Autor Thema: Milchquotenbörse  (Gelesen 63746 mal)

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Offline mary

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #15 am: 04.11.05, 17:13 »
Eines hat die Milchquotenbörse schon längst gezeigt,
es gibt zwar auf den meisten Höfen Buchführung und Betriebskalkulationen.
Aber die legt jeder so aus, wie es für ihn passt.
Scheinbar haben auch die Zahlen eine subjektive Wahrheit.
So gesehen- sieht man auch,
was die Gesetze des Marktes bewirken-
wenn etwas knapp ist, dann ist es teuer,
auch wenn die daraus herzustellenden Güter billiger werden.
Gut, dass wir alle so fleissig sind, so bleibt die Milch vermutlich billiger. ;D
Eigentlich müssten wir alle Energie erzeugen, denn die ist in den letzten Jahren gewaltig teuer geworden.
Ich kann mir vorstellen, dass das Geld für die Überlieferung zur Berechnung mit angesetzt wird und da schaut die Kalkulation dann wieder ganz anders aus.
@Otto, ich bin gerne Bäuerin, aber nur als Hobby sehe ich meine Arbeit doch nicht-
scheinbar ist 7 Tage in der Woche in den Stall und das an 365 Tagen vielen ein hoher Wert,
wenn selbst ohne Milchprämie solche Quotenpreise gezahlt werden.
Herzl. Gruss
maria


möhre

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #16 am: 04.11.05, 17:34 »
Eines hat die Milchquotenbörse schon längst gezeigt,
es gibt zwar auf den meisten Höfen Buchführung und Betriebskalkulationen.
Aber die legt jeder so aus, wie es für ihn passt.

Scheinbar haben auch die Zahlen eine subjektive Wahrheit.

Gut, dass wir alle so fleissig sind, so bleibt die Milch vermutlich billiger.

Ich kann mir vorstellen, dass das Geld für die Überlieferung zur Berechnung mit angesetzt wird und da schaut die Kalkulation dann wieder ganz anders aus.


Mein Einschätzung: Die Buchführung liest kaum einer, ist eh sehr trockenes Zeug.Fundierte Betriebskalkulation wird es fast nicht geben. Ist dann meist mehr eine gefühlte Kalkulation. Oder beherrschen da viele nicht mehr die einfachsten Grundrechenarten nicht mehr, sind wohl schon Pisa-geschädigt.

Subjektive Wahrheit? Ist das so etwas wie gefühlte Teuerungsrate? Meine Meinung: Die rosarote Brille war besonders groß.

Gut, dass wir nicht rechnen können/wollen, so bleibt die Milch vermutlich billiger.

Geld für die Überlieferung mit eingerechnet: Dann bitte auch nur für die befürchtete Überlieferungsmenge bieten. Noch besser: im nächsten Jahr vorsichtiger Milch erzeugen.

Gruß
Möhre

Offline Freya

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #17 am: 06.11.05, 21:11 »
Hallo Möhre,

Zitat
Mein Einschätzung: Die Buchführung liest kaum einer, ist eh sehr trockenes Zeug.Fundierte Betriebskalkulation wird es fast nicht geben. Ist dann meist mehr eine gefühlte Kalkulation. Oder beherrschen da viele nicht mehr die einfachsten Grundrechenarten nicht mehr, sind wohl schon Pisa-geschädigt.

Vielleicht kannst Du Dich mit Deinem Rundumschlag kritikmäßig ein wenig zurückhalten und nicht alle in einen Topf werfen.

Ich habe in meinen vorherigen Beiträgen genau geschildert, daß wir 2 x "vernünftig" geboten hatten und keine Quote bekamen, weil wir zuletzt sogar nur einen Cent unterboten hatten. Diesmal ist es die letzte Börse in diesem Jahr und wir haben genau betriebswirtschaftlich gerechnet, was wir höchstens zahlen können und was die Überlieferung kosten würde. Wir haben ja schon 2004 gewaltig zahlen müssen, weil wir im Okt. 2004 keine Quote haben steigern können. So gesehen rechnet sich jetzt der Quotenkauf.

