Was es sonst noch gibt > Bei uns Zuhause...
Der Tod ist von uns gegangen
schlepperbande:
Er ist verschwunden aus dem Alltag. Keine Aufbahrung zu Hause. Urnen statt Gräber. Zentralfriedhöfe draussen vor den Toren. Totenwache in düseren Kirchen. Der Tod ist verbannt auf die Mattscheibe. Krimis boomen. Kameras liefern gezoomte Bilder von Toten. Schönheitsoperationen, Jugendlichkeitswahn. Trauerkleidung, nach dem Verscharren bleibt sie im Schrank. Tolle Entwicklung?
martina:
Gegenfrage, was wollen Sie damit sagen?
mouhkouh:
Was ist an den ganzen oben genannten Dingen denn schlimm? Die Welt ist im Wandel und macht auch nicht halt vor dem Tod...
Mehr noch, es ist endlich so, wie es schon lange so sein sollte, jeder darf selber entscheiden was er tut. Ich möchte keine Leiche länger als nötig im Haus, ich entscheide selber, wie lange ich schwarz trage und ich entscheide auch selber das ich im Fall meines Ablebens nicht irgendwann von Würmern zerfressen werden möchte- ich wähle die Verbrennung, eine "saubere" Sache.
Finden sie das alles so fürchterlich, Herr Burgstaller?
Paula73:
Ich genieße mein Leben solang ich kann, jeden Tag.
Der Tod gehört zum Leben, aber den vielen Rituale nach dem Tod kann ich nicht viel abgewinnen. Der Mensch den man kannte/ liebte ist gegangen. Wir alle leben nicht ewig - warum sich zu Lebzeiten übermäßig mit dem Tod beschäftigen ? Wichtiger ist es das Leben zu achten.
Countrygirl:
die Entwicklung in der Gesellschaft werden wir nicht ändern können, trotzdem muss sich jeder früher oder später mit dem Thema auseinandersetzten, sei es durch den Tod naher Angehöriger oder mit der eigenen Sterblichkeit. Auch hat jeder das Recht auf eigene Weise mit Trauer und Tod umzugehen. Ich hätte gar nicht so viel schwarze Kleidung, die ich über Wochen oder Monate tragen könnte. Ich halte auch nichts von übertriebenen Gräberklut, ich trage meine Verstorbenen im Herzen, die Seele lebt weiter im Grab sind nur die sterblichen Überreste. Meine Mutter ist vor einem halben Jahr gestorben, hatte mit ihr zeitlebens ein schwieriges Verhältnis, das von Missverständissen und Disharmonie geprägt war. Erst nach ihren Tod konnte ich meinen Frieden mit ihr schliessen, zu Lebzeiten hatte es ihr Stolz verhindert.
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