@ Sonja
Könnt ihr die "Gegner" nicht irgendwie bekehren?
Oder ihr lasst sie links liegen, bis die Anlage steht und ladet sie dann zum Tag der offenen Tür ein.
Oh nein das war das letzte was wir wollten, dass wir das bauen und die Bedenken unserer Leute in der Gemeinde ignorieren - wir haben das Gegenteil gemacht: Der Geschäftsführer für Solarcomplex hat inzwischen schon 3 Info-Abende veranstaltet: einmal nur für Bürgermeister und Gemeinderat und zweimal öffentlich für alle.
@reserl:Ich war bei dem 2.Infoabend mitdabei und also ich hätte nie gedacht mit was für Argumenten die Leute herkamen, solche Sachen hätt ich mir nie überlegt:
-Die Anlage wird laut der Erfahrungswerte von Solarcomplex rund 80-100ha Landfläche brauchen. Da wir selber von unseren 80ha Fläche ca.45ha für die Milchkühe und den Hofladen(Getreide und Kartoffeln) aus der Biogasanlage draussen lassen(sonst würden wir unsere Bio-Zertifizierung verlieren),brauchen wir Flächen von den anderen Landwirten bei uns. Die Idee von meinem Vater ist es, dass die Landwirte entweder ihm einfach nur die Nutzung(NICHT Pacht oder Abkauf) üerlässt und sie dafür einen Beitrag erhalten, oder aber dass diese Landwirte selber ihre Felder bestellen und einfach statt ihre Frucht irgendwohin zu fahren sie uns verkaufen - unser Ziel ist es die Anlage von der regionalen Fläche zu versorgen und nicht dass wir die Pflanzen von weiss Gott wo herfahren lassen und die Gailinger Landwirte fahren ihr Zeug nach weiss Gott wo hin.
Jedenfalls wurden wir beschuldigt, dass wenn wir also wirklich 55ha oder mehr von den Gailinger Flächen wollen, würden wir einen weiteren Landwirt um die Existenz bringen.
Und einige alte(und vorallem eingefahrene)Nebenerwerbslandwirte, die keine Nachfolger haben provizieren meinem Vater dass kein Gailinger Bauer ihm Felder bzw.Ertrag überlassen wird (Nun die wo das gesagt haben bestimmt nicht, aber wir haben schon andere, die uns bereits Flächen bzw.Ernten gegeben und weiterhin zugesagt haben)
-Eine weitere Argument war:Wenn eine von diesen Güllegruben platzen würde, dann würde ja diese ganze Biogasgülle in den Rhein fliessen und unseren schönen Rhein verschmutzen(Aufklärung dazu war, dass es bei jeder Grube einen Sensor hat, der so was melden würde und abgesehen davon platzt so einfach si ein massiver Betonbunker nicht.Und mein Vater meinte noch, wo unser Kuhstall 1979 gebaut wurde, gabs keine Vorlagen für die Güllegrube(200 000l) unter und der neben dem Stall (300 000l)- die Chance dass diese platzen würden ist wesentlich grösser und trotzdem hätt sich da keiner jemals beschwert)
-Thema Geruchsbelästigung: Ein ca.1km entfernt wohnender Nachbar erklärte uns, dass er sich ausgerechnet hat, bei der Biogasanlage unserer Grösse haben wir ja wesentlich mehr Gülle.Und nun hat er uns ausgerechnet 150Tage im Jahr dürfen wir Gülle ausbringen(er hat die Wintersperre und die ganzen Sonntage im Jahr weggerechnet) und in diesen 150Tagen müssen wir - bei einer Güllefassgrösse von 10m³ - 4 Fässer rausfahren um die Menge an Gülle wegzubringen -
(Mein Vater erklärte ihm die Felder bei ihm in der Nähe werden nicht mehr gegüllt, weil sie eh nicht in die Biogasanlage kommen und da wir meist SüdWestwind haben, und er westlich von uns liegt, wird er nix riechen - die meisten Felder liegen nordöstlich von unserem Hof.)
-Die gleiche Person fragt uns, ob wir diese(blöde)Gülle nicht einfach trocknen können und sie als Pellets verkaufen
(Ihr könnt Euch sicher denken, dass der ganze Saal am Boden lag vor lachen bei diesem Argument
)
-Eine weitere Sorge war, wenn eines der Gasbehälter in die Luft fliegen würde, dann würde ja dann die ganze Luft stinken
(Antwort:"Und was passiert wenn wir stattdessen ein normales Atomkraftwerk gebaut hätten und das in die Luft gegangen wär?!"
-Argument:"Ja bei den Atomkraftwerken hat man uns auch damals auch viel schön geredet
(Antwort:"Das Atommüllentlager in Benken wollt ihr nicht,Alternativstrom auch nicht - woher wollt ihr dann Euch den Strom haben?")