Bäuerinnentreff

Organisation ist alles => Dokumentationspflichten zu CC und Qualitätsmanagement => Thema gestartet von: Mirjam am 30.05.04, 10:44

Titel: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Mirjam am 30.05.04, 10:44
Hallo,

ein Schlagwort im neuen Agrarbericht:

Cross Compliance - das auswärtige Amt schreibt hierzu folgendes:
------------------------------------------------------------------
Bindung von Subventionen an Umweltauflagen und betriebliches Beratungssystem
-------------------------------------------------------------------


Ich versuche das nun in Wort zu fassen: Jeder landw. Betrieb, der finanzielle Zuwendungen von staatlicher Seite/EU erhält - sollte auch deren rechtlichen Vorgaben (Umweltschutz, Tierschutz) einhalten.

So weit so gut - da kann jeder sagen: Recht so.

Nur diese Einhaltung muss ja auch nachgewiesen werden. Kein Problem - dazu gibt es ja Qualitätsmanagement. Nun, da ist halt die Agrarbranche nicht unbedingt Vorreiter.. (wie z.B. Dänemark).

So und nun sind wir bei einem Schlagwort "Farm Audit" - das sind betriebsumfassende Prüfungen auf die Einhaltung der Standards. QS betrifft hier wie QM nur Produktionszweige des Hofes!

In den Vorschlägen werden die Farm Audits ab einer Direktzahlungshöhe von 5000 Euro; genannt und diskutiert (was ich so gefunden hab - betrifft das 3/4 der gesamten EU-Landwirte NICHT) aber einen Großteil in Deutschland....

UND dann gibt es die Diskussion ob die einzuhaltenden Standards die EU-Standards sein "dürfen" oder gar die jeweiligen Ländervorschriften - ich denke da an den Nordrhein-Westfälischen "Kuschelerlass" zu SchweinehaltungsVO von Fr. Höhn.

zur Bedeutung folgenden Satzes bin ich noch nicht durchgedrungen:

------------------------------------------------------------------
Das betriebliche Beratungssystem bleibt bis 2006 fakultativ, ab 2007 müssen die Mitgliedstaaten den Landwirten Beratungssysteme anbieten, an denen diese auf freiwilliger Basis teilnehmen können

(folgenden Satz aus unserer BMEVL-HP)
Gleichzeitig ist der Aufbau eines verpflichtenden betrieblichen Beratungssystems (Farm-Advisory-System) für größere Betriebe vorgesehen.

--------------------------------------------------------------------

Habt ihr euch schon näher mit diesem Thema beschäftigt?

Im Prinzip geht es darum, das jeder (ich gehe davon aus, das zukunftsfähige Betriebe über 5000 € Direktzahlungen bekommen) ein betriebsinternes QM bzw. Dokumentation erstellen werden muss um zu belegen, das er alle Standards einhält.

Wenn ich mir die Flut von VO und Gesetzen (Produkthaftung, BG, ViehverkehrsVO, Tierschutzgesetze, Umweltauflagen, DüngeVO, TierhaltungsVOnungen... unendlich) ankucke, dann haben wir ja was vor...

und drüber schreiben die Agrarminister: Förderung des ländlichen Raumes und der bäuerlichen Agrarbetriebe?

Was haltet ihr davon?


Mirjam




 
Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: mary am 30.05.04, 21:33
Ha, da gibt es goldene Zeiten für den ländlichen Raum, so in einer Art Steuerberater wird es den Gesetzes- und Auflagenberater geben müssen, den ein Betrieb mit einer enstsprechenden Grösse hat sicher nicht mehr die Zeit, um nebenher alles zu durchschauen, bei den vielen Kontrollen muss einer abgestellt werden, der aufschreibt, denn die ganzen Auflagen sind ja an Prämien gebunden.
So wie es aussieht, wird das einmalig in der Geschichte der Landwirtschaft, man stelle sich vor, ein Sozialhilfeempfänger geht bei Rot über die Kreuzung und ihm wird deshalb ein Teil der Sozialhilfe zurückgenommen.
Bei ständig sinkenden Preisen und dadurch wachsenden Betrieben frage ich mich bloss, wer soll einmal die Arbeit machen?
Oder mal ganz böse gedacht, jedes Mittel, das ich nicht brauche, braucht keine Dokumentation.
Dass die bisher kostenlose Beratung definitiv gestorben ist, das gilt als ziemlich sicher.
Bei Deinem letzten Satz kann ich mir ganz gut vorstellen, was da zusammengebruzzelt wird.
Der  etwas tiefere Blick in die Fachzeitschrift lässt böses ahnen.
In Zukunft wird die Möglichkeit an unabhängiges Wissen zu kommen noch um  einiges schwieriger werden.
Das scheint die einzige Jobmaschine zu werden, die es in diesem Land geben wird, die meisten anderen Arbeitsplätze werden ja eh ins Ausland verlagert.
Gut dass es die Landwirtschaft gibt, - wir brauchen sie zum Leben ;-(((
maria
Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: reserl am 31.05.04, 11:00

Bei einer Arbeitsbesprechung beim Bauernverband in dieser Woche wurden wir auch über ein paar Punkte des Cross Compliance aufgeklärt.

Die Meinung am Tisch darüber war, das wir wohl alle ins Landwirtschaftsamt wechseln sollten.
Die brauchen in Zukunft wohl eine ganze Menge Sachbearbeiter. :o

Bleibt nur die Frage offen, wieviele Landwirte in Zukunft noch übrigbleiben, die verwaltet werden können? ::)


Man kann nur hoffen, das nicht alles so heiss gegessen wie gekocht wird.
Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: mary am 31.05.04, 11:31
Hallo Reserl,
wenn das keine Arbeitsplatzbeschaffung ist, bei immer weniger Bauern die Beratung zu streichen und alle Kräfte in den landwirtschaftsämtern für Überwachung und Kontrolle einsetzen zu müssen.
Wäre interessant, wieviel von den der landwirtschaft  immer vorgehaltenen Summen für Überwachung und Kontrolle abgezweigt werden muss.
Nach Fischlers Aussagen bekam ein Bauern bisher knapp 20 %, mit der neuen Agrarreform sollte mehr beim Landwirt ankommen.
Ich altes misstrauisches Frauenzimmer habe aber das Gefühl, dass sich der ankommende Betrag durch viele geschaffene Winkelzüge nochmals vermindert.
Wie überall scheint auch da zu gelten:
an der Landwirtschaft ist ganz gut verdient.
maria
Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Mirjam am 31.05.04, 16:01


Hallo,

Maria, zu deiner ersten Antwort muss ich dich korrigieren - es ist nicht so, das der Sozialhilfeemfänger Kürzungen bekommt, weil er bei Rot über die Ampel geht, nein, er muss in Zukunft nachweisen können das er es nicht getan hat! ???

oder wie der Frange sagen würde:

Wooo kommer denn da hiiii?


Vielleicht sollte das farm-audit schon mal in den Agrarbürofachfrauseminaren diskutiert werden...

Ich hab mir sagen lassen, wer das in den nächsten Jahren freiwillig macht, bekommt Geld dafür? *nochmalstöberngehenwerd*

Mirjam

Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Beate Mahr am 15.09.04, 10:15
Hallo

ich war gestern Abend auf OLT Tagung ....  :o 8)
u.a. wurden wir mal wieder über CROSS COMPLIANCE aufgeklärt ...

Über die EU Verordnung 1782/2003 brauche
ich ja hoffentlich nichts zu schreiben  :(
die Durchführungsverordnung ( Direktzahlungen - Verpflichtungenverordung )
dürfte auch bekannt sein ....

Gestern haben wir uns über die ** möglichen Sanktionen **
unterhalten ... die am 24. September verhandelt werden.

Es soll - wird - gibt eine Datenbank in München ...
dort müssen  alle Verstöße gegen
irgendwelche Verordungen gemeldet werden ...

Beispiel
Ein reiner Ackerbaubetrieb hat einen Wachhund  - - -
der ist an einer zu kurzen Kette - - -
der VET. sieht das als OWI - macht 15 Euro - - -
das muß er in Münschen melden - - -
Die zuständige Zahlstelle macht jährlich einen Datenabgleich - - -
liest den Verstoß gegen Verordnung X - - -
macht [ kann ] bei Fahrläßigkeit 3 % Abzug - - -
dabei wird ** summiert ** geht bis 15 % - - -

Bei Vorsatz !!! 20 % und mehr.

Das ist jetzt mal ein richtig krasses Beispiel ....
könnte aber in Zukunft so laufen

Wir bekommen so eine Art ** Flensburg ** für Bauern.

Nun ist es aber doch wohl so, dass die ** zu kurze Kette **
in keinem Zusammenhang mit der ackerbaulichen Fähigkeit des Betriebes steht
geschweigen denn nachvollziehbar ist.
Die Verhältnismäßigkeit ist nicht vorhanden.
Um bei Flensburg zu bleiben ...
das könnte ich mir dann wiederum vorstellen - als System.
Verstöße werden mit ** Strafpunkten ** bewertet ...
gesammelt ... und dann kommt die Sanktion.

Wenn ich das gestern richtig verstanden habe, gibt es wohl doch
so eine Art ** Regulierungsbehörde **

Beispiel
Die Fläche muß
** gutem landwirtschaftlichen und ökologischem Zustand **
gehalten werden, nachweisbar durch den Humusgehalt.
Dazu kann u.a. eine Bilanz erstellt [gerechnet ] werden ...
liegt die Bilanz über - 75 kg muß der Betriebsleiter
an einer Betriebsberatung teilnehmen,
dort soll er geschult werden, wie er eine
ausgeglichene Humusbilanz erreichen kann.

