Betriebsperspektiven - die Zukunft, wie soll es weitergehen > Betriebsperspektiven

Was kommt nach der Hofaufgabe

(1/13) > >>

suederhof1:
Überall hört man von Hofaufgabe, Verkauf der Tiere oder es gibt keinen Hofnachfolger um in den Betrieb grossartig zu investieren. :'(

Nun frag ich mich, was passiert dann ?
Womit verdiene die Landwirte und ihre Familien ihr Geld.
Viele sind ja nicht im Rentenalter. Was haben sie sich für Perspektiven erhofft oder welche haben sich ergeben ?
Allein vom Verpachten oder Verkaufspreis kann man ja nicht nur leben.

Und wie sieht es Zwischenmenschlich aus?
Sind alle Beteiligten mit der/den Entscheidung/en zufrieden ?



Wiese:
Wir sind auch am Überlegen die Hofaufgabe schneller zu vollziehen als ursprünglich geplant. Momentan ist nichts mehr zu verdienen, als nur umsonst zu arbeiten. Auflagen werden immer üppiger und oft nicht nachvollziehbar. Und kleinere Betrtiebe sind bei uns hier alle Auslaufmodelle.
 Da wir im Nebenerwerb sind haben wir noch ein zweites Standbein, mein Mann geht zur Arbeit und in einigen Jahren zur Rente. Bis dahin versuchen wir uns noch durch zu bringen und dann den Hof an Sohnemann zu übergeben.
Wird nicht leicht sein für ihn, nur mit der Außenwirtschaft neben seiner Arbeit alles zu bewältigen. Solange wir noch können, kann er mit unserer Hilfe rechnen. Und was er dann macht, ist seine Entscheidung.
Und wie es uns mit der Entscheidung letzt´s endlich geht, das müssen wir herrausfinden oder werden wir erleben.

suederhof1:
OK Nebenerwerb ist klar, hoff ich jedenfalls.

Aber die im Haupterwerb Landwirte sind, was machen die in der Zukunft?
Stempeln gehn (salopp gesagt) oder auf anderen Betrieben angestellt.?
Geht die Frau ganztags Arbeiten und Haushalt und Kinder bleiben beim Vater?

Es sind doch andere Voraussetzungen da, wie bei "normal" Berufstätigen.
Da soll doch gerne eine Arbeitsstelle schon mal in Aussicht ein.
So eine Entscheidung fällt man ja nicht so schnell und ist auch nicht ganz einfach.

Marina:
Das ist etwas, was mich auch interessieren würde.
Wir haben Haupterwerb, sind 57 und 54 Jahre alt, also noch lange keine
Aussicht auf Rente. Der Hof wird einmal nicht weiter gehen, massig Eigentum
zum Verpachten haben wir auch nicht. Ein wirklich schwieriges Thema im Moment.

Gruß
Marina

Ingrid2:
Mein Mann und ich sind 53 und 55 Jahre alt. Unser Hof wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht weitergehen. Wir haben einen gut laufenden Betrieb mit Direktvermarktung usw., wir können nicht klagen. Wir verstehen aber auch, dass unsere Kinder nicht weitermachen wollen. Es wird in den letzten Jahren immer schwieriger, mit den Auflagen auf dem Laufenden zu bleiben. Immer mehr Vorschriften, immer mehr Dokumentationen, mit der Zeit bleibt die Lust an der Arbeit auf der Strecke. Es sind nicht die Kunden die die Arbeit so mühsam machen, sondern unsere Behörden. Und deshalb schauen wir, daß wir uns ein finanzielles Polster erarbeiten, damit wir in Rente gehen können. Was dann mit dem Betrieb tatsächlich wird, das kann ich heute noch nicht abschätzen. Wir wollen beide nicht weg vom Hof, es ist schwierig. Verkaufen oder verpachten geht also nicht, wir werden wohl "stillegen". Was dann mit den großen Gebäuden mal wird, das bereitet mir schon etwas Bauchweh.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln