker die Mehrheit bilden.

© Ernst R. Hauschka

Offline martina

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Re: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter
« Antwort #59 am: 24.02.10, 20:19 »
Apropos Mißbrauch,

wir hatten mal eine Pastorin, die die neue Pfarrstelle nicht mit ihrem Ehemann, sondern mit einem neuen Lebenspartner bezog. Nun ja, das allein sorgte schon für Diskussionen.
Diese Frau war toll, die konnte wunderbar predigen und einfach einen Glauben gut rüberbringen. Nur mit den Lebenspartnern, das klappte bei ihr nicht so.

Ein paar wenige Jahre später ist sie dann gegangen worden. Warum? Weil sie mit dem gerade 18 gewordenen Kumpel ihres eigenen gleichaltrigen Sohnes zusammengezogen war. Der Kirchenvorstand hat sie gekündigt und von Seiten der Landeskirche ist ihr auf ewige Zeit hin die Genehmigung eine Pfarrstelle zu übernehmen, entzogen worden. Weil sie da im Rahmen der Konfirmandenarbeit mit Jugendlichen zu tun hatte.
Inzwischen hat sie den jungen Mann geheiratet und darf irgendwo Verwaltungsarbeiten ausführen.

Auch das ist eine Variante von Konsequenz Seitens der Kirche. Fiel mir heute wieder ein, weil mich das Thema den ganzen Tag nicht losgelassen hat.