Du wirst mich aber nicht dazu bringen, Dir hier unsere betriebswirtschaftliche Vor- und Nachkalkulation dazulegen  :D ;)

Nur soviel sei noch gesagt, ich habe soeben das Geld für die gekaufte Quote schon überwiesen. Solche Beträge zahlen wir vom Giro, also fallen auch keine zusätzlichen Kosten für Finanzierung an. Aus der kostenlosen Landesreserve erhielten wir bei der von uns nachgefragten Menge eine unentgeltliche Menge von 548 kg  ;)  ;D
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liebe Grüße
Freya

möhre

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #18 am: 07.11.05, 13:10 »
Hallo Freya,
dieser "Rundumschlag" wird leider nicht nur von mir so geteilt. Diese Auskunft habe ich so ähnlich von meinem Betreuer der Buchstelle bekommen. Er bedauert diesen Zustand auch, aber sieht sich aber nicht in der Lage dieses zu ändern. Es besteht fast kein Interesse dafür, so sagt er.

Aber Interessant finde ich den Hinweis auf eure Kostenkalkulation: Weil das Geld für die Quote gerade frei verfügbar ist, brauche ich auch keine kalkulatorischen Zinskosten dafür ansetzten. Ist glaube ich nicht wirklich sinnvoll oder? Ich glaube für sichere, festverzinslche Geldanlagen (sind meistens sichere Geldeinnahmen als die bei der Milcherzeugung) gibt es auch ein paar Prozent Zinsen. Möglicherweise in ein paar Jahren auch wieder mehr, denn wir befinden uns ja schon lange in einem Zinstal, was eine Zeichen für eine nicht wachsende Volkswirtschaft ist.

Wenn man diesen Gedankengang mit den nichtangesetzten Zinsen fortführt so in etwa wie folgt:
- ich habe noch freie Zeit, also setzte ich keine Arbeitskosten an,
- ich habe noch Stallplätze frei (warum wurde der Stall so groß gebaut?), also setzte ich keine Abschreibungen an.

Das könnte man so fortführen, dann käme man wohl auch auf die bestehenden Quotenpreise. Ich bezweifle nur, ob man damit wirklich auf einen grünen Zweig kommt.

Bitte die Ausführungen nicht auf dich persönlich beziehen. Sie sind ganz allgemein gemeint, aber leider treffen sie zu häufig den Nagel auf den Kopf.

Gruß
Möhre

Offline Freya

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #19 am: 07.11.05, 18:00 »
Hallo Möhre,

die Kalkulation ist zwar nicht so einfach, aber trotzdem habe ich gar keine andere Mögllichkeit, wenn ich Quote brauche. Als die Quote noch frei handelbar haben wir auch schon gekauft, was wir uns so leisten konnten und Beträge bezahlt zwischen DM 1,10 und DM 2,40 / ltr. je nach
Glück, was der Verkäufer verlangt hat und nach Fettgehalt.

Ich kann mich hier nur wiederholen.  Wir haben 2 x geboten, zu einem "vernünftigen" Preis und zwei Mal nichts als Spesen plus
die Überlieferung. Wir haben keinen neuen Stall gebaut. Unser Stall ist Baujahr 1976 mit einigen Umbauten seitdem. Wir haben die gleiche Kuhzahl wie seit zig-Jahren. Wenn wir nicht ein Drittel Kühe verkaufen wollen, brauchen wir Quote. So einfach ist das. Und wir müssen den Preis bezahlen, der gehandelt wird.
Oder wir können es bleiben lassen. Dann können wir aber gleich den Betrieb aufgeben. Und das werden wir sicher nicht tun, so lange wir davon
gut leben können. So geht es doch vielen andern auch ???

Ich denke es ist für jeden Quotenkäufer viel zu viel Geld, bzw. der Preis zu hoch. Ob das nun 64 Cents sind in Oberbayern oder 40
in Niederbayern. Es ist immer viel zu viel Geld war für Quote ausgegeben wird; Pacht, Kauf und schließlich Börse. Wir haben aber keine
Alternative, wenn wir weiter als Landwirtschaft bestehen wollen. Unsere Kühe sind unser Kapital, die Kälber unsere Zukunft. Also investieren wir in sie in der Hoffnung auf möglichst schnelle Amortisation.  :D ;)
Wer heilt, hat Recht.
Hippokrates

liebe Grüße
Freya

Offline Andreas

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #20 am: 07.11.05, 18:23 »
Hallo Freya,
bei uns haben drei Betriebe (absolute Spitzenbetriebe im Zuchtverband)
angefangen, weniger Kraftfutter zu geben und damit die Leistung runter zu fahren.
Alle drei versichern übereinstimmend, dass sie seit langer Zeit endlich wieder ordentlich verdienen mit ihren Milchkühen.
Ich kenne natürlich euere Situation nicht, vor allem, weiß ich nicht, wie rentabel der Verkauf von guten Zuchtvieh ist.
Meine vierbeinigen Damen bekommen nur Grundfutter und im Melkstand 500 g Getreideschrot pro Mahlzeit, dafür habe ich die ältesten Kühe im Zuchtverband.

Viele Grüße
Andreas


Käseherby

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #21 am: 07.11.05, 18:32 »
hi andreas

Hallo Freya,
bei uns haben drei Betriebe (absolute Spitzenbetriebe im Zuchtverband)
angefangen, weniger Kraftfutter zu geben und damit die Leistung runter zu fahren.
Alle drei versichern übereinstimmend, dass sie seit langer Zeit endlich wieder ordentlich verdienen mit ihren Milchkühen.
Ich kenne natürlich euere Situation nicht, vor allem, weiß ich nicht, wie rentabel der Verkauf von guten Zuchtvieh ist.
Meine vierbeinigen Damen bekommen nur Grundfutter und im Melkstand 500 g Getreideschrot pro Mahlzeit, dafür habe ich die ältesten Kühe im Zuchtverband.

danke.  ;)

liebe grüsse

herby

Offline Freya

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #22 am: 08.11.05, 00:12 »
Hallo Andreas,

Zitat
Ich kenne natürlich euere Situation nicht,
..... eben deswegen...  ;)

Wir haben Milchvieh und Bullenmast der Rasse Fleckvieh. Wir kaufen und verkaufen keine Tiere zur Zucht. Und über Fütterung mußt Du Dich mit meinem Mann unterhalten. Ich mische mich da nur ein, wenn er "meine Kreise" stört, was z.B. die Fütterung der Trockensteherinnen und Frischgekalbten angeht. Oder Fruchtbarkeit etc.

Unser Grundfutter ist Mais, 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr  ;D ;D ;) Zugekauft wird nur Soja für die Bullen. Alles andere wächst auf unseren Feldern, aber ist natürlich auch nicht *kostenlos* oder *umsonst*  :D

Wenn Du allein aus dem Grundfutter eine Milchmenge bei deiner Kuhanzahl herausholen kannst, die Deine fixen und variablen Kosten deckt, deinen kalkulatorischen Unternehmerlohn, Du auch Rücklagen für Neuanschaffungen bilden kannst und Du auch noch was zum beißen hast für Dich und Deine Familie plus ab und zu ein neues outfit,
dann ist ja alles bestens  :D ;D .. dann brauchst Du keine Quote kaufen und hast Dir viel Geld gespart  ;D

Mir ist sicher auch klar, daß wir nur Heu 1. Schnitt (abgeblüht) füttern sollen, kein Kraffutter, frisches Gras und kein Silo usw....... daß es dann weniger Probleme gibt mit Fruchtbarkeit, Festliegen, Schwerstgeburten etc. Aber Milchmenge ist dann eben auch nicht mehr genügend vorhanden. Das gesunde Mittelmaß zu finden für die Kühe und den Bauern, das wäre doch ideal, oder ??? ???
Wer heilt, hat Recht.
Hippokrates

liebe Grüße
Freya

Offline mary

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #23 am: 08.11.05, 07:32 »
Hallo Freya


Wenn Du allein aus dem Grundfutter eine Milchmenge bei deiner Kuhanzahl herausholen kannst, die Deine fixen und variablen Kosten deckt, deinen kalkulatorischen Unternehmerlohn, Du auch Rücklagen für Neuanschaffungen bilden kannst und Du auch noch was zum beißen hast für Dich und Deine Familie plus ab und zu ein neues outfit,
dann ist ja alles bestens  :D ;D .. dann brauchst Du keine Quote kaufen und hast Dir viel Geld gespart  ;D

Mir ist sicher auch klar, daß wir nur Heu 1. Schnitt (abgeblüht) füttern sollen, kein Kraffutter, frisches Gras und kein Silo usw....... daß es dann weniger Probleme gibt mit Fruchtbarkeit, Festliegen, Schwerstgeburten etc. Aber Milchmenge ist dann eben auch nicht mehr genügend vorhanden. Das gesunde Mittelmaß zu finden für die Kühe und den Bauern, das wäre doch ideal, oder ??? ???

als bei uns reichts noch für was zum Beissen und ab und zu ein neues Outfit. ;),
Es muss ja nicht gleich ins Extrem laufen und kein Kraftfutter, nur noch Heu bzw. Gras,
ein gesundes Mittelmaß ist für die Kühe und für mich gar nicht so schlecht.
Wenn ich drandenke, wieviel Geld wir schon in Milchquote gesteckt haben, dann bin ich ganz froh, dass es auch anders gehen kann.

@Andreas, bekommt man für die ältesten Kühe des Zuchtverbandes auch eine Auszeichnung?
Was machst du mit deinen Damen, dass die so ein biblisches Alter erreichen?
Wir haben einen Betrieb im Bekanntenkreis, die ebenfalls sehr alte Kühe haben,
mich überrascht, wie wenig Jungtiere dort nachgestellt werden müssen.
Da ja die Aufzucht einer Kalbin nicht umsonst ist, ist das ja nicht ganz verkeht.
herzl. Grüsse
maria
« Letzte Änderung: 08.11.05, 07:45 von mary »

Offline Andreas

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #24 am: 08.11.05, 07:40 »
[quote
 Das gesunde Mittelmaß zu finden für die Kühe und den Bauern, das wäre doch ideal, oder ??? ???

Zitat

Hallo Freya,
es gibt genügend Berechnungen die zeigen, dass eine Milchleistung zwischen 5000 - 6000 kg den höchsten Gewinn für den Bauern bringt.
Alles was darüber hinaus geht, muß teuer erkauft werden und hat mehr mit Hobby als mit Betriebswirtschaft zu tun.

Ich habe mal nachgeschaut, was aus all den Spitzenbetrieben geworden ist, die zu meiner Winterschulzeit (vor 30 Jahren)
im ZV Mühldorf so hoch gejubelt wurden.
Keiner hat heute noch Milchkühe, viele mussten Grund verkaufen.
Du hast recht, jeder muß für sich entscheiden, ob er seine Kühe hält um von der Milcherzeugung zu leben, oder ob er die Milcherzeugung als Steckenpferd betrachtet, dass natürlich auch was kosten darf.
Viele Grüße
Andreas

Offline Susanna

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #25 am: 08.11.05, 09:45 »
Nur soviel sei noch gesagt, ich habe soeben das Geld für die gekaufte Quote schon überwiesen. Solche Beträge zahlen wir vom Giro, also fallen auch keine zusätzlichen Kosten für Finanzierung an.

Das freut mich für euch, Freya. Viele Bauern können das nicht...
Besonders die, die teure Ställe gebaut haben oder viel Fremdkapital haben sind kräftig am "rudern"  und müssen jeden Furz fremd finanzieren.  Sehr traurig ist das.

Andreas schreibt:
Du hast recht, jeder muß für sich entscheiden, ob er seine Kühe hält um von der Milcherzeugung zu leben, oder ob er die Milcherzeugung als Steckenpferd betrachtet, dass natürlich auch was kosten darf.

