Autor Thema: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung  (Gelesen 29658 mal)

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Offline Mathilde

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #15 am: 10.09.13, 20:51 »
Hallo,

ich frage mich schon die ganze Zeit was dieser Thread denn eigentlich soll. Hemmstoffmilch gehört auch nicht zu Garnen verarbeitet. Glaube kaum dass das dann zulässig ist weil den Coktail möchte ich nicht auf meiner Haut tragen, das ist völlig unsinnig.
Das in den Verkehr bringen dieser Milch ist verboten also auch für diesen Zweck.

LG Mathilde
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Marie von Ebner-Eschenbach

Offline Maisi

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #16 am: 10.09.13, 21:17 »
Zitat
Glaube kaum dass das dann zulässig ist weil den Coktail möchte ich nicht auf meiner Haut tragen, das ist völlig unsinnig.

Ich habe vor kurzem einen Bericht gesehen über die Erzeugung von Jeans mit Used-Optik. Ich kann dir jetzt keine Details mehr nennen, aber ich habe mir gemerkt, dass dabei so giftige Chemikalien verwendet werden, dass die Arbeiter, die keine Schutzkleidung tragen!!!!!!, sehr, sehr jung sterben.  :'( :'( Kann mir nicht vorstellen, dass diese Jeans frei sind von Giften.
Als da wäre die Hemmstoffmilch ja ein Klacks dagegen.

Offline Optimist

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #17 am: 10.09.13, 21:52 »
Trotz alledem wäre es doch mal ganz interessant zu erfahren, wie die Logistik funktionieren soll  oder ob diese ganze
Rohstoff-Beschaffung noch in der Planung steckt.

Bis dann
Optimist

Offline Frieder

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #18 am: 10.09.13, 22:25 »
... nicht verkehrsfähige Milch wird nicht einfach weggekippt, sondern entsorgt  über die Tierkörperbeseitigung- so wird es Azubis gelehrt in der Berufsschule.

*lol* ist heute zufällig der 1. April oder was?  ::)  :o

Clara, Anja, Schmitz Katze oder wie auch immer du dich grad nennst, in was für 'ne Schule bist du eigentlich gegangen? Handarbeitsschule?  ::)

Von der landwirtschaftlichen Praxis jedenfalls kannst du keine Ahnung haben, sonst würdest nicht so einen Dreck hier verzapfen!!! *Kopfschüttel*

Samy

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #19 am: 11.09.13, 09:40 »
Also wir melken am Tag 250 Kühe.
Aber im Durchschnitt 10 Kühe pro Tag mit Hemmstoffmilch haben wir nicht. Die Betriebe sollten doch schon noch größer sein.
Die Idee der Verwertung dieser Milch finde ich gut aber ob das wirtschaftlich schon so tragfähig ist ... ich weiß nicht so recht.
Die Logistikkosten sind doch schon recht hoch bzw unbestimmt.

Offline Beate Mahr

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #20 am: 11.09.13, 10:32 »
Hallo

ich habe vor 1 oder 2 Jahren schon mal davon gehört
und vor kurzen in einer Talkshow Barbara Schöneberger in so einem Kleid gesehen

Sie sagte in etwa
~~ ist das nicht super ... 6l Milch als Kleid die meine Haut pflegen
und ich rieche nicht nach Kuhstall ~~

6l Milch x 4 Cent = 24 Cent ... für den Rohstoff


Kuhle Kleider

Zitat

Die Milchfasern, die Anke Domaske und das Bremer Institut Fibre entwickeln, sind absolut naturbelassen,
antiallergisch und antibakteriell. »Außerdem brauchen wir für ein Kilo Qmilch-Stoff nur zwei Liter Wasser«,
sagt sie stolz. »Und schreiben Sie unbedingt, dass wir keine Trinkmilch verwenden«, bittet sie mich.
»20 Prozent der allein in Deutschland produzierten Milch wird regelmäßig weggekippt,
weil sie nicht den Anforderungen der Lebensmittelproduktion genügen.
Wir nehmen den ›Abfall‹ und verwerten ihn sinnvoll.«


Bei Anke hängt die Milch am Kleiderbügel

Zitat

„Noch beeindruckender ist, dass für ein Kilogramm Milch-Fasern man nur noch zwei Liter Wasser braucht.
Zum Vergleich. Ein T-Shirt benötigt rund 4100 Liter Wasser“, erklärt die Biologin,
die bereits für ihre Idee zwei Innovationspreise absahnte.


Zitat

Schauspielerin Mischa Barton, Sängerin Ashlee Simpson oder Moderatorin Barbara Schöneberger
tragen Ankes Entwürfe (Label „MCC“). Die Kleidung gibt‘s ab Größe 32 und ab 150 Euro.


Schaut eruch mal an wer die Kleidung schon trägt

Sicher eine sehr gute Idee - auch nachhaltig usw.
aber bei 4 Cent werden die Lieferanten massiv unterbezahlt oder ausgenutzt

Gruß
Beate

die eigentlich für dieses Posting mit mindestens 3 Kleidern entlohnt werden müßte
für die geschickte Produktplazierung  ;D

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entscheidend ist, ob die Kritiker die Mehrheit bilden.

© Ernst R. Hauschka

Offline Mathilde

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #21 am: 11.09.13, 12:15 »
Hallo,

für mich aber immer noch die Frage: was ist "naturbelassen"  ???  und "antibakteriell" wegen der Hemmstoffe?

LG Mathilde
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Marie von Ebner-Eschenbach

Offline bienchen3

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #22 am: 11.09.13, 12:43 »
Es wär vielleicht auch günstiger für Qmilch, sich ein paar Landwirte in nächster Nähe zu suchen, denen einen vernünftigen Preis für die Milch zu zahlen und verkehrsfähige Milch zu verwenden.
Und dass 20% der Milchproduktion in Deutschland für den Ausguss sind, kommt mir schon sehr suspekt vor. Woher stammt die Zahl?????

Sabine
Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind. Albert Schweitzer

Qmilch

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #23 am: 11.09.13, 15:04 »
Hallo,
bei der Pasteurisierung zerfallen Antibiotika nicht, bei Erhitzung über 100-120°C allerdings schon! Für unseren Prozess sind hohe Temperaturen nötig. Unsere Faser wird noch einem Antibiotika-Test unterzogen. Es werden, falls noch vorhanden, in jedem Fall weniger Antibiotika in der Kleidung enthalten sein als in einem Stück konventionellen Fleisches, das verzehrt wird.
Die hohen Kosten für die Faser ergeben sich selbstverständlich aus der Produktion (es findet noch keine Produktion in großen Stil statt) und dem Transport. Unsere Firma wird nicht reich werden durch den Verkauf unserer Produkte.
Es geht uns um die Verwertung eines Produktes, das normalerweise in der Gülle, Biogasanlagen, Tierkörperverwertungsanagen und in der Kläranlage landet.
Wir möchten zusammen mit den Bauern unsere idealistisches Zero-Waste-Konzept umsetzen. Es wird Milch abgeholt und abgekauft, die sonst verschwendet wird und mit viel Mühe hergestellt wurde. Nur mit der Mithilfe und Motivation der Bauern, mitzumachen, ist dies möglich!


Christel Nolte

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #24 am: 11.09.13, 15:21 »
.... Es werden, falls noch vorhanden, in jedem Fall weniger Antibiotika in der Kleidung enthalten sein als in einem Stück konventionellen Fleisches, das verzehrt wird.
...


-Wieviel Antibiotika sind denn in einem "Stück konventionellen Fleisches" vorhanden? Quelle?
-Woher kommt die Zahl 20 % Hemmstoffmilch? Quelle?

Offline gammi

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #25 am: 11.09.13, 15:55 »
Das würde ich auch gerne wissen.......
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Offline Paula73

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #26 am: 11.09.13, 15:55 »
Hallo

Generell finde ich es eine gute Sache und mal ehrlich über des vermeidlich vorhandene Antibiotika in der Faser mach ich mir gar keine Gedanken. Ich denke in den herkömmlichen Textilien steckt vermutlich viel mehr Chemie.

Alledings finde ich die Aussagen vom Antibiotika im Fleisch voll daneben, genauso falsch ist die Aussage das 20 % der Milch weggeschüttet werden.
Jeder Betrieb der kontinuierlich auch nur annäherd 20 % seiner Milchmenge wegschüttet ist ganz schnell pleite.

Nur 4 Cent je Liter sind einfach für den Landwirt mehr als uninteressant vom wirtschaftlichen Faktor her gesehen jedenfalls. Ich denke da kommen euch die Kosten für das Einsammel und  den Transport der Kleinstmengen um ein vielfaches teurer, als wenn ihr einigen Milchbauern vor Ort einen ordentlichen Preis zahlt und die gesammte, oder zumindest größere Mengen holt.

Bei unseren 105 melkenden Kühen hatten wir heute früh 2 in der Kanne  - insgesammt am Tag 50 l = 2 € !!!! . Das sollte  Collestral Milch nicht eingeschlossen , schon großzügig den Jahresschnitt wiedergeben, eher weniger. Heute Abend sind wir Kannenkuh frei, die Milch heute morgen schmeckt unseren 2 Hausschweinen und bringt da mehr "Gewinn".
« Letzte Änderung: 11.09.13, 15:58 von Paula73 »

Qmilch

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #27 am: 11.09.13, 16:44 »
Ein Skandal zwar aber um zu zeigen,dass es passiert: http://www.taz.de/!112984/
Hemmstoffmilch an Schweine oder Kälber zu verfüttern ist lauf LFBG § 10 nicht erlaubt. Ich kann gut verstehen, dass dies trotzdem geschieht. Es ist ein einfacher Entsorgungsweg. Das Schwein wird dann allerdings auch wieder von uns gegessen. Zudem habe ich im ersten Beitrag die Schäden für die Kälber erwähnt, die mit Hemmstoffmilch gefüttert werden.
Wir können verstehen, dass unser System aufwändig erscheint und das einfach wegkippen oder verfüttern bevorzugt wird.
Mit unserem System werden die Antibiotika allerdings zersetzt anstatt in die Umwelt (Düngung, Wasser, menschl. und tier. Körper) zu gelangen. Durch unser Produkt werden Erdölprodukte substituiert. Ein hautfreundliches Produkt, dass zB auchl Potenzial für die Medizintechnik hat, entsteht. Aus dem Biopolymer können Autoarmaturen und vieles mehr hergestellt werden - aus 100 % nachwachsendem Rohstoff.
Unser System ist nur neu. Aber es ist einfach und kann von den Landwirten mitgestaltet werden, sofern diese wollen.

Offline Beate Mahr

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #28 am: 11.09.13, 18:02 »
Hallo

naja ... blöd sind die Bauern auch nicht ... besonders wenn´s um Geld geht

Bietet mal 40 Cent ... man rennt euch die Bude ein

Gruß
Beate
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© Ernst R. Hauschka

Offline Paula73

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Re: Hemmstoffmilch verfüttern?! - Eine bessere Lösung
« Antwort #29 am: 11.09.13, 19:17 »
Ein Skandal zwar aber um zu zeigen,dass es passiert: http://www.taz.de/!112984/
Hemmstoffmilch an Schweine oder Kälber zu verfüttern ist lauf LFBG § 10 nicht erlaubt. Ich kann gut verstehen, dass dies trotzdem geschieht. Es ist ein einfacher Entsorgungsweg. Das Schwein wird dann allerdings auch wieder von uns gegessen. Zudem habe ich im ersten Beitrag die Schäden für die Kälber erwähnt, die mit Hemmstoffmilch gefüttert werden.
Wir können verstehen, dass unser System aufwändig erscheint und das einfach wegkippen oder verfüttern bevorzugt wird.
Mit unserem System werden die Antibiotika allerdings zersetzt anstatt in die Umwelt (Düngung, Wasser, menschl. und tier. Körper) zu gelangen. Durch unser Produkt werden Erdölprodukte substituiert. Ein hautfreundliches Produkt, dass zB auchl Potenzial für die Medizintechnik hat, entsteht. Aus dem Biopolymer können Autoarmaturen und vieles mehr hergestellt werden - aus 100 % nachwachsendem Rohstoff.
Unser System ist nur neu. Aber es ist einfach und kann von den Landwirten mitgestaltet werden, sofern diese wollen.

Bitte nicht falsch verstehen ich finde das was ihr macht toll. Bezweifle nur das dieser Weg an Milch zu kommen wirtschaftlich sinnvoll ist, auch wenn ich den ideologischen Gedanken dahinter nach vollziehen kann.

Im übrigen macht es in einem LW Forum keinen guten Eindruck wenn man  einzelne Skandale als allgemeingültige Argument gebraucht.

Wie auch immer wünsche ich euch viel Erfolg und hoffe das eure Faser viel Erfolg hat.

Gruß Paula
« Letzte Änderung: 11.09.13, 21:04 von Paula73 »