Mein Kommentar gestern Abend

 So kann man auch Arbeitsplätze schaffen

  Da haben viele Menschen - - -
ganz viel Zeit ...


gefrustete Grüße
Beate



Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: mary am 15.09.04, 11:05
Hallo Beate,
ich kenne so  ähnliche Vorschläge,
meine Befürchtung ist, dass da sehr viele hochbezahlte Arbeitsplätze geschaffen werden um die immer weniger Bauern immer stärker zu reglementieren.
Die viele Zeit auf der einen Seite- und die immer stärker belasteten Bauern auf der anderen Seite.
Mit derartigen Sanktionen besteht doch hier die Möglichkeit- den Bauern wieder sehr viel Geld abzujagen.
Ich bin manchmal so hin- und hergerissen,
ignorieren und einfach in den Tag hinein zu leben, und alles auf uns zukommen zu lassen-
denn meine Einflussmöglichkeiten sind sehr begrenzt,
und einfach versuchen, im Rahmen unseres gesunden hausverstandes unseren Hof weiterhin zu bewirtschaften.
Ich erlebe sehr viele Bäuerinnen und Bauern die in etwa ihre Kinder im Alter der unseren haben- die mir berichten, wie unheimlich froh sie sind, weil ihre Kinder was anderes gelernt haben und nicht in diese Tretmühle aus Überwachung und Kontrolle reinschlittern können-
ist das die Zukunft- einfach nur froh sein, weil es nicht mehr weitergeht?
Seit ich mich für einen Vortrag mit dem ganzen viel tiefer befassen musste- ist mir erst wirklich bewusst geworden, was auf uns zukommt.
Aber wir haben die letzte Agrarreform überstanden,
irgendwie wird es auch jetzt wieder irgendwie weitergehen.
Mein Fazit aus dem ganzen ist- die Bauern haben im Laufe der vielen Jahrhunderte schon so viel erdulden und aushalten müssen-
zu versuchen, dass es einem selbst gut geht, und auf dem Betrieb einigermaßen passt-
damit kommt man mit sehr vielem Schwachsinn im Leben einfach besser klar.
Habe lange gebraucht, bis ich ich das kapiert habe-
aber irgendwann fällt sogar bei mir der Cent. :-))))
Herzliche Grüsse
maria
Denn wenn bei derartigen Dingen wie Humusbilanz der Überschuss auch noch zu viel ist-
dann ist der Punkt erreicht-
wo sich mir viele Fragen stellen!
Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Beate Mahr am 15.09.04, 11:11
Hallo Maria ,


ähm ... wieso Humusbilanz Überschuß ???

Wenn die Bilanz ein Minus von 60 kg aufweist ...
ist das noch OK - - - wie man´s nimmt.

Die Beratung greift erst ein, wenn du z.B. Minus 80 kg hast.

Gruß
Beate

Ich hab heute morgen versucht ... VERSUCHT !!!!
das meinem Süßen zu erklären .......................................
er hat nur gefragt ob ich sie noch alle habe ...
tja - ich schon ....
Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: mary am 15.09.04, 11:43
Hallo Beate,
entschuldige, ich habe das rote Minuszeichen übersehen.
Die vielen Fragen bleiben weiterhin- mir kommt es vor- wie im alten Testament- der Turmbau zu Babel.
Ich habe meinem Mann auch schon das ganze zu erklären versucht-
er wollte lieber, dass ich im was aufbauendes erzähle,
Orgninalton- "von diesem Schwachs........ möchte ich mich nicht runterziehen lassen"
Herzliche Grüsse
maria
Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: joker am 15.09.04, 13:02

Es soll - wird - gibt eine Datenbank in München ...
dort müssen  alle Verstöße gegen irgendwelche Verordungen gemeldet werden ...

...
Wir bekommen so eine Art ** Flensburg ** für Bauern.

Gut gesagt.
Punkte = Arbeit für Kontrolleure und Berater.
Wenns schlimm kommt fuinktionierts dann wie die 'Starenkasten-Finanzierung' so mancher Kommune ...

Beate: Wurde auch konkretisiert, WELCHE Verordnungen ab wann dafür gelten oder gings nur drum, wie bestraft wird?
Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Beate Mahr am 15.09.04, 14:12
Hallo

zunächst ist das alles noch ** Grauzone **
Teile von CROSS COMPLIANCE kommen jetzt - 1.1.2005 - schon
spätesdens ab 1.1.2009

Erosionsvermeidung Pflugverbot bei 50 % über 3,5% Gefälle z.B.

Bodenstruktur ... auch Bodenschutzgesetz
=> Humusbilanz oder min. 3 Kulturen mit je 20 % Fläche

Instandhaltung landwirtschaftlicher Flächen
Beseitigungsverbot von Landschaftselementen -
oder Flächen die die aus der landw. Produktion genommen wurden  
=> Blühstreifen - Neuansaat mit mindestens 3 insektenbestäubter mehrjähriger Blühpflanzen

Die Landschaftselemente sind z.B.
=> Hecken über 15 m Länge
=> Feldgehölze von 25 m² bis 2000 m²
=> 23ger Biotope
=> Baumreihen mit min. 5 Bäumen und 50 m Länge
=>  Naturdenkmäler - geschützte Einzelbäume
werden jetzt schon im FNN erfasst

Beihilfeberechtigete Elemente sind auch
=> Einzelbäume - Sträucher
=> Tümpel
=> Feldrain
=> Trocken oder Natursteinmauern
=> Fels und Steinriegel
=> Lesesteinwälle
=> Gräben und Binnendünen

ich denke mal euch ist jetzt schlecht genug ... ich hör auf

Gruß
Beate

OLT = Ortslandwirte Tagung
Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Mathilde am 15.09.04, 19:02
Hallo Mirjam,

bezieht sich das nur auf die Betriebe oder auf den Betriebsinhaber ?????
Man kann da sehr von den neuen BL lernen.
Muss dann nur in einige Betriebe aufteilen dann hauts wieder hin.  ;D
Am Anfang war das auch nicht erlaubt hier Mutterkuhquoten und Milchquote zu bekommen - da hat man dann eben die Betriebe geteilt.
Um die doppelte Milchquote zugeteilt zu bekommen hat man eine GBR gegründet mit der Lebenspartnerin (die hatte ja anderen Namen) und später hat man dann geheiratet die QUote hatte man dann ja.
Also wer hindert dann die Betriebe so lange aufzuteilen bis das nicht mehr zu trifft ?  ::)

LG Mathilde
Titel: Re:Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Beate Mahr am 15.09.04, 21:36
Hallo Albert

die Landschaftselemente sind ja schon raus gemessen.
die werden jetzt am schluß des FNN einzeln ausgewiesen
ebenso wie alles andere was ich aufgezählt hab ...
auch die Masten ect.

Der Vortrag war vom Amt

Das Beispiel mit dem Hund .... ist sicher krass ...
das heißt nicht, dass es nicht doch genau so kommen kann.

Gruß
Beate

ähm ... was soll ich Herrn Koch fragen - - -
und vor allem welchen Herrn Koch  
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Mirjam am 22.10.04, 08:15
Hallo,

diese Woche hatte ich die Gelegenheit einen Mitarbeiter/Vertreter von Hr. Miller auf Cross Compliance anzusprechen und wie sich die LW darauf einstellen kann, ob die Ausbildung genügt.

Ich gebe jetzt das was ich verstanden habe weiter:

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Landesregierungen sind angehalten, die von der EU vorgegebenen Richtlinien umzusetzen.

Hierzu hat die Landesregierung Dienstleister zu akkreditieren, welche die Landwirte diesbezüglicher Fragen zu beraten haben.

Die Landesregierung tauscht sich diebezüglich schon mit den Beratungsorganen Maschinenring, LKV usw. aus, aber!:

Er ist nicht der Meinung, das diese Organisationen mit ihren derzeitigen Leistungen am europäischen Markt wettbewerbsfähig sind.

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Was heißt das für uns konkret?

Die Landwirtschaftsämter werden sich aus der fachlichen Beratung zurückziehen, es soll "verschlankt" werden.

Betriebsberatung & Leistungskontrolle werden die Betriebe zum großen Teil selbst in Auftrag und bezahlen müssen.

Es wird ein Wettbewerb um den Beratungskunden Landwirtschaft geben und damit noch mehr Aufwand für den Landwirt Angebote & Leistungen zu vergleichen aber auch die Chance auf mehr Auswahl in einer hoch im Wettbewerb stehenden Dienstleistungsberatung.

Die Beratung wird sich von politischen Vorgaben loslösen, was sie ja derzeit nicht ist

(meine Meinung)


Greift ihr derzeit (noch) auf den LKV usw. zurück?

Habt ihr schon statt dessen andere Beratungsfirmen am Hof und warum?

Wie seht ihr diese Entwicklung?


viele Grüsse

Mirjam

Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Uschi- am 23.10.04, 10:30
In unserer Nähe hatte im letzten Jahr ein privates "Agrarberatungsbüro" eröffnet, aber nach kurzer Zeit wieder schließen müssen, da keine Nachfrage vorhanden war. Über die Qualifikation der Mitarbeiter kann ich leider nichts sagen.
 Wir haben aber die LW-Kammer u. den LW-Verband in unmittelbarer Nähe, so dass ich im Beratungsfalle auch eher auf diese erfahrenen Stellen zurückgreifen würde, trotz Gebühren. Zudem hat die Kammer ja auch schon einiges an betrieblichen Daten von uns in ihrem PC u. ist für viele Angelegenheiten vom Land für Kontrolle usw verpflichtet.

Uschi

Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Mirjam am 23.10.04, 18:11
Hallo Britta,

also was ich so "raushörte" ist definitiv: Die Beratung soll privatisiert werden, im Klartext wird es von staatlicher Seite dann keine Beratung mehr geben, genau so wie in Finanzämtern keine Betriebs/Steuerberatung angeboten wird   ??? (lasse mich gerne berichtigen!).

Das Landwirtschaftsamt als reine Kontroll- und förderungsabwicklungsinstanz? Der Gedanke wird vielen neu sein   ::)

Ist es bei euch auch so geplant?

Ein wenig fürchte ich mich schon  :-\, denn gerade die Lehr- und Versuchsanstalten waren ja auch Wissensforschung FÜR die staatliche Beratung und hier unten laufen schon Ideen, dass dann landw. Betriebe "angemietet" werden zur Ausbildung, um den Lehr-Kuhstall einzusparen.

