Hallo
mir ist heute noch ein anderer Gedanke gekommen, vielleicht eine Hilfstellung, wie man das argumentativ hinbiegen könnte.
Die Landwirtschaft gehört zur unfallreichsten BG überhaupt. Bandscheibenvorfälle, Herzinfarkte, Depressionen, schwere Unfälle oder chronische Krankheiten wie Farmerlunge: Berufsunfähigkeit zumindest teilweise. Wer hat hier keine Beispiele in der Landwirtschaft wo man es nieee gedacht hätte, das sooo was mal kommt...?
Im Bekanntenkreis erlebe ich es nicht selten, dass hier oder im Fall des Falles die FRAU für das Einkommen zuständig ist. Je höher die Ausbildung der Frau, je größer ist automatisch die Absicherung für den Partner, die Kinder und sogar den Hof!
Deswegen ist es unabdingbar, dass in einer gleichberechtigten Partnerschaft z.B. bei euch du deine Ausbildung vollendest, quasi als Reserve/Garantieschein und sei es für einen Zuverdienst. Nirgendwo sonst ist die Chance so groß auf Jobs als im Ingenieurbereich - auch für Frauen und eben mit einer adequaten Bezahlung die sich lohnt! Zudem ist eine Ausser-Hof-Tätigkeit eine enorme Entlastung im Sozialbereich (Krankenversicherung, Alterskasse etc.)
Von einigen hab ich schon erfahren, dass wenn mal ein Ausser-Hof-Einkommen in Milchquoten-Menge umgerechnet worden ist die Senioren sehr stiller/friedlicher bzgl. Ansprüche "Frau MUSS am Hof helfen" geworden sind. Einstiegsgehälter bei Ingenieuren bewegen sich so um die 2.500 Euro je nach Qualifikation und Branche...
Jara, vielleicht könnt ihr dein Studium den SE so "verkaufen" dass du dies auch für deinen Mann, den Hof tust. Als Absicherung, als zusätzliche Option. Und damit das ganze Gefasel aus dem Übergabevertrag draussen halten!!! Kann man ja nie sagen, wann man fertig wird
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Aber - das wird das Grundproblem, nämlich dass die SE sich in der Lage fühlen euch sowas vorzuschreiben nicht lösen, d.h. dem Konflikt der mal kommen muss wird nur ausgewichen, wird sich woanders manifestieren (Garten, Wohnraum, Tierhaltung...?)
Steckt ggf. eine Angst dahinter, mit mehr Qualifikation die Unabhängigkeit vom Mann/Hof auch größer wird, also ggf. mal Scheidung oder dass du den Hof verlässt? Oder gar am Schluss dich im Studium verliebst, dann gar nicht kommst wenn du fertig bist...? (ich versuch es halt nur zu verstehen...).
Oder geht es um eine "Ablöse" bei den Pflichttätigkeiten der Frau am Hof wo deine SM sich zurückziehen will und ggf. Angst hat, sie kann nie loslassen, mal ihr Leben leben wenn DU nicht übernimmst? Das sich die eigene Hilflosigkeit und Frustration (seinen Bedürfnissen nicht nachgekommen zu sein, immer hintenanstehen zu müssen, harte Arbeit selbstverständlich von der Umgebung genommen, gefordert) darin manifestiert, dass nun "gefälligst mal die Junge dran ist" weil sie ggf. Angst hat den "Job Bäuerin" nicht mehr so zu schaffen?
4 Worte an die SE: Wovor habt ihr Angst?
viele Grüsse
Mirjam