Wir hatten neulich ein Freundinnentreffen, wir sind alle Bäuerinnen, kommen aus den verschiedensten Berufen und die meisten meiner Freundinnen kommen nicht aus der Landwirtschaft.
Wir sind auf ein Thema gekommen, dass mir auch schon eine Weile auffällt.
Warum sind ein grosser Teil der Kinder, die vom Bauernhof kommen, einen anderen Beruf ergreifen, von den Höfen auch ausreichend ausbezahlt worden sind-
so anders.
Nie so recht zufrieden, auf den Hof und den Bruder samt Frau eher etwas herabschauend, während die Kinder von nichtbäuerlichen Familien als Freunde auf den Hof kommen und die Mütter keinen Aufstand machen, wenn sie schmutzig werden,
ist bei der bäuerlichen Verwandtschaft der Stallgeruch scheinbar um einiges störender.
Die weggeheirateten Kinder zählen bei den Eltern mehr, oftmals auch die Enkelkinder.
Während die Hoferben versuchen den Hof in Schuss zu halten, davon zu leben, wird dann bei Verwandtentreffen nur höhnisch und fast neidisch über die Anschaffungen diskutiert, aber lang und breit über die vielen Urlaube und deren Erlebnisse erzählt.
Die Kinder zählen nur mit einer höheren Schulbildung, oftmals ist das Studium nur das alleinige Maß.
Sollte man so dumm sein- und die Kinder auch noch Landwirtschaft lernen lassen, wird ihnen die Verarmung und Verdummung schon vorhergesagt.
Aber alles was vom Hof kommt, wird gerne angenommen, ob es das halbe Schwein, die frischgeschlachteten Hühnchen, das Gemüse und Obst, der Traktor, das Bauholz, die Mithilfe für das Eigenheim.
In ganz seltenen Fällen wird von Seiten der Verwandtschaft einmal Hilfe angeboten.
Und wenn dann die Eltern pflegebedürftig werden, ist die Schwägerin selbstverständlich zuständig, denn sie sind alle berufstätig und haben keine Zeit.
Meine Geschwister sind zum grösstenteil in der Landwirtschaft, irgendwie haben wir ähnliche Probleme, da ist die Verwandtschaft eher wichtig, weil wir mit vielen Sachen zusammenhelfen.
Mir ist der grosse Frust bei meinen Freundinnen aufgefallen, da kommt dann auch rüber, dass sie ihrer Tochter nicht mehr raten würden, Bäuerin zu werden, weil sie nicht wollen, dass die Töchter ein ähnliches Schicksal erleiden, sie sind sich aber alle bewusst, dass der Sohn wieder jemand brauchen würde, der auf einem Hof leben will.
Ist das bei Handwerksbetrieben oder sonstigen Betrieben so ähnlich?
Da würden mich eure Erfahrungen interessieren?
Herzl. Grüsse
maria