Was die staatliche Beratung betrifft, so tun sich seeeehr große Meinungsspalten auf, z.B. zu den Höchstwerten an Kupfer und Zink in den Futtermitteln, das sind die Ernährungswissentschaftler der Schweine gaaaanz anderer Meinung als z.B. die Landwirtschaftskammern (auf einer HP die ich fand) die eine "grüne Daumenschraube" angelegt bekamen, sonst würden sie wohl nicht so weit mit ihrer Meinung von den Wissentschaftlern entfernt liegen..

viele Grüsse

Mirjam

Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: muellerin am 24.10.04, 14:47
Hallo Britta und Mirjam,
bei uns in MV gibt es gar kein Kammer-System.
Hier ist das LW-Amt wirklich nur für die Anträge und Kontrollen da. Die Beratung läuft über (vom Land finanziell unterstützte) private Beratungsunternehmen.  Eine Landesforschungsanstalt gibt es auch noch, die ist für die wissenschaftlichen Grundlagen zuständig. Ich finde das gar nicht so schlecht.
Wir selbst nehmen die Beratung im Moment nicht in Anspruch, besuchen nur gezielt Informationsveranstaltungen zu speziellen Themen.
Im Zuge der Agrarreform soll die Betriebsberatung gefördert werden, allerdings besteht keine Pflicht der Betriebe, eine Beratung in Anspruch zu nehmen.
Wer allerdings eine Humusbilanz erstellen muss, weil er die Fruchtfolge nicht einhalten kann, und die Bilanz nicht stimmt, der muss sich beraten lassen.

Beste Grüße
Müllerin
Titel: Cross Compliance
Beitrag von: Ronald am 29.10.04, 19:51
Hallo
Kann mir mal jemand helfen ???
Ich möchte gerne mehr über Cross Compliance erfahren und vielleicht kann mir jemand einige Anlaufpunkte im Internet nennen.
Wäre euch sehr dankbar.
Titel: Re: Cross Compliance
Beitrag von: belle am 29.10.04, 21:59
CrossCompliance ist eine Überkreuzungsverpflichtung, soll die EU- Direktzahlungen mit der Einhaltung von Standarts in den Bereichen Umwelt, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz verknüpfen. Es sollen die3 landw. Flächen in einen guten landwirtschaftlichen und ökölogischen Zustand und das Dauergrünland im Umfang von 2003 erhalten. Bei CC handelt es sich um die systematische Kontrolle von 19 Richtlinien und Verornung , den so genannten Basisanforderungen an die Betriebsführung. Auf Gut Deutsch. wir werden noch mehr geprüft und bei etwaigen Verstößen ist mit Streichung des Direktzahlung (Prozentual) zu rechnen.
Titel: Re: Cross Compliance
Beitrag von: Freya am 29.10.04, 23:51
Hallo Ronald,  ;)

hab hier etwas gefunden bei der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft - da geht es um Entwicklung von "cross-compliance" in der EU - Hintergründe, Erfahrungen und Potentiale .... ist es das, wo Du Dich schlau machen willst ??? ???

]
 http://www.bw.fal.de/Projekte/osterburg-p2.htm  (http://www.bw.fal.de/Projekte/osterburg-p2.htm[/color)
Titel: Re: Cross Compliance
Beitrag von: joker am 30.10.04, 08:54
http://www.agrar.de/gfp
Titel: Re: Cross Compliance
Beitrag von: Beate Mahr am 04.11.04, 10:48
Hallo

ich hab zu Cross Compliance :( jetzt 3 Vorträge gehört ...
mit 3 verschiedenen Meinungen - Auslegungsarten  :-\  >:(  :o

Mir reicht es jetzt ....

Ich warte ab was bei den Verhandlungen - Nachbesserungen - nächste Woche rauskommt.

Gruß
Beate
Titel: Re: Cross Compliance
Beitrag von: rambazambahuber am 09.11.04, 12:44
Hallo Beate,
ich kann dich verstehen. Mein Sohn war 2 Tage in Herrsching (BBV-Bildungsstätte) zu den Themen Cross Compliance und EU- Reform. Da kommt einiges auf uns zu.
LG Regina
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: mary am 02.01.05, 21:38
In der neuesten Ausgabe von Top agrar stand ein Leserbrief,
in der sich ein Bauer beschwerte, er nahm mit 6oo Pilot-Betrieben in Niedersachsen teil- um nach den neuen Richtlinien (BMS) überprüft zu werden.
Vor ein paar Tagen hörte ich im Radio, dass unser Landwirtschaftsminister noch von nicht umgesetzten Vorordnungen sprach- die erst noch weiter ausgearbeitet werden müssten.
Jetzt würde mich interessieren-
wie bekommt man den Betrieb -Cross Complience- mässig auf die Reihe-
ich möchte nicht jedes mal einen hohen Blutdruck bekommen, wenn ein unbekanntes Auto in den Hof reinfährt.

Aber momentan habe ich das Gefühl, dass eigentlich keiner so recht Bescheid weiß und alles noch ziemlich kuddelmuddelmässig läuft.

Wo finde ich wirkliche Informationen-
ich möchte nicht gerne der Hase sein, der dem Igel immer hinterherläuft.
Das Fazit aus den Versammlungen erweckte bei mir den Eindruck, dass man einfach damit leben muss,
dass einem Jahr für Jahr wieder ein Teil der Prämien abgezogen werden.
Es erscheint mir so, dass zwar viele davon reden- aber wirklich auskennen- scheint sich momentan noch niemanden.
Je mehr ich drüber nachdenke, so kommt mir immer mehr das Gefühl hoch, dass von dem Geld, dass die Bauern bekommen sollen- ein grosser Teil als Rahm abgeschöpft werden soll-
für die Bauern bleibt mit Sicherheit nicht mal mehr die Magermilch übrig.
maria
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Solli am 09.02.05, 15:47
Hallihallo,
eine wesentlich ausführlich(er)e Broschüre zum Runterladen oder Bestellen gibt es hier:
http://www.bml.de/index-0002A3407CD31022B9146521C0A8D816.html

Wenn man der Überschrift glauben darf, scheinen die Gesetzesentwürfe nun endgültig "fertig" zu sein. Wir haben das Ding vor zwei Wochen bestellt, bis jetzt ist noch nichts angekommen.

Solli
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Biobauer am 09.02.05, 18:08
Hallo,
ich war heute am amt für landwirtschaft,landschaftselemente einmessen.danach noch geplaudert mit amtsheini,der erzählte mir da sbei den kontrollen ,wenn es ein tierbetrieb ist ein tierarzt mitfahren  muss ,ausserdem werden die kontrolleure regierungsbezirksweise ausgewechselt,kann das jemand bestätigen.
Herbert
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Gitta am 02.03.05, 16:53
Hallo Biobauer,

die Sache mit dem Tierarzt kann ich nicht bestätigen, die regierungsbezirkdübergreifenden Kontrollen kann ich bestätigen.

Das "neue" Team soll aus mehreren "Beamten" von verschiedenen Einrichtung bestehen, d.h. ein Mann vom LWA, ein Mann vom WWA(wenn du Flächen in einem WWA Gebiet beantragst), ein Mann von LA (untere Naturschutzbehörde, wenn du Flächen in diesem Programm hast) und gegebenfalls ein Mann für die CC Kontrollen (Diesel, Pflanzenschutz und Landschaftselemente).
Bei Tierbetrieben kann ab 2007 (Umsetzung der Kälberverordnung) gegebenfalls schon ein Herr vom Veterinäramt mitkommen.

Freu dich, die Betriebe, die die nächsten Jahre in die Kontrolle kommen, werden auf Herz und Niere gefiltzt. So seh ich das.
Und lieber Biobauer, vergiß nicht, die Feldspione von Umweltmini, vom Herrn Trittin  (Tritt ihn) ;)!!


Mehr weiß ich auch noch nicht.

Gitta
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Jochen am 02.03.05, 21:53
Unbestätigten Gerüchten zufolge sollen nach der Halbzeitbewertung der neuen Agrarreform die Prüfer von einer Hundertschaft Polizei mit Scharfschützen hinter jedem Fenster der Nachbarschaft unterstützt werden.
Der Beruf "Landwirt" im Zusammenhang mit der Führung eines Betriebes hat einen Eintrag ins polizeiliche Führungszeugnis zur Folge. Um zu gewährleisten, dass die Bevölkerung vor diesen Menschen geschüztzt wird, erfolgt auch ein Eintrag "BAUER!!" in den Personalausweis. Wer beim zweiten Mal bei einem Verstoß gegen die bis dahin verschärften cross-compliance- Vorschriften erwischt wird, erhält eine elektronische Fußfessel mit GPS-Sender. Darüberhinaus muß man jede Aktivität (auch in der Freizeit) minutengenau dokumentieren. Ausgemommen ist der Weg vom Schlafzimmer zum WC, den man frei benutzen darf. Überschreitungen der Gemeindegrenze müssen 2 Werktage vorher beim Bürgermeisteramt angemeldet werden.
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Allgäüer am 02.03.05, 22:28
Immer mehr Kontrollen und Leute schikanieren,  das ist der Weg in der Landwirtschaft.Wir haben soviele übergescheite Köpfe ich glaubedie hören auch das Gras schon wachsen,:( Die Beamten müssen doch beschäftigt werden.Wenn schon Eu- Gesetze dann sollten sich alle Länder darn halten. Aber die Italiener haben sich doch um diie Milchkontinentierung einen Scheissdreck gekümmert >:(, aber wir Deutschen werden wie überall der Vorreiter sein, und unsere Frau Künast weiss ja sowieso über alles bescheit, hat ja mal Urlaub auf nem Bauernhof gemacht ???
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: gundi am 03.03.05, 07:42
Immer mehr Kontrollen und Leute schikanieren,  das ist der Weg in der Landwirtschaft >:(, aber wir Deutschen werden wie überall der Vorreiter sein

Guten Morgen!

Mein Mann und Sohn waren dieser Tage auf einer Informationsveranstaltung zu diesen neuen Bestimmungen.Beide fanden auch,das Ganze grenzt an Schikane.Und was sie am meisten ärgert,unsere Vertreter auf Orts-bzw.Bezirksebene nehmen alles wortlos hin.Wenn da einmal Proteste bis in die höheren Ebenen durchdringen würden.ob da nicht das eine oder andere überdacht würde ???
Nicht nur ihr in Deutschland wollt die Vorreiter sein, unsere brüsten sich auch damit, EU-weit das beste ::) Tierschutz-Gesetz zu haben-ja und wer zahlt drauf ???
Unser Sohn und Nachfolger hat jedenfalls Zweifel angemeldet ob das sein richtiger Weg in die Zukunft sein wird :-\

lg gundi ;)
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: martina am 03.03.05, 09:32
Niedersachsen bietet BMS an, Betriebliches Management System in Zusammenarbeit mit Beratung durch Landwirtschaftskammer, Landvolk oder die Landberatungen.

Kostet nat. wieder Geld, gibt aber auch Eu-Zuschüsse, die im Windhundverfahren nach Antrag verteilt werden.

Bislang habe ich alle Unterlagen in einem Aktenplan zusammengefaßt (Stand Frühjahr 2004, sollte mal aktualisert werden).

Dann habe ich jetzt zb. für QM Milch einen Ordner, in dem alle Unterlagen dazu liegen, bzw. Querverweise auf dem Deckblatt aufgeführt sind, wo zusätzliche Unterlagen zu finden sind. Z.B. die Düngebilanzen werden für QM benötigt, liegen aber in einem Extra-Ordner mit den Bodenprobenergebnisse etc.

So in etwa stelle ich mir das System für BMS zu CC auch vor, Ein Ordner, in dem die Kontrollpunkte gesammelt sind und dann jeweils Qerverweise, wo die einzelnen Punkte speziell und ausführlich abgehandelt werden.
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: albert am 03.03.05, 09:49
hallo.....
@Bridda , also wo du recht hast hast du recht ,die meisten  Cross Complience sind nur gesetzlicher Standart , da brüstet sich ja der Berufsverband er habe das erreicht , nur dass jetzt kontrolliert wird .Ein beisp.Kälberverordnung , gilt seit 1993 also lange bevor es ein Frau Künast als Minister. gab , der sich darauf eingestellt hat war doch der Dumme .
Die Sache mit den Feldspionen , wenn wir doch alles richtig machen ,ist das auch kein Probl.
Und mit dem Geld verpulvern , da mußte man innerhalb der Lanrw. auch mal ansetzen.
Na und das mit den Kreisvorzitzenden , ob diese 120 Termine alle für die wirtschaftenden Bauern sind ,möchte ich doch stark anzweifeln , aber all denen die sich für gentechnikfreie Zonen sich einsetzten , gegen ihre Landesfürsten , denen gehört Hochachtung und vor denen zieh ich den Hut.
LG albert
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Petra_Pelz am 03.03.05, 14:29
Hallo Bridda,

sicher hast du Recht. Die Sache IST gelaufen und uns bleibt wie immer nichts andres übrig als die Bedingungen so gut als irgend möglich zu erfüllen.

Aber nützt uns das was? Wie weit müssen wir uns noch ducken und kontrollieren lassen um unsere Produkte an den Mann zu bringen.

Ich  hab jedenfalls langsam das Gefühl, daß wir niemal gutgenug, billiggenu arbeiten können, es werden immer neue Forderungen und Vorschriften kommen und das erschreckt mich zunehmend.

Viele Grüße
Petra O.
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: martina-s am 03.03.05, 15:08
Ja, weißt Du, Petra,
dagegen hätte ich ja nichts. Aber dann soll es überall so sein. Momentan läuft es ja so, dass die, die billiger produzieren ins Land liefern. Billiger produzieren weil sie gar nicht diese Auflagen haben wie wir.
Wir sind erst vor zwei Tagen QS/ QM zertifiziert worden. Wenn ich mir da den Punktekatalog durchlese, dann stellt sich für mich ganz klar heraus dass nur das prämiert wird wie viel Technik eingesetzt wird und nicht unbedingt das Geschick der Menschen gute z. B. Milch zu produzieren.
Warum sonst bekommt der Landwirt einen Punkt mehr wenn er eine elektronische Sperre drin hat, damit Hemmstoffmilch nicht zur Liefermilch gerät?
Irgendwo finde ich das nicht richtig. Da wäre doch vernünftiger auf die Eutergesundheit der Herde zu achten, was die Herren ja anhand der Tankproben herausfinden können und da Punkte zu vergeben.
Denn auch Technik kann mal streiken und wenn der Melker nicht eingibt, dass die Kuh Hemmstoff gibt, dann wird es die elektronische Sperre auch nicht wissen.
Wie gesagt, überall soll es diese Bestimmungen geben, dann wäre es gerecht.
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Jochen am 03.03.05, 17:42
Albert, sicherlich sind die cross-compiance-Vorschriften größtenteils gesetzlicher Standard. Man muß sich aber bei vielen Gesetzen fragen, wo der Sinn liegt.
Und die Folgen von Verstößen sind in keinem anderen Bereich unserer Gesellschaft so weitreichend. Ungefähr so, wie wenn einer Familie das Kindergeld reduziert wird, wnn der Familienvater bei Rot über die Ampel fährt.
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: SuHe am 03.03.05, 23:34
hallo,

Probleme der Stilllegungsverpflichtung und Cross Compliance:
 
Jäger, Jagdpächter oder andere Autofahrer, die über Stilllegungsflächen fahren, bringen dem Landwirt Sanktionen. Wie kann er sich schützen ???

Warum werden nicht diejenigen verwarnt, die über die Fläche fahren. 
 
Es wird empfohlen, diese Flächen einzuzäunen; Verbotsschilder reichen nicht aus.

Damit setzt man das Befahren von Ackerland mit dem Auto einer Bewirtschaftung gleich, oder verstehe ich da etwas falsch ??? 

Was bringt die eingezäunte Landschaft? 

Die Jagdpächter sprechen von Jagdschutz und berufen sich auf die Pacht, die sie für die Ausübung der Jagd bezahlen.

Wie sieht das bei Euch aus ? Hundehalter, Urlauber bewegen sich auch nicht nur auf Wegen.

Die Verschärfung der Cross Compliance-Regelung in den kommenden Jahren ist bereits beschlossene Sache.

Gesundheit von Mensch und Tier und die Erhaltung der natürlichen Lebensräume sind ein wichtiges Anliegen !

Die Umsetzung der Verordnungen und Auflagen bringt Belastung, Stress und Druck. Ratlosigkeit macht sich breit, die Lebensqualität leidet.

Gruß
Susanne
 

   
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Gitta am 06.03.05, 21:28
Hallo Bridda,

für die Kontrollen des Amtes oder CC Leute haben wir einen eigenen Ordner angelegt. Der ist untergliedert in
- Bodenuntersuchungen + Düngeempfehlungen
- Nährstoffvergleiche der letzten Jahre
- Nmin Beratungsempfehlungen teils vom Wochenblatt (Fachinfo) und alle Erzeugerringmitteilungen
- TÜV Berichte der Spritze
-  Kopie des Sachkundenachweises
- Dokublätter über die Produktion, Lagerung und Transporte von unseren Feldfrüchten (Getreide, Mais, Raps)..
  diese sind Vorlagen von einem LKP Programm

Einen weiteren Ordner haben wir angelegt, in dem wir die Aufzeichnungn über die Tiere im Stall machen:
- HI-Tier meldungen
- Bestandregister
- Päße
- Arneimittelbuch und Nachweise
- Kopien der Tierprämienanträge
- Tierverkäufe aller Art, z.B. Schlachtabrechnungen, Wiegescheine

Einen weiteren Ordner für alles, was den Mehrfachantrag betrifft:
- alle Anträge und die dazugehörigen Bescheide
- gesamten Briefwechsel
- alle Luftbilder
- alles über Flurbereinigung
auf Jahre untergliedert

Einen weiteren Ordner wurde angelegt, in dem alle Milchgeldbescheide und alles was Milch und Mitteilungen der Molkereien betrifft.

Wir kommen damit ganz gut klar und jeder Ordner hat eine andere Farbe, damit es überschaubaren und einfach bunter aussieht im Schrank.

Herzlichst
Gitta
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Frieda am 21.08.05, 10:25
Ich weiß jetzt nicht ganz ob ´s hier reinpasst:

Heute hab ich schon im Wochenblatt gelesen, daß es aufgrund der Futter- und Lebensmittelhygiene dazu kommen kann, daß keine Schwalbe mehr in den Ställen sein dürfen.
Wo solln die dann bitte hin? Gibts halt dann keine mehr... >:(
Und: Hatten wir dieses Thema nicht schon mal vor ca. 15 Jahren?

*genervt*

Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Peter1969 am 21.08.05, 14:50
wenn jetzt die Schwalben auch noch aus den Ställen verbannt werden, frage ich schon was das soll. Istdoch schön der Schwalbengesang oder wie sie ihre Jungen versorgen oder fleisig ein Nest.puh wird es wird bei uns übertrieben mit
der Lebensmittelhygiene >:(. wenn schon Hygiene dann auch mal bitte mit dementspechenden Milchpreisen honorieren.Aber wer redet von Flugzeugabgassen,und sonstiges was unsere Felder verschmutzt >:(
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Janey am 21.08.05, 15:48
Hallo!

Und wie stellen die sich das vor: Schwalben aus den Ställen verbannen? Verbotsschilder aufstellen und vorher den Schwalben Lesen beibringen?  >:(
Bei uns fliegen die Schwalben sogar durch die kleinsten Spalte in den auf Kipp gestellten Milchkammerfenstern und nisten dort. Wenn man ihr Nest zerstört, wird innerhalb von Stunden ein neues gebaut. Ich wüßte also wirklich nicht, wie ich die Schwalben aus unserem Stall fernhalten sollte, solange Tore offenstehen und unser Dachfirst ebenfalls offen ist. - Das ganze Gebäude evtl. luftdicht in Frischhaltefolie einschweißen???

LG
Janey

Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Mirjam am 21.08.05, 17:11


Hallo Lena,

Vogelkot sieht ein Schweinemensch schon mit ganz anderen Augen, weil diese eben schon Vektoren sein können für Kokzidien & Co., allerdings haben wir auch (meist) keine Silage von Weiden usw. und das Getreide gereinigt wird gehört schon zur guten fachlichen Praxis.

Was michabsolut zum Staunen bringt, sind diese Drehscheiben an Viehmärkten und Viehauktionshallen, weil ja gerade der Viehverkehr als Risikofaktor Nr. 1 in der Tierhaltung gilt.

Das mit den Planen auf Erntewägen hat auch für die Landwirte "Sinn" - kürzlich standen bei uns die Warteschlangen vor dem Abladen des frisch gedroschenen Rapses am Raiffeisen-Lager - Glück hatte, wer schon die Planen installierte - es kam ein riesiges Gewitter von oben, so dass bei manchem das Wasser unten aus dem Hänger wieder rauslief..
zu dem ist das Abdecken z.B. wenn man Soja geholt hat und der Fahrtwind es ständig herunterweht doch was Gutes  ;).

viele Grüsse

Mirjam
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: freilandrose am 22.08.05, 09:46
ich glaube, wenn du in deinem Leben schon häufiger eine Plane über einen Wagen ziehen gemusst hättest, die schwerer ist als du selbst, du bei einem ältern Hänger weder Leiter noch Haltegriffe in schwindeliger Höhe hast und eigentlich sowieso jede Minute zählst, dann würdest du anders darüber schreiben.
Denn es ist eine elendige Arbeit, da nicht alle Anhänger wie die neuen heute ausgestattet sind und wenn Treckerfahren auch Spaß macht und Frauensache ist, kannste das mit den Planen knicken  :-\

Hallo Lena,
die Plane war bei uns auch ein sehr grosses Problem, zumal mein Mann auf seine Äcker immer die Wagen gestellt hat, damit er bei Nacht dreschen konnte. Wir haben ja niemand, der sie wegfährt. Alle Hänger wurden dann heimgeholt, unter Dach gestellt, meist 3 oder 4. Darunter Kleinere, grosse und ein ganz grosser Dreiachser.
Alle mal ohne Plane. Dann haben wir in unserer neuen doppelstöckigen Halle ein Loch im Betonboden ausgespart. Der ganz grosse Dreiachser wurde drunter gestellt und so haben wir dann umgeladen. Ich habe mal ein Bild reingestellt. Und genau auf diesen grossen Wagen hat mein Mann oben von vorn nach hinten ein sehr langes Holz rangemacht und darauf die Plane drauf. Ging wunderbar. Gottseidank musste ich nie dabei helfen :D.

[gelöscht, Archiv unter www.baeuerinnentreff.de]
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Jochen am 22.08.05, 12:24
WAS sollen wir dagegen tun, Macmichi?

Der Bauernverband muss kuschen und mitmachen.. sonst  steht er in der Öffentlichkeit wieder als Lobbyvertretung, die sich gegen Kontrollen und Lebensmittelsicherheit wehrt, da.
Wo man hinhört... jeden kotzen diese Vorschriften, Kontrollen und Dokumentationspflichten an.
Ich wurde gerade als einer der Landwirte ausgewählt, welche der Südzucker ihre "schlagbezogene Dokumentation" der Rübenfelder senden müssen.
Was soll der Scheiß? Welchen der Zuckerabnehmer interessierts? Man sieht doch aktuell, WAS interessiert: Billig-- billig- billig!
Ich werde der Südzucker einen bitterbösen Brief beifügen und sie fragen, ob sie von ihren zukünftigen brasilianischen Produzenten auch schlagspezifische Aufzeichnungen bekommen!
SELBSTVERSTÄNDLICH führe ich für MICH diese Aufzeichnungen. Aber ich glaube kaum, dass es Coca-Cola oder die Hausfrau beim Aldi interessiert, an welchem Datum ich gesät, dedüngt und gespritzt habe. Hätte ich was verbotenes gemacht, würde ich es nicht dokumentieren!
Du hast Recht, Michi!  Wir sollten gegen die ganzen Gängeleien aufbegehren. Aber ALLE! Leider bringt man keine 2 Bauern unter einen Hut und schon garnicht den ganzen Berufsstand. Das wissen die ANDEREN auch!
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Mirjam am 22.08.05, 12:39
Hallo Lena,

ich wollte hier niemanden als "blöd" hinstellen und wenn das so rüberkam, so tuts mir leid. Ich kann mir nur vorstellen, dass gerade in diesem "Sommer" mancher Landwirt drum froh war, eine Plane dabei zu haben und die Lösungen, die mein Bruder sich selbst geschweiß hat, sind sehr einfach zu handhaben; Aufstiegshilfe schon wegs meinem Vater.
 
Vielleicht bin ich auch schon zu lange zu tief in dieser ganze Qualitätssicherungssache, als das ich auch nur ansatzweise glauben würde, man könne die Rad nun "zurückdrehen", der Handel und die ganze Codex-Alimentarius-Vereinigung ist sich nun mal einig: Vertrauen ist gut - Prozessqualitätsnachweis ist besser (und es wird zukünftig keine Produktqualität ohne Prozessqualität mehr geben); ich finds nur allgemein ziemlich.... das die Landwirte erst dann über die Regelungen/Vorschriften informierte werden, wenn sie kurz vor dem Eintreten sind und nicht in der Planungsphase, wo man sie evlt. praxisnäher/"dokumentationsfreundlicher" gestalten hätte können.

Ich hatte ja schon zu Beginn der Debatte um dieses Thema auf folgende Ansatzpunkte hingewiesen, die ein weitaus höheres Engagement / Eigeninitiative erfordern bzw. sehe ich heute schon nach Eurepgap-erzeugten Spargel beim Lidl...
--------------------------------------------------------------------

Farm-Audit- und Farm-Advisory-System - Ein Beitrag zur Ökonomie von Qualitätssicherungssystemen -
Matthias Schramm und Prof. Dr. Achim Spiller, Göttingen
 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

@ MacMichi: An wenn willst du - wenn du Mitstreiter gefunden hast - deine Proteste richten? An die Bundesregierung, die EU-Recht umsetzt? An die EU, die CA-Richtlinien erfüllt? An die CA-Commission/en? Und mit welchen Alternativ-Lösungsvorschlägen kann man diese Richtlinien-Welle entgegentreten?

Andersherum - wer hat sich über das neue Produkthaftungsgesetz informiert und der Nachweispflicht des ERZEUGERS, dass seine Ware einwandfrei ist (incl. des Erzeugungsprozesses)?

viele Grüsse

Mirjam

viele Grüsse

Mirjam
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: SuHe am 22.08.05, 23:32
Hallo,

die Diskussion hier heute morgen war interessant !!!!

Danke! :)    Nun will ich mir auch etwas Luft machen.

Jede Vorschrift, jede Auflage stellt für die Landwirte zunächst einmal

                    EINKOMMENSVERNICHTUNG

dar. Es entstehen Kosten!!!!!!!, die bis dato nicht da waren.....

Es entsteht zusätzliche Arbeit. (Muß das sein??, muß das soo sein??)
 
Was nützt der "gehegte, gepflegte, dokumentierte" Roggenanbau, wenn die Fallzahlen nicht stimmen und der Futterroggen dann nach Zwischenlager auf dem Hof beim Handel in einer Biogasanlage bzw. in einer Futtermischung landet.

Der Wettlauf mit der Natur zeigt in jedem Jahr unsere Ohnmacht.

Hinzu kommt der Stress, Druck.... Warum müssen sich die Menschen zusätzlichen Stress machen? Sind wir nicht lernfähig? Ist nicht alles schon schwierig genug?

Mir fällt dann immer mal der Satz ein: "Eine gesunde Wirtschaft braucht den kranken Menschen." (von wem war das doch gleich ? - mein Gedächtnis, vollgemüllt mit Vorschriften und Alltagsfragen, hat gelitten....) :-((

Gruß
Susanne
     
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Biobauer am 23.08.05, 17:03
--------------------------------------------------------------------------------
Hallo,mal was realitätsnahes,heute in der früh klingelte das telefon,amt für landwirtschaft,sie kämen in ne stunde zur betriebskontrolle.als ich sagte das ich heute zwei unaufschiebbare termine hätte meinten sie sie würden jetzt mal allein meine felder abfahren ,da hab ich auch nix dagegen gehabt .noch dazu werden die bei unseren regen hier nicht allzuweit das auto verlassen haben .morgen früh stehn sie nun auf der matte und wollen  nun mit mir das schriftliche erledigenen .meine frage ,ich hab zwar komischerweise überhaupt kein schlechtes gefühl,was wollen die von mir haben .ich bin viehlos,biobetrieb,also nix bestandsverzeichnis,nix nährstoffvergleich ,nix düngeverordung bzw irgendwelche aufzeichnungen zum  anbau,ich kann ihnen sagen wo ich wann was gedrillt hab,sonst nix.Bodenuntersuchungen sind da,meine betriebsstätte is soweit auch ok denke ich .Ist irgendwas noch zu  beachten ,oder meint ihr es könnte der kelch an mir vorübergehen.
servus Herbert
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: SuHe am 23.08.05, 18:42
Hallo Biobauer,

ich mach mal den Anfang, kenne mich alllerdings nur mit den Auflagen eines konventionell geführten Betriebes aus und schreibe, was mir so spontan einfällt:

Besichtigung von Lagerung der Mineralölprodukte (Tankstelle usw.)
Besichtigung von Lagerraum oder Schrank für Pflanzenschutzmittel, Pflanzenschutzspritzen-TÜV

Feldbegehung zwecks Überprüfung von Flächengröße bei Unstimmigkeiten im Antrag
Überprüfung von Landschaftselementen ??

zusätzlich würde ich bereithalten (aber nie mehr hingeben, wie verlangt wird):
Ergebnisse der Bodenproben (auch alte Jahre)
Nährstoffbilanz - Hoftorbilanz
Anträge Agrarförderung, Flurkarten, Katasterauszüge, Pachtverträge,
Schlagkartei zur Ernte 2005 
Sachkundenachweis Pflanzenschutzanwendung (Gehilfenprüfung o.ä.)

.... übrigens, es gibt eine Site im www aus Bayern

             http://www.landwirtschaft.bayern.de

             unter aktuelle Themen findest du dort:

             CHECKLISTE CROSS COMPLIANCE 2005 vom MAI 2005

ansonsten nett sein, ruhig bleiben...

Gruß
Susanne, die DIR die Daumen hält
 
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: martina am 23.08.05, 19:28

,also nix bestandsverzeichnis,nix nährstoffvergleich ,nix düngeverordung bzw irgendwelche aufzeichnungen zum anbau,ich kann ihnen sagen wo ich wann was gedrillt hab,sonst nix.Bodenuntersuchungen sind da,


Hallo Herbert,

die Dünge-VO incl. Nährstoffbilanz gilt aber auch für Biobetriebe. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du über Deine Pflanzenbaumaßnahmen keine Aufzeichnungen machen mußt? Ich dachte immer, die Bioverbände achten auch auf Aufzeichnungen? Ist also eine reine Verständnisfrage.

Als die Dünge-VO vor Jahren eingeführt wurde, besuchte ich eine Veranstaltung zum Thema. Der Referent, Sachbearbeiter des Amt für Agrarstruktur (heißt jetzt nach nieders. Verwaltungsrefom anders, ist aber das Gleiche) sagte damals, daß in Zukunft eben auch Biobetriebe zum Spritzen-TÜV müßten und der Nährstoffnachweis für sie genauso gelte.
Mit irgendetwas mußt Du ja wohl auch düngen. Sowie Du Dünger in irgendeiner Form ausbringst, mußt Du dieses auch aufzeichnen.

Aber wie gesagt, vielleicht hab ich das ja nur falsch verstanden.

Kontrollieren werden sie im Feldbereich in jedem Fall die Grenzen Deiner Schläge und den Aufwuchs, dazu wird ein bestimmter %satz Deiner Flächen per Los bestimmt und die werden dann angeguckt, evt. mit GPS vermessen und dann mit dem Flächenantrag verglichen. Wie Susanne schon sagt, kann es gut sein, daß auch alle Katasterauszüge da sein müssen. Bei uns wurden die damals komplett mit dem Flächenantrag verglichen, jedes Flurstück einzeln. Desweiteren damals Flur-Karten angeguckt, wo die einzelnen Flächen liegen, hat man heute ja eh auf den Luftbildern.

Bei Stilllegungsflächen wird geschaut, ob der Aufwuchs gemulcht wurde, oder evtl. doch vor September schon als Futter abgefahren, bzw. wann gemulcht/gemäht/gehächselt wurde?

Ganz sicherlich werden sie die Schmieröllagerung und evtl vorhandene Hoftankstelle angucken.

Lt. unserem Beratungsring wird auch auf der Hofstelle geguckt, ob irgendwelche Ölflecken auf dem Boden sind, die auf evtl leckende Schleppermotoren hinweisen. Also vielleich noch mal kontrollieren und ne Schaufel Sand draufschmeißen.

Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Biobauer am 23.08.05, 20:30
Hallo,nährstoffbilanz mus sich nicht madchen wenn ich weniger als 80 kg /N pro ha in der fruchtfolge habe udn da sist bei viehlosen betrieben eigentlich immer der fall.spritze hab ich keine,also kein tüv.wegen bio,mach ich sicher meine aufzeichnungen ,liegt alles da.
also mal sehen was draus wird.
servus Herbert
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Biobauer am 24.08.05, 09:14
Hallo,
Kontrolle ist rum ,war ganz easy,keine Beanstandungen ,Prüfer auch sehr freundlich und entgegenkommend,
haben gestern Flächen kontrolliert ,heute nur schriftliches,das hat grade mal ne Stunde gedauert .
servus Herbert
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Biobauer am 24.08.05, 12:39
Also,die sidn gestern allein meine flächen abgefahren ,sie müssen 50 % anschauen ob landschaftselemente,gründlandumbruch , ffh gebiete,vogel udn bodenschutz,erosionsschutz und ordnugsgemässe landwirtschaft.grössen wurden meiner meinung nach nicht gemessen oder es ganb dazu nix zui beanstanden .heute war es eigentlich nur noch ein ankreuzen  von fragen ,ob ich  mit den CC regelungen konform bin .sie wollten noch meine bodenuntersuchungen udn meine düngeempfehlungen sehn ,meine aufzeichnungen haben sie nich ineressiert ,allerdings hatten sie schon meinen Konformitätsnachweis dabei,wussten also das ich schon einmal wegen  Bio kontrolliert wurde heuer.das wars dann eigentlich .sie we3rden nochmal im winter schaun ob ich auch meine winterbegrünung ordnugsgemäss gesaet hab udn sie noch steht ,diesel udn öllager wurde eigentlich nur geprüft darauf ob alles dicht ist udn nix rumtropft.
das wars dann schon auch .
ich denek es ist immer so ,wie man hineinruft so kommts zurück ,als die sahen da sich alles sauber geordnet  und griffbereit daliegen hab gruben die da auch nicht nach ,um etwa doch noch irgendnen fehler zu finden .
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Yannik am 02.10.05, 14:37
Neue Auflagen werden erfunden
[1. Oktober 2005]

In Zukunft kann Cross Compliance dazu führen, dass neue Auflagen für die Landwirtschaft eingeführt werden, sagte Professor Folkhard Isermeyer, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Braunschweig, am Donnerstag in Berlin. Solange die Politik den Landwirten nämlich nur die Einhaltung des bestehenden Fachrechts als Voraussetzung für die Prämienzahlung abverlange, werde sie dem Vorwurf ausgesetzt sein, den Landwirten Geld dafür zu zahlen, dass sie sich an Gesetze halten. Anlässlich der Wissenschaftlichen Akademietagung von Deutschem Bauernverband und der Andreas-Hermes-Akademie sagte der Wissenschaftler, dass dies auf Dauer nicht durchzuhalten sei, berichtet die Agrarzeitung Ernährungsdienst. Also würden die Politiker, denen die Einkommen der Landwirte am Herzen liegen, in Versuchung geführt, neue Auflagen für die Landwirtschaft zu "erfinden", um auf diese Weise den ursprünglich zum Einkommensausgleich geschaffenen Finanztopf besser mit umweltpolitischen Argumenten rechtfertigen zu können. Eine sachgerechte Umweltpolitik werde dadurch allerdings nicht entstehen, sondern in erster Linie eine Aufblähung bürokratischer Regelungs- und Kontrollmechanismen. "Für die Wettbewerbsfähigkeit der Agrar- und Ernährungswirtschaft ist dies kontraproduktiv", so Isermeyer. Generell gelte: Je schärfer Cross Compliance gefasst werde, desto eher werde Nicht-Produktion zur dominanten Strategie. (BS)


http://www.agrimanager.de/nachrichten/aktuell/pages/show.prl?params=%26recent%3D1%26type%3D1&id=18560&currPage=
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: SuHe am 08.10.05, 22:40
Hallo Otto,

und wer verzinst den Landwirten die verspätete Zahlung ??

 ::) ::) ::)     ???

werden die Bauern überhaupt noch ernst genommen ?

oder macht man mit ihnen, was man will?

lassen sie alles mit sich machen??

wer ist Opfer......?
wer ist Täter......?

tja, die Verantwortliche hat das "sinkende Schiff" verlassen....

Gruß Susanne 

 

Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: mary am 09.10.05, 07:11
Hallo Susanne,
in unserem landw. Wochenblatt stand gestern ein Leserbrieb über eine Betriebskontrolle.
Wenn das stimmen sollte, dann gute Nacht Landwirtschaft.
Wir haben schon viel zu lange Stück für Stück unserer Freiheit aufgegeben.
Das ging langsam und schleichend.
Jetzt hängen wir am Tropf und müssen froh sein, wann andere uns ein paar Tröpfchen zukommen lassen.
Wenn sich einer alleine wehrt, das ist sinnlos. :'(
Und mehrere Bauern unter einen Hut zu bringen- zwecklos :-[
Ich fürchte, dass es so weitergehen wird,
dass diejenigen, denen es zu dumm wird, das Handtuch werfen-
und die anderen schlucken und kuschen.

Wie sich das ganze Prämiensystem in Zukunft entwickeln wird,
ich möchte meine Phantasie lieber gar nicht walten lassen,
da reicht mir schon - was sich abzuzeichnen scheint.

@Otto, ich frag mich manchmal, ob diejenigen, die sich das alles ausdenken-
noch einen Funken Praxisbezug haben?????????????
Am Ende ist der Bauer immer der gelackmeierte.
Naja, wenn das Weihnachtsgeld  ;D ausfallen sollte-
dann warte ich auf die Ermahungen der Wirtschaft-
ja genug einzukaufen, damit es aufwärts geht mit dem Aufschwung  :-[
maria
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: gundi am 09.10.05, 09:22
Wir haben schon viel zu lange Stück für Stück unserer Freiheit aufgegeben.


 ich frag mich manchmal, ob diejenigen, die sich das alles ausdenken-
noch einen Funken Praxisbezug haben?????????????

Hallo!

Ich war gestern bei einem Vortrag von Sepp Holzer, war sehr interessant zuzuhören und in vielen Dingen hat er schon recht,das die Bauern keine freie Entscheidungskraft mehr haben weil sie alle "am Tropf" hängen. Nur ist seine Wirtschaftsweise auch nicht so einfach umzusetzen, und sein Erlös ist ja auch nicht nur von den Produkten des Anbaues, sondern vielmehr von den Excursionen und Vorträgen.
Dann hat er uns noch ein neues Lehrbuch für die höheren Agrarschulen gezeigt,darin werden alle "Unkräuter" von Beinwell Schafgarbe und Spitzwegerich usw. aufgelistet und zugleich steht die Codenummer für das passende Bekämpfungsmittel dabei.Da wundert mich dann nichts mehr wenn solche "Schüler" auf die Bauern losgelassen werden :o
Schönen Sonntag noch

gundi
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: mary am 09.10.05, 13:59
Hallo Gundi,
wir waren vor kurzem bei ihm auf seinem Betrieb.
Man kann von seinem Betrieb eigentlich nichts kopieren und 1:1 übernehmen,
aber die grauen Gehirnzellen einsetzen- ist sicher nicht verkehrt.  ;)
Seinen Vortrag über das Lehrbuch habe ich auch mitbekommen, aber in der Landwirtschaft kann ich mich immer öfters nur noch wundern ;D
Das Thema- wie man die bäuerliche Jugend ausbildet und erzieht- darüber unterhalten wir uns mal.
Unsere Tochter wollte vor 2 Jahren unbedingt zum Holzer´schen Hof-
war bestimmt nicht verkehrt-
man fängt einfach an- vieles kritischer zu sehen.
herzl. Grüsse
maria
Titel: Re: QM-Fleisch- Schlachtung, Dokumentation, Stempel etc.
Beitrag von: Jochen am 15.08.06, 18:59
Heute bekam ich ein Rundschreiben. In Bayern wurden schon den ersten Betrieben über cross compliance die Prämie gekürzt, weil auf dem  Schild an ihrem Schweinestall nicht der vorgeschriebene Text

Schweinebestand - Betreten verboten sondern beispielsweise

Wertvoller Schweinebestand. Zutritt verboten

steht.

Leichte Verstöße bedeuten eine Kürzung von 3%, nach behördlichem Ermessen kann aber zwischen 1% und 5% variiert werden.
Das macht bei einem 100-Hektar-Betrieb ungefähr 300 bis 1500 Euro Kürzung zusätzlich zur Strafe aus.
Wegen eines falschen Textes.