Andreas, das hast du jetzt ironisch gemeint, oder?
Milcherzeugung als Steckenpferd zu betrachten, das etwas kosten darf, das ist ja mal ganz was Neues.
Viele Grüße
Susanna

möhre

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #26 am: 08.11.05, 13:20 »
Hallo,
sagenhaft wie weit hier ausgeholt wird. Interessant die vielen Vorschläge zur Milchproduktion, die am Grundübel der exorbitanten Milchquotenpreise nichts grundlegendes ändern würde. Die Problematik liegt ganz klar im Bieterverhalten und dessen Anspruch (besser gesagt fehlendenAnspruch) seine eingesetzten Faktoren Boden, Arbeit und Kapital entlohnt zu bekommen.

Susanne, ganz verstehe ich deine Bemerkung nicht:
"Besonders die, die teure Ställe gebaut haben oder viel Fremdkapital haben sind kräftig am "rudern"  und müssen jeden Furz fremd finanzieren.  Sehr traurig ist das."
Meinst du es ist traurig, dass man teure Ställe gebaut hat? Viele Ställe wurden in der Vergangenheit sehr teuer gebaut, oftmals weil es der Bauer so wollte.
Viel Fremdkapital aufnehmen, ist mehr ein Einzelschicksal. In der Landwirtschtschaft wird verglichen mit anderen Branchen sehr wenig Fremdkapital aufgenommen. Ist aber ja auch die Entscheidung des Unternehmers selbst. Egal ob Fremdkapital und Zinsen zu zahlen sind oder Eigenkapital eingesetzt wird, auch das eigene Kapital muss entlohnt werden. Leider fehlt dieses Denken bei einem Großteil der Landwirte.

Viele müssen jetzt rudern, weil sie hoch gepokert haben und es immer noch tuen (s. Milchquotenpreise).

Bzgl. der Anmerkung von Andreas mit dem Steckenpferd und das dies etwas kosten darf: Genau so muss man das wohl sehen, wenn man nicht mehr auf die eigenen Kosten kommt und die Mehrzahl munter weiter drauf los bietet.
Das bleibt für mich, trotz aller hier versuchten Erklärungen, völlig irrational.
Für viele Milchbauern, rein finanziell betrachtet, ist die Milchviehaltung wirklich nur noch ein Hobby.

Möhre

Käseherby

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #27 am: 08.11.05, 14:08 »
hi freya

Mir ist sicher auch klar, daß wir nur Heu 1. Schnitt (abgeblüht) füttern sollen

warum nicht gleich sägespäne vom nahen sägewerk? also aus voll in der blüte stehendem gras kann ich auch kein heu machen das milch gibt, ich bin ja kein zauberer. beginn rispenschieben bis volles rispenschieben und kein tag später. jeden tag danach kauft man mit teurem kraftfutter ein.  ???

liebe grüsse von einem der sich langsam über gar nichts mehr wundert

herby

Offline Susanna

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #28 am: 08.11.05, 14:15 »
Susanne, ganz verstehe ich deine Bemerkung nicht:
"Besonders die, die teure Ställe gebaut haben oder viel Fremdkapital haben sind kräftig am "rudern"  und müssen jeden Furz fremd finanzieren.  Sehr traurig ist das."
Meinst du es ist traurig, dass man teure Ställe gebaut hat?

Die Antworten hast du dir ja schon selbst gegeben.

Ich finde es traurig, dass die Bauern große, teure Ställe gebaut haben und dann die Rückzahlungen nicht mehr tilgen können, weil der Preis verfällt. Das ist aber ein anderes Thema! Hat eigentlich nichts mit der Milchquotenbörse zu tun.
Viele Grüße
Susanna

Offline gundi

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Re: Milchquotenbörse
« Antwort #29 am: 08.11.05, 19:45 »
beginn rispenschieben bis volles rispenschieben und kein tag später.
Und was machst du wenn zu dem Zeitpunkt 2-3 Wochen schlechtes Wetter ist ??? ::)
Es ist kein Herr so hoch im Land, der nicht lebt vom Bauernstand!