Und dieses hochkriminelle Vergehen fließt in die Statistik ein. Genug Stoff für einen Kurzfilm in einem Verbrauchermagazin. Dort wird aber nicht über diese hanebüchene Bevormundung und Kriminalisierung der Landwirte berichtet. das wäre nicht quotenfördernd. Irgendein Betrieb mit wirklich schlimmen Zuständen wird sich schon finden. Dieser dient dann als Aufhänger.
Der Schlußsatz...... wie ich ihn in ähnlicher Form schon im Fernsehen erlebt habe:

Der Bauernverband  (mit zynischer Betonung) spricht von einem Einzelfall. unsere Recherchen ergaben, dass bei Kontrollen auf 90% der Betriebe Verstöße festgestellt wurden

Titel: Re: QM-Fleisch- Schlachtung, Dokumentation, Stempel etc.
Beitrag von: martina am 15.08.06, 19:12
Siehste Jochen,

deswegen finde ICH es ja so wichtig, dass man die genauen Vorschriften auch kennt, damit es eben nicht zu diesen hanebüchenen Fehlern kommt, die nicht sein müßten. Auch wenn ich der Meinung bin, dass der Text auf so einem Schild egal sein sollte, solange die Botschaft Betreten verboten richtig rüberkommt.

Aber das gehört nun wirklich in eine andere Box, weils ja nichts mit Schlachthäusern direkt zu tun hat ;)
Titel: Re: QM-Fleisch- Schlachtung, Dokumentation, Stempel etc.
Beitrag von: Topinambur am 15.08.06, 21:01
Martina,
streng genommen hat das mit dem Thema nichts zu tun-im weitesten Sinn aber natürlich doch.
Ich hoffe, Du hast Deine letzte Bemerkung gegenüber Jochen nicht wirklich ernst gemeint.

Iich kenne diese Geschichte nur von Jochen und ich weiß nicht, ob er sie aus erster Hand hat.
Wenn das stimmt und wegen ein paar Wortabweichungen eine Sanktion ausgesprochen wurden, ist dass doch unglaublich. Nimmst Du das alles hin?

Niemend kennt alle Bestimmungen 100%ig. Wenn ein Kontrolleur etwas finden will, findet er auch Dinge zur Beanstandung.
Es kommt dabei manchmal weniger auf die "Vergehen" an, sondern darauf, wie unbequem jemand vorher im Amt aufgetreten ist.
Es gibt bei solchen Kleinigkeiten einen Ermessenspielraum. Wenn der vom Kontrolleuer nicht wahrgenommen wird bedeutet das: Wir haben Dich auf dem Kieker. Pass auf. Heute zahlst Du 200€ beim nächsten mal sind es mehr.
Es bringt nichts sich zu verbiegen auf Teufel komm raus. Wir machen wohl alle einen Kopfstand, wie ihn die Vorschriften verlangen, aus ökonomischen Gründen. Leider scheint mir der Bestimmungskatalog so diffizil zu sein, dass es unmöglich ist alle Bestimmungen zu erfüllen.
Und nicht zu vergessen auch die Konkurrenz, die die kleinen Betriebe für die großen darstellen.
Ich beziehe mich nicht auf sinnvolle Bestimmungen, die z.B. Hygiene, Gesundheit bei Mensch und Tier gewährleisten. Ich meine Bestimmungen die, ein überlastiger Verwaltungsapparat erzeugt.

Schöne Grüße
Topi
Titel: Re: QM-Fleisch- Schlachtung, Dokumentation, Stempel etc.
Beitrag von: Stanzerl am 16.08.06, 07:43
Hallo Topi,

Zitat
Wenn das stimmt und wegen ein paar Wortabweichungen eine Sanktion ausgesprochen wurden, ist dass doch unglaublich. Nimmst Du das alles hin?

genau so scheint es fast überall zu sein. Die vielen Vorschriften können bestens zur Schikane eingesetzt werden, deshalb hängt man sich gleich freiwillig den Maulkorb um. Ein weiters unglaubliches Beispiel: unserem Tierarzt wurde z.B. bei einer Kontrolle durch eine junge Kontrolleurin vom Veterinäramt vorgehalten, dass auf einer Flasche mit Kochsalzlösung der Zusatz "Für Tiere" fehlte. Der "Mangel" wurde in den Kontrollbericht geschrieben.
Ich finde, dass es ausgesprochen wichtig ist, solche Vorkommnisse öffentlich zu machen. Sonst bekommen irgendwann diejenigen Recht, die sagen, dass Zustände wie 1933 auch heute wieder möglich wären.

Zitat
Es gibt bei solchen Kleinigkeiten einen Ermessenspielraum. Wenn der vom Kontrolleuer nicht wahrgenommen wird bedeutet das: Wir haben Dich auf dem Kieker. Pass auf. Heute zahlst Du 200€ beim nächsten mal sind es mehr.

Dagegen kann man sich nur wehren, wenn man gemeinsam etwas tut - wenn nur einer aufbegehrt, ist er genau der, den die Kontrolleure auf dem Kieker haben, bzw. der unter den Augen der anderen "vernichtet" wird. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Einer Bekannten, die die selben Probleme mit Ohrmarken hatte wie wir und die über Internet auf uns aufmerksam wurde, konnten wir helfen, indem wir unsere "Truppe" verstärkt haben und auch mit der Presse Druck gemacht haben. Es ist ja nicht so, dass man die Presse nur immer gegen sich hat. Man kann sie auch zu seinen eigenen Gunsten nutzen. Jetzt haben auch wir Ruhe.

Ich habe übrigens auch festgestellt, dass bei der EU oft offenere Ohren da sind, als man allgemein meint - leider bekommen diese Ohren zu viel von Lobbyisten und zu wenig von Betroffenen zu hören.

Dass Fleischhygiene wichtig ist - das stelle ich nicht in Frage. Aber Vorschriften, die praktisch gar nicht mehr umsetzbar sind - die helfen niemandem. In Meiner Ausbildung habe ich oft den Spruch gehört "Die Gesetze sind für den Menschen da und nicht der Mensch für die Gesetze" - genau so ist es!


Gruß, Conny
Titel: Re: QM-Fleisch- Schlachtung, Dokumentation, Stempel etc.
Beitrag von: Topinambur am 16.08.06, 08:43
Das mit dem Zusammenstehen ist richtig aber doch kaum praktikabel.
Wenn die Beanstandungen begründet sind, könnte man anführen, dass in einem anderen Betrieb der gleiche Verstoß nicht sanktioniert wurde. Dazu bräuchte man aber die Kenntnis darüber. Und so etwas gibt doch keiner gerne zu. Darüber habt ihr doch schon geschrieben.
Ausserdem wird hier bei uns das Anschwärzen sehr gerne betrieben. Also das genaue Gegenteil von dem wa Du empfiehlst. Der eine Nachbar will nicht so wie der andere....da meldet man doch mal dasbei ihm....
Das Zusammenstehen hat ja damals noch nicht mal bei uns in der Klasse funktioniert. Natürlich gibt es auch gute Beispoiele, zum Glück.
Aber die Leute versprechen sich generell mehr davon, wenn sie sich bei der Obrigkeit lieb Kind machen. Petzen gehört dazu. In der Hinsicht haben sich die Menschen nicht geändert.
Aber hinterher, das ist auch so ein Phänomen, stehen alle zusammen auf den Gängen des Landwirtschaftsamtes und schimpfen auf die Sachbearbeiter. Da sind sie dann alle Opfer.
Schöne Grüße
Topi
Titel: Re: QM-Fleisch- Schlachtung, Dokumentation, Stempel etc.
Beitrag von: mary am 16.08.06, 08:49
Hallo Conny,
da gebe ich dir recht.
Entwicklungen passieren nie über Nacht, man hat das Übergewicht nicht auf einmal auf den Hüften, Gesetze engen schleichend den Spielraum immer mehr ein-
und Kontrollen können die Landwirtschaft erdrücken-
es ging ganz schleichend.
Meine Vorfahren haben auch ihen Kopf hingehalten und uns als Wichtigstes auf den Lebensweg die Freiheit des Denkens und Redens beigebracht.
Einer alleine hat nie eine Chance, der wird zermalmt,
aber wenn mehr zum Nachdenken kommen, dann wird es schon schwieriger.
Ich bin auch für Hygiene und Sauberkeit, mir ist Qualität sehr wichtig,
aber ich konnte trotz des Stempel- und Kontrollwahnsinns bis jetzt noch keine Verbesserung der Fleischqualität feststellen.
Meine Ausbildung war auch im öffentlichen Dienst - und bei mir war auch dieser Satz ganz am Anfang der Ausbildung.
Warum sind die Bauern nur so furchtbar obrigkeitshörig,
in Bayern haben unsere Vorfahren für viel Geld die Freiheit erkauft- sie mussten dafür sehr tief in die Tasche greifen-
und jetzt lassen wir sie uns wegnehmen.
Aber ich fürchte, dass nicht die Gesetze alleine uns die Luft zum atmen nehmen,
das sind wir scheinbar schon selbst.
Herzliche Grüsse
maria
Titel: Re: QM-Fleisch- Schlachtung, Dokumentation, Stempel etc.
Beitrag von: martina am 16.08.06, 08:52
Martina,
streng genommen hat das mit dem Thema nichts zu tun-im weitesten Sinn aber natürlich doch.
Ich hoffe, Du hast Deine letzte Bemerkung gegenüber Jochen nicht wirklich ernst gemeint.

Iich kenne diese Geschichte nur von Jochen und ich weiß nicht, ob er sie aus erster Hand hat.
Wenn das stimmt und wegen ein paar Wortabweichungen eine Sanktion ausgesprochen wurden, ist dass doch unglaublich. Nimmst Du das alles hin?

Hallo Topi,

zufällig hab ich grad vor 14 Tagen mit einem Berater (BMS-Berateung in Niedersachsen, gibt es ein extra Thema dafür) darüber diskutiert.
Im Rahmen dieses BMS-Gespräches wird eine große CC-Kontrolle fingiert, also der Berater tut so, als ob er der Kontrolleur ist und geht mit dessen Augen über den Hof.

Wir haben an unserem Pflanzenschutzmittellager einen Aufkleber Pflanzenschutzmittel - Zugriff für Unbefugte verboten

Die Beratung hätte lieber einen anderen Text: Pflanzenschutzmittel - kein Zutritt für Unbefugte weil er weiter geht und betriebsfremden Personen das Betreten des Lagers verbietet.

Jeder normale Mensch sagt, ist doch egal, Hauptsache es klebt ein Warnhinweis dort, oder?

Aber: für CC muß es der erste Text sein.

Warum bitte soll ich Sanktionen für Kleinigkeiten in Kauf nehmen, die ich mit einfachen Mitteln umgehen kann?


Wenn Nachts auf einer einsamen Straße eine Ampel nicht ausgeschaltet wurde, sondern rot ist, mußt Du auch anhalten, selbst wenn weit und breit kein anderes Auto kommt, welchem Du in die Quere kommst. Fährst Du rüber und der Blitzkasten oben drauf reagiert - zahlst Du auch!!! Selbst wenn es unsinnig ist, nachts um 12 mutterseelenallein an der roten Ampel zu stehen.


Mich persönlich nerven all diese Vorschriften auch extrem - trotzdem suche ich für uns und unseren Betrieb einen Weg, um damit umzugehen.








Titel: Re: QM-Fleisch- Schlachtung, Dokumentation, Stempel etc.
Beitrag von: Biobauer am 16.08.06, 09:54
Hallo,zu diesen kontrollwahn kann ich auch was beisteuern ,bissl off topic,ich wurde auch bei einer cc-kontrolle letztes jahr erwischt und gehöre nun zu den 90 % dazu.es ging um landschaftselemente,eine baumgruppe von uralten eichen inmitten eines 30 ha schlages,dabei noch ein kleiner teich.wunderschön und absolut erhaltenswert.dies meinte auch der kontroleur,allerdings wurde ich belehrt,das dies kein landschaftselement sei,sondern eine "parkähnliche landschaft".daher muss das sofort rausgemessen werden,auch mein widerspruch brachte keinen erfolg.orginaltext kontoleur war auch noch folgender "der eine siehts so ,der andere wieder anders,vieleicht nimmt es der nächste wieder auf," aber da ist es ja schon zu spät für mich .
da smit diesen blöden schild hab ich auch schon mitbekommen ,ich hatte auch das verkehrte dran,wurde aber von meinen tierarzt daruaf noch aufmerksam gemacht .
servus Herbert
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Topinambur am 16.08.06, 11:32
Liebe Martina,
ich möchte hier niemanden von meiner Meinung überzeugen. Ich möchte meine Meinung mitteilen.
Du führst ein gutes Beispiel an. Das mit der Ampel, hätte mir besser gar nicht einfallen können.
Ja, bei uns gilt absolut: an einer Ampel, die Rot zeigt, wird gehalten und still gestanden.
Es gibt Schaltungen, die ich widersinnig finde, trotzdem beachte (befolge!), weil es keinen Sinn macht dafür in die Tasche zu greifen.
Genauso, wie Du es schreibst, sehe ich das auch. Trotzdem bleibt eine einsame Ampel, nachts, ohne Verkehr ringsum unsinnig - Ich denke dabei jetzt mehr an Fussgänger. Nachts sind ja einige schnell unterwegs, mitunter schwer zu sehen und angetrunken. Da denke ich, macht eine Ampel Sinn.

Ich habe in Berlin erlebt, wie ein Tourist aus Frankreich, der gar nicht verstand was los war, plötzlich von einer ganzen Mannschaft Polizisten umringt und auf Deutsch zusammen gestaucht wurde. Der Herr im feinen Mantel war über eine Strasse gegangen. Nachts. Kein Auto auf der Strasse zu sehen. Nur der besagte Mannschaftsbus an der Ampel und ich. Und die Ampel war gar nicht an.
Sein Vergehen? Die Polizisten waren der Meinung, er hätte zuerst den Ampelknopf drücken müssen, warten, bis die Ampel anspringt, bis sie für ihn Grün zeigt.
Das erklär mal einem Franzosen. Erstmal konnte er kein Deutsch, zweitens ist das in Frankreich anders geregelt. Das sind doch Punkte, wo man sich über Deutschland wundert und auch schämt.
Wenn ich auf dem Laufenden bin sind wir bei den im Strassenverkehr getöteten Kindern trotzdem Spitzenreiter. In Frankreich scheinen die Menschen mehr Verantwortung für sich zu tragen. Das ist doch besser, finde ich.
Wenn ich nachts als Fussgänger Ampeln beachten muss und kein Auto weit und breit... auf einer toten Strasse gezwungen bin eine schlafende Ampel zu wecken, die mir dann irgendwann erlaubt über die Strasse zu gehen...Kennst Du Wilhelm Tell? Da wurde ein Hut auf einen Pfahl genagelt und jeder der vorbei ging musste sich tief bücken und den Hut grüßen.
So kommt mir das auch manchmal vor.
Du hast mit den Ampeln begonnen - ich habe nur erwidert.

Ich finde, wie Biobauer schreibt. Warum erklärt man den Leuten nicht, warum ein anderer Text zum Beispiel besser ist und sinnvoller?
Das denke ich mir recht oft. Erklärt es den Leuten und sagt, in zwei Wochen ist Nachkontrolle.

Aber diese Sanktionen immerzu -  verärgern.

Schöne Grüße
Topi

Das Erlebnis nachts an der Ampel muss ich mal mit einem Verkehrspolizisten besprechen. Vielleicht hatten die Kerle ja nur Langweile und wollten jemanden schikanieren.
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Mirjam am 16.08.06, 15:40
Hallo,

nur eine Info von mir - als Hinweis darauf, dass man evtl. jetzt etwas verhindern oder mitgestalten könnte.

Seit 01.01.2006 gilt ja das neue EU-Hygienepaket - als geltendes EU-Recht mit Durchführungsbestimmungen.

Für Futter-/mitttel, Schlachtung und Lebensmittel-Kennzeichnung usw.

Nur - NOCH ist es nicht Cross-Compliance-fähig, weil die DEUTSCHE Durchführungsbestimmung noch nicht verabschiedet wurde - es ist also noch nicht umgesetzt in deutsches Recht.

Diese Durchführungsbestimmungen zu den Kontrollen, Kennzeichnungen oder auch Schlachtung/Schlachtvieh ist derzeit in Entwürfen zum Einholen der Stellungnahme betroffener Landwirtschaftsbereiche und auch Schlachthöfe unterwegs und soll JETZT im September in Berlin (mit Verbesserungsvorschlägen?) vorgelegt werden, dann folgt die Verabschiedung und dann laufen die bisherigen, einschränkenden Übergangsfirsten ab.

Wenn man also drohende, unsinnige Auflagen, Aus- und Einschlüsse und auch ggf. Folgen über Cross-Compliance-Bestrafungen vermeiden möchte - dann ist JETZT die Zeit sehr, sehr deutlich die Vorschläge der dt. Durchführungsbestimmungen durchzulesen und ggf. Einspruch einzulegen, weil diese nämlich teilweise von den hier abgelegten Durchführungsvorschlägen/-gaben der EU abweichen!

Die 853 Verordnung betrifft vor allem auch die Meldung der Tier zum Schlachthof, weil neu ist, dass a) der Landwirt in Zukunft für die Gesundheit seiner gelieferten Tiere garantieren soll b) er schlachtungsrelevante Daten 24 Stunden vor Schlachtung melden muss, sonst wandert das Fleisch automatisch in die Abfalltonne und c) der dann folgende Genußtauglichkeitsstempel nicht mehr als Absicherung / Produkthaftung für den Landwirt.

Die Zusammenfassunge hier nachzulesen: http://europa.eu/scadplus/leg/de/s84000.htm und betreffen:

KONTROLL- UND HYGIENEVORSCHRIFTEN IM LEBENSMITTELBEREICH - HYGIENEPAKET
852/2004   Neues Regelwerk für die Lebensmittelhygiene (Futter, Getreide, Gemüse...)
853/2004   Spezifische Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischen Ursprungs (Schlachtung & Co)
854/2004   Amtliche Überwachung von zum menschlichen Verzehr bestimmten Erzeugnissen tierischen Ursprungs
2002/99     Tierseuchenrechtliche Vorschriften für (..) von Lebensmitteln tierischen Ursprungs
882/2004   Amtliche Futter- und Lebensmittelkontrollen

die dt. Entwürfe für die Durchführungsverordnungen gibt es leider nicht öffentlich, evtl. kann man diese beim unserem Bundesministerium abrufen?

Ansonsten sich überraschen lassen, wass dann wahrscheinlich zum Jahresende gültiges Recht wird und dann wird manches nicht im Ermessenspielraum wie dieses Jahr gehandhabt werden können von den Kontrolleuren, die derzeit in der Übergangsfrist sich noch zwischen alten Futtermittelrecht oder Fleischhygienerecht und den neuen Bestimmungen entscheiden können, weil es keine definitiven deutschlandweit gültigen Vorgaben gibt.

Gruß Mirjam

Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Beate Mahr am 03.05.07, 17:38
Hallo

genau so mache ich das auch.

GöGa hat ca. 400 Festmeter Holz gekauft :o ( Durchforstung direkt an unserer Halle )
eingeschlagen - raus gerückt und gepoltert ... ganz toll ...  ::)
da hab ich auch eine ** unbefestigte Mieten - Dung. - oder Lagerstätten ** Code 996
muss nur als eigener Schlag in einem Schlag liegen

Gab noch keine Probleme ... hatte vorher 2 Jahre einen Kompostplatz

Gruß
Beate
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Beate Mahr am 04.05.07, 08:04
Hallo

ähm ... wenn du das Lager rausgemessen hast
hättest du ihn auch nicht angeben brauchen - oder ???

Ich hab eine * Insel * gebildet, damit auch klar ist,
dass der Schlag auch da rein gehört.

Das Amt meinte zu mir ... die Prüfer schauen,
ob das Lager tatsächlich da ist wo es eingetragen ist

Ich weiß nicht ob das falsch ist ... ich hab es anders gemacht

Liebe Grüße
Beate
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: martina am 04.05.07, 08:15
Bei uns ist das so, dass man für Mietenstellen Teilschläge einrichtet, mit einer eigenen Nummer, aber so kennzeichnet, dass erkennbar ist, dass diese beiden Teilschläge eigentlich zusammengehören.

Also Schlag Nr. 30 Getreide mit dem Teilschlag 300 Feldmiete.
Titel: Re: Cross Compliance & die Folgen
Beitrag von: Beate Mahr am 04.05.07, 12:34
Hallo

abdecken brauchst du doch nur wenn ** Sickersäfte anfallen ** sollten
Kompost ist doch so trocken, dass das nicht zu befürchten ist

Gruß